(Die vergessene Oper 202)
Salieris „Cublai, gran kan de’ Tartari“
Christophe Rousset bei Aparté
. Vor kurzem jährte sich der 200. Todestag Antonio Salieris (* 7. Mai 1825). Der Opernkomponist galt vielen lange als mittelmäßiger, von den Zeitgenossen überschätzter Mozart-Rivale. Jetzt erscheint pünktlich zum Jubiläum seine große Oper Cublai, gran kan de’ Tartari beim Label Aparté, am Pult steht Christophe Rousset. Eine Gesellschafts- und Politsatire direkt aus der mittelbaren Mozart-Zeit: […]
Simon Rattle dirigiert Janaceks "Jenufa" bei LSO
Dorfszenen im Abendkleid
. Eine neue Jenufa hat Simon Rattle vorgelegt. Erschienen ist sie bei LSO, dem Eigenlabel des London Symphony Orchestra (LSO 0897). Vorangegangen waren mit Katya Kabanova und Das schlaue Füchslein zwei weitere Opern von Leos Janacek. Es steht zu erwarten, dass die Reihe fortgesetzt. Rattle hat dem Komponisten in jüngster Zeit mehr und mehr Aufmerksamkeit […]
De Sabatas "Tristan und Isolde" 1951 live aus der Scala bei Pan
Jahrhundertaufnahme
. Am 13. Dezember 1951 erklang an der Mailänder Scala eine mittlerweile legendäre Aufführung von Wagners Tristan und Isolde, deren durchweg hervorragende Besetzung bis heute begeistert. So galt Max Lorenz seinerzeit als Inbegriff des Wagner-Tenors, während Gertrude Grob-Prandls Stimme einem Naturereignis gleicht und Victor De Sabata seinen Ruf als einen der besten Wagner Dirigenten überhaupt […]
(Die vergessene Oper 202)
Edouard Lalos „Roi d`ys“
Neues und Bekanntes
. „Ambizioso spirto …!“ Singt Lady Macbeth und meint damit sich oder ihren Mann. Und da hat sie ja auch recht. Es geht ja nichts über Ehrgeiz, bloß keine halben Sachen. Was nicht immer klappt … Das Label Palazzetto Bru Zane hat es sich zwar vor allem zur Aufgabe gemacht, ganze Teile des in Vergessen […]
Mozarts "Zauberflöte" mit sämtlichen Dialogen bei Aparté
A la francaise
. Anna Gottlieb, die erste Pamina in der Zauberflöte, war bei der Uraufführung siebzehn. Eine neue Einspielung der Oper von Wolfgang Amadeus Mozart folgt genau diesem Vorbild. In einem Auswahlverfahren wurde sie gefunden. Ihr Name: Ruth Williams. Sie stammt wie das von Martin Wåhlberg geleiteten Trondheimer Orkester Nord aus Norwegen. Den Chor stellt das Vokalensemble […]
Bei Château de VERSAILLES: Boismortiers "Les Quatre Saisons"
Französische Jahreszeiten
. Vivaldis Concerti I quattro stagioni zählen weltweit zu den bekanntesten Werken der Musikliteratur. Wer aber kennt Joseph Bodin de Boismortiers Sammlung von Solokantaten unter diesem (französischen) Titel? Les Quatre Saisons wurden 1724 in Paris komponiert und sind nun bei Château de VERSAILLES auf einer 2023 in Versailles aufgenommenen CD erschienen (CVS144). Die Veröffentlichung, wie […]
Bei Château de VERSAILLES: Glucks "Écho & Narcisse"
Letzte Hommage an Paris
. Das Drama lyrique Écho & Narcisse nach Ovids Metamorphosen entstand 1778 parallel zur Iphigénie en Tauride und kam ein Jahr später als Glucks letztes Werk für die Pariser Opéra zur Uraufführung. Im Stil einer Pastorale komponiert, fand es nur wenig Zustimmung beim Publikum, das dieses Genre nicht mehr akzeptieren wollte und echte Tragödien bevorzugte. […]
Smareglias "Nozze Istriane" bei cpo sowie Alternativen bei Bongiovanni
Nicht überzeugend
. Zwischen Sankt Veit an der Flaum, Fiume und nun Rijeka schwankt der Name der heute kroatischen Stadt, die die Ungarn Szentvit nennen und die ihre Beherrscher genau so oft wie ihren Namen wechselte. Die Römer kämpften hier bereits gegen die Illyrer, Napoleon I. schlug sie dem italienischen Reich seines Stiefsohns Eugen Beauharnais zu, der […]
Neu bei Opera Rara
VERDI: „SIMON BOCCANEGRA“ 1857 VERSION
. Opera Rara Gramophone Label of the Year 2024 VERDI: SIMON BOCCANEGRA 1857 VERSION (ORC65) The Hallé | Sir Mark Elder, conductor Germán Enrique Alcántara (Simon Boccanegra); Eri Nakamura (Amelia); William Thomas (Jacopo Fiesco); Iván Ayón-Rivas (Gabriele Adorno); Sergio Vitale (Paolo Albiani); David Shipley (Pietro); Amelia’s Maid (Beth Moxon); Chorus of Opera North and Royal […]
(Die vergessene Oper 199)
Ponchiellis „Lituani“
Befreiungsdrama bei Bongiovanni und Accentus
. Der Komponist Amilcare Ponchielli ist – wenn überhaupt – heute nur noch für berühmten Tanz der Stunden aus seiner Oper La Gioconda bekannt (von Walt Disney so hinreißend mit tanzenden Krokodilen, Nashörnern und Straussen umgesetzt). Giannina Arangi-Lombardi, Zinka Milanov, Maria Callas (!!!), Anita Cerquetti, Renata Scotto und die nachfolgenden Damen nutzten die Oper – […]
CD 1 - 4 beim Donizetti-Song-Projekt von Opera Rara
Von Kanzonen und Kantilenen
Brownlee, Alaimo, Lemieux, Spyres
. Mit acht CDs ist das neue Projekt von Opera Rara, Donizetti–Songs, groß angelegt. Die ersten beiden Alben (ORR254&255) sind bereits erschienen, jeweils mit Carlo Rizzi, dem Artistic Director des Labels, am Flügel. Den Reigen eröffnete der im Donizetti-Repertoire namhafte Tenor Lawrence Brownlee, der auch bei dieser Auswahl seinen vitalen Gesang, seine gestalterische Emphase und […]
Puccinis Einakter "Le Villi" bei BR Klassik
Eindrucksvoller Erstling
. Im Mai 1884 wurde im Teatro dal Verme die erste Fassung von Giacomo Puccinis Erstlingswerk Le Villi uraufgeführt, sechs Jahre später nahm sich in Hamburg wahrscheinlich Gustav Mahler persönlich des Werks an, und am 2. Juni 2024 führte die Berliner Operngruppe das Werk im Berliner Konzerthaus auf. Von noch früheren Berliner Vorstellungen weiß das […]
Händels "Lotario" als Mitschnitt bei Naxos
Hallenser Festspieldokument
. Prominent besetzt war eine Produktion von Händels Lotario bei den Händel-Festspielen Halle 2023, die NAXOS als Live-Aufnahme jetzt auf zwei CDs herausgebracht hat (8.660570-71). Das Dramma per musica hatte seine Premiere 1729 am King´s Theatre in London und stellt in einer Handlung aus Rache und Heldentum die römische Königin Adelaide ins Zentrum. Ihr Mann […]
Donizettis "L’aio nell‘ imbarazzo" bei Naxos
Akustische Freude
. Bereits 2012 gab es aus der Donizetti-Stadt Bergamo eine DVD und CD von des berühmten Sohnes Frühwerk Akustische Freude, L’aio nell‘ imbarazzo, Der Erzieher in Nöten, allerdings die zweite Fassung mit gesprochenen Rezitativen und hinzugefügten Arien und unter dem Titel Don Gregorio, 1826 für Neapel. Die Urfassung existiert seit 1984 als CD und wurde […]
Brecht/Weills "Sieben Todsünden" mit Magdalena Kožená bei LSO
Kultivierte Schnoddrigkeit
. Wer einmal Lotte Lenya mit der Musik ihres Ehemanns Kurt Weill gehört hat, wird sie für alle Zeiten als Inbegriff des Weill-Gesangs im Gedächtnis gehalten haben, auch nicht durch die verdienstvollen Interpretationen von Gisela May, Milva oder Ute Lemper aus ihm zu vertreiben. Nun ist aus der insbesondere an Janáček und anderen Tschechen erprobten […]