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Eine der meistgespielten Opern der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war in Deutschland Der Wasserträger von Luigi Cherubini, und unter diesem Titel ist sie auch auf den Ton-Dokumenten erhalten, die vor allem die historische Sänger auf ihren Schellacks und Nachkriegsbelegen hinterlassen haben. Viele Tenöre haben die große Arie des jungen Adeligen Armand gesungen (bei ihrer Uraufführung von Pierre Gaveaux kreiert, dem Schöpfer der ersten Leonore), von Beniamino Gigli, Georges Thill, Fritz Wunderlich, Kurt Equiluz, Bruno Prevedi (dann in der italienischen Fassung) bis zu Peter Seifert. Berühmt ist auch der große Marsch aus der Oper, der früher in Konzertsälen erklang, von zeitgenössischen Komponisten auch variiert (darunter Hummel) und als Festaufführung für Maria Theresia verarbeitet: „Der Marsch aus Les deux journées als antinapoleonische Durchhalteparole in Kaiserin Marie Theresias Wien 1802–1805“ nennt ihn Martin Skamletz in seinem Aufsatz „Cherubini in Wien“ (für das Concerto Stella Matutina, 2017).
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„Les deux journées“: der Komponist Luigi Cherubini/ Wiki
Die Partie des Namensgebers (Mikeli) war eine erprobte Konzerteinlage und ein Bravourstück für beliebte Baritone. Erstaunlicherweise ist heute immer noch der Titel bekannt, wenngleich kaum jemand diesen mit der französischen Revolution verbindet. Denn mit Les deux journées hat man ein veritables Rettungsdrama vor sich, eine abenteuerliche Geschichte aus den Tagen des Schreckens der Guillotine und der Maratschen Räteherrschaft, bevor Napoleon das Zepter übernahm. Aber da war die Revolution schon vorbei.
Das Werk war ein regelrechter Kassenschlager. Goethe war begeistert, lobte das „vollkommene Sujet“ und setzte es 1803 am Theater in Weimar auf den Spielplan. Auch Beethoven ließ sich dadurch anregen: Die Noten zum Wasserträger lagen bei der Komposition des Fidelio auf dem Schreibtisch! Die Ideale der Französischen Revolution („Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“) begeisterten Intellektuelle und Künstler in ganz Europa. Die klassische Musik reagierte darauf mit der Erfindung der „Rettungsoper“ (Gaveaux, Paer etc), in der sich Menschen unterschiedlicher Stände in existentiellen Situationen begegnen. Hier nun verhilft ein einfacher Wasserträger einem politisch verfolgten, weil fortschrittlich gesinnten Adligen auf uneigennützige Weise zur Flucht. In gewisser Weise spiegelt sich Da Pontes Figaro wider, wo der Diener den adligen Herren leimt – ein paar Jahre später geht es an´s Eingemachte, an das blanke Überleben. Die Zeiten des galanten Geplänkels sind vorbei. Die französische Revolution hat eine neue Note der Brutalität hinzugefügt. Gewalt wurde im neuen Jahrhundert eine gewohnte Konstante.
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Der Librettist der Cherubini-Oper „Les deux journées“: : Jean-Nicolas Bouilly/ Wiki
Die Uraufführung 1800 in Paris konnte eine illustre Besetzung aufweisen. Neben dem Komponisten/Tenor Gaveaux (nachdem die Salle Gaveaux benannt ist) sang die Partie der zarten, aber entschlossenen Comtesse Constance niemand Geringere als Angélique Scio-Legrand, bekannt als Mme. Scio, Star der Pariser Opernbühne jener Jahre und erste Médée sowie Eliza Cherubinis; dazu kamen Marcel-Jean-Antoine Juliet, Ferdinand Prévost und andere, deren Namen nur dem Eingeweihten noch etwas etwas sagen.
In moderner Zeit gibt es abgesehen von einigen Schellack-Hinterlassenschaften zwei-drei Live-Aufnahmen des Rundfunks aus der Nachkriegszeit (Wunderlich, Hillebrecht u. a. unter Hans Müller-Kray aus den Stuttgarter SDR-Jahren (aufgenommen 1962 in der Villa Berg in einer von Günther Haußwald stark gekürzten Fassung – lange Zeit die einzig greifbare und im grauen Bereich verblieben; daneben auch der Wiener-Radio-Mitschnitt von 1950 mit dem ganz jungen Walter Berry und Anny Felbermeyer). Wesentlich interessanter als die abenteuerlichen deutsche Bearbeitungen sind die Deux Journées unter Thomas Beecham von 1947 mit dem bemerkenswerten (und mir bis dahin unbekannten) Bariton Charles Paul sowie Janine Micheaus säuerlicher Constance und dem liebenswürdigen Pierre Giannotti als Armand, all dies hochverdienstvoll mit dem Royal Philharmonic Orchestra am Mikrophon der BBC. Man kann Beecham gar nicht genug für seine Neigung zum Französischen (und zu Französinnen) danken. Auch die BBC-Troyens mit der wunderbaren Marisa Ferrer profitierten in ihrer absoluten Erstaufnahme von ihm, so wie er auch mit dieser Oper Amerika bereiste und Berlioz an die dortigen Hörer brachte (die Resnik-Steber-Aufnahme wurde nur wegen seiner Erkrankung von seinem Assistenten dirigiert und dokumentiert).
Nicht genug, wenngleich mit kritischem Mäkeln wegen des Fehlens der ultra-notwendigen Dialoge (immer mit Sprecher), kann man die eigentliche moderne Erstaufnahme unter Christoph Spering loben, die bei opus 111/naive nach dem Bonner Beethoven-Fest 2001 junge Stimmen Frankreichs aufweist (2002): Mireille Delunsch, Yann Beurron, Etienne Lescroart neben Olga Pasichnyk, Andreas Schmidt sowie Sperings Kölner Kräfte. 2016 wiederholte Spering die Oper, ebenfalls in Bonn beim dortigen Beethoven-Fest (mit Thomas E. Bauer, Corby Welch, Yannick-Muriel Noah u. a.) und im Radio übertragen. Aus dem Programmheft dafür entnahmen wir mit freundlicher Genehmigung des Autors Heiko Cullmann seinen folgenden Artikel. G. H.
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„Les deux journées“: der Dirigent Christoph Spering/ Foto Michael Niesemann/ Beethovenfest Bonn
Vorab: Die konzertante Aufführung der Deux Journées beim Beethovenfest Bonn 2016 basierte auf einer Kritischen Ausgabe, der das Autograph als Vorlage diente. In Cherubinis musikalischem Nachlass, der 1878 von der Königlichen Bibliothek (der heutigen Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz) in Berlin angekauft wurde, befanden sich außerdem Rezitativ und Arie der Constance „D’un ennemi puissant la vengeance implacable – Ô toi, victime de l’honneur“ (Ein unerbittlicher Feind will uns beide verderben – O Du! Wie teuer büßest Du), die im eigenhändigen Werkverzeichnis des Komponisten nicht aufgeführt sind. Christine Siegert stellte fest, dass Cherubini hier die Arie der Prinzessin Noraïme „Ô toi, idole de mon cœur“ aus der Oper Les abencérages (1807) bearbeitet hat – wahrscheinlich für eine 1842 geplante Wiederaufnahme von Les deux journées in Paris.
Bereits früher glaube man, dem Mangel an Solonummern abhelfen zu müssen. So erscheint in einigen zeitgenössischen deutschen Aufführungsmaterialien mit „Könnt’ ich in den Tod nur gehen“ eine Arie für Constance, die Cherubinis erster deutscher Biograph Ignaz Ferdinand Arnold dem Komponisten Friedrich Heinrich Himmel zuschreibt. Und noch 1933 komponierte Boris Assafjew anlässlich einer Produktion des Wasserträgers in Leningrad eine zusätzliche Arie.
Die vierte Musiknummer „Me séparer de mon époux“ (Mich trennen soll ich von dem Gatten) existierte in zwei Versionen: zum einen als Dialogue en chant zwischen Armand und Constance, der in eine Air der Constance übergeht, zum anderen als Duett der beiden Gatten. In der Uraufführung wurde – nach dem im Jahr 1800 gedruckten Textbuch und den Rezensionen zu urteilen – die erste Version gesungen, möglicherweise, um den Tenor Pierre Gaveaux zu entlasten. Hierfür spricht auch, dass Cherubini die Cavatina des Grafen Armand im dritten Akt, „Veille sur elle, ô providence“ (Rette sie, Schicksal, vor dem Verderben), für die zweite Aufführung selbst in ein Melodram umwandelte, obwohl sie bereits für einen Einzeldruck als Klavierauszug vorbereitet worden war. In Bonn wurden 2016 das Duett, das von Cherubini im Erstdruck der Partitur veröffentlicht wurde und das der dramatischen Situation mehr entspricht, sowie die Cavatina gesungen. Heiko Cullmann
Cherubini: „Les deux journées“: „Le porteur d ‚ eau ou Les deux journées“ mise en scène de Bernard Sobel. – Paris Opéra Comique, 15-03-1980./ BNF/ Gallica
„Fragt ihr mich, welche Oper ich gut finde, so nenne ich euch den Wasserträger, denn hier ist das Sujet so vollkommen, dass man es ohne Musik als ein bloßes Stück geben könnte, und man es mit Freuden sehen würde.“ So äußerte sich kein geringerer als Johann Wolfgang von Goethe gegenüber Johann Peter Eckermann über die Oper Les deux journées von Luigi Cherubini (1760–1842), einer der dominierenden Persönlichkeiten im französischen Musikleben des 18. und 19. Jahrhunderts. Von seinen knapp 30 Bühnenwerken sowie zahlreichen Kirchen- und Instrumentalmusiken ist heute nur noch die Oper Médée (Medea) bekannt, die Johannes Brahms als das „Höchste an dramatischer Musik“ bezeichnete. Einen Höhepunkt im dramatischen Bühnenschaffen seiner Zeit setzte Cherubini jedoch auch mit der Comédie lyrique Les deux journées, ohne die Ludwig van Beethovens Fidelio und Carl Maria von Webers Der Freischütz nicht denkbar wären.
Nach dem Ende des Absolutismus sollte das Theater nicht mehr dem reinen Amüsement dienen, sondern im Sinne der Aufklärung auch als politische und moralische Anstalt fungieren, wobei im Modell der so genannten „Rettungsoper“ die Ideale der neuen Gesellschaft – Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit – verherrlicht wurden. Auch in seinem Libretto zu Les deux journées huldigte der Dichter Jean-Nicolas Bouilly (1763–1842) diesen Ideen. Nicht die soziale Stellung, sondern einzig der Charakter und die Leistung sollten den Wert eines Menschen bestimmen.
Nach Bouillys Memoiren basiert der Stoff auf einer wahren Begebenheit aus der Revolutionszeit, die er aber aus Furcht vor der Zensur in das Jahr 1647, die Zeit der Fronde-Aufstände unter Kardinal Mazarin, zurückverlegte: „Die Tat bewundernswürdiger Aufopferung eines Wasserträgers gegenüber einem höheren Gerichtsbeamten aus meiner Verwandtschaft, der wie durch ein Wunder während der Schreckensherrschaft gerettet wurde, gab mir den Gedanken ein, den Leuten eine Lehre der Menschlichkeit zu geben. Ich schrieb in sehr wenig Zeit mein Stück Les deux journées, das ich eilends Cherubini anvertraute.“ Über die Entstehung der Oper selbst ist nichts bekannt, da beide Autoren in Paris lebten und sich so ein Briefwechsel erübrigte. Lediglich Victorine Cherubini berichtete, dass Les deux journées an einem Tischchen im Arbeitszimmer ihres Vaters unter dem Dach entstand, in dem sie gleichzeitig mit ihren Freundinnen spielte: „Ueber eine festgezogene Linie durften wir uns nicht hinausbewegen – aber innerhalb jenes Raumes konnten wir’s so toll treiben, wie wir mochten.“
Les deux journées ist formal als Opéra comique gestaltet, einem Genre, bei dem sich musikalische Nummern mit gesprochenen Dialogen abwechseln. Ein besonderes Charakteristikum ist der häufige Einsatz des Melodrams, der Kombination von gesprochenem Wort mit Instrumentalmusik. Einige Musiknummern werden durch gesprochene Passagen eingeleitet oder enden (wie das große Ensemble Nr. 8 „Regarde-moi!“ im zweiten Akt) auf Dominantseptakkorden und gehen von da unvermittelt in den Dialog zurück, ohne dass es zu einem Ganzschluss gekommen wäre. Ungewöhnlich ist zudem die Mischung der verschiedenen musikalischen Stile: Das bürgerliche Milieu wird mit den Mitteln der Opéra comique – einfache Strophenlieder und ausgedehnte Ensemblesätze – dargestellt, während dem Adel das Accompagnato-Rezitativ, die Arie und das Duett aus der Opéra vorbehalten bleiben. Um größere dramatische Geschlossenheit zu erreichen, stellt Cherubini bereits mit der Antonios Romanze „Un pauvre petit Savoyard“ (Es hat ein kleiner Savoyard) und MikéIis Couplet „Guide mes pas, ô providence!“ (Ja, segne Gottheit mein Bestreben) im ersten Akt thematisches Material vor, das in den Schlüsselszenen der Oper als Erinnerungsmotiv wiederkehrt. Zudem übernimmt er die Technik der sinfonischen Durchführung aus der Konzertmusik und befreit das Orchester in Anlehnung an Glucks Tragédie lyrique aus seiner reinen Begleitfunktion, indem er es gleichberechtigt neben die Singstimmen stellt und der psychologischen Entwicklung der Protagonisten deskriptiv folgen lässt.
Die Uraufführung von Les deux journées am 16. Januar 1800 im Pariser Théâtre Feydeau wurde zum größten Erfolg in Cherubinis Leben: „Als der erhabene Übergang, der auf die Worte céleste providence (Güt’ge Gottheit, welch’ Entzücken) aufgebaut ist, zum erstenmale im ersten Akt gehört wurde, kannte der Enthusiasmus des Publikums keine Grenzen, und der Beifall wurde sogar außerhalb des Opernhauses vernommen. Als der Vorhang fiel, stürmten die Zöglinge des Konservatoriums, getrieben von Liebe und Bewunderung, das Orchester und brachten dem Meister ihre Huldigung und Glückwünsche dar. Selbst Grétry, der doch sonst nur seine eigene Musik liebte, stellte sich an die Spitze der damals in Paris zufällig anwesenden Komponisten (z. B. Martini, d’Alayrac, Gossec, Lesueur und Méhul), welche nach der Vorstellung dem Meister ihre Gratulationen zu Theil werden ließen.“ Allein im Jahr der Uraufführung erlebte Les deux journées 56 ausverkaufte Vorstellungen und wurde in den Jahren 1802, 1812 und 1827 neu einstudiert. Als Freunde wünschten, Cherubini möge die Partitur Joseph Haydn widmen, lehnte er jedoch ab: „Nein, bis jetzt habe ich noch nichts eines solchen Meisters Würdiges geschrieben.“
Der große Erfolg von Les deux journées setzte sich auch im Ausland fort. Bis 1827 war die Oper bereits in zehn Sprachen übersetzt worden, darunter Englisch, Dänisch, Schwedisch, Polnisch, Russisch, Tschechisch, Ungarisch und Niederländisch. Obwohl auch drei italienische Übersetzungen gedruckt wurden, kam Les deux journées erstmals 1942 aus Anlass des 100. Todestages Cherubinis an der Mailänder Scala auf eine italienische Opernbühne. In Deutschland und Österreich wurde die Oper seit 1801 in drei Übersetzungen von Johann Jakob Ihlée, Georg Friedrich Treitschke und Heinrich Gottlieb Schmieder mit voneinander abweichenden Titeln gespielt: Die zwey unvergeßlichen Tage, Die Tage der Gefahr, Graf Armand, Graf Armand oder die zwey gefahrvollen Tage sowie Der Wasserträger. Dieser letzte Titel bürgerte sich sehr schnell ein. In Wien konkurrierten im Jahr 1802 im Abstand von einem Tag zwei Produktionen im Theater an der Wien (Graf Armand oder die zwey unvergesslichen Tage) und im Kärntnerthortheater (Die Tage der Gefahr). Anlässlich seines Aufenthaltes in Wien dirigierte Cherubini am 30. Juli 1805 selbst eine Aufführung von Die Tage der Gefahr im Kärntnerthortheater und nahm dafür einige Veränderungen an der Partitur, u. a. in der Ouvertüre, vor.
Cherubini: „Les deux journées“: „Le porteur d ‚ eau ou Les deux journées“ mise en scène de Bernard Sobel. – Paris Opéra Comique, 15-03-1980./ BNF/ Gallica
Namhafte Komponisten setzten sich im 19. Jahrhundert als Dirigenten für die Oper ein: Carl Maria von Weber in Düsseldorf, Heinrich Marschner in Hannover, Louis Spohr in Kassel sowie Richard Wagner in Magdeburg und Riga. Als Kuriositäten sind eine Fortsetzung mit dem Titel Micheli und sein Sohn (Libretto: Anton Kirchner; Musik: Johann Heinrich Clasing) – uraufgeführt 1806 in Hamburg – sowie eine Fassung für Schultheater anzusehen, die 1885 von der Stiftsschule Einsiedeln gedruckt wurde. Die Serie von Aufführungen des Wasserträgers reichte noch in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts, bis der Ruhm der Oper plötzlich verblasste. Auch eine Bearbeitung von Ferdinand Langer (Musik) und Ernst Pasqué (Text), die 1903 in Mannheim uraufgeführt wurde, bei der Cherubinis Oper Elisa ou Le voyage aux glaciers du Mont St. Bernard (1794) zu einem Vorspiel wurde, um die Rettung Antonios durch den Grafen Armand auch szenisch darzustellen, vermochte dies nicht mehr zu ändern. Eine letzte, mit Alexander Kipnis als Mikéli und Grete Stückgold als Constance hochkarätig besetzte Aufführung des Wasserträgers fand 1927 an der Städtischen Oper Berlin statt. Lediglich die von Wagner hochgelobte Ouvertüre tauchte bisweilen in Sinfoniekonzerten auf oder wurde mehrfach auf Schallplatte eingespielt, u. a. von Bruno Walter (1924).
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Die Handlung der Oper Cherubinis in wenigen Worten: Kardinal Mazarin will das Parlament unschädlich machen und hat eine Belohnung auf den Kopf seines Präsidenten, des Grafen Armand, ausgesetzt. Als dieser samt seiner Frau Constance gefasst werden soll, rettet der Wasserträger Mikéli die beiden. In seiner Wohnung versteckt er sie. Mikélis Sohn Antonio erkennt in Armand den Mann, der ihm vor Jahren geholfen hat. Antonio will Angélina, die Tochter des reichen Pächters Sémos heiraten. Das Fest bietet die Gelegenheit, Armand sicher aus Paris herauszubringen. Die Gattin reist mit dem Pass von Antonios Schwester Marcélina und Armand im Fass des Wasserträgers. Doch überall sind Soldaten und Geheimdienstler.
„Les deux journées“: der Autor und Musikwissenschaftler Heiko Cullmann/ Foto Staatsoperette Dresden
Als Constance sich verdächtig macht und gestellt wird, springt Armand ihr bei, die Pistole im Anschlag. Beide werden festgenommen, und beim Verhör verrät Constance Armands Namen. Alles scheint verloren, doch Mikéli hat in Paris das Volk aufgewiegelt und eine Begnadigungsorder der Königin erwirkt. Am Ende kann die Hochzeit von Antonio und Angélina stattfinden. Heiko Cullmann
(Noch einmal unser Dank an den Autor, dessen Artikel wir dem Programmheft der Oper Bonn zum Beethoven-Fest 2016 entnahmen; Heiko Cullmann ist renommierter Musikwissenschaftler und operalounge.de-Lesern kein Unbekannter schon wegen seines Engagements für Cherubinis Medée; zudem war er lange Jahre als Dramaturg in verschiedenen Opern-Häusern tätig.)
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Eine vollständige Auflistung der bisherigen Beiträge findet sich auf dieser Serie hier.