Giacomo Puccini

Einer für alle

. Warum wohl änderte Christof Loy die von Pucccini für sein Trittico vorgesehene Reihenfolge von Il Tabarro, Suor Angelica und Gianni Schicchi in Gianni Schicchi, Il Tabarro und Suor Angelica? Wollte er 2022 in Salzburg dem Publikum das befreiende Gelächter nach dem veristischen Reißer und dem frommen Rührstück versagen? Oder hatte er ganz einfach erkannt, […]

Frühwerke aus Lucca

. Giacomo Puccini, in aller Welt bekannt als Opernkomponist,  war eigentlich und durch seine Herkunft bedingt Organist und Kirchenmusiker in fünfter Generation in der toskanischen Stadt Lucca, nicht weit vom Puccini-Festspielort Torre del Lago entfernt,  seine diesbezügliche Karriere in der Kirche San Girolamo beginnend. Harmonia mundi stellt Werke vor, die  zwischen 1880 und, ja, kein […]

Barries schlechter Geschmack

. Warum geht der gemeine Opernbesucher selbst nach dem Ableben, gewaltsam, freiwillig oder zufällig, eines Großteils des Personals der gerade gesehenen Oper mit einem erhebenden, ja erhabenen Gefühl nach Hause? Natürlich weil das Dahinsterben von wunderschöner Musik begleitet wurde, aber auch, weil Leonora im Trovatore sich für den Geliebten opfern wollte, weil Violetta versöhnt mit […]

Cio-Cio-Sans Metamorphosen

. Puccinis berühmteste Oper, die Belasco-Story von der Kleinen Japanerin, die vom gemeinen Ami-Offizier verlassen wird, dessen Kind zur Welt bringt und sich zum Schluss angesichts der geplanten Adoption mit dem Schwert ihrer Ahnen ersticht, bewegt seit ihrer musikalischen Umsetzung 1904 die ganze Welt. Millionen haben in ihre Taschentücher geweint, und unzählige Sopranistinnen haben in […]

Und noch eine aus Lissabon

. Braucht die Musikwelt eine und wenn ja diese Madama Butterfly, so fragt man sich, wenn man die erste Szene der Live-Aufnahme von 2019 aus Lissabon hört und Tenöre und Bariton über japanische Bräute, ebensolche Häuser und amerikanischen Whisky  parlieren. Zwar hat der Goro von Alexander Kaimbacher den angemessen krähenden, mitunter scharfen Charaktertenor, aber der […]

Für immer jung

  Na bitte, es geht doch noch, eine Bohéme so zu inszenieren, wie es Librettist und Komponist im Sinn hatten, und das im Jahre 2017 an Covent Garden. Eine Aufnahme gibt es nun von der Wiederaufnahme 2020 gerade noch rechtzeitig vor der Schließung der Theater wegen Corona, zwar nicht von der ersten, sondern von einer […]

Tutti e tre

  Dass eine Firma die Bestandteile eine Puccinesken Trittico derselben Produktion auf drei Einzel-DVDs (mit einzelnen Bestellnummern) herausgibt, ist wirklich selten – Dynamik denkt wirtschaftstechnisch und tut dies. Also besprechen unsere Korrespondenten nun auch nach Eintreffen die jeweiligen DVDs, hier zusmmengefasst, platztechnisch gesehen… G. H. Geschmack- und trotzdem eindrucksvoll: In Suor Angelica wird aus dem Einheitsbühnenbild für alle drei […]

„O squallido, o esangue“

  Wer eine Opernaufführung besuchen will, für deren Regie, Szene und Lichtregie Robert Wilson verantwortlich ist, sollte sich darauf gefasst machen, Bilder von atemberaubender Schönheit zu sehen, umso mehr, wenn  die Kostüme von Jacques Reynaud stammen, aber er sollte auch eine Optik ertragen können, die absolut nichts mit der Musik, mit der Handlung und mit […]

Puccinis Erstling

  Es ist für mich nicht leicht, von Puccinis Opernerstling begeistert zu sein. Die Geschichte gehört auf die Ballettbühne. Von dort kommt sie auch her, gehört seit Heines Erwähnung in seinen Elementargeistern und Aubers Musik zu Perrots und Corallis Giselle zum unverrückbaren Kanon des klassischen Repertoires, wo sich die vor der Hochzeit verlassenen Bräute des […]

Raritäten

  Auch in kleiner Besetzung für 13 Instrumente leuchten die Sterne recht stimmungsvoll, doch ansonsten sind die „Fantasie e Parafrasi“ auf Puccini senza parole (La Bottega Discantica 183, nur ital. Beiheft) ärmer und flacher als erwartet, eher für den Kaufhauslift als den Konzertsaal bestimmt. Zwar lotet das Ensemble Novecento e Oltre auf dieser bereits 2008 entstandenen Aufnahme mit vielen instrumentalen […]

Warum nun noch eine …

  Man muss sich schon sehr anstrengen, will man erreichen, dass der Zuschauer wenig Anteil am Schicksal Mimis und Rodolfos in der Bohème aus Covent Garden bei der Hausfirma  Opus Arte nimmt, und Richard Jones ist das über weite Strecken gelungen, wobei ihm Stewart Lainig als Designer ein williger Helfershelfer war. Der erste und letzte Akt verdammt die […]