Archiv des Autors: Geerd Heinsen

Und wieder eine neue …

 

 

Ohne Rast und ohne Ruh‘ erarbeitet sich Plácido Domingo eine Baritonpartie nach der anderen, im eigenen Haus in LA mit Puccinis Gianni Schicchi, dem bauernschlauen Erbschleicher auf ganz besondere Art. Ob es allerdings das extrem ausgeprägte Gerechtigkeitsempfinden von Regisseur Woody Allen ist, das ihn sich der durch eine List errungenen Beute nicht erfreuen, sondern durch einen rachsüchtigen Messerstich der Zita dramatisch wie einst seinen Otello sterben lässt, bleibt im Dunkeln. Auf jeden Fall bleibt es eine äußerst dumme Idee, nachdem der Zuschauer sich bereits darüber wundern durfte, dass das Stück, in dem in jeder dritten Zeile Firenze gepriesen wird, zwischen antiken römischen Säulen und über die Straße gespannten neapolitanischen Wäscheleinen stattfindet. Die Verlegung in die Fünfziger, Zeit des italienischen Filmneorealismus, ist da viel glücklicher. Eine einfallsreiche, die Personen unverwechselbar zeichnende Personenregie, die durch die originellen Kostüme von Santo Loquasto eine wirkungsvolle  Unterstützung erhält, hätte der Regie eigentlich genügen können, so der nette Einfall, dass man nach Testamentseröffnung gleich einmal an den Totenkerzen zu sparen beginnen will.  Musikalisch begonnen wird mit „Funiculi Funicula“, ehe Puccini zu Gehör kommen darf. Makaber ist, wenn der zusammengekrümmt an der Tür lehnenden Leiche Almosen in den Schoß geworfen werden, unwahrscheinlich selbst für Oper der Einfall, das Testament im (gefüllten) Spaghettitopf aufzubewahren. An Situationskomik wird jedenfalls nicht gespart und die Inszenierung ist insgesamt und abgesehen vom Schluss einfallsreich und vergnüglich.

Mit Auftrittsapplaus bedacht wird Plácido Domingo, der 2015 noch mit graumeliertem, onduliertem Haupthaar (auf dem Cover und im Booklet sogar mit braunem!!!) auftritt.  Irgendwie wirkt er nicht nur vokal immer noch wie ein Heldentenor, denn auch optisch passt er nicht so recht in die Rolle des gewieften, doch auch windigen Schlaubergers, sondern wirkt einfach nur jovial und hochseriös. Eine südliche Schönheit ist die Lauretta von Andriana Chuchman, die ihren Babbo mit süß flehenden Klängen umzustimmen weiß. Mit farbigem, etwas ungefüge geführt klingendem Tenor preist der Rinuccio von Arturo Chacón-Cruz die Reize seiner Heimatstadt. Meredith Arwady ist die rabiate Zita, deren dunkel orgelnde Stimme von Beginn an nichts Gutes verheißt. Leicht erstickt klingt der Bass von Craig Colclough als Simone. Auch alle anderen Ensemblemitglieder erweisen sich in ihren Partien als typgerecht bis hin zum unglücklichen, als Leichnam schonungslos strapazierten Buoso Donati von Momo Casablanca. Grant Gershon lässt ein gut aufgelegtes LA Opera Orchestra die Musik Puccinis üppig blühen (Blu-ray Sony 88985315099). Ingrid Wanja       

Klaus Geitel

 

Der Berliner Musikjournalist Klaus Geitel ist tot. Er starb am 17. Juni 2016 im Alter von 92 Jahren in seiner Wilmersdorfer Wohnung, wie die Berliner Morgenpost mitteilte, für die er 37 Jahre lang schrieb. Auch für die Welt und den Sender Freies Berlin berichtete Klaus Geitel aus dem Berliner Musikleben. Im SFB moderierte er von 1979 bis 1991 die Sendung „Klassik zum Frühstück“. Zudem war er Moderator zahlreicher Konzerte und Fernsehporträts. Klaus Geitel veröffentlichte mehrere Künstlerbiografien, etwa über den Komponisten Hans Werner Henze, den Pianisten Friedrich Gulda, den Dirigenten Herbert von Karajan, den Tänzer Rudolf Nurejew und den Choreografen Maurice Béjart. 2005 erschien seine Autobiografie „Zum Staunen geboren“. (Quelle rbb).

 

Klaus Geitel hatte seinen Wohnsitz und sein ausgelagertes, mit Platten und Büchern vollgestopftes Büro ein paar Häuser weiter in der Straße, in der sich meine alte Firma befand. Und er kam alle Tage vorbei, um bei uns Photokopien machen zu lassen. Was stets die Gelegenheit zu einem Schwatz über Oper, Sänger, Kunst, Aufführungen und Kultur als solcher bot. Was war er doch für ein unterhaltsamer Mann! Witzig, ungemein wortgewandt, auch spitz in der Formulierung und stets mit einem Zwinkern in den blauen (?) Augen, die alles sahen. Uns junge Kollegen nahm er unter seine Fittiche, schanzte uns auch mal einen Auftrag im fernen  Monte-Carlo zu (wo er sich dann väterlich meiner annahm, mich den Honoratioren vorstellte und mich neben die Vishnevskaya beim Gala-Diner platzierte). Natürlich wohnte er im unvergleichlichen Hotel de Paris und ich in einer Nummer geringer. Wir trafen uns im Foyer des Luxus-Etablissements ebenso wie später in Neapel oder Bari (wo er mir aushalf, als ich um meine Brieftasche bestohlen wurde). Ich habe viel von ihm gelernt. Seine Art, Dinge wie im Gespräch zu servieren, fast im Nebensatz Kritik anzubringen und locker auch die schwierigsten Zusammenhänge zu beschreiben, hat mich sehr beeindruckt und mir eine von vielen Möglichkeiten gezeigt, wie man gute Texte schreibt. „Sprachpirouetten“ nennt das Volker Blech in dem schönen Nachruf in der Berliner Morgenpost. Und das waren sie: selbstverliebte sprachliche Meisterleistungen.

Die trugen ihn auch durch die künstlerisch sehr riskanten Auftritte von Gwyneth Jones, mit der er befreundet war und deren Moderation er pointiert übernommen hatte. Die ziehen sich auch durch seine launige Autobiographie, die mit den Namen der Großen und Bedeutenden gespickt ist.  Er kannte sie alle, von Henze, Giacometti und Ponnelle zu Karajan und Bernstein. Klaus Geitels  waches Interesse vor allem an Ereignisses des Jet-Sets und des Glamours zeitigte auch lustige Momente: Ich werde nie vergessen, wie er den Kopf durch meine Bürotür steckte und total unvermittelt rief: „Berio an der Scala ist nicht!“, voraussetzend, wir würden uns wie er nach einer Aufführung Berios an der Scala verzehren (ich nicht). Und er liebte das Ballett (Nureyev!).  Er war im besten Sinne großbürgerlich, kam aus einer wohlhabenden Familie (sein Bruder führte die  Fahnenfabrik der Familie, an der Klaus Geitel Anteile hatte). Er hatte exzellente Manieren, war ein stets gut gekleideter Herr. Ein gentleman der alten Schule, wie man so sagt. Gebildet, mehrsprachig, sehr belesen. Mit einem phänomenalen Gedächtnis, das er in seinen unendlich vielen Anekdoten abrufen konnte.

Seine Position in seinem Heimat- und Wirkungsort Berlin war nicht unumstritten. Als   jahrzehntelanger Korrespondent der Welt und der Berliner Morgenpost (seit 1976) hatte er (wie auch beim SFB Radio) seine festen Kolumnen zu den verschiedenen Opern- und Konzertereignissen, die man gerne las (hörte) und über die man auch schmunzelte. Aber seine Nähe zur Macht, zu den Machern und deren Umkreis brachten ihn auch in einen schimmernden Ruf der Beziehungen. Seine Beziehungen zur Deutschen Oper waren zwar langjährig, aber auch nicht ungetrübt. Er hatte sich zeitweise zu sehr angedient, um objektiv urteilen zu können, hatte sich zu einer Art „Hofberichterstatter“ der Institutionen gemacht. Seine Verliebtheit in Herbert von Karajan hatte manchmal etwas Manisches, und die Berichterstattung ließ ihn auch zu nahe an den Philharmonikern sein.

Im Ganzen will mir Klaus Geitel als die Verkörperung des alten West-Berlins erscheinen, in dem gekungelt und Politisches mit sehr viel Privatem vermischt wurde, mehr noch als heute. Man kannte sich von zahllosen Einladungen, Treffen, Essen beim Griechen und Reisen mit dem Tross der Deutschen Oper, mit den Philharmonikern, mit den Mächtigen vom Senat. Alles war möglich damals, und ein Gespräch bei Sekt und Häppchen regelte vieles. Das war mit der Wende eher vorbei, als sich Berlin öffnete und alte Seilschaften an Bedeutung verloren. Auch Klaus Geitels Stern war im Sinken. Die Zeitungen wurden neu strukturiert, die Jungen drängten nach. Das politische und gesellschaftliche Klima hatte sich verändert. Und die Rolle des Gesellschafts-Musik-Kritikers wurde obsolet. Die Zeit und die soziale Entwicklung in der Hauptstadt gingen auch über Klaus Geitel dahin. Er schrieb noch gelegentlich, schaffte sich im hohen Alter sogar einen Laptop an (ich erinnere mich an ein lustiges Gespräch über die Tücken der Elektronik, als wir uns zufällig in der Livländischen Straße trafen). Aber im Ganzen war er raus aus dem System. Ein Schlaganfall tat dann das seine. Zum 90. bekam er alle Ehren und liebevolle Artikel. Der Elder Statesman der Berliner Journaille starb mit 92 Jahren. Ich denke gerne an ihn zurück. Er war eine ausserordentliche West-Berliner Erscheinung und eben ein wirklicher Herr. So jemanden gibt´s einfach nicht mehr. G. H.

 

Das Foto oben zeigt Klaus Geitel 2013 in einem TV-clip für das Berliner Konzerthaus, in dem er sich an Leonard Bernstein erinnert/ youtube. nG. H.

Verschollener Erstling

 

Aufsehen erregte im November 2015 am Theater Freiberg das deutsch-russische Projekt einer bislang unbekannten, nur als beinahe mythischer Titel überlieferten Oper – Carl Maria von  Webers Erstling Das Waldmädchen von 1800. Die Quellenlage ist ebenso spannend wie die Genesis des Materials dieser ersten opernhaften Gehversuche des großen deutschen Komponisten. Nachfolgend gibt es Auszüge aus dem Programmheft des Mittelsächsischen Theaters Freiberg, wo die Oper im November 2015 zur konzertanten Aufführung gelangte und im März/ April 2016 noch mal wieder aufgenommen wird (s. unten).

Handschriftliches Titelblatt des "Waldmädchens"/ Staatliches Archiv des Marijnski-Theaters/Progarmmheft Freiberg

Handschriftliches Titelblatt des „Waldmädchens“ von Carl Maria von Weber/ Staatliches Archiv des Marijnski-Theaters/Programmheft Freiberg

Zu Beginn ein Grußwort der Direktion des Mariinsky-TheatersSeit 1806 wird im historischen Bücherbestand der Bibliothek des Mariinsky Theaters (der ehemaligen Zentralen Musikbibliothek der Direktion der kaiserlichen Theater) in Sankt Petersburg das einzige überlieferte Exemplar der frühen Weber-Oper Das Waldmädchen (1800) aufbewahrt. Das Auftauchen dieser Oper in Sankt Petersburg, ihre Erstaufführung im Jahre 1804 und die Aufbewahrung in den Archiven unserer Bibliothek spiegelt eine der grundlegenden Besonderheiten der russischen Theatergeschichte wider, nämlich die ständige Präsenz verschiedener deutscher Theatertruppen und Theaterunternehmen im russischen Hoftheatersystem. Seit Beginn des 18. Jahrhunderts war das deutsche Schauspiel und Musiktheater neben dem italienischen und französischen Theater immer und ununterbrochen am kaiserlichen Hof in Sankt Petersburg und in Russland insgesamt vertreten. Für die russische Musik- und Theaterkultur war die Rolle dieser Weber-Oper Das (stumme) Waldmädchen ganz besonders bemerkenswert, da sie einen der ersten Schritte auf dem Weg zur zunehmenden Beliebtheit des jungen deutschen Komponisten in Russland darstellt. Die Aufführung vom Waldmädchen auf der Sankt Petersburger Bühne war ein symbolisches Präludium zur begeisterten Aufnahme der bedeutendsten Weber-Oper Der Freischütz beim russischen Publikum im Jahre 1824.

Carl Maria von Weber: "Das Waldmädchen" - Einband des 1. Aktes/ Staatliches Archiv des Marijnski-Theaters/Progarmmheft Freiberg

Carl Maria von Weber: „Das Waldmädchen“ – Einband des 1. Aktes/ Staatliches Archiv des Marijnski-Theaters/Programmheft Freiberg

Als Zeichen des tiefen Respekts vor den langen Traditionen der kulturellen und historischen Zusammenarbeit zwischen Russland und Deutschland sowie in dem Bemühen, die weitere Entwicklung dieser so wichtigen Traditionen zu unterstützen, überlässt die Direktion des Mariinsky Theaters dem deutschen Partner die einzigartigen Aufführungsmaterialien der Weber-Oper Das (stumme) Waldmädchen für die Aufführung dieses Werkes am historischen Ort, auf der Bühne des Freiberger Stadttheaters. («The music materials have been provided by courtesy of the Mariinsky Theatre»).

Das Freiberger Theater um 1870, Aquarell von August Müller/ Freiberger Stadt- und Bergbaumuseum/ Programmheft zur Freiberger Aufführung des Weberschen "Waldmädchens"

Das Freiberger Theater um 1870, Aquarell von August Müller/ Freiberger Stadt- und Bergbaumuseum/ Programmheft zur Freiberger Aufführung des Weberschen „Waldmädchens“

Und nun der einführende Text des Freiberger Dramaturgen Christoph Nieder. Ritter von Steinsberg, Weber und das Waldmädchen: Der Autor, Schauspieler und Theaterdirektor Karl Franz Guolfinger Ritter von Steinsberg wurde 1757 in Böhmen geboren. Seit 1777 veröffentlichte er Dramen; berühmt wurde er ab 1782 mit Predigtkritiken, die er nach der Aufhebung der Zensur durch Kaiser Joseph II. herausbrachte. 1797/98 leitete er als Direktor zwei Theater in Prag, wo die Tradition der Mozart-Uraufführungen 1787 (Don Giovanni) und 1791 (La Clemenza di Tito) durchaus noch gegenwärtig war, dazu das Theater in Regensburg. Auf diesem Gipfel konnte er sich nicht lange halten; fortgesetzt wurden jedoch die Sommertourneen in Karlsbad und Teplitz. Hier lernte Steinsberg 1799 reliable online pharmacy australia auch Vater und Sohn Weber kennen – ob da schon über eine mögliche Zusammenarbeit gesprochen wurde, ist ungewiss. Carl Maria von Weber (* 1786) war die ersten zehn Jahre seines Lebens mit der Theatertruppe seiner Großfamilie – neben Vater Franz Anton und der Mutter auch wesentlich ältere Halbgeschwister aus der ersten  Ehe des Vaters – unterwegs. Eine geregelte Ausbildung erhielt er kaum, stand aber vermutlich schon als Kleinkind mit auf der Bühne und lernte das gängige Repertoire der 1790er Jahre, Komödien und Ritterstücke, Singspiele, aber auch Mozart-Opern aus unmittelbarer Erfahrung kennen. Carl Anton, ein Bruder von Mozarts Schwiegervater, wollte auch aus seinem Sohn ein Wunderkind machen – erste Kompositionen des Kindes scheinen wenig bedeutend, als Pianist jedoch erhielt er eine gründliche Ausbildung.

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Der junge Carl Maria von Weber/ Eisinger

Der junge Carl Maria von Weber/ Eysslinger/ Wiki

Das Familientheater ging auseinander, und ab 1796 waren Vater und Sohn Weber allein unterwegs – der Knabe produzierte sich als Musiker und erhielt außerdem, wo sich das anbot, selbst Unterricht, aber auch anderen Geschäftsideen war man nicht abgeneigt. So lernten die beiden Webers in München bei Alois Senefelder dessen neu entwickeltes Steindruckverfahren kennen, mit denen sich Noten leichter vervielfältigen ließen. Dieses Verfahren wollten sie in Freiberg nutzen. Konkrete Vorlage für die Waldmädchen-Oper war wahrscheinlich ein gleichnamiges Ballett, das in Wien mit der Musik von Paul Wranitzky sehr populär war und das auch Steinsbergs Theaterensemble zeitweilig im Spielplan hatte – in Freiberg allerdings nicht mehr, so dass es aus Sicht des Direktors und Autors nahe lag, das beliebte Sujet und den bekannten Titel jetzt für eine Oper zu nutzen.

"Der junge Kaspar Hauser", getuschte Federzeichnung von Laminit, sorgte für die Verbreitung des Topos der verlorenen Kinder. so auch das "Waldmädchen" Webers/ Wikipedia

„Der junge Kaspar Hauser“, getuschte Federzeichnung von Laminit, sorgte für die Verbreitung des Topos der verlorenen Kinder. so auch das „Waldmädchen“ Webers/ Wikipedia

 

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Die Herkunft vom Ballett erklärt auch die für eine Oper eher ungewöhnliche stumme Titelheldin. Allerdings interessierte man sich Ende des 18. Jahrhunderts auch sonst für Wilde Kinder: Zeitungsnotizen über verwildert im Wald aufgefundene Kinder stießen – wohl im Zuge der Aufklärung und von Überlegungen, was an Sprache und Zivilisation angeboren, was durch Erziehung zu beeinflussen sei – auf großes Interesse. Das Thema wurde dann im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts rund um Kasper Hauser noch einmal sehr populär. Es gab aber für Steinsbergs Waldmädchen auch weitere Theatervorbilder, die heute zumeist unbekannt sind. Eine Ausnahme bildet Mozarts Zauberflöte: die Eröffnungsszene mit dem sich zunächst mutig gebenden Papageno und der Schlange ähnelt sehr dem Knappen Krips auf Bärenjagd. Noch enger ist die Parallele zum seit 1798 äußerst erfolgreichen Singspiel Das Donauweibchen von Karl Friedrich Hensler: Auch hier wird die Eröffnungsszene von einem Jägerchor auf Bärenjagd bestritten. Steinsberg selbst veröffentlichte 1800 Die Grafen Helfenfels, oder Rache für achtzehnjährige Acht, in dem ein Grundkonflikt – Streitigkeiten tadalafil citrate der Väter haben eine Familie zerstört und bedrohen die Liebe der Kinder, am Ende aber wird alles gut – ebenso an Konstellationen in unserem Waldmädchen erinnert wie ein 1793 erschienenes Ritterliches Schauspiel von Johann Aloys Senefelder, dem Sohn des oben genannten Steindruckerfinders: Mathilde von Altenstein, oder die Bärenhöhle verweist schon mit dem Namen der Titelheldin wie mit der Höhle ebenfalls aufs Waldmädchen. Es kam also bei erfolgversprechenden Theaterstücken weniger auf Originalität an als darauf, bekannte und beliebte Versatzstücke geschickt und mit vielleicht einer kleinen neuen Wendung zu kombinieren.

Webers Wohnhaus in Freiberg/ Foto Metzner/ Programmheft zur Aufführung des "Waldmädchens"

Webers Wohnhaus in Freiberg/ Foto Metzner/ Programmheft zur Aufführung des „Waldmädchens“

Die Lage für Steinsbergs Theatertruppe in Freiberg war nicht einfach: Womöglich war das Publikum der Stadt doch zu klein, um mehrfach in der Woche das Theater zu füllen; auch Abstecher z.B. nach Oederan brachten keine großen wirtschaftlichen Erfolge. Sänger und Tänzer verließen die Truppe, Steinsberg trat von seinem Direktorenposten zurück, übernahm die Stelle aber nach wenigen Wochen wieder. Alles in allem keine idealen Voraussetzungen für eine neue Oper, deren Erfolg andererseits dringend gebraucht wurde.

In wenigen Wochen wurde Das Waldmädchen abgeschlossen; die Uraufführung lief den Umständen entsprechend wahrscheinlich gar nicht so schlecht, aber Vater Weber hatte für sein Wunderkind so sehr die Werbetrommel gerührt, dass zumindest einige Besucher dann doch enttäuscht waren. In Chemnitz lief es nicht viel besser, die Steinsbergsche Theatergesellschaft löste viagra online sich auf, und auch die Webers gingen ihrer Wege. Carl Maria kam 1808 auf das Waldmädchen zurück und nahm die frühe Oper, gemeinsam mit dem Librettisten Franz Carl Hiemer, zur Vorlage für die neue Oper Silvana. Diese wurde 1810 in Frankfurt uraufgeführt, Weber nahm für eine Aufführung in Berlin 1812 Änderungen vor und beschäftigte sich noch 1818 in Dresden mit Silvana – erst nach dem Freischütz (1821) erlosch das Interesse an der einen krönenden Abschluss: Ende 1802 kam er zunächst als Schauspieler ans Deutsche Theater in St. Petersburg und gründete nach einem Moskau-Gastspiel 1804 dort wieder ein eigenes Theaterunternehmen, das er bis zu seinem Tod 1806 erfolgreich leitete. Seine Witwe kehrte nach ihrer Wiederverheiratung 1808 nach Petersburg zurück.

Carl Maria von Webers: "Silvana"/ Theaterzettel der Erstaufführung in Frankfurt/M./ Wiki

Carl Maria von Weber: „Silvana“/ Theaterzettel der Erstaufführung in Frankfurt/M 1810./ Wiki

In St. Petersburg ist 1804 eine mäßig erfolgreiche Waldmädchen-Aufführung nachgewiesen; noch 1824 nahm ein Sänger Einblick in die Noten, entschied sich dann aber für eine Aufführung der Silvana statt des Waldmädchens. In dieser Zeit wurde Weber auch in Russland populär: Neben dem Freischütz standen Silvana und die Schauspielmusik zu Preciosa auf den Spielplänen. Der genaue Weg der Waldmädchen-Noten ist noch unbekannt, sei es, dass sie nach der Aufführung 1804 im Petersburger Archiv blieben, sei es, dass Steinsberg sie mit nach Moskau nahm und sie später eventuell aus dem Nachlass seiner Witwe ins Archiv kamen. Spätestens seit den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts liegen die Noten wohl dort, und niemand hat danach gefragt – weil niemand ein nicht besonders erfolgreiches Frühwerk Carl Maria von Webers ausgerechnet in Russland vermutete. Die große Entdeckung der letzten Jahre war die Verbindung zwischen dem böhmischen Autor und Theaterdirektor Steinsberg, über den es in österreichsischen Lexika hieß, seine Spur verliere sich nach 1800, und dem in Russland erfolgreichen Theatermann gleichen Namens. Christoph Nieder (mit Dank an Frau Gubkina und Herrn Ziegler, die Christoph Nieders auf S. 17 des Programmheftes auflistet; sein Artikel ist ja – wie er schreibt – im wesentlichen eine Zusammenfassung von deren Forschungen).

Carl Maria von Weber: Gerdenktafel zum "Waldmädchen"/ Theater Freiberg

Carl Maria von Weber: Gerdenktafel zum „Waldmädchen“/ Programmheft Theater Freiberg

Dazu auch der Herausgeber und Bergbauingenieur Reinhard Schmidt: Im Jahre 1998 hielt die russische Musikwissenschaftlerin Natalia Gubkina in Chemnitz einen Vortrag mit dem Titel „Deutsches Musiktheater in cialis compresse Sankt Petersburg am Anfang des 19. Jahrhunderts“ und erwähnte dort die letzte Aufführung des Waldmädchens in einer St. Petersburger Benefiz-Veranstaltung. Der Librettist Karl Ritter von Steinsberg hatte wohl die Partitur dorthin mitgenommen. Darüber hinaus gab es die Nachricht, dass sich rund 80 % der historischen Noten Russlands in der Bibliothek des dortigen Mariinsky Theaters befinden. Ich hatte großes Interesse, das Werk, das in Freiberg uraufgeführt worden war, seinem Ursprungsort wieder zugänglich zu machen. Zu diesem Zweck habe ich seit dem Jahr 2008 unzählige Briefe an die Bibliothek des Mariinsky Theaters geschrieben. Meine Hartnäckigkeit wurde belohnt, ich bekam im Jahre 2009 eine freundliche Antwort mit einer Einladung zum Besichtigen des Originals verbunden mit dem Besuch einer Rheingold– Premiere, dirigiert von Maestro Gergiev. Zusammen mit Prof. Drebenstedt von der TU Bergakademie Freiberg, der bester Kenner Russlands und seiner Sprache ist, konnte ich in Gegenwart von Frau Professor Scherbakova und der Justiziarin Frau Mochalova am 4. Juli 2009 das Originalmanuskript in der Hand halten. Wir wurden darauf hingewiesen, dass das Manuskript dort inventarisiert und jederzeit zugänglich sei. Der Begriff „verschollen“ sei also auf ein Informationsdefizit in Deutschland zurückzuführen. Im Sommer 2014 besuchten die genannten Damen aus St. Petersburg Spielstätten und Hochschulen in Freiberg und Dresden und kündigten die baldige Aushändigung des Werks an, die im Spätsommer zu einem fairen Preis erfolgte. Reinhard Schmidt

Die Texte entnahmen wir mit Dank dem Programmheft zur konzertanten Aufführung der Oper am Mittelsächsischen Theater Freiberg im November 2015 – besonders Christoph Nieder sind wir deswegen verbunden! Foto oben: Carl Maria von Weber/ Ausschnitt/ Wiki

Carl Maria von Weber: "Das Waldmärchen", konzertante Aufführung am Theater Freiberg/ Szene/ Foto Theater Freiberg

Carl Maria von Weber: „Das Waldmärchen“, konzertante Aufführung am Theater Freiberg/ Szene/ Foto Theater Freiberg

Carl Maria von Weber: Das (stumme) Waldmädchen am Mittelsächsischen Theater Freiberg; Martin Gäbler (Fürst Arbander), Miriam Alexandra (Mathilde, seine Tochter), Derek Rue (Prinz Sigmund), Barbora Fritscher (Kunigunde, Mathildens Kammerfrau), Sergio Raonic Lukovic (Krips, Prinz Sigmunds Knappe), Guido Kunze (Konrad Wizlingo, Fürst Hertors Knappe), Fürst Hertor: Markus Ahme, Sprecher/Wenskij: Oliver NiemeierOpernchor (Choreinstudierung: Alexander Livenson); Musikalische Leitung: Raoul GrüneisMittelsächsische Philharmonie (20. 11. 2015Foto oben: Rüdiger Winter

Alberto Remedios

 

Der britische Heldentenor Alberto Remedios starb am 15. Juni 2016 in seinem Wohnsitz in Australien. Er ist weit über Lodon und Großbritanien hinaus bekannt durch seine legendären Goodall-Aufnahmen des Ring des Nibelungen bei Chandos. Geboren am 27. Februar 1935 in Liverpool war er einer der bedeutenden nationalen britischen Sänger im schweren Fach. Er begann seine Karriere nicht als Sänger, sondern als Dockarbeiter und studierte später erst bei Edith Francis, die auch Rita Hunter unterrichtete. Er war ein zuverlässiges Mitglied der Sadler´s Wells Opera in Rollen wie Alfredo, Samson, Bacchus oder Max und wechselte dann zur Folgeorganisation ENO über. In Reginald Goodalls Ring war er Siegfried (und auch Siegmund gelegentlich) neben Norman Bailey und Rita Hunter und kreierte damals eine Sensation im ersten nationalsprachigen Ring. 1973 wurde dieser aufgenommen. Auch als memorabler Stolzing in der wieder englischsprachigen Version der ENO der Meistersinger bleibt er in Erinnerung.  Neben der ENO sang Remedios auch an der Met, in Seattle, Frankfurt, San Francisco und Bueonos Aires. 1999 zog er sich nach Australien zurück. Sein bruder Ramon war ebenfalls ein Tenor, und in der erwähnten Meistersingern sangen beide an der ENO. Nachstehend eine Würdigung seines Stammhauses, der English Natioal Opera. G. H.

The performance of Tristan and Isolde on Wednesday 15 June 2016 is dedicated to the memory of the great Wagnerian tenor and long-standing member of the ENO family, Alberto Remedios, who died on 11 June. Alberto Remedios joined the then Sadler’s Wells Opera in the 1956-57 season making his debut as Tinca in Puccini’s Tabarro in 1957. He went on to sing a wide mixture of roles with the Company from Mozart to Kurt Weill but it was the role of Walther von Stolzing in the legendary performances of The Mastersingers of Nuremberg conducted by Reginald Goodall in 1968 that truly established his fame. His golden tone, boundless energy and engaging charm made him ideal for the role, all of which can be heard in the Chandos live recording of the production. The huge success of this production led to the Company’s first complete production of The Ring of the Nibelung which Goodall also conducted and in which Remedios sang both Siegmund and Siegfried. These performances too were recorded. Later he sang Tristan with ENO in two different productions again with Goodall, and then Stolzing with Mark Elder. His final appearances were as the Vision of the Poet in Janacek’s The Adventures of Mr Broucek in 1993.

His appearances elsewhere included Mark in a new production of Tippett’s The Midsummer Marriage with The Royal Opera Covent Garden (also recorded) and in 1980 he became the first British tenor to sing Siegfried in that House since Walter Widdop in 1924. For Welsh National Opera he sang Otello, and for Scottish Opera his roles included Aeneas in The Trojans and Laca in Jenufa. Abroad he was for a time a member of the ensemble in Frankfurt; in the USA he appeared in San Francisco, Seattle and at the Metropolitan Opera in New York. He also sang frequently in Australia where he eventually made his home.

For those who saw him as Stolzing or Siegfried the memory is indelible. He was the rare tenor who could, aided by Goodall’s careful preparation, make the third appearance of Walther’s Prize Song sound utterly fresh and ecstatic, while Wagner would surely have delighted in the youthful vigour and natural innocence of his Siegfried as well as the heart-breaking dawning of self-awareness in his death scene in Twilight of the Gods. He was undoubtedly one of the most important artists in ENO’s history and his significance to the Company in the period of the move to the Coliseum from 1968 cannot be overestimated. He was much loved and will be hugely missed (Foto oben: Alberto Remedios als Tristan an der ENO/ Foto ENO Trailer). Quelle: ENO

Phyllis Curtin

 

Im Alter von 94 Jahren starb am 6. Juni 2016 die amerikanische Sopranistin Phyllis Curtin. In deutschprachigen Medien fand sich dazu kaum etwas, und es ist wahr: Sie war in Europa kein bekannter Name, denn sie blieb während ihrer langen und verdienstvollen Laufbahn weitgehend in den USA. Was nichts gegen ihre innige, intime und von Leuchten erfüllte Sopranstimme lyrischen Zuschnitts sagt. Kaum eine andere Stimme ihres Fachs hat mich derart berührt mit ihrer Intensität, ihrer Aussagekraft und ihrer Direktheit – vergleichbar vielleicht mit der von Benita Valente, Arleen Auger oder Suzanne Danco.

Phyllis Curtin /Copyright Creative Commons Attribution Non-Commercial, Share-alike University Musical Society

Phyllis Curtin /Copyright Creative Commons Attribution Non-Commercial, Share-alike University Musical Society

Mir begegnete diese bemerkenswerte Sopranstimme erstmals vor Jahren auf der Vanguard-Einspielung des Händelschen Samson mit Jan Peerce unter Maurice Abravanel. Ihre Delilah hier ist von kühler Eleganz, geradezu nonchalanter und infamer Sinnlichkeit, eben nicht offensichlich und vordergründig (etwa wie die Stimme der Moffo), sondern erst im cialis for sale online Nachhinein spürbar, eher intellektuell und ironisch. Eine zutiefst planende und ihre Mittel bewusst einsetzende schöne junge Frau.

Und manche Aufnahmen mehr kamen meines Wegs, alle nicht Mainstream, viel Modernes – eine Spezialität von Phyllis Curtin, die im zeitgenössischen Bereich vieles gesungen hat. Flloyds Susannah war eine ihrer Erkennungspartien und ihre Nähe zu den zeitgenössischen Komponisten ihrer Zeit prägte ihre Karriere.

Sie wurde am 3. Dezember 1921 im amerikanischen Clarksburg (WV) geboren und trat bereits 1946 am berühmten Tanglewood Music Center unter Leonard Bernstein und an der New England Opera Boston unter Boris Goldowsky auf. An der New York City Opera gab sie viagra online in south africa ihr Debüt 1953, wo sie sich durch das klassische und moderne Repertoire sang (viel Mozart, Strauss´ Salome 1954, Flloyds Susannah 1955 in der Weltpremiere ebendort). Die Susannah sang sie auch in Brüssel bei der Weltausstellung 1958. Weitere Uraufführungen von Flloyd folgten: so Wuthering Heights und The Passion of Jonathan Wade. Mehr als 50 eigens für sie geschriebene Werke brachte sie zur Erstaufführung, darunter Kompositionen von Milhaud (La Mère Coupable), Ginastera und Ned Rorem. 1961 kam es zum Eklat an der City Opera, als Beverly Sills ihr die Cleopatra in Händels Giulio Cesare wegnahm, mit der die Sills eine glanzvolle Karriere begann, während sich Curtin von diesem Schock nicht wirklich erholte. Sie kündigte und debütierte1961 zwar an der Metropolitan und sang auch in Lateinamerika, sogar an der Scala und der Wiener Staatsoper, aber irgendwie hatte sie danach das Label „zweite Wahl“, was sie doch kränkte.

MI0001033869Sie zog sich auf die Moderne zurück, sang viel in Tanglewood und begann dort ab 1964 zu unterrichten. Diese Tätigkeit brachte ihr Professoren-Positionen in Branford, Boston und anderen Universitäten ein, und sie gab Meisterklassen bis hin nach Tblissi und Aldeburgh, wurde zum Dean an der Boston University ernannt und initiierte 1985 als Artistic Director das American Opera Institute. Sie sang für Präsident Ford beim berühmten White House Dinner zu Ehren von Helmut Schmidt, erhielt alle erdenklichen Auszechnungen diverser Institute und einen Ehrendoktor in Wellesley und fünf Ehrendoktortitel des New England Conservatory Boston, eine immense Ehre.

Phyllis Curtin wird in die Geschichte des Gesangs als ideale Interpretin der zeitgenössischen Musik und als außerordentlich erfolgreiche Lehrerin eingehen, die vielen jungen Amerikanern den Weg zu erfülltem und vor allem technisch fundiertem Gesang gezeigt hat. So wie ihre eigene eiserne Technik ihr die verschiedensten Partien weit über ihr eigenes lyrisches Fach ermöglicht hat. Mir will sie eine vokale Schwester der von mir ebenfalls bewunderten Edith Tremblay aus Kanada scheinen (die Elisabeth im französischen Don Carlos bei Opera Rara) oder wie die große Suzzanne Danco, die mit ihren lyrischen Mitteln ein Äußerstes erreichten und deren Kunst ihr Medium adelte. Auf youtube gibt es einiges von Phyllis Curtin, auch bei Amazon, discount viagra canada vor allem aber auch bei der amerikanischen Live-Firma VAI, die ihr schöne mementi gesetzt hat. Anders als viele, zum Teil eben auch seelenlose Kolleginnen war Phyllis Curtin eine Sängerin, die Klassisches wie Modernes zu eigenem und unverwechselbarem Leben erweckte. Eben eine Künstlerin. G. H.

 

 

Gerade dem zuletzt angesprochenem Aspekt, der Interpretation der Moderne, widmet sich ein Interview, dass die amerikanische Journalistin Molly Sheridan mit Phyllis Curtin 2002 führte und das uns die Autorin und der Chefredakteur Frank J. Oteri von NewMusicBox liebenswürdiger Weise zum „Nachdruck“ überließen.

 

What attracted you to doing so much work in modern repertoire as opposed to specializing in something else? Well, I think it started when I was first out of college. I graduated from Wellesley in 1943. I was living in Cambridge and working and I knew a variety of composers who were around there. I think at that point my singular talent was that I could read music very quickly and learn it fast. So, as a result, I was very useful to young composers who were doing things at the last minute. I always said that I’d probably done more first and last performances of new works at the time than anybody else. But there were some singularly fine musicians around at that time who were just my age, like Irving Fine, who died much too early, and it was then that I really found what fun it was to do absolutely new music, partly because people weren’t telling you how Madame So-and-so always generic cialis super active reviews did it or telling you this is the way this is always done. And then I was simply interested in the fact that this was being written by people my age and it just led me into the whole idea of contemporary music. The singular benefit, apart from finding things I just loved and having a wonderful time, was that then when I went back to Mozart, Puccini, and all those people, they became very alive composers to me and I looked at the music as if it were new. And all through my long and happy career, I found that was a very valuable thing.

 

curtin 2You’re talking about being able to forge your own way with new works. Obviously you created a lot of new roles in opera and prepared a lot of new works for the first time. How do you approach something like that? Oh, well, curiously. It’s fascinating to find out I think particularly with vocal music one always has a text, and I was most interested in trying to figure out what the musical part was doing with regard to the text. And if it was a particular kind of, I might say, difficult vocal line, sort of out of the Webern school, which is not around anymore, but I would take difficult lines and decide, ‘Well heck, if I were six years old and did it, somebody would just answer me right back.’ Your ears get conditioned to things. But if you decided, just like singing [sings] “Johnny is a sissy”…take a couple of bars that are kind of jagged and seem very odd, but sing them as if you were a child, they become really quite easy.

haendel samson curtinI was also just fascinated with how people were looking at text and meaning. What kind of texts are people setting, and how does the composer respond to the text? That’s a very interesting subject and sometimes quite baffling when you find out that somehow the composer is using the text but he’s not paying a lot of attention to it. You wonder why he isn’t writing a sonata of some sort. And in operatic things, it’s just lovely to turn yourself over to that person, that role, that character. The idiom for that character is in the music. That is utterly compelling, and that’s one of the things that’s so good about then going back to standard repertory. Let’s say with Mozart, some Mozart roles are made so pretty and they’re not really living up to what Mozart said in rhythm and everything else about who the character is. It’s become rather smoothed over. So it gives you a good look at music of any period.

Phillis Curtin mit Nicolai gedda in "Faust"/ youtube/ VAI

Phillis Curtin mit Nicolai Gedda in „Faust“/ youtube/ VAI

I always thought that it was immoral to make a living off the music of dead composers. If you care about music, you’ve got to get it off the paper for composers of your own time. Not everything is good. On the other hand, things that I may decide aren’t good now, forty years from now may be very popular. That’s always a possibility. Then, every composer in this world, no matter his acclaim, has written his own duds in life. So sure I’ve sung some that were never going to be heard again probably, but on the other hand, it sure was fun finding out.

Definitely. Who were some of the composers that you were closest to during your career? Well, I didn’t know a great many of the ones that you would know now. I don’t know what’s happened to some of them. A man who I thought was a singularly marvelous songwriter named Paul Des Marais. He wrote marvelous songs, but I’ve been out of touch with him for years. On the other hand, Ned Rorem and I have known each other for 50 years. He’s been a major part of my life. The same was true of Aaron Copland. And with both of them I sang their works with them at the piano and that was just wonderful, absolutely thrilling. I’ve sung Elliott Carter. There’ve been a whole lot. I could go on and on. Richard Hundley and Lee Hoiby and tons of them–it’s not just American works but contemporary works in English. That’s my language after all, and I was lucky enough to sing in the American premiere of Britten‘s Peter Grimes, also the American premiere of War Requiem and in many of the songs and cycles of his. And Samuel Barber, I mean we couldn’t have done without. Now, I have basically been through with performing not quite 20 years, so there’re many people I would have sung if I could have. And I still have music from a lot of people. John Harbison has stuff that I would have adored to sing, but I’m not singing anymore. That happens to singers, but I had 40 wonderful years of performance and in that period the people that I knew that were writing songs, well, there were very few of them whose work I didn’t do.

Unterricht: Curtin at Berkeshire/ photo larry murray/ berkshireonstage.com

Unterricht: Curtin at Berkeshire/ photo larry murray/ berkshireonstage.com

Do you have a “most memorable” role or performance? Oh, honey, it was forty years. It’s impossible to say. I would say that the singularly most important non-operatic piece in my life is Britten’s War Requiem. That’s not American but the way it has always made me think about war and peace and religion is singular in my life. As to contemporary operas there are lots of things I can think of from horrifying experiences – my debut in New York was in a contemporary opera, not American, The Trial by Gottfried von Einem. And when we finished our first performance about a third of the audience had left and of the rest, half were hissing and booing and the rest of those were very enthusiastic. It was a singular night in my whole life. I never had another one like that.

Of course, the whole business of the Floyd operas has been really wonderful. Nobody knew a thing about Carlisle Floyd and he came to Aspen one summer when I was there and brought the opera [Susannah] with him. I had been singing so much new music that summer largely of Darius Milhaud, because he had insomnia all summer and he’d write at night and I’d sing it in the daytime. And I was so tired of looking at new scores of all kinds and from everywhere, so I said to Mr. Floyd, ‘Well if you’ll come and play it, we can look through it together,’ and I was carried away. First of all, in my part of the world – I grew up in West Virginia – and I understood this business of revival meetings and all of that. Mack Harrell was in Aspen at that time, and Mack grew up in Texas and he knew all of this, so we ran over to Mack’s house and went through it all with him. Now Mr. Floyd was teaching at Florida State University and he told them that we liked the opera and his dean said, ‘Well if you can get those two people to sing it, we will mount this opera for you.’ Well it happened that Mack and I had exactly the same two weeks free in February so the premiere of that opera was in Tallahassee, and while I was there I was invited to a party at Boosey and Hawkes for Benjamin Britten and I called up to say no I couldn’t come because I was down there doing an opera that they ought to know about, and the result of all of that was that Mr. Floyd went to Boosey and Hawkes. So there are lots of wonderful things like that.

Phyllis Curtin im TV-Interview über ihre Zusammenarbeit mit Carlisle Floyd/ youtube 2002

Phyllis Curtin im TV-Interview über ihre Zusammenarbeit mit Carlisle Floyd/ youtube 2002

Those are all singular experiences in new works, but there were countless others. No doubt, if I say anything at the [AMC] meeting [on May 6, 2002], I will also say how far and how much, though it does seem slow sometimes, American music for singers has caught on. When I was doing all that there weren’t very many. There were a couple of really good exponents like Bethany Beardsley and Phyllis Bryn-Julson, who were singing new music, and I, about 15 years into my career, sent a program to my management that I would sing at a place that had engaged me and I decided that it would all be in the English language. It would largely be American music, some Britten, but all in English. Well, my agent was horrified and said nobody will buy this concert and I said, ‘Well I’d like you to send it along anyway.’ Well, in just a few days he called back sounding triumphant. He said we’d got a telegram that said, ‘Tell that person that we do not want a radical program like that, we want a regular concert.’ And I thought, ‘Well isn’t that crazy, in America we want to have regular concert program in three languages none of them understand.’ But things have changed a lot. I mean when I look at what we do at Tanglewood with song literature. We do contemporary American music all summer long along with other things and more and more singers are doing that. And I think that’s such an exciting thing that lots of singers care about American music now. So those are the singular things.

 

Phyllis Curtin im TV-Interview über ihre Zusammenarbeit mit Carlisle Floyd/ youtube 2002

Phyllis Curtin im TV-Interview über ihre Zusammenarbeit mit Carlisle Floyd/ youtube 2002

I want to talk a little bit more about your generic viagra online teaching before we finish up here… Oh, well, teaching. I was a violinist and making music was nice for me but I discovered, as I was in my junior year at college that I just couldn’t afford to do all the things I was doing and be in the orchestra and blah, blah, blah. So I thought I’d take singing lessons once a week instead. And encountered a remarkable lady, the most interesting one I ever knew, a Russian woman. The dean at Wellesley had told me that I could not take singing lessons because I was carrying too many academic subjects. So I went to see the teacher and I didn’t have anything to sing for her, so she said, “Well, do you read?’ Well, there was my big thing, so we read through some French songs and she somehow arranged for me to take lessons. I found that singing put together all of the things that I cared about. Of course, music, poetry, drama, the whole lot there waiting with singers. Song literature, sacred music, operatic music, chamber music, it’s all there and so I studied with her through college and then I only had one other teacher after that and that was it, but the second teacher enable me to do what the first gave me a vision of.

Phyllis Curtin im TV-Interview über ihre Zusammenarbeit mit Carlisle Floyd/ youtube 2002

Phyllis Curtin im TV-Interview über ihre Zusammenarbeit mit Carlisle Floyd/ youtube 2002

I know what a difference it made in me being a singer so I’ve always been fascinated by making singing possible without obstructions physically. From time to time somebody would ask to study with me. I was not doing any full time teaching because I was touring all the time but during the War Requiem summer at Tanglewood when we did the American premiere there and I was there for rehearsals, they had some very unhappy singers. The program had changed and the man who was running the music center said, ‘Let’s think of something to do. We’ve got singers who are about to mutiny.’ And I said, ‘I suppose we can sit around and talk about singing.’ And this year will be the 38th summer we’re doing that. It has been wonderful. First of all, if you really love to teach, which I do, there is nothing so good for one’s work as to try and get someone else to take those tools and do something. It’s so wonderful to watch a young artist grow and develop and think that you helped them along the way, just giving him the tools to be his own artist, not mine or anybody else’s. Now hundreds of people audition for this class of 24, and I get the most wonderful artists.

After I retired from performance, I taught at the Yale School of Music and then from there I went to Boston University where I was dean at the College of Fine Arts and I also taught full time. I still go there two days a month and teach, and I have a lot of students who come out here to the country. It’s the joy of my life and I know more all the time. If I could have known all that when I was singing it would have been even better. The whole purpose is to make singers secure and reliable and give them something good to grow on so that they can grow through their years of vocal development and be happy. And I love it.

 

Phyllis Curtin/ PR-Foto mit Widmunf für den Bariton Bruno Amaducci, mit dem sie als Alice Ford im "Falstaff" an der Met sang/ youtube

Phyllis Curtin/ PR-Foto / youtube

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Und nochmals eine ausführlichere Vita: Phyllis Curtin (was) a leading educator and interpreter of contemporary vocal music. Her career highlights include singing leading roles in the world premiere performances of several Carlisle Floyd operas includingSusannah (1955); WutheringHeights (1958); Passion of Jonathan Wade(1962); the world premiere of Darius Milhaud’s La Mère Coupable (1966) and the American premiere of his Medea (1955). She was also the soprano soloist for the American premieres of Benjamin Britten’s War Requiem (1963) and Dmitri Shostakovich’s Symphony No. 14 (1971). A leading soprano for the Metropolitan Opera (1961-74) and the Vienna Staatsoper (1960-62), Ms. Curtin made her New York City Opera debut in the American premiere of Von Einem’s The Trial (1953), and made her recital debut at New York’s Town Hall in 1950. A committed educator, she has served as artist-in-residence at the Aspen Music Festival (1953-1957), artist-in-residence and teacher of the Phyllis Curtin Seminar and Vocal Fellows, Berkshire Music Center (1964-present), Professor of Music and Director of Opera, Yale Music Division (1974-83); Master, Branford College, Yale University (1979-83), and Dean, College of Fine Arts (1983-1991). Since 1991, she has served as professor of voice and artistic director of the Opera Institute, as well as dean emerita for the College of Fine Arts, at Boston University. Ms. Curtin holds a bachelor’s degree in music from Wellesley College, and five honorary doctorates including New England Conservatory. (Quelle NewMusicBox)

 

Wir bedanken uns für die Erlaubnis zur Übernahme dieses Artikels von NewMusixBox unter Chefredakteur Frank J. Oteri. Das Interview von Molly Sheridan mit Phyllis Curtin erschien ebendort am 25. April 2002 und ist „reprinted with the permission of NewMusicBox, the web magazine from New Music USA„. Wir danken sehr für diese Großzügigkeit unter Journalistenkollegen!

Üppig lodernde Glut

 

Von dem berühmten italienischen Musikologen Rodolfo Celletti einst ins Leben gerufen, um den italienischen Belcanto durch die Aufführung fast oder ganz vergessener Opern der entsprechenden Epoche wiederzubeleben, ist das Festival della Valle d’Itria in Martina Franca, einem Städtchen in Apulien, heute unter anderem auch ein Anwalt modernerer Musik geworden – oder von dem, was man in Italien dafür hält. Das kleine, aber äußerst feine Festival hat sich insofern geändert, dass nicht mehr wie in den Achtzigern oder Neunzigern regelmäßig der Strom ausfällt und zu Unterbrechungen von Aufführungen führt, aber der Verzicht auf Kinos ohne Klimaanlage als Aufführungsort der Opern bei schlechtem Wetter besteht nach wie vor. Sonst hat sich in den letzten 20 Jahren kaum etwas in diesem malerischen Städtchen mit seinen weißgewaschenen Mauern und engen Gassen geändert. Höchst stimmungsvoll aber waren schon immer die Vorstellungen im Cortile des Palazzo Ducale und die gesamte Gegend sehenswert wegen der typischen apulischen Trulli, kleiner Rundbauten aus Stein mit interessanter Geschichte, besonders im nahe gelegenen Alberobello.

Im Sommer 2015 wurde als gemeinsames Auftragswerk mit dem Maggio Fiorentino der Einakter Le Braci (Die Glut) von Marco Tutino, 1954 in Mailand geboren, uraufgeführt und ist nun, leider nur als CD, bei Dynamic erschienen. Das Libretto wurde vom Komponisten nach der Novelle Le Candele si consumano lentamente (Die Kerzen brennen langsam hinunter) verfasst, vom ungarischen Schriftsteller Sándor Márai in dessen Muttersprache geschrieben. Es ist eigentlich eine der üblichen Dreiecksgeschichten, aber interessant durch die Mischung von Vergangenheit und Gegenwart (1940), zwischen denen rund vierzig Jahre liegen. Der General Henrik und sein Freund Konrad, verwandt mit Chopin und selbst Pianist, treffen sich in einem Schloss unterhalb der Karpaten, in dem sie gemeinsam ihre Jugend verbrachten, nach vierzig Jahren Trennung wieder, nachdem ihre Freundschaft dadurch zerbrach, dass Konrad mit der Gattin Henriks, Kristina, ein Verhältnis begonnen hatte. Henrik quält der Gedanke, dass Konrad vorgehabt haben könnte, ihn während einer Jagd zu töten. Gewissheit könnte er durch das Tagebuch Kristinas erlangen, aber er verzichtet darauf und wirft es in die Glut des Kamins. Die beiden Freunde reichen sich schweigend die Hand, ein Epilog der alten Haushälterin beschließt das Werk.

Die beiden Hauptpartien werden jeweils von zwei Sängern gesungen, wobei dem Bass Henrik als dessen jugendliche Ausgabe ein Bariton, dem Bariton Konrad ein Tenor zugesellt ist. Die Musik ist überaus effektvoll, erinnert häufig an Filmmusik, scheut nicht ein überdimensionales Pathos, eine Art Überverismo, bedient sich aber auch des Walzers, wobei insgesamt die Musik der jugendlichen Ausgaben der beiden Helden romantischer und melodiöser ist als der eher deklamatorische Stil, dessen sich besonders Henrik bedient. Francesco Cilluffo und das bewährte Orchestra Internazionale d’Italia holen alles an Gefühlsaufwallungen heraus, was in der Komposition in Überfülle vorhanden ist. Roberto Scandiuzzi ist der richtige

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Sänger für die anspruchsvolle Partie des Hendrik, deren dramatische, nicht selten plakative Ausbrüche er höchst wortverständlich und nur leicht eingeschränkt durch eine etwas schütterer gewordene Stimme meistert und für die er die vokale Autorität besitzt. Sein Alter ego ist mit markig klingendem Bariton Pavol Kuban. Den Freund und Kontrahenten singt Alfonso Antoniozzi mit legatofrohem Bariton, dessen jugendliche Fassung gibt mit lyrischem Tenor Davide Giusti. Einen frischen, klaren Sopran setzt Angela Nisi für die Kristina ein, die zu Zeiten des Wiedersehens der beiden Freunde bereits das Zeitliche gesegnet hat. Der neunzigjährigen Haushälterin Nini wird durch Romina Tomasoni ein gar nicht ältlicher Mezzosopran zuteil. Das Booklet ist leider wieder mal ohne Libretto (wie das bei Dynamic so üblich ist, das war auch mal anders), allerdings mit ansonsten informativem Text in Italienisch und Englisch versehen (Dynamic CDS 7736/1-2). Ingrid Wanja

Ma dov´è la regina stessa?

 

In regelmäßigen und recht kurzen Abständen bringt die DG CDs mit Anna Prohaska auf den Markt, gern einem bestimmten Thema gewidmet, so die Soldatenlieder Behind the Lines oder Enchanted Forest und Sirène. Die neueste CD, allerding von Alpha Classics, widmet sich frühen Vertonungen des Schicksals zweier Königinnen, der historischen Kleopatra von Ägypten und der Sagengestalt Dido, Herrscherin über Karthago. Beide waren leidenschaftliche Liebhaberinnen, Kleopatra von Caesar und danach von Marc Antonius, während der junge Römer und Eroberer Ägyptens Oktavian ihren inzwischen recht welken Reizen voraussehbar nicht mehr verfallen würde und sie deshalb den Tod durch einen Schlangenbiss wählen ließ, während Dido, von Äneas verlassen, den Scheiterhaufen bestieg. „Mit ihrem vom Wahnsinn gezeichneten Fleisch nährten sie die neue Gattung Oper“, heißt es im Booklet vollmundig, und für derartig charakterisierte Damen erwartet man natürlich eine charaktervolle Stimme, die ahnen lässt, worin die auch akustische Verführungskraft der beiden Königinnen bestand. Sicherlich muss auch dem Stil der durchweg im siebzehnten Jahrhundert geborenen Komponisten aus Italien, England und Deutschland Rechnung getragen werden. Trotzdem erscheint der Sopran der Prohaska insgesamt als zu zart mädchenhaft, zu körperlos und zu wenig in der Lage, dem Charakter von Kleopatra und Dido und ihrem Schicksal gerecht zu werden.

Uneingeschränkte Freude bereitet die Begleitung der Sängerin, Il Giardino Armonico unter der Leitung von Giovanni Antonini, die sich auch in einigen Tracks mit Stücken von Purcell, Locke, Castello und Luigi Rossi exhibieren dürfen und dabei die Fülle an Ausdrucksmöglichkeiten dieser Musik hörbar werden lassen. Die CD trägt den Titel Serpent & Fire, weist darauf hin, wie die beiden Königinnen zu Tode gekommen sind und das Cover zeigt Anna Prohaska mit einer auf den Arm tätowierten Schlage, das halb verdeckte Gesicht offensichtlich von Feuer beleuchtet.

Die beiden bekanntesten Stücke sind Händels „Se pietà di me non senti“ und Purcells Lamento der Dido „When I am laid in earth“. In des Hallenser Arie weht durchaus der Atem großer Tragik, auch wenn die Stimme etwas verhangen zu sein

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scheint, aber „io morirò“ wird mit feinen Schattierungen gesungen, und seltener als bei anderen Arien schlägt die Attitüde des Lasziven durch. Purcells Dido klingt angenehm schlicht, und hier driftet der Sopran nicht wie bei anderen Stücken ins Manierierte ab, allerdings bleibt die Interpretation, vergleicht man mit Kolleginnen, doch recht eindimensional. So wie die CD mit Purcell endet, so hatte sie auch begonnen, und zwar mit „Ah, Belinda, I am Press’d with torment“, bei der die quasi verwehende Fermate erfreuen kann, die gekünstelt wirkende Geamtinterpretation allerdings weit weniger.

Aus Graupners Oper Dido, Königin von Karthago stammen zwei Arien, wie der Titel verrät, in deutscher, zwei weitere in italienischer Sprache. Da aber zu den schlimmsten Untugenden der Prohaska eine äußerst verhuschte, verwaschene Diktion zählt, spielt das kaum eine Rolle, man versteht in jeder der Sprachen kaum ein Wort. In „Infido Cupido“ wird immerhin der melancholische Grundton gut getroffen, das schnelle „Agitato del tempeste“ leidet besonders unter mangelnder Textverständlichkeit.

Antonio Sartorios Cleopatra schließt sich dem munteren Aufspielen des Orchesters an, die Daniele Da Castrovillaris kann nicht zu der großen Linie finden, die die Musik verlangt.

Beiden Damen hat sich Johann Adolf Hasse gewidmet. Anna Prohaska singt die Arie von Araspe in neckischem Ton, die der Cleopatra mit schöner Entschlossenheit. Die höhnische Ablehnung der Dido in Cavallis Didone ist sehr gut getroffen, könnte jedoch etwas königlicher, etwas hochgemuter ausfallen. Insgesamt würde man, ohne die Arien bereits von anderen Aufnahmen zu kennen, nicht vermuten, dass hier zwei als tüchtige, in die Geschichte bzw. in die Sage eingegangene Königinnen, die zudem Leidenschaft empfanden wie entzündeten, portraitiert wurden: allzu kleinmädchenhaft hören sich große Teile der CD an (Alpha Classics 250). Ingrid Wanja

Generalprobe für Bayreuth

 

Die Nachfrage für diese Lohengrin-Serie an der Semperoper mit vier Aufführungen im Mai übertraf das Interesse für alle Premieren der Saison um ein Vielfaches – und dies bei einer ziemlich antiquierten Inszenierung von 1983 aus dem damaligen Großen Haus der Dresdner Staatstheater. Vor allem die Chorführung der Regisseurin Christine Mielitz und die Aufzüge der Komparsen muten inzwischen doch recht betulich an und entbehrten nicht einer unfreiwilligen Komik. Aber die stimmige Optik (Peter Heilein) mit hohen Bleiglaswänden und prachtvollen Kostümen war ein wohltuender Kontrast zu den heutzutage üblichen Müll-Ausstattungen.

"Lohengrin" an der Semperoper Dresden/ Szene/ Trailer Sachsenspiegel MDR

„Lohengrin“ an der Semperoper Dresden/ Szene/ Trailer Sachsenspiegel MDR

Grund für die enorme Kartennachfrage waren die Rollendebüts von zwei international akklamierten Sängern, die sich hier erstmals an eine Wagner-Partie wagten. Der polnische Tenor Piotr Beczala ist auf den Bühnen der Welt nach seinen Anfängen mit Mozart vor allem im italienischen und französischen Fach erfolgreich – nun erweiterte er sein Repertoire um die Titelrolle des Lohengrin und konnte damit einen großen persönlichen Erfolg verbuchen. Er bewältigte die fordernde Partie bravourös und bis zum Schluss ohne Ermüdungserscheinungen. Beim Auftritt mit „Nun sei bedankt“ klang die Stimme noch etwas nasal und nicht ganz frei, aber schon die ersten forte-Töne besaßen heldischen Glanz. Insgesamt war seine Interpretation sehr italienisch geprägt, was dieser Rolle gut ansteht. Wenige exponierte Noten gerieten etwas eng, auch müsste der Sänger sein sehr verhaltenes Spiel noch intensivieren. Aber viele wunderbare Momente prägten sich an diesem letzten der vier Abende (29. 5. 2016) unauslöschlich ein – das mit großer Zärtlichkeit intonierte „Süße Lied“ im Brautgemach, die enormen Kraftreserven für seine Anklage im letzten Aufzug, die in schönem Ebenmaß gestaltete Gralserzählung und der mit wehmütiger Süße angestimmte Abschied mit „Mein lieber Schwan“.

"Lohengrin" an der Semperoper Dresden/ Szene/ Foto Sachsenspiegel MDR/ Semperoper Dresden

„Lohengrin“ an der Semperoper Dresden/ Szene/ Foto Sachsenspiegel MDR

Schon im Vorfeld der Aufführungen hatte Anna Netrebko alle Aufmerksamkeit auf sich und ihr Debüt als Elsa gezogen. Sie sang sie mit absoluter Mühelosigkeit und in fast perfektem Deutsch, aber recht allgemein im Ausdruck – diese „blonde“ Partie ist meiner Meinung nach ihre Sache nicht. Der Sopran klingt für mich zu dunkel und ihrer Interpretation fehlen Innigkeit, Zartheit, Wehmut und Inbrunst. Die Traumerzählung begann sie intonationsgetrübt, die Szene auf dem Söller im 2. Aufzug  gelang ihr dank feiner piani überzeugend. Am stärksten wirkte sie im Duett mit Ortrud, wo sie dem hochdramatischen Organ ihrer Gegenspielerin jederzeit Paroli bieten konnte. Von enormer Dramatik mit kraftvollen stimmlichen Ausbrüchen war die Szene im Brautgemach geprägt, was ihr möglicherweise in Zukunft weitere Wagnerrollen ermöglichen könnte. Für den geplanten Auftritt als Elsa in Bayreuth 2018 war die Dresdner Serie jedenfalls eine vom Publikum frenetisch umjubelte „Generalprobe“.

Evelyn Herlitzius ging die Ortrud mit wilder Sopran-Attacke an, die in dem grell auffahrenden und tremolierenden Ausbruch „Entweihte Götter“ gipfelte. Beim enervierend-schrillen „Fahr’ heim“ am Ende verließ sie dann allerdings die Bahn des Gesangs. Grund für ihre große Beliebtheit (nicht nur in Dresden) dürfte ganz sicher ihre enorme szenische Präsenz sein, die auch in den stummen Momenten zu spüren ist. Das machte ihr Duett mit Telramund zur spannendsten Szene der Aufführung. Gesanglich war der polnische Bariton Thomasz Konieczny allerdings der Schwachpunkt des Abends mit einer Stimme von mächtigem Volumen, die aber durchweg dröhnend, verquollen und undifferenziert ertönte. Auch waren bei ihm Mängel in der Artikulation zu hören. In der Auseinandersetzung mit Ortrud steigerte er sich zu Ausbrüchen von solch rasender Wut, wie man sie in dieser Vehemenz und Gewalt wohl derzeit von keinem anderen Sänger in dieser Partie hören kann. Seinen Rang als Wagner-Bass von Weltformat bestätigte Georg Zeppenfeld mit dem König Heinrich – machtvoll im Gesang und von starker Autorität. Derek Welton komplettierte die Besetzung als solider Heerrufer mit potenter, in der Höhe etwas dumpfer Stimme.

Christian Thielemann dirigierte den "Lohengrin" in Dresden/ Sachsenspiegel MDR/ Trailer Semperoper

Christian Thielemann dirigierte den „Lohengrin“ in Dresden/ Sachsenspiegel MDR/ Trailer Semperoper

Der Sächsische Staatsopernchor Dresden und die Herren des Sinfoniechores Dresden e.V. (Einstudierung: Jörn Hinnerk Andresen) sangen glanzvoll; die Sächsische Staatskapelle Dresden wurde unter Christian Thielemann ihrem Ruf als „Wunderharfe“ in jedem Takt gerecht. Die schimmernde Transparenz des Vorspiels, das mächtig gesteigerte erste Finale, der Bläserglanz des Vorspiels zum letzten Bild – das Orchester bot an diesem Abend viele magische Momente, was das Publikum am Ende mit Ovationen honorierte (Foto oben: „Lohengrin“ an der Semperoper Dresden/ Szene/ Foto Daniel Koch/ Semperoper Dresden). Bernd Hoppe

Bru Zane Classical Radio

 

Bru Zane Classical Radio: Um dem französischen Musikerbe des fda approved viagra 19. Jahrhunderts weitere Hörbarkeit

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zu verschaffen, startete der Palazzetto Bru Zane vergangene Woche das Bru Zane Classical Radio. Das Webradio streamt rund um die Uhr französische Romantik und ist weltweit verfügbar. Das reine Musikprogramm spiegelt den Reichtum und die Vielfalt des französischen romantischen Repertoires im Zeitraum von den 1780er Jahren bis zum Ende des ersten Weltkriegs wider. Jedes Genre ist vertreten, das Angebot reicht von Kammermusik über Oper und Operette, über geistliche und Orchestermusik, bis hin zum Lied.

Das Programm des Bru Zane Classical Radio umfasst ein Angebot von fast overthecounterviagra-best.com 2.000 Titeln, die in der Regel in voller Länge gesendet werden. Neben berühmten Meisterwerken wird bewusst ein Fokus auf die Wiederentdeckung unbekannterer Komponisten gelegt. Jeden Sonntagabend wird online pharmacy viagra ab 21 Uhr eine selten gespielte französische Oper gesendet. Für Musikliebhaber, die ihr Wissen über französische Romantik erweitern möchten, bietet der Radioplayer den direkten Zugang zur Bru Zane Mediabase, der Online-Datenbank des Palazzetto Bru Zane, und damit Informationen über gehörte Komponisten und Werke.

Die Stiftung Palazzetto Bru Zane – Centre de musique romantique française, mit Sitz in Venedig, erforscht die französische Musik des langen 19. Jahrhunderts (1780–1920) und http://genericviagra100mg-quality.com/ fördert deren Wiederentdeckung in Konzertsälen und auf CDs. Kommender Programmhöhepunkt viagra sildenafil citrate ist das Festival Palazzetto Bru Zane in Paris mit der konzertanten Aufführung von Gaspare Spontinis Oper „Olympie“ im Théâtre des Champs-Elysées (3. Juni) und Kammermusikabenden im Théâtre des Bouffes du Nord (4. bis 10. Juni); classicalradio.bru-zane.com www.bru-zane.com

Peter Schöne

  Eine kleine Presseschau zu Beginn und dann ein Gespräch mit dem Bariton Peter Schöne, der im Begriff ist, zu Großem abzuheben und der gerade den Albert in der neuen Produktion des Werther im Theater am Goetheplatz Bremen sang: Italienisches Liederbuch – Edinburgh Festival (…) Much of the special focused on the young baritone Peter Schöne. Predictably, his will soon enough become a familiar name, for he is an excellent singer, the voice substantial and well-focused, the style already assured and subtly expressive. (…) – John Steane- (Opera now Januar 2008); Pjotr Iljitsch Tschaikowski: Pique Dame (Rolle: Fürst Jeletski) : (…) Unter der Matratze hat der angeblich mittellose Offizier Hermann 40000 Rubel für seinen sozialen Aufstieg zurückgelegt: Er möchte in den gesellschaftlichen Sphären seines Freundes, des Grafen Tomski, oder gar denen des Fürsten Jeletzki (formidabel: Peter Schöne) Anerkennung finden. (…) (Thüringer Allgemeine 05/2010); (…) Beim Kissinger Sommer lauscht man den Stars von morgen (…) In dieser Saison, die mit neuen Vokalwerken von Moritz Eggert, Philipp Maintz und Manfred Trojahn reiche Ausbeute brachte, konnte namentlich der schon mehrfach preisgekrönte Bariton Peter Schöne auf sich aufmerksam machen. (…) (FAZ Juli 2011);

Peter Schöne/ Foto (c) Gisela Schenker

Peter Schöne/ Foto (c) Gisela Schenker

Moritz Eggert begleitet Peter Schöne, München: (…) Zwar ist das Schumann-Gedenkjahr vorbei. Aber Schumann-Lieder kann man nicht oft genug hören, was man an der vollbesetzten Akademie der Schönen Künste sah. Unter dem Motto ‚Ein Märchen aus uralten Zeiten‘ sang Peter Schöne, 2006 Preisträger des ARD Wettbewerbs, Balladen und erzählende Lieder von Schumann und Johannes Brahms, aber auch zwei Lieder Wilhelm Killmayers und fünf herbe Sinnsprüche von Boris Blacher. Schöne gestaltete mit seinem obertonreichen, sehr jugendlich timbrierten hellen Bariton nie mit zu viel Ausdruck, sondern erzählte die traurigen (‚Spielmann‘), erschreckenden (‚Belsazar‘), bitteren (‚Verrat‘) und in ihrer Tragik oft fast absurden Lieder nobel zurückhaltend. Aber gerade ein Lied wie ‚Die Löwenbraut‘ verträgt auch kein wildes Sänger-Gebaren: Eine Jungfrau will sich vom Gespielen ihrer Jugend, einem Löwen, verabschieden, doch im Angesicht des Bräutigams zerfleischt er das Mädchen, legt sich daneben und lässt sich erschießen. (…) Bitte mehr von derart inspirierend musizierten, klug zusammengestellten Liederabenden! Klaus Kalchschmid (Süddeutsche Zeitung Februar 2011) Und nun ein Gespräch mit Peter Schöne, das Johanna Meier führte: Warum singst Du eigentlich? Ich habe schon als Kind sehr gern gesungen. Es gibt eine Kinderaufnahme von mir, wo ich mit einer sehr hellen, klaren Stimme singe. Auch während ich Geige gespielt habe, habe ich mir immer vorgestellt, wie man die Bögen singen müsste. Manchmal habe ich es einfach so ausprobiert. Ich war 13, als die Mauer fiel. Schnell war klar, dass viele der Institutionen, in denen ich Musik gemacht habe, geschlossen werden würden. Fast hätte ich aufgehört, Musik zu machen. In dieser Situation kam meiner Mutter der rettende Gedanke, mich nach Windsbach (Bayern) in einen Knabenchor zu schicken. Ich war damals 16 Jahre alt. Hauptsächlich dort ist meine endgültige Liebe zum Singen entstanden. Was bedeutet Dir das Singen? Zunächst einmal bestreite ich damit meinen Lebensunterhalt. Deshalb ist Singen für mich essentiell wichtig. Darüber hinaus ist es für mich sehr wichtig, meine Gefühle, meine Wünsche und Sehnsüchte in die Stimme legen

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zu können.

"Werher" im Theater am Goetheplatz Bremen mit Nadine Lehrer/ Charlotte und peter Schöne/ Albert (Foto Jörg Lansberg), eine Kritik folgt

„Werher“ im Theater am Goetheplatz Bremen mit Nadine Lehrer/ Charlotte und Peter Schöne/ Albert (Foto Jörg Lansberg), die Rezension gibts auch.

Wie fühlst Du Dich als Sänger vor Publikum? Das kommt sehr aufs Publikum an. (lacht) Eine Aufführung oder ein Konzert sind keine Einbahn-Straße. Die Kommunikation mit dem Publikum liegt mir sehr am Herzen. Ist Singen eine Chance auf ein „anderes“ Sein, zumal wenn im Kostüm? Ja, auf jeden Fall. Vor allem im Theater hat man als Sänger die Chance, verdichtete Emotionen zu durchleben. Das ist manchmal schön, aber manchmal auch sehr anstrengend. Da können auch schon mal die Tränen fließen. Oder man bekommt einen regelrechten Lachanfall. Zwischen Konzert/Liederabend und Bühne gibt es für mich keinen Unterschied. Jedes Lied ist wie eine kleine Arie. Ja, sogar wie eine kleine Oper.
Peter Schöne als Monteverdis Orfeo in Erfurt/ Foto Lutz Habermann/ Theater Erfurt

Peter Schöne als Monteverdis Orfeo in Erfurt/ Foto Lutz Habermann/ Theater Erfurt

Wieviel von der eigenen Persönlichkeit bringt man in eine Bühnenfigur ein? Ich persönlich gehe immer von mir selbst aus. So authentisch wie möglich versuche ich zu sein. Anders kann ich eine Rolle nicht vernünftig darstellen. Ist Singen etwas Sinnliches? Für mich ist Singen eher Hochleistungssport. Mein Lehrer Harald Stamm hat einmal zu mir gesagt, man ist nur zweimal im Jahr gut drauf und an den beiden Tagen muss man nicht singen. Er hat recht! (lacht) Oft ist man also beschäftigt damit, die Stimme für die Aufführung oder für das Konzert zu konditionieren. Wenn die Stimme dann läuft, gibt es natürlich auch sinnliche Momente und strahlende und dramatische und glückliche. Bevor Du Sänger wurdest, hast Du zuerst Geige studiert. Das ist fast 15 Jahre her. Hast Du Dein Instrument noch? Oh ja, und ich spiele auch gelegentlich darauf. Immer wenn es sich anbietet, versuche ich die Geige auch im Job einzusetzen. Beispielsweise auf der Bühne, wenn es in die Inszenierung passt. Peter Schöne Kathchen-001Bereust Du den Wechsel von der Geige zum Gesang heute? Nein, ehrlich gesagt nicht. Als Sänger habe ich so viele Möglichkeiten, die ich als Geiger nicht gehabt hätte. Nur manchmal, wenn es um die Sicherheit des „Arbeitsplatzes“ geht, beneide ich die Musiker im Orchester. Die Gage ist von Anfang an deutlich höher und man ist unkündbar. Aber man ist auch unbeweglicher. Momentan bist Du an den Theatern Bremen und Coburg engagiert. In welchen Rollen erleben wir Dich dort? In Bremen singe ich Albert in der Neuproduktion von Massenets Werther im Theater am Goetheplatz. Im Landestheater Coburg bin ich als Faninal im Rosenkavalier zu hören und zu sehen. Faninal und Albert sind Partien aus zwei verschiedenen Stimmfächern. Ist das für Dich anstrengend oder eher eine Chance? Ich habe in den letzten Jahren immer wieder Ausflüge in andere Fächer gemacht. Das hat damit zu tun, dass ich Vertrauen habe in die Menschen, die mir diese Aufgaben geben. Durch diese Ausflüge kann ich meine Stimmentwicklung besser einschätzen. Ich kann Grenzen überschreiten, ohne mich gleich in einem falschen Fach kaputt zu singen. Die neuerlichen Engagements zeigen, dass es vorwärtsgeht, aber auch, dass ich dadurch nicht meine Fähigkeiten im alten Fach verloren habe. Peter Schöne Fluss-001Wenn man Deine Biografie liest, dann stellt man fest, dass Du bereits an mehr als zwei Dutzend Opernhäusern engagiert warst. Welche Partien hast Du dort gesungen? Ich habe in mehr als 10 Jahren Bühnenlaufbahn bereits fast alle Partien meines (bisherigen) Fachs gesungen. Angefangen mit den großen Partien in den Mozart-Opern über das sogenannte deutsche Fach zum Beispiel in Korngolds Toter Stadt bis hin zum italienischen Belcanto, wie zum Beispiel dem Figaro im Barbier von Sevilla. Weil ich zu außerordentlicher Neugier neige, freut es mich sehr, dass mir jetzt sozusagen ein neues Fach offen steht und ich damit auch ein neues Rollenprofil entdecken kann. Ich werde in diesem Jahr 40 Jahre, das passt. In diesem Alter kann man glaubhaft einen Vater darstellen, denke ich.
Peter Schöne als Conte Almaviva in Monzarts "Nozze di Figaro" Erfurt/ Foto Lutz Habermann/ Theater Erfurt

Peter Schöne als Conte Almaviva in Monzarts „Nozze di Figaro“ Erfurt/ Foto Lutz Habermann/ Theater Erfurt

Gibt es Traumrollen, die Du unbedingt singen möchtest? Ja, die gibt es. Onegin ist eine solche Traumrolle. Fast hätte es schon einmal geklappt. Aber als die Staatsoper Hannover damals angefragt hat, war ich schon anderweitig verpflichtet. So wie sich die Stimme momentan entwickelt, würde mir auch Mandryka sehr gut gefallen. Ich habe sowieso Blut geleckt an der Musik von Richard Strauss mit dem Faninal im Rosenkavalier. Bisher hatte ich nur Lieder von ihm gesungen. Peter Schöne Nana-001Du engagierst Dich sehr für das Lied und für zeitgenössische Musik. Was wünschst Du Dir diesbezüglich mit Blick auf die Zukunft? Meine Ausbildung als Geiger kommt mir sowohl beim Lied als auch vor allem bei der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts zugute. Ich höre absolut und tue mich leicht mit ungewohnten Klängen. Meine Stimme ist nach wie vor sehr flexibel und ich bin sehr dankbar, dass ich in den genannten Bereichen schon so viele Schätze entdecken konnte. Ich wünsche mir, dass diese Entdeckungsreise nie endet! Johanna Meier   Foto oben: (c) Gisela Schenker. Eine ausführliche Kritik zum neuen Werther in Bremen gibt es hier bei operalounge.de. Dank an die Pressestelle des Theaters am Goetheplatz Bremen. Weitere Details zu Peter Schöne und eine Biografie gibt es auf seiner Homepage: http://www.peterschoene.de

Weaner Madl aus Salzburg

 

Kurz vor ihrem 48. Geburtstag hat die österreichische Mezzosopranistin Angelika Kirchschlager begonnen, ihre Erinnerungen mit Hilfe von Achim Schneyder aufzuzeichnen und verblüfft den Leser von der ersten Seite an mit dem ganz besonderen Stil ihres Buches, das den Untertitel „Ich erfinde mich jeden Tag neu“ trägt. Die Biographie hat den Charakter eines intimen Zwiegesprächs mit dem Leser, lotet eine weite Spanne zwischen weltanschaulichen Betrachtungen bis zum „Ausmisten“ von weniger hochfliegenden Erinnerungen aus und gibt dem Leser das Gefühl, direkt von der mitteilungsfreudigen Künstlerin angesprochen zu werden, deren Konterfei zwischen „Göttin“ und „stinknormal“, so Konstantin Wecker im Vorwort, eine Vielzahl von Schattierungen aufweist,

Angelika Kirchschlager AmaltheaUngewöhnlich ist auch die Aufteilung in Kapitel und Untertitel, die verblüffen sollen, wenn zum Beispiel in einer Überschrift sich Papst, Riccardo Muti und eine Besenkammer als seltsames Trio vereint finden und, wie nach dem gleichen Muster auch die anderen Kapitel, die Neugier des Lesers wecken sollen und dies auch tun. Nicht im Unklaren darüber gelassen, warum das Buch just zu diesem Zeitpunkt entstand, wird der Leser mit dem Bekenntnis der Autorin, dass sie von nun an nur noch das in ihrem künstlerischen und privaten Leben machen tun werde, was sie wirklich wolle, was ihr gut tue.

In einem steten Wechsel aus mehr oder weniger chronologischer Darstellung von Leben und Karriere und nachdenklichem Reflektieren über das Geschehene erfährt der Leser sehr viel über die innere Verfasstheit der Sängerin, weniger, und das ist schade, über ihre künstlerische Arbeit, so wenn sie meint, bei der Arbeit mit ihrem ersten Rosenkavalier-Regisseur in Graz habe sich ihre endgültige Auffassung vom Octavian herausgebildet, man aber nicht erfährt, was diese an Besonderem ausmacht. Ausführlicher wird Angelika Kirchschlager in dieser Hinsicht bei ihren Ausführungen über die Mélisande. Im Kapitel über Liedgesang sind die Abschnitte über die unterschiedlichen Vertonungen bekannter Gedichte aufschlussreich.

Sympathisch berührt den Leser, in welch herzlicher Art die

Künstlerin verstorbener Freunde wie Walter Berrys gedenkt oder sich zu lebenden Freunden bekennt. Auch scheut sie sich nicht, eine Beschreibung des gewesenen und des jetzigen Intendanten der Wiener Staatsoper zu liefern, beweist Humor wenn sie die Frage nach der richtigen Zeit für das Kinderkriegen einer Sängerin mit Nie beantwortet. Auch die Liebe zu Wein und Zigaretten wird spaßig beschrieben, und der Leser ist beinahe versucht, daran zu glauben, dass es das Süße Wiener Mädel tatsächlich und nicht nur in verlogenen Heurigen-Liedern gibt. Dessen niedliche Koketterie ist im Buch der Kirchschlager nicht zu überlesen, so wenn sie sich als Anti-Operngängerin outet, über ihr Chaotentum schreibt oder durch Wiederholung eine Auffassung noch einmal zu bekräftigen versucht. So entsteht auch der Eindruck des Unmittelbaren, der die Biographie auszeichnet. Der untreue Cellist und der mit seinem Blut Liebesbriefe schreibende Regisseur werden insofern geschont, als ihre Namen nicht preisgegeben werden. Anders sieht es da mit den Salzburger Festspielen aus, über die die Autorin zu so harten wie sicherlich begründeten Vorwürfen findet.

Der Leser wird gut unterhalten

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von diesem sehr freimütigen, aber nie indiskreten, ehrlich erscheinenden Buch mit erheiternd österreichischem Touch (Amalthea Verlag Wien; ISBN 978 3 85002 847 9). Ingrid Wanja

Aus Göttingen

 

Für das Théâtre national de l’Opéra hatte er nicht viel übrig. Der Revue blanche vertraute Claude Debussy 1901 an, „Ein nicht vorgewarnter Passant hält es für einen Bahnhof, einmal eingetreten, glaubt er sich in ein türkisches Bad versetzt. Man macht dort immer noch seltsame Geräusche. Die Leute, die dafür bezahlen, nennen es Musik“. Die Beziehung zur Opernproduktion seiner Zeit war, milde gesagt, angespannt, was ihn allerdings nicht davon abhielt mehrere Anläufe zu unternehmen, um auf der Musikbühne Fuß zu fassen. Pelléas et Mélisande sollten schließlich keine Einzelkinder bleiben. An Plänen für weitere Opern hat es nicht gefehlt. Immerhin gelangte 1993 die rekonstruierte Fassung von Rodrigue et Chimène zur Uraufführung, wir kennen seine Musik um fünfaktigen Mysterium Le Martyre de Saint Sébastien.

Und dann sind da noch seine beiden Opern nach Edgar Allan Poe, Le diable dans le Beffroi (Der Teufel im Glockenturm) und La Chute de la Maison Usher (Der Untergang des Hauses Usher), mit denen er sich zwischen 1902, gleich nach der Premiere von Pelléas et Mélisande, und 1911 bzw. ab 1908 beschäftigte und die Giulio Gatti-Casazza an der Metropolitan Opera uraufführen wollte. Debussys Krebserkrankung, der er erlag, hat es verhindert. Vom Teufel sind nur wenige Skizzen, vom Hause Usher ist mehr Material erhalten (1915 schrieb Debussy, „Ich war dabei – oder fast dabei – La Chute de la Maison Usher zu vollenden: Die Krankheit hat meine Hoffnung ausgelöscht… ich leide wie ein Verdammter“.). Zu den Versuchen, La Chute de la Maison Usher zu retten, gehört auch die 2008 in Bregenz von Lawrence Forster dirigierte Rekonstruktion des englischen Musikforschers Robert Orledge, der ebenfalls Le diable dans le Beffroi (2012 in Montreal uraufgeführt) komplettierte. Dennoch nicht zu vergessen: Georges Prêtre nahm Usher und anderes bereits bei EMI auf, eindringliche Aufführungen gab es u. a. an der Deutschen Oper Berlin mit Colette Lorand.

In der Göttinger Stadthalle, wo Christoph-Mathias Mueller die gut 50 Minuten von La Chute de la Maison Usher und den 37minütigen Diable dirigierte, erklangen im Dezember 2013 erstmals die Tragödie und die Farce gemeinsam an einem Abend (letztere als Weltersteinspielung auf Pan Classics PC 10342, mit ausgezeichnetem dreisprachigem Beiheft, inklusive Libretto), so wie es sich Debussy für die geplante New Yorker Uraufführung vertraglich ausbedungen hatte.

Wir können uns gut vorstellen, was Debussys an der schwarzen Romantik Edgar Allan Poes faszinierte, denn das nach dem Tod der Geschwister Roderick und Madeline Usher im Puhl versinkende Anwesen des Hauses Usher scheint nicht weit entfernt von Maeterlincks Allemonde. Insofern überrascht der direkte, dramatische, manchmal an die Syrinx-Idylle erinnernde Ton, der eben doch ein synthetischer Debussy ist. Es gelingt Orledge aber zunehmend, ein Debussy-Fluidum zu erzeugen, wodurch uns der von William Dazeley mit biegsam, aufbegehrendem Bariton gesungene Roderick in seiner langen Szene wie ein Zwilling von Golaud oder Pelléas entgegentritt. An der von dem Göttinger Symphonie Orchester und seinem langjährigen Leiter Christoph-Mathias Mueller mit Forscherlust angetretenen Reise in die schaurige Welt der Ushers, die mit übergroßem theatralischen Gedöns untergeht, sind Eugene Villanueva, Virgil Hartinger und Lin Lin Fan beteiligt.

Ganz anders dann auf der zweiten CD die bunt wuselnde, dörfliche Breughel-Impression mit Kinderchor, Tulpenwalzer, Polka und kurzen solistischen Spritzern von Eugene Villanueva als Bürgermeister, Lin Lin Fan als seiner Tochter Jeannette, Michael Dries als Glöckner und Virgil Hartinger als dessen Sohn Jean, die Der Teufel im Glockenturm sprengt, indem er die Dörfler durch seine fidelnde Gigue dazu bringt, eine wilde Tarantella zu tanzen. Die Göttinger unter Christoph-Mathias Mueller spielen dem Teufel mit Lust auf. Ob rekonstruiert und komplettiert oder doch

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eher „nachempfunden“: dieser Debussy ist drollig, kauzig, überraschend. Eine Bereicherung. Rolf Fath

Nicola De Giosas „Don Checco“

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Bei Dynamic ist der Mitschnitt von Nicola De Giosas komischer Oper Don Checco vom vergangenen Jahr bei den Opernfestspielen von Martina Franca/ Valle d´Itria herausgekommen und – weil nicht am Radio übertragen – entpuppt sich für den nicht in die Sommerhitze Apuliens angereisten Musikfreund als veritable Überraschung, denn der Melodienreichtum, der Witz der Komposition und die spritzige Musik selbst beleuchten den bislang lang so gut wie unbekannten De Giosa als Meister seines Fachs.Im Zuge der (vom Festivalgründer Grassi einst angestrebten) Rückbesinnung des Festivals auf die einheimischen (apulischen) Komponisten steht mit De Giosa einer der wirklich wichtigen des mittleren neunzehnten Jahrhunderts vor uns. 1819 in Bari geboren und 1885 ebendort gestorben, zeigt sich mit De Giosa einer der profiliertesten compositori minori der Post-Rossini- und Donizett-/Verdi-Zeit. Mehr als 20 Opern sind ihm zuzuschreiben. Zudem war er Leiter der italienische Oper Kairo und des Orchesters des neapolitanischen San Carlo und brachte Verdis, Meyerbeers und Gounods Opern dort zur Aufführung. Ab 1872 war er Chef des Orchesters des Colòn in Buenos Aires, danach zurück in Neapel Chef des Teatro Sannazzaro. Seine letzten Jahre verbrachte er im heimischen Bari (mehr dazu wie stets bei Wikipedia). G. H.

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De Giosas "Don Checco" in Martina Franca 2016/ Szene/ Foto Festival della Valle d´Itria

De Giosas „Don Checco“ in Martina Franca 2016/ Szene/ Foto Festival della Valle d´Itria

Seine köstliche komische Oper Don Checco nun gab es, nach einem ersten Run in der Moderne, 2014 in Neapel. Sie wurde 2015 in Martina wiederholt und aufgezeichnet. Der nachstehende Artikel von Dinko Fabris stammt aus der Beilage zur Ausgabe bei Dynamic (CD CDS7737).

Vita: In Bari, das noch kaum mehr als ein Fischerdorf mit ein paar Geschäften war, wurde am 3. Mai 1819 Nicola De Giosa geboren. Nicola oder Niccòla, wie der Komponist sich selber schrieb, ist übrigens für die Stadt ein typischer Vorname, nach dem in der Kirche seines Namens verehrten heiligen Nicola (der heilige Nikolaus der Geschenkebringer, Anm. d. Übersetzers), und De Giosa war nach einem anderen Nicola, Piccinni nämlich, der wichtigste Bareser Komponist. Mit fünfzehn, nach ersten Flötenstunden bei seinem Bruder Giuseppe, wurde er fürs Studium nach Napoli geschickt. 1834 trat er ins Konservatorium San Pietro a Majella ein, das wenige Jahre zuvor das Erbe der alten Konservatorien des 17. und 18. Jahrhunderts angetreten hatte, sodann ins Collegio San Sebastiano. Von da an wurde Napoli für fast vierzig Jahre seine Stadt, wo sich der größte Teil seiner nicht immer leichten Karriere abspielte.

Von Donizetti unter die Fittiche genommen, wurde er dessen Schüler und Mitarbeiter. Während er von ihm eine flüssige Arbeitsweise und profunde Kenntnisse in Kontrapunkt und Instrumentation übernahm und später genau wie sein Lehrer zum Protagonisten der Stagioni am napoletanischen Teatro Nuovo wurde, geriet er andererseits unverzüglich in Gegensatz zum neuen, 1840 ernannten Konservatoriumsdirektor, Saverio Mercadante, und zwar in einem Maße, dass er gezwungen wurde, die Anstalt noch vor Studienabschluss zu verlassen, und sein Operndebüt fand nicht wie üblich statt, während er noch Student war, sondern 1842 nach seinem Abgang. Nicht zufällig handelte es sich dabei um eine komische Oper, La casa degli artisti (Das Künstlerhaus), die im Teatro Nuovo zur Première kam und 1846 unter anderem Titel auch in Torino aufgeführt wurde, was De Giosa den Weg für eine Karriere auch außerhalb Napolis bahnte.

"Don Checco": der Komponist Nicolà de Giosa/Wiki

„Don Checco“: der Komponist Nicolà de Giosa/Wiki

Er blieb beim komischen Genre und schrieb Jahr für Jahr neue in Napoli wie anderswo gut aufgenommene Werke. 1850 folgte der Gipfel seiner Erfolge mit dem epochalen Triumph seines Don Checco, der am Teatro Nuovo 96mal gegeben und dann jahrelang in anderen Städten unter vergleichbarer Beachtung nachgespielt wurde. Durch diese Bestätigung ermutigt, wollte er beweisen, dass er auch ernste Opern schreiben könne, und konnte sich schon 1851 mit Folco d’Arles (auch dank des soliden Libretto von Salvatore Cammarano nach Hugo) durchsetzen. Nach einer Folge von ernsten und komischen Opern im Wechsel – ohne je wieder einmütige Zustimmung wie für den Don Checco zu erhalten – begann De Giosa um 1860 herum eine neue Phase seiner Laufbahn und wurde einer der ersten bekannten Dirigenten.

Einige Jahre lang war er ständiger Dirigent am Teatro San Carlo in Napoli, dann für die Saison 1867/68 an La Fenice in Venedig, und 1870/71 unternahm er sein erstes „exotisches“ Abenteuer als Dirigent der italienischen Oper in Kairo. Das waren die richtigen Jahre dafür; die Uraufführung der Aida hätte ihm zukommen müssen, aber Verdi war dagegen. Ein anderes Abenteuer in fernen Landen führte ihn 1873 ans Pult des Teatro Colón in Buenos Aires; er beschloss seine Dirigentenkarriere in Napoli, wo sie begonnen hatte, mit letzten Aufgaben am San Carlo und kleineren Häusern. De Giosa hinterließ etwa 15 Opern und einige unaufgeführte Stücke. In Bari, wo er seine letzten Jahre verbrachte, starb er am 7. Juli 1885.

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Gruppenbild mit De Giosa (links vorne)/ Weatherson

Gruppenbild mit De Giosa (links vorne)/ Weatherson

Libretto: 1850 erschien in der Kulturzeitschrift Omnibus eine Rezension des Don Checco, die einige interessante Einzelheiten enthält: „Der Impresario (des Teatro Nuovo) musste (im Sommer) eine neue Oper aufs Programm setzen, um sein Theater zu beleben. Er hat den jungen De Giosa mit seiner schönen und blühenden Phantasie gebeten, unverzüglich etwas zu komponieren. De Giosa präsentierte innert einem Monat eine schöne und abgeschlossene Arbeit. Diese Geschichte muss man kennen, da sie Grund und Ergebnis bezeichnet. Der Grund war die Eile, und das merkt man der Musik an. Damit wollen wir sagen, dass der fähige Maestro sich keinen Plan gemacht hat, er hat zu Papier gebracht, wie’s eben kam: Er vertraute seiner Phantasie. Doch Musik hat auch mit Mathematik zu tun und braucht auch viel Kalkül. Daher stilistische Uneinheitlichkeit: bald schwach, bald solide, bald vertraut er alles der Begleitung an, bald alles den Stimmen…“

De Giosas "Don Checco" in Martina Franca 2016/ Szene/ Foto Festival della Valle d´Itria

De Giosas „Don Checco“ in Martina Franca 2015/ Szene/ Foto Festival della Valle d´Itria

Die Eile (beim Don Checco) dient zur Erklärung von Unvollkommenheiten in der Ausführung der Partitur, und in Konsequenz daraus erscheint die Bravour des jungen Maestro in noch strahlenderem Licht. Andererseits ist keine Zeile dem Librettisten Almerindo Spadetta gewidmet, ein Name, der weder in Lexika noch in Bibliographien figuriert. Spadetta war regelmäßiger Mitarbeiter des Teatro Nuovo als „allestitore“ (unübersetzbar; „allestimento“ kann Ausstattung, Inszenierung oder sonst eine „Einrichtung“ eines Bühnenwerks bezeichnen, Anm. d. Übersetzers), verfasste Libretti aller Arten, mit Vorliebe in napoletanischem Dialekt. Er schrieb in der Tat gut und gern 34 Libretti von 1841 bis 1886, aber ausschließlich für Opern, die in Napoli aufgeführt wurden (19 davon im Teatro Nuovo). In den darauffolgenden Jahren schrieb der napoletanische Bibliothekar und Historiker Florimo – der in De Giosa einen Nachfolger Donizettis sah – Folgendes in der zweiten Auflage seiner „Scuola musicale di Napoli“ (1881-83, S. 388): „Nach dem turbulenten Ausgang des 1. Aktes flachte der 2. Akt in weiten Teilen ab,

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auch weil die Besteckszene nicht gefiel; und die generell mangelnde Sattelfestigkeit der Interpreten führte dazu, dass die Musik des zweiten Aktes sich nicht auf dem Niveau jener des ersten befand. Doch Raffaele Casaccia hob es mit der Magie seiner vis comica allmählich wieder an und gewann ihr die Gunst des Publikums, das, vom ersten Akt begeistert, auch dem zweiten applaudierte. Don Checco widerfuhr die Ehre, gemeinsam mit der Compagnia, Chor und Orchester, vom bescheidenen Haus in den grandiosen Palast des San Carlo zu übersiedeln, für eine Wohltätigkeitsgala außerhalb des Vertrags. Der Zulauf an diesem Abend war gewaltig.“ Im Dizionario von Carlo Schmidt liest man unter dem Eintrag De Giosa nur, dass Don Checco „seine beste Arbeit“ sei (1887, S.125). In der Folge haben Kritiker und Musikhistoriker den Wert dieser Partitur unterschätzt, die zusammen mit Napoli di carnevale für ein Potpourri abgedroschener Formeln der veralteten napoletanischen Komödie angesehen wurde.

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De Giosas "Don Checco" in Martina Franca 2016/ Szene/ Foto Festival della Valle d´Itria

De Giosas „Don Checco“ in Martina Franca 2015/ Szene/ Foto Festival della Valle d´Itria

Die Textlage: Betrachten wir nun die Elemente näher, die dem anonymen Kritiker des Omnibus nicht gefallen haben, die aber offensichtlich für die Begeisterung des Publikums und den langanhaltenden Erfolg der Oper verantwortlich sind. Unter den Schätzen des Conservatorio San Pietro a Majella in Napoli lagert auch die autographe Partitur des Don Checco von Nicola De Giosa. Auf dem Frontispiz liest man: „Don Checco | Opera buffa | in | due atti | (späterer Zusatz über radierten Wörtern:) Riformata in Ottobre 1851| musica di | Nicola De Giosa“. Das Orchester sieht eine mittelgroße, für kleinere Komödienhäuser wie das Teatro Nuovo typische Besetzung vor: Piccolo, Flöte, Oboe, Klarinetten in C, Hörner in G, Trompeten in D, Fagotte, Posaunen, zweite Posaunen und Cimbasso, Pauken in G und die üblichen Streicher: erste und zweite Violinen, Bratschen, Celli, Kontrabass. Aus der konsequenten Verwendung von Abkürzungen und Verweisen für Wiederholungen wie aus der Anwesenheit von Streichungen, Korrekturen und eingeklebten Zetteln ersieht man, dass es sich um eine vorläufige Partitur handelt, die der Komponist zur Erarbeitung der definitiven und der Stimmen verwendet hat. Die anderen Quellen, die Lorenzo Fico alle für seine Rekonstruktion verwendet hat, sind: eine handschriftliche Kopie der autographen Partitur, die sie getreu wiedergibt; das eigenhändige Librettomanuskript von Almerindo Spadetta (in der Konservatoriumsbibliothek von Napoli aufbewahrt); das in Napoli gedruckte Libretto für die Wiederaufnahme von 1852 (das auf dem Frontispiz fälschlicherweise für die Uraufführung das Datum 11.7. 1851 angibt); das in Milano beim Verleger F. Lucca ohne Jahrgang gedruckte Libretto mit dem Part des Don Checco in italienischer Übersetzung (durch Carlo Cambiaggio) und den für musikalische Rezitative adaptierten Passagen in Prosa ­– dies ist der vollständigste Text, und er korrespondiert mit dem undatierten Klavierauszug; ebendieser Klavierauszug, ohne Jahrgang in Napoli von Stabilimento Musicale Partenopeo herausgegeben, mit zweisprachigem Text für Don Checco, italienisch und napoletanisch, und allen im Milaneser Libretto vorgesehenen musikalischen Teilen, die in der autographen Partitur fehlen. Schließlich hat ein Dokument überlebt, das bisher nicht miteinbezogen worden ist und das wir in der Bibliothek des Konservatoriums von Napoli gefunden haben: der „copione per il suggeritore“, der Text des Souffleurs, der offensichtlich für Proben und die erste Aufführungsserie am Teatro Nuovo gedacht war. Gehen wir also mit dem Leser De Giosas Partitur durch und verbinden wir diese Informationen mit dem Libretto und den anderen verfügbaren musikalischen Quellen, um einen ersten Eindruck von den auffälligen Eigenschaften der Oper zu erhalten.

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De Giosas "Don Checco" in Martina Franca 2016/ Szene/ Foto Festival della Valle d´Itria

De Giosas „Don Checco“ in Martina Franca 2015/ Szene/ Foto Festival della Valle d´Itria

Die Musik: Auf ein kurzes Preludio in G, bestehend aus einem Allegro und einem Larghetto, folgt die Introduzione. Sie beginnt mit einem bewegten „Coro d’introduzione“, in welchem die Stammgäste eines Gasthauses vom Kellner Carletto schnell mit Wein und Speisen versorgt zu werden verlangen. Der Auftritt der schönen Fiorina bewirkt bei den erregten Gästen einen Stimmungsumschwung, der durch eine gewundene melodische Linie zu Worten der Bewunderung für sie unterstrichen wird. Das hat einen entmutigenden Effekt auf Carletto, der heimlich in Fiorina verliebt ist. Als Roberto in Malerkleidung auftritt, vereint er seine Stimme mit jenen des Gästechors zum Preis der jungen Frau. Die erste geschlossene lyrische Nummer ist der Canzone der Fiorina (in der autographen Partitur mit dem Namen des Komponisten versehen, wohl weil das Stück zur separaten Veröffentlichung vorgesehen war), der den letzten Worten ihres A-parte-Rezitativs folgt: „Diesen Feiglingen und dummen Verliebten werde ich schon heimzuleuchten wissen.“ Es ist ein Allegro moderato in C-Dur, in welchem das Piccolo seine Stimme mit jener der Sängerin verflicht, die eine einfache Mädchenphilosophie zusammenfasst (ihr Gatte muss nicht reich sein, aber schön) und mit Versen endet, die des rossinischen Barbiers würdig wären: „So wird er mich glücklicher machen als eine Dame aus der Stadt, la, la, la, la, la, la, la, la…“ Es folgt Bartolaccios Cavatine „Che mai si fa“ (Was tut man) in D-Dur, über dessen harte Worte sich unter geschickter Verwendung aller Soloinstrumente in der Orchestration die Stimmen aller Anwesenden legen. Mit dieser Stretta in Allegro brillante, in deren Crescendo sich allmählich alle Instrumente (auch Posaunen und Fagotte) den Stimmen beigesellen, die syllabisch-akkordisch geführt werden, schließt die spritzige Introduzione.

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Zum Inhalt: Die Anwesenheit dessen, den alle für einen Maler namens Roberto halten, ist essentieller Bestandteil der Komödienmaschinerie, die durch Bartolaccios entwaffnende Eröffnung an seine Tochter in Gang gesetzt wird, er wolle ihr ganz gewiss keine Mitgift zahlen, und zudem wolle er sich zuerst selber verehelichen. Roberto kommentiert diese Aussage aufgrund des vorgerückten Alters des Wirtes unter Lachen (60 Jahre alt, werden Fiorina und Carletto später sagen). Beim folgenden Duett zwischen Fiorina und Carletto findet sich eine Änderungsanweisung, wahrscheinlich für eine Wiederaufnahme bald nach der Uraufführung: „um einen halben Ton nach unten transponieren, von Anfang bis Ende“. Zudem merkt der Komponist über der Phrase Fiorinas, mit der sie Carletto zu seiner Liebeserklärung anstachelt, an: „ben chiare le parole“ (die Worte gut verständlich), ebenso kurz darauf für ihn: „pp. e chiare le parole!“ Die Gefühlslage der kaum geäußerten Empfindung wird durch das syllabische Staccato der Stimmen und Streicher auf die Worte „pal-pi-te-rò per te“ (mein Herz wird für Dich pochen) illustriert. Schließlich betritt der Titelheld auf spektakuläre Art und Weise mit einer langen und wortreichen Cavatina buffa die Szene, in der er sich und seine einflussreiche Position vorstellt. Er ist der einzige, der in Napoletanisch singt, und scheint auch der einzige zu sein, der eine kohärente Weltanschauung besitzt (abgesehen vom als Maler verkleideten Grafen, der aber nur sehr geringe, wenn auch wichtige Bühnenpräsenz hat). De Giosa warnt im Autograph: „Der Interpret dieser Cavatine ist gebeten, nicht mit der Stimme zu prahlen, sondern so leicht zu singen, dass es Prosa ähnelt.“ Und etwas später: „Nach Belieben des Sängers kann hier eine entsprechende längere und lächerliche Prosa eingefügt werden.“ Und tatsächlich ist im Libretto der Schlussteil in Prosa geschrieben. Nach dieser ausführlichen, klug mit Monotonie vermeidenden Figurationen im Orchester geschmückten Vorstellung befinden wir uns mit dem folgenden Terzett von Don Checco, Fiorina und Carletto schon im langen Finale I. Die Szene ist ein Triumph der Missverständnisse, nachdem schon Bartolaccio Don Checco für den (verkleideten) Grafen gehalten und Don Checco schließlich, von der Mitgift angezogen, eingewilligt hat, Fiorina zu heiraten. Mit der Sorglosigkeit so vieler „Dons“ der Komödie des 18. Jahrhunderts glaubt der vermeintliche Graf tatsächlich, dass Fiorina, ohne ihn je gesehen zu haben, ihn und nicht den jungen Carletto heiraten will – letzteren hält er für ihren Vormund. Als er die bittere Wahrheit erkennt, indem er mit ansieht, wie die beiden einander umarmen, verliert er die Fassung und versucht sie zu trennen, und mit dieser ersten Ent-Täuschung im sympathischen Verwirrspiel schließt der erste Akt.

De Giosas "Don Checco" in Martina Franca 2016/ Szene/ Foto Festival della Valle d´Itria

De Giosas „Don Checco“ in Martina Franca 2015/ Szene/ Foto Festival della Valle d´Itria

Der zweite Akt beginnt statt mit der üblichen instrumentalen Sinfonia mit einem eleganten Tempo di Valzer in D-Dur für Streicher allein. Eine spätere Hand hat mit Bleistift die originalen langen Noten in punktierte Viertel verkürzt, im Interesse saubererer Ausführung. Es handelt sich dabei um eine lange und dichte instrumentale Nummer von ausdrucksvollen Orchesterfarben, die von De Giosa wahrscheinlich als separate Einzelnummer wiederverwendet wurde. Das Libretto notiert als auf der Bühne anwesend neben Don Checco, Fiorina, Carletto und Roberto auch den Gästechor und eine Banda. Es handelt sich laut Bühnenanweisung um „die stehende Dorfkapelle, die spielt, was das Zeug hält, d.h., drei lange Trompeten, ein Kontrabass, zwei Posaunen, eine Violine, eine Schalmei, eine große Pauke und Fingertschinellen auf einem Tischchen; der danebenstehende Bürgermeister schlägt den Takt“. Dieses Ensemble spiegelt die typische „bassa banda“ wieder, die in vielen apulischen Landstrichen um Bari herum unterwegs war (und manchmal noch heute unterwegs ist) und De Giosa daher wohlbekannt war. Vor dieser Klangkulisse fällt Don Checcos Ansprache noch komischer aus, der im Begriffe steht, sich auf den gedeckten Tisch zu stürzen, und (in Prosa) ausruft: „Miei diletti vermicelli, è mezzora che ve sto aspettanno ccà assettato…“ (ungefähr: „Hochverehrte Würmchen (Spaghetti oder Tagliatelle), jetzt warte ich schon eine halbe Stunde gebügelt und geschniegelt auf euch…“)

Samuel Zinsli gebührt Dank für die Übersetzungsarbeit, die den wirklich schwierigen Text für uns erschloss/ OBA

Samuel Zinsli gebührt Dank für die Übersetzungsarbeit, die uns den wirklich schwierigen Text erschloss/ OBA

Dieser Aktbeginn nach dem instrumentalen Walzer fehlt praktisch vollständig in der autographen Partitur, weil die ersten beiden Szenen sich in Prosa abspielen und im Libretto nachgelesen werden können. Der Autograph fährt mit dem Duett zwischen Bartolaccio und Don Checco fort, das als Kontrast ihren surrealen Dialog aus dem ersten Akt wiederaufnimmt und in einen wahren Wettstreit mit Gemeinplätzen mündet. Bartolaccio zählt auf Italienisch alle Risiken für ein Vögelchen auf, das vor Hunger in eine Falle tappt, und Don Checco kontert mit einer anderen Tiermetapher, der vom glücklichen Esel, der seine schwere Last zu Boden wirft, sich hinlegt, ausruht und nichts mehr tut. Er sei noch nicht gefangen, sondern ruhe sich aus und werde danach das Weite suchen. Nach diesem urkomischen Duett für zwei Buffobässe (Erbe der großen Tradition des 18. Jahrhunderts, die den Erfolg der Familie Casaccia garantiert hatte), vermerkt die Partitur das Rondo der Fiorina. Tatsächlich handelt es sich um ein Duett mit Carletto, das mit einem Recitativo beginnt und nach einem Larghetto in den wirklichen Aria-Rondo-Teil in Allegro vivo übergeht (ab S. 132). Die folgende Nummer ist „Chor und Quintett“ überschrieben und enthält in der Tat die Ankunft von Bauern mit Sträußen und Blumenkränzen, die dem Grafen de’Ridolfi ihre Aufwartung machen wollen. Don Checco sieht sich also umringt von einem lärmigen Männerchor, dem sich die Stimmen von Fiorina und Carletto beigesellen.

Der Effekt der zunehmenden Schichtung von Stimmen auf der selben melodischen Linie erinnert stark an Rossini. Die volkstümliche Ehrung („viva gridiam, evviva il conte!“ – „Wir schreien ‚Viva!‘, es lebe der Graf!“) wird abrupt von Bartolaccios Auftritt unterbrochen, der die Täuschung aufdeckt und die Ankunft von jemandem ankündigt, der beweisen könne, dass Don Checco nicht der Graf sei. Es ist Succhiello, der Steuereintreiber des Grafen de’Ridolfi, dessen Anblick die Bauern in Panik versetzt. Er verliest das Urteil gegen Don Checco wegen Geldschulden, wozu das Orchester schweigt. Das feiernde Volk verwandelt sich im Nu in eine Masse unerbittlicher Ankläger mit schnellen, rhythmischen Akkorden, denen sich allein die Stimme des angeblichen Grafen entgegenzustellen versucht. Die allgemeine Anklage wird noch unbarmherziger, als Bartolaccio Don Checco schüttelt und dabei in seiner Tasche Besteck entdeckt, das dieser zwar nicht stehlen wollte, aber zurückzulegen vergessen hatte. Schließlich, nachdem die Anspannung mit den Worten des Chors „Schuldner und erst noch Dieb… Habenichts, Habenichts!“ und des Beschuldigten „Ich ein Dieb? oh Schande…“ ihren Höhepunkt erreicht hat, folgt der für die glückliche Auflösung notwendige Theatercoup: ein Brief an Succhiello, vom Grafen de’Ridolfi unterschrieben, der Don Checco Vergebung und Tilgung seiner Schulden ausspricht, und eine Geldsumme für die jungen Leute, Fiorina und Carletto, mit der Anweisung an Bartolaccio, ihrer Vermählung zuzustimmen. Dafür würden auch seine Schulden getilgt.

Alfredo Giovines Monographie zu De Giosa von 1968, lange vergriffen

Alfredo Giovines Monographie zu De Giosa von 1968, lange vergriffen

Dies alles eröffnet die letzte Szene, die in der Partitur „Recitativo ed Aria finale“ überschrieben ist. Das Orchester begleitet die Ansprache beruhigend, in der Manier einer Barcarole, in G-Dur. Pastorale Heiterkeit wird durch die fröhlichen Läufe der Holzbläser vermittelt: zuerst Piccolo und Flöte, dann Oboe und Klarinette über dem unveränderlichen Arpeggio der Bässe. Mit außerordentlicher schauspielerischer Rhetorik zieht nun der rehabilitierte Don Checco die Aufmerksamkeit auf sich, der seine lange Moralpredigt mit einem regelrechten Lob der Schulden beginnen kann (De Giosa weist an: „con grazia, e chiare le parole“). In der Schlussstretta sekundiert der Chor den Protagonisten, der allen Anwesenden die Hände schüttelt und sie alle für potentielle Schuldner ansieht. (…)

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Die Gesangspartien des Don Checco sehen neben dem Männerchor (auch dies eine ehrwürdige Tradition) eine für eine komische Oper aus der Mitte des 19. Jahrhunderts typische Besetzung vor und wurden von dem napoletanischen Publikum wohlbekannten Künstlerinnen und Künstlern interpretiert: Fiorina (Sopran) war Giorgina Evrard, Carletto (Tenor) Tancredi Remorini, Succhiello Scorticone (Bariton) Valentino Fioravanti, Don Checco Cerifoglio (1. Buffo, Bass-Bariton) Raffaele Casaccia, genannt Casacciello, Bartolaccio (Bass) Giuseppe Fioravanti und schließlich der Graf im Malerkostüm (Bass) Raffaele Grandillo. Dass bei den Personen typisch norditalienische Namen vertreten sind, könnte darauf hindeuten, dass Spadetta einen bereits existierenden Text verwendet und für eine Commedia buffa im Teatro Nuovo adaptiert hat. Hier wird nun eine Beobachtung zur Sprache notwendig. Wie gesagt singt (und spricht, da er ja zwischen den beiden Modi abwechselt) Don Checco als Einziger auf Napoletanisch, einer Tradition folgend, die seit über einem Jahrhundert in der Geschichte der napoletanischen komischen Oper existierte – und noch länger, wenn man das Erbe der Commedia dell’arte berücksichtigt, aus welcher diese hervorgegangen war. Die Verbindung zur Tradition der unzähligen „Dons“ der napoletanischen „commedeja ppe musica“ (Komödie mit/wörtlich: für Musik) der ersten Jahrzehnte des 18. Jahrhunderts ist offensichtlich. Die Sprache (wohlgemerkt, das Napoletanische ist in der Mitte des 19. Jahrhunderts noch kein Dialekt und hat noch nicht die alte Würde einer Nationalsprache verloren) wird so zur Signatur eines Komödiencharakters und Vertreters volkstümlicher Weisheit. Als Vehikel der Kommunikation zwischen verschiedenen sozialen Schichten erlaubt es ein Nebeneinander von gängigen Redensarten und bissigen Bemerkungen zur Gegenwart und weist Don Checco die Aufgabe zu, die Moral der Geschichte zu formulieren.

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De Giosa: "Dob Checco"/ Aufführungszettel von 1902/ OBA

De Giosa: „Don Checco“/ Aufführungszettel von 1902/ OBA

Verbreitung: Obgleich der dramaturgische Rahmen des Don Checco letztlich wesentlich bescheidener ist als De Giosas frische Musik vermuten ließe, hatte die Oper zu ihrer Zeit einen rauschenden Erfolg: gut und gern 72 Aufführungsserien in verschiedenen italienischen Städten und im Ausland von 1850 bis 1887 mit einem offensichtlichen Schwerpunkt in Napoli, wohin die Oper nach der Uraufführungsproduktion mehrmals zurückkehrte. Die Italienreise begann mit einer ersten Reprise außerhalb Napolis in De Giosas Heimatstadt Bari (März 1852), sodann folgte ein Zug durch die Theater der Toscana (Livorno, Firenze, Siena), Genova, Torino und das Piemont, Milano und die Lombardei, Venedig, Rom, eine dezentrale Tournée durch Reggio Emilia, Lugo, Modena, Fano, Senigallia und Macerata sowie diverse Reprisen an praktisch allen diesen Orten. Das vielleicht frappanteste Faktum ist die Präsenz dieser so späten und altmodischen napoletanischen Opera buffa in damals sehr betriebsamen ausländischen Städten: Malta (1854), Corfu (1857), Zanta und Athen (1858), Smyrna (1869) und Barcelona (dreimal: 1858, 1861 und 1863). Seltsam ist, dass De Giosa offenbar seine Rolle als Dirigent in Buenos Aires und Kairo nicht dafür nutzen wollte, in den beiden Städten Aufführungen des Don Checco aufs Programm zu setzen. Oder vielleicht war der zeitliche Abstand selbst für einen nostalgischen Antiwagnerianer wie ihn dafür schon zu groß. Die moderne Wiederentdeckung (erstmals in Neapel 2014, dann 2015 Martina Franca) der letzten napoletanischen Opera buffa von großem volkstümlichem Erfolg erlaubt eine interessante und genussreiche Verifizierung des Überlebens der Gattung im 19. Jahrhundert, das laut Verdi mit der Cecchina von Piccinni geboren worden war und für viele mit Donizettis Don Pasquale geendet hatte. Dinko Fabris/ Übersetzung Samuel Zinsli

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Nicola de Giosa (1819-1885): Don Checco mit Domenico Colaianni, Carmine Monaco, Carolina Lippo, Francesco Castoro, Transylvania State Philharmonic Orchestra of Cluj-Napoca, Matteo Beltrami, Dynamic, 2 CD CDS7737, italienisch-englische Beilage, kein Libretto!). Foto oben: De Giosas „Don Checco“ in Martina Franca 2015/ Szene/ Foto Festival della Valle d´Itria
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Eine vollständige Auflistung der bisherigen Beiträge findet sich auf dieser Serie hier.

Erotik in der Musik

 

Wer es einmal gehört hatte,

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war für alle anderen Klaviertrios verloren. Mehr als 50 Jahre setzte das Beaux Arts Trio „the gold stadard for trios throughout the world“. Fast müsste man sagen, der Pianist Menahem Pressler war das Beaux Arts Trio; nicht nur, weil er seit seiner Gründung 1955 bis zur seiner Auflösung 2008 als Fixpunkt in den wechselnden Besetzungen dabei war, sondern weil sein besonders schöner, selbstverständlich sprechender und runder Ton so etwas wie das Markenzeichen des Trios war. Als sich das Trio 2008 – in seiner Besetzung mit dem Violinisten Daniel Hope und dem Cellisten Antonio Meneses – auflöste, markierte dies das Ende einer der glänzendsten Kammermusik-Karrieren und -Formationen aller Zeiten. Wer hätte gedacht, dass Menahem Pressler, damals immerhin fast 85 Jahre, anschließend mit seiner Solokarriere durchstarten würde, bei der er sich einem breiten Publikum spätestens beim Silvesterkonzert der Berlin Philharmoniker 2014 einprägte, das sich fragte, wer der kleine alte Herr sein mochte, der auf so unvergessliche Weise Mozarts 23. Klavierkonzert spielte. Die FAZ schwärmte von einer „Musik, die von weit her kommt“, die Wiener überrumpelte er laut der „Presse“ mit einem Ton, den man lange verloren glaubte und zuletzt bei Wilhelm Kempf gehört hatte. Unterrichten, Master Classes – das ja, immerhin wirkt er seit fast 60 Jahren an der Indiana University.

Dieses Verlangen nach Schönheit. Gespräche über Musik Pressler HoltzeDoch man hatte den kleinen, distinguierten, lebensfroh kommunikativen Herrn unterschätzt, der die Musik zu einem Lebenselixier erkoren hatte. Vieles erklärt sich aus der Biografie, wie in Dieses Verlangen nach Schönheit (edition Körber-Stiftung, 200 Seiten, ISBN 978-3-89684-177-3) deutlich wird, wo der weise Pressler in Holger Noltze einen ebenso sensiblen und klugen Gesprächspartner gefunden hat, der, wie in einem richtigen Gespräch, in den drei langen Unterhaltungen immer wieder nachfragt, zurückgeht und beharrt, um dem Geheimnis von Presslers Musizieren auf die Spur zu kommen. Was ist Inspiration? Was ist Schönheit?

Die Musik wurde für den Jungen überlebensnotwendig: Max Pressler wurde 1923 in Magdeburg als Sohn einer jüdischen Familie geboren, die 1939 über Triest nach Palästina gelangte, wo er bis zur völligen Entkräftung Klavier spielte. 1940 wurde er in

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die USA eingeladen, änderte seinen Vornamen in Menahem, gewann 1946 den Debussy-Wettbewerb, ließ sich 1955 in Bloomington nieder und gründete im gleichen Jahr das Beaux Arts Trio. Das Buch ist voll rührender Geschichten und kleiner Momente, etwa, wenn Pressler erzählt, wie Debussys „La soirée dans Grenade“ aus den „Estampes“, die er 1946 beim Wettbewerb spielte und nun immer noch spielt, immer schöner werde („Eine Idee, die immer schöner ist als die Wirklichkeit“). Unentwegt kündet Pressler von seinem Ideal: „sauber spielen ist kein Ideal. Das Ideal ist, schön zu spielen. Das Ideal ist, tief zu spielen. Das Ideal ist zu entdecken, warum ist dieses Stück immer noch etwas, nach dem wir uns sehnen, wenn wir es hören“. Es kommen naturgemäß in solch einem Gespräch wenige Kollegen vor, natürlich die Lehrer, darunter die Busoni-Schüler Egon Petri und Leo Kestenberg, dazu Eduard Steuermann, einige Pianisten, („für mich war Schnabel ein Genie, Rubinstein auch, ebenso Horowitz“), Arrau, „den ich immer bewundert habe, weil er sich so treu war“, Brendel, der Bariton Matthias Goerne. Die Gespräche drehen sich um Beethoven, Mozart, Haydn, Schumann, Schubert, um Wahrheit in der Musik, um Erotik in der Musik, die Innensicht aus dem Trio, um das tägliche Üben („das ist wie Goldwaschen“). Man fühlt sich beschenkt. R.F.

A talent to amuse: Noel Cowards HMV-Aufnahmen

 

Theaterlegende, Lebemann, Galionsfigur der Roaring Twenties: Der britische Schauspieler, Sänger, Komponist und Autor Noel Coward (1899-1973) hatte viele Facetten. Man reibt sich verwundert die Augen angesichts der Geschwindigkeit, mit der er Songs, Revuen und Komödien hervorbrachte, sie selbst interpretierte und damit die Fähigkeiten von Showgrößen und Zeitgenossen wie George Gershwin, Frank Sinatra und vielen anderen in sich vereinte. Ein fonografischer Schatz sind seine Aufnahmen des Labels His Masters Voice, die nun als willkommene Wiederauflage bei (inzwischen Warner) nach mehr als 20 Jahren in einer 4-CD-Box erscheinen.

Es sind Dokumente der Jahre 1928 bis 1953, die diese Edition vereint – und mit ihnen den bestechenden Originalsound jener Zeit. In mehr als 70 der insgesamt 80 Tracks interpretiert Coward eigene Lieder, daneben Songs von Kollegen wie Cole Porter oder Jerome Kern. Es sind Stationen eines Lebens zwischen den Höhen des Showbusiness der Goldenen Jahre und Tiefen der damit verbundenen Skandale: Coward, aus einfachen Verhältnissen stammend, aber schon als Kind ein Theatertalent, geriet als junger Homosexueller in die Kreise der höheren Gesellschaft, wurde gar der Geliebte des Duke of Kent.

Nach seinem Durchbruch erntete er als Truppenunterhalter im Zweiten Weltkrieg große Erfolge, bevor ihn sein Weg bis nach Las Vegas führte. Als ihn kein geringerer als King George VI. für die Ritterwürde vorschlug, lehnte Premierminister Churchill ab: Cowards extravaganter Lebensstil (als ziemlich unverstellter Homosexueller) war ihm ein Dorn im Auge. Erst Elizabeth II. sollte ihn zum »Sir« ernennen – nur wenige Jahre nach Cowards Tod in seiner Wahlheimat Jamaica. (Quelle jpc)

 

Noel Coward/ Theredlist.com

Noel Coward/ Theredlist.com

Hier folgt nun ein englischsprachiger Artikel von Kurt Gaenzl, dem ausgewiesnen Operetten- und Broadway Spezialisten, der bereits bei operalounge.de Artikel zu britischen Opern des 19. Jahrhunderts verfasst hat. 

Noel Coward. His name has become a kind of cliché, in the decades since his death, as the epitome of the clipped, English witticist of the twentieth century. He is, nowadays, credited with as many ‘bons mots’ (real or invented) as Oscar Wilde. But there was more than just bons mots to Mr Coward. He wrote plays, revue material, lyrics, music and libretti – that last, curiously, with notably less success than the others – and he performed as well. As an actor and as an entertainer. I’m not to going to go into the story of his life, that’s been done umpteen times, or his career, with its ups and downs, nor his ultimate metamorphosis into an English Eccentric Ikon. I’ll just speak of this set of recordings.

Ikons need their museum keepers, and Noel Coward knew what he was doing when he appointed a young man by name Sheridan Morley as his literary executor and the keeper of his flame. No one could have cared for the Coward legacy over the years with more distinction and tact. Mr Morley, sadly, has now left us, too, but he has left behind him a solid foundation for the safe preservation of that legacy, part of which is this four-disc annotated compilation of Coward’s recordings for His Master’s Voice. Yes, four discs.

Noel Coward und Gertrud Lawrence in "Private Lives" 1930 am Londoner Phoenis Theatre/ theredlist.com

Noel Coward und Gertrud Lawrence in „Private Lives“ 1930 am Londoner Phoenix Theatre/ theredlist.com. 

Unless you are completely gaga for Coward, you are not going to play the whole four discs in a sitting. Because this collection has a double purpose: it is not only a large selection of Noel’s songs, it is a large selection (with the odd exception) of Noel’s songs, or songs used by Noel, here sung by Noel. So you are listening to the same voice delivering often the same or some type of material for a long, long time. And, one has to admit, that it is truthfully not exactly a colourful voice. Noel had one tone, one style, a small, light voice … I suppose one would call him a ‘diseur’ rather than a vocalist. It is a voice, full of falsetto, totally suited to his light and humorous revue material, with which he made such a success in his ageing years, in his solo shows, less so to other pieces.  So it is a set into which to dip for your favourite pieces, not an easy-listening set (you have to listen to the words!) and not a play-through set. It is a set to allow radio producers to select their track(s) from among the … other bits.

The first disc, including recordings made in 1928-1932, is a fair mixture. The best bits are Coward’s renditions of his revue songs – the delicious ‘Any Little Fish Can Swim’, the not-as-flippant-as-it-seems ‘Dance, Little Lady’ and the later much-parodied ‘A Room with a view’, here in its original form. There is some splendidly po-faced spoken dialogue, with Gertrude Lawrence, from Private Lives, and a surprisingly adept version of ‘Lover of my Dreams’, but there are also several medleys from his pasticcio pageant, Cavalcade, which are not of huge interest, except for completeness, and his attempt to give his own Bitter-Sweet soprano song ‘Ziegeuner’ is frankly embarrassing.

Noel Coward undf die Schauspielerin Lillian Braithwhite in den späten 1940ern/ The redlist.com

Noel Coward undf die Schauspielerin Lillian Braithwhite in den späten 1940ern/ The redlist.com

Disc Two includes the definitive versions of the classic ‘Mad Dogs and Englishmen’ and ‘Mrs Worthington’ plus the jolly ‘Has Anybody Seen our Ship’ and the jaunty ‘Something to do with Spring’, as well as a selection from, possibly, Coward’s best stage musical Conversation Piece. Here fortunately the author-composer does not try to sing the soprano songs, he merely puts on a rather risible quasi-French accent to play the leading man’s spoken part and the songs of Melanie (‘I’ll Follow my Secret Heart’) are given by the incomparable Yvonne Printemps. Incomparably. Finally, there are the three songs from Shadow Play, again with Miss Lawrence. Yes, I think between ‘Mad Dogs’ and Mlle Printemps, disc two may be my most-played.

Noel Coward in "Slightly"/ theredlist.com

Noel Coward in „Slightly“/ theredlist.com

Unfortunately, Coward didn’t come up with stage pieces to equal Bitter-Sweet and Conversation Piece again, even if his later shows did include some memorable songs, so discs three and four are devoted largely to Noel sings his and other folks’ songs. On number three, we get ‘The Stately Homes of England’ (Operette), ‘London Pride’, ‘Imagine the Duchess’s Feelings’ and ‘Don’t Let’s Be Beastly to the Germans’, plus ‘Noel sings other folks’ stuff’, but the fourth disc features not only songs like ‘I Wonder What Happened to Him’ and Noel’s favourite ‘Matelot’, but seven pieces from Coward’s brilliant score for the sadly flawed Pacific 1860. Unfortunately, here we have no soprano to deliver the dazzling ‘This is a Changing World’ (my own favourite Coward romance), all the excerpts are sung by the writer. Which is fine for the humorous ‘His Excellency Regrets’ and the hilarious ‘Uncle Harry’, but makes a mess of the soprano music and means the beautiful ‘This is a night for lovers’ has to be omitted. I know this set is devoted to Coward the performer, but Mlle Printemps’s solos are included, so why not Sylvia Cecil’s?

Well, I’ve done three and a half discs. I’m up to the 1950s, and much of what follows is repeats and medleys, plus bits from the under-effective Ace of Clubs. But the set finishes with one more bit of what has become regarded as ‘Cowardesque’: ‘There Are Bad Times Just Around the Corner’.

Noel Coward und Gertrud Lawrence in "Private Lives" 1930 am Londoner Phoenis Theatre/ theredlist.com

Noel Coward und Gertrud Lawrence in „Private Lives“ 1930 am Londoner Phoenix Theatre/ theredlist.com

It’s a grand set, glistening with a selection classic gems performed by the inimitable Mr Coward (and his ladies), and if there is a certain amount of padding between the highlights, well, that’s what happens when your are being ‘complete’. I think Noel would be ‘right chuffed, dear boy’ at this memorial, and it is clearly worth its reissue. Kurt Gaenzl

 

Noel Coward bei HMV

Noel Coward bei HMV

Noel Coward – His HMV Recordings mit Gertrude LawrenceYvonne PrintempsCarroll GibbonsRobb Stewart,Norman HackforthHis Majesty’s Theatre OrchestraPhoenix Theatre OrchestraPiccadilly Theatre OrchestraCambridge Theatre Orchestra,Orchestre Musette Cafe De ParisRay NobleClifford Greenwood und weitere; $ CDs . Cavalcade; Noel Coward Medley +Auszüge aus This Year of Grace, Bitter-Sweet, Private Lives, Words an Music, Conversation Piece, Sigh No More, Pacific 1860, Ace of Clubs, The Lyric Revue 8 (Künstler: Gertrude Lawrence, Yvonne Printemps, Carroll Gibbons, Robb Stewart, Norman Hackforth, His Majesty’s Theatre Orchestra, Phoenix Theatre Orchestra, Piccadilly Theatre Orchestra, Cambridge Theatre Orchestra, Orchestre Musette Cafe De Paris, Carroll Gibbons, Ray Noble, Clifford Greenwood, Reginald Burston, Francis M. Collinson, Mantovani, Syd Simone,  Warner, ADD, 1928-1953, 4 CDs, 08256-46574940) (Quelle jpc)