Archiv des Autors: Geerd Heinsen

Un Lavoro di famiglia

 

Schon immer viel Familiensinn bewiesen hat Roberto Alagna, insbesondere seinen Brüdern Frederico oder David gegenüber, die als Komponist, als Regisseur oder als Produzent für ihn arbeiten durften und deren Verpflichtung wohl die Bedingung für sein Auftreten sein konnte. Auch sein neuestes Werk, Maléna, eine CD mit neapolitanischen und sizilianischen Liedern, ist ein Familiengemeinschaftswerk, umso mehr, als der Anlass dazu die Geburt der zweiten Tochter Malèna gewesen sein soll. Dem Bruder Frederico ist das Vorwort im Booklet zu verdanken, in dem er dem Leser und Hörer den Unterschied zwischen neapolitanischer und sizilianischer Musik erläutert, welche letztere fast ausschließlich, Text sowohl wie Musik, von Frederico stammt; die letzte Canzone mit dem Titel Libertà verantwortet Bruder David, und die Titelcanzone mit dem Namen der Neugeborenen ist ein Gemeinschaftswerk: Text von Roberto und Musik von Frederico.

Bewundert man auf dem Cover  einen noch sehr jugendlichen Roberto Alagna, sieht er auf den Fotos innerhalb des Booklets bereits wesentlich reifer aus, wie es einem Großvater, der er durch die ältere Tochter bereits ist, zusteht.  Bewundernswert jung aber, was Farbe, Geschmeidigkeit und das Gefühl für Rhythmus betrifft, klingt die Stimme in Malèna, voller Elan und innerlicher Anteilnahme. Dramatischer wird es dann in Se parla  è Napule, in dem der Tenor beweisen kann, dass er wie geschaffen für diese Art von Musik ist. Dass man dem Hörer auch mit extrem bekannten Canzonen wie Core ngrato noch etwas Neues nahebringen kann, zeigen das todtraurige „Katali“, die insgesamt  melodramatische Gestaltung, die getragenen Tempi. Angewendet auf Torna a Surriento, verliert die Canzone allerdings etwas an innerer Spannung, umso flinker und von hellerer Farbe zeigt sie sich in Come facette mametta. Hochdramatisches hat ihm der Bruder mit Etna komponiert, mit virtuosen Intervallsprüngen und einer passend harschen Begleitung. Tief liegt Amuri feritu und bekundet so die farbige Mittellage der Tenorstimme. Des Bruders Napolitanella sorgt für den Nachweis von Temperament und der Fähigkeit zu einem schönen Spitzenton. Verzierungs- und variationsreich, dazu sehr verspielt wird das überbekannte O Sole mio dargeboten, mit raffinierter Kadenz zum Schluss. In üppig schwelgendem Wohllaut steht das Orchester, das in wechselnder Besetzung in kleinster Schrift auf dunklem Grund im Booklet kaum auszumachen ist, unter Yvan Cassar der Stimme in I’te vurria vasà in nichts nach. Die Tarantella des Bruders Frederico stellt natürlich Roberto Alagna trotz irrwitziger Geschwindigkeit vor keinerlei Probleme, ein gutes Piano setzt er für das Donizetti zugeschriebene I te voglio bene assai ein. Eher schlager- und weniger volksliednah  ist der letzte Track Libertà von Bruder David, in dem der Tenor noch einmal mit einem Spitzenton prunken kann (DG 4814733). Ingrid Wanja

Im Glanze Caffarellis

 

Erst 26 Jahre alt war Giovanni Battista Pergolesi, als er 1736 an Tuberkulose starb, sein beliebtes Stabat Mater (1736) und die komische Oper La serva padrona (1733) hielten seinen Nachruhm wach, doch der die meiste Zeit seines beruflichen Lebens in Neapel wirkende Pergolesi hatte eine beachtliche Produktivität: er komponierte vier Werke der Gattung Opera Seria (La Salustia (1732), Il prigionier superbo (1733), Adriano in Siria (1734) und L’olimpiade (1735)), zwei weitere Commedie per musica (Lo frate ’nnamorato (1732), Il Flaminio (1735) sowie zwei Intermezzi (Nerina e Nibbio (1732), La contadina astuta (1734). Bei Decca ist nun in Kooperation mit Max E.Cencis Label Parnassus Adriano in Siria neu erschienen, der am 25. Oktober 1734 im Teatro San Bartolomeo in Neapel Premiere hatte. Das Libretto beruht auf Pietro Metastasio, der diese Geschichte für den Wiener Hof schrieb, wo sie von Caldara zum ersten Mal vertont und 1732 uraufgeführt wurde. Ein beliebtes Libretto – heute noch sind mehr als 60 Vertonungen bekannt. Für Pergolesis Neapler Aufführung erfuhr der Text einige Adaptionen, von Metastasios ursprünglich 27 Arientexten blieben nur zehn übrig, neun neue und ein Duett kamen hinzu, denn eine hochkarätige Besetzung und ein Star-Kastrat standen zur Verfügung, die musikalische Verteilung auf die Figuren ist ausgeglichen. Die Handlung dreht sich um den römischen Kaiser Hadrian, der mit Sabina verlobt ist, sich aber zu Emirena hingezogen fühlt, der Tochter des von ihm besiegten Parther-König Osroa, die wiederum mit Farnaspe verlobt ist. Hadrians Tribun Aquilio liebt wiederum Sabina. Es gibt die üblichen Verwicklungen: Liebe und Haß, Eifersucht und Liebesschmerz, Hoffen und Bangen, Niederlage und Großmut und am Ende selbstverständlich ein Happy-End und Glück für alle. Pergolesis Oper enthält auf drei CDs 24 Nummern: eine Sinfonia, 20 Arien, ein Accompagnato, ein Duett und einen ungewöhnlich kurzen Schlußchchor. Adriano, Aquilio, Farnaspe und Emirena haben jeweils drei Arien, die beiden Letztgenannten auch das Duett. Sabina und Osroa sind mit je vier Arien vertreten. Rezitative gibt es auch, teilweise ungewöhnlich lange: vier-, fünf-, sechs-, bis zu siebenminütige Handlungsszenen (das Libretto ist in drei Sprachen im Beiheft, jedoch nicht in Deutsch).

Das Label Parnassus mit seinem künstlerischen Leiter Max E. Cencic legt bei Decca nach Leonardo Vincis Catone in Utica, Hasses Siroe sowie Händels Alessandro und Arminio eine weitere barocke Seltenheit auf hohem Niveau neu auf. Es spielen weder George Petrous Armonia Atenea noch Riccardo Minasis Il Pomo d’oro, für Adriano in Siria hat man die Capella Cracoviensis unter der Leitung von Jan Tomasz Adamus engagiert, die Aufnahme erfolgte im August 2015 in Krakau. Das Orchester besteht aus 26 Musikern, darunter Streicher, Basso Continuo und je zwei Oboen und Hörner, aber keine Flöten oder Trompeten, der Klang ist streicherlastig. Wer noch Händels Arminio im Ohr hat, erlebt bei Adriano in Siria eine milde Enttäuschung: wo bei Händel die von Armonia Atenea gespielte Musik den Zuhörer geradezu ansprang und ins Geschehen zog, ist der Klang bei dieser Pergolesi-Aufnahme weniger plastisch und beredt und je nach Sichtweise etwas pauschal oder in positivem Sinne routiniert. Adamus setzt Akzente und Kontraste, er dramatisiert aber nicht, sondern setzt auf eine Mischung aus begleitendem Schönklang und Leidenschaft.
Bei der Zusammenstellung der Sänger hat der künstlerische Leiter von Parnassus erneut ein gutes Händchen. Der ukrainische Countertenor Yuriy Mynenko hat in den vergangenen Jahren an Ausdruck hinzugewonnen, er singt als wankelmütiger Adriano den zwischen zwei Frauen schwankenden Kaiser mit eleganter Stimme. Sabina wird von der jungen russischen Sopranistin Dilyara Idrisova mit so schöner und koloratursicherer Stimme gesungen, dass ihre Figur beim Zuhören dadurch zu einer Hauptrolle wird. Markant klingt Emirena – Romina Basso animiert mit ihrer dunkel timbrierten und charaktervollen Stimme zum Hinhören. Der Kastrat Caffarelli war 1734 in der Rolle des Farnaspe der Star der Oper, alle Arien für ihn sind neue Texte, die Pergolesi zu unterschiedlichen Arien verarbeitet, die seine stimmlichen Fähigkeiten zeigen sollten. Nach seiner Aufsehen erregenden Caffarelli-CD (2013) konnte diese Rolle quasi zwangsläufig von Parnassus nur mit Franco Fagioli besetzt werden. Die langsame Ausdrucks-Arie „Lieto cosi talvolta“ am Ende des ersten Akts, bei der sich Stimme und Oboe verflechten, sang er bereits auf der Caffarelli-CD. Der Vergleich ist musikalisch leicht zugunsten der früheren Aufnahme

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(Riccardo Minasi und Il Pomo d’Oro), die etwas plastischer und atmender klingt; stimmlich hingegen scheint Fagioli weiter gereift und im Ausdruck noch vielfältiger geworden zu sein. „Sul mio cor so ben qual sia“ im ersten Akt fordert Technik und Stimmumfang, zusammen mit „Torbido in volte e nero“ am Ende des zweiten Akts hört man begeisternde Stimmakrobatik, wie sie aktuell Fagioli wie kaum ein zweiter auf der Bühne beherrscht. Der Tenor Juan Sancho in der Rolle des Osroa lässt aufhorchen, sein Tenor kann charakterisieren, er verleiht der Figur des Parther-Königs ein Gesicht, Furor und Attacke sind greifbar. Nur der Sopran von Ҫiğdem Soyarslan ist für die Rolle des intrigierenden Aquilio ein wenig zu brav gewählt und bleibt blaß. In der Summe für Freunde der Barock-Oper eine weitere gute und hörenswerte Aufnahme, die man so gerne live erleben wollte und bei der Franco Fagioli seinen glänzenden Ruf als der Caffarelli unserer Tage festigt. (3 CD Decca 483 0004) Marcus Budwitius

Akribische Materialrecherche

 

„Wie schon angedeutet, habe ich bei Ihnen seinerzeit ein Orchester vorgefunden, dass derart schlecht war“, konstatierte Richard Strauss 1913 und bezog sich dabei auf einen Abend in Nürnberg, „wie ich in meinem ganzen Leben – und ich habe die Orchester fast der ganzen zivilisierten Welt dirigiert – nur einmal eins in Lemberg in Galizien vorgefunden habe.“ Das kann ich von einem Lvov-Besuch hundert Jahre später nur bestätigen, doch Strauss fährt fort, „In vielen kleineren Städten, wie zum Beispiel Elberfeld, Krefeld, Hagen, Quedlinburg usw. habe ich Orchester von weit besserer Qualität und Schulung vorgefunden als in Ihrer großen Stadt. Das Personal auf der Bühne, das mitsang, war zum großen Teil mittelmäßig, zum Teil ganz ungenügend, der Chor in einer Verfassung, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass Werke wie Tannhäuser, Lohengrin nur einigermaßen mittelmäßig herausgebracht werden könnten“. Die Aussage wirft kein gutes oder zumindest ein sehr flackenerndes Licht auf die auf die Qualität der pulmonary hypertension viagra Stadttheater um 1900. Ein anderer Beobachter, Gotthold Carlberg, hatte um 1870 geschrieben, „Die Componisten berechnen ihre Werke für große Bühnen…. Was wird in einem kleinen Opernorchester aus diesen Stellen? Eine Parodie. … Eine Vorstellung der Oper Der Templer und die Jüdin, welcher ich einmal beiwohnte, war allen Nestroy’ schen Possen vorzuziehen, wenn man lachen wollte.“

Michael Walter Oper. Geschichte einer Institution Metzler BärenreiterMichael Walter, in dessen Oper diese Aussagen auftauchen, liefert alles andere als eine schmackige Anekdotensammlung, sondern, wie der Untertitel präzisiert, die Geschichte einer Institution (Metzler/ Bärenreiter, 470 Seiten, 49,95 Euro, ISBN 978-3-476-02563-0). Der Autor, über den sich der Verlag offenbar in der Annahme ausschweigt (der Leser erinnere sich noch an Walters bei Metzler erschienene Die Oper ist ein Irrenhaus. Sozialgeschichte der Oper im 19. Jahrhundert, wo sich eine Kurzbiografie des Musikwissenschaftlers und Historikers findet) hat alles zusammengetragen, was zum Funktionieren der Oper als Institution gehört: „Eine Institution ist jedenfalls eine Einrichtung, die einem bestimmten Zweck dient und um diesen Zweck zu erreichen, für ihr Funktionieren Regeln und Handlungsabläufe ausbildet, die das Handeln der Akteure bestimmen, das der Erreichung des Zwecks dient. Auch die Oper als Institution bildet solche Regeln und Handlungsabläufe aus, die heute nicht zufällig so sind, wie sie sind, sondern Resultat einer vierhundertjährigen Geschichte“. Das ist richtig. Liest sich trocken, ist es teilweise auch, und verlangt vom Leser Geduld und Interesse, wenngleich Walter darlegt, wie eng verzahnt soziologischer und historischer Wandel in das Operngeschehen greift und nicht zuletzt Einfluss auf die Oper, so wie wir sie auf Bühne als Gesamtkunstwerk sehen, hat, „Der Zweck der Institution Oper ist es, Opern als Bühnenereignisse zu produzieren“. Von Opern, wie sie ansonsten auf den Seiten von Operalounge vorgestellt werden, hat das erstmal wenig zu tun.

In seiner Untersuchung, die von den Anfängen der Oper im frühen 17. Jahrhundert bis ins 21. Jahrhundert reicht, lässt genericviagra100mg-quality.com Walter eine oftmals akribische Materialrecherche einfließen. Wobei die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg nur knapp behandelt wird. Immerhin kommt der Wiederaufbau der Opernhäuser nach dem Zweiten Weltkrieg zur Sprache, nicht aber die aktuelle Welle von Opernneubauten, die von Valencia über Krakau bis Oslo und in den Nahen Osten und bis China reicht. Das Buch gliedert sich in sieben Abschnitte, wobei Walter vor allem die italienischen, französischen, englischen und deutschen Gegebenheiten untersucht, die Schwerpunkte unterschiedlich legt, manchmal hätte man gerne mehr vom deutschen Hof- und Stadttheatersystem erfahren als von den komplizierten Rechts- und Organisationsformen der Pariser Opéra. Er beginnt mit den „Rahmenbedingungen“, zu denen Geld und Münzen gehören: wie wurden die http://genericviagra100mg-quality.com/ bereits im 18. Jahrhundert umherreisenden Sänger in den unterschiedlichen Ländern bezahlt und unter welchen Bedingungen gelangten sie von einem Ort zum nächsten? Wo wechselt man die Pferde, welche Art von Kutsche nutzte man zu welchem Preis, welche Orte mied man tunlichst und wo war das Essen am besten.

Dann die unterschiedlichen Organisationsformen vom Impressariosystem bis zur deutschen Hof- und Staatsoper und den Stadttheatern, wo das Pariser Kapitel bezeichnenderweise die Überschrift „Triumph der Bürokratie“ trägt. Anschließend Rechtsfragen, wozu Theaterrecht und Regeln, Prozesse – meist wegen Vertragsbruch – Urheberrechtsfragen, Theatergesetze und die Inhaftierung von Sängern als http://overthecounterviagra-best.com/ höfische Disziplinierungsmaßnahme, Abgaben und die rechtliche Stellung von Sängerinnen gehören und – mit überraschenden Einsichten – Zensur („Es ist eine historische Täuschung zu glauben, die Oper hätte besonders unter der Zensur gelitten“). Anschließend beschäftigt sich das Kapitel „Die Sänger“ mit Reisekosten, Geschenken, Benefizvorstellungen, Kostüme – mir war in diesem Zusammenhang der Begriff „theaterweiß“ unbekannt (die angeschmutzten Bühnenkostüme wurden mit Kreide weiß gemalt) – aber vor allem mit Gagen („Die Gage oder das Gehalt eines Sängers war jedoch weit mehr als ein bloßer Geldbetrag, beides war ein wesentlicher Teil des symbolischen Kapitals eines Sängers“) und Altersversorgung, was zu Erkenntnis führt „Die hohen Spitzengagen täuschen darüber hinweg, dass das Gesamtvolumen an hohen Gehältern im internationalen Opernbetrieb am Endes des 20. und Beginn des 21. Jahrhunderts eher ab- als zugenommen ha, weil, verglichen mit dem 19. Jahrhundert, die Anzahl der am höchsten bezahlten Sänger geringer ist“, und als Vergleich von Sängergagen mit anderen Berufsgruppen, „Die Solistengehälter an den Stadttheatern sind also im Vergleich deutlich gesunken“.

Relativ kurz beschäftigt sich Walter mit den Autoren und schließlich mit dem Opernpublikum, wozu Eintrittspreisen, Verhalten, Galerie und Parterre, Dresscode, Claque und im letzten Abschnitt auch „Prosituierte im Opernpublikum“ gehören („Auch online purchase of cialis hier gilt: die spärliche Anzahl an Quellen lässt nicht vermuten, dass es sich um ein allzu häufiges Phänomen handelte“). Er schließt mit einem Blick auf das Opernpublikum im 20. Jahrhundert („das Durchschnittsalter der Opernbesucher liegt über 40 Jahren, es besuchen mehr Frauen als Männer die Oper – das war schon 1914 so und gilt für das Theater generell – ..) und einem pessimistischen Ausblick, „dass sich die Mechanismen des Opernpublikums immer noch gehalten haben…verwundert insofern nicht, als die Oper spätestens im ausgehenden 19. Jahrhundert zum Museum zu werden begann…. Möglicherweise sind die Opernhäuser zusammen mit den Museen die letzten Rückzugsstätten des Bildungsbürgertums der letzten 150 Jahre, gerade weil das Bildungsbürgertum selbst Teil des Museums ist, das es bewundert“. Das Buch ist nicht eben flott geschrieben, wirkt wie eine Aneinaderreihung von Vorlesungen, doch ist reich an Informationen und Einblicken und stellt Bekanntes und Erahntes in einen neuen Zusammenhang. Daher unbedingt empfehlenswert. R. F.

Rossini & Co.

 

Man legt die CD auf, lehnt sich bequem zurück und schreckt bereits bei Track 2, der Tenorarie, wieder auf. Das soll Rossinis Stabat Mater sein? Ist es auch, aber nur teilweise, denn in Bad Wildbad wurde 2011 die Originalversion von 1832 aufgeführt und aufgenommen und die ist nur zum Teil vom sogenannten Cigno di Pesaro. Der weilte in den Dreißigern des 19. Jahrhunderts mit seiner Gattin in Spanien, erhielt den Auftrag, ein Stabat Mater zu komponieren, musste gemahnt werden und entschloss sich schließlich, um aus der Klemme zu kommen, Bruchstücke eines bereits komponierten zu verwenden und seinen Freund Giovanni Tadolini, Repetitor am Pariser Théȃtre Italien, den nicht unbeträchtlichen Rest, so die meisten Solo-Arien und die Schlussfuge, schreiben zu lassen. Nach dem Tod des ahnungslosen Auftragsgebers wollte ein Pariser Verleger die Komposition veröffentlichen, Rossini untersagte dies, komponierte die bisher von seiner Hand fehlenden Stücke nach und ließ das neue Stabat Mater ca. zehn Jahre nach dem ersten aufführen und bei seinem Hausverleger in Druck gehen. Das Schummel-Stabat Mater aber wurde, nachdem Wildbads Generalmusikdirektor Antonino Fogliani die nur noch als Klavierauszug vorliegenden Kompositionen bereits 1976 neu orchestriert hatte, zum absolut ersten Mal während der Rossini Festspiele aufgenommen.

Ebenfalls zum ersten Mal wurde Rossinis Kantate Giovanna d’Arco mit der Mezzosopranistin des Stabat Mater auf CD gebannt. Der Text eines anonymen Autors existierte ebenfalls nur mit den Noten der Klavierbegleitung, und die Orchestrierung wurde 2009 im Auftrag von Wildbad von Marco Taralli erstellt.

In der Introduktion erweist sich wie auch in den anderen Stücken, in denen er beteiligt ist, der Camerata Bach Choir aus Posen als sehr stilsicher, was bei ihm nicht so selbstverständlich wie beim Württemberg Philharmonic Orchestra unter Antonino Fogliani ist.

Einen

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Sopran von leichter Emssion, manchmal etwas spitz klingend, hat Majella Cullagh, der nicht anonym, sondern apart klingt, und im Quartetto a cappella erfreut er durch besondere Klarheit und Reinheit. Von schönem Ebenmaß mit Mezzofarben bis in die Höhen hinauf weiß Marianna Pizzolato gleichermaßen im Stabat wie in der Cantata zu erfreuen. Etwas grämlich klingt der Tenor von José Luis Sola, was für das Lamento nicht unrecht ist, aber doch kein wirkliches Qualitätsmerkmal darstellt. Schlank und dabei doch farbig ist der Bass von Mirco Palazzi, der im Fac ut ardeat einen schönen Wechselgesang mit dem Chor vernehmen lässt. Dass es auch wuchtig zupacken kann, beweist das Orchester im Amen. Die Aufnahme vervollständigt die bereits recht umfangreiche Audiothek, die Naxos mit dieser CD aus Wildbad zu verdanken ist (Naxos 8.573531). Ingrid Wanja

Erfrischendes Debüt

 

Aus den drei Da-Ponte-Opern Mozarts stammen die Arien auf der Debüt-CD von Anett Fritsch, was nur auf den ersten Blick verwundert, während der zweite darüber belehrt, dass der Sopran aus den Nozze gleich drei, aus Così und Don Giovanni immerhin noch zwei Partien sich zu eigen gemacht hat. Auf der Bühne singt sie, so verrät ein Blick auf ihre Auftritte, jeweils eher die dramatischere Partie, so Donna Elvira und die Contessa, während man als Hörer der CD eher dazu neigt, ihr (noch) die Susanna und die Zerlina zuzuweisen.

Es beginnt mit den beiden Arien des Cherubino, deren erste ungewohnt sopranig klingt, sehr schnell, aber nicht atemlos gesungen wird und die eine junge, geschmeidige Stimme hören lässt. Der Sängerin selbst war wohl das Ungewohnte ihrer Rollenwahl bewusst und sie versucht sie im Booklet zu begründen. Hübsch ist der melancholisch klingende Schluss gestaltet, und sehr schön auf Linie gesungen erklingt „Voi che sapete“, mit kindlichem Ton und in der zweiten Strophen mit hübschen Verzierungen variiert. Die Contessa fällt sehr mädchenhaft aus, sehr anmutig, das Ebenmaß der Stimmführung ist bemerkenswert. Die Susanna ist mit ihrer Rosenarie wohl bewusst nicht kapriziös angelegt, aus ihr spricht mehr die aktuelle Situation als der Charakter der Rolle, sie ist ganz Sanftmut, und die Stimme spricht im Piano sehr gut an.

Eine relativ zarte Elvira kreiert Anett Fritsch mit deren beiden Arien, einem interessant gesungenen Rezitativ folgen Arien, die Fulminantes eher durch das Tempo als durch vokale Nachdrücklichkeit bekunden. Die Zerlina liegt ihr gut, die leicht hingetupften Töne des „Batti, batti“ charakterisieren die Figur nachdrücklich.

Mit ihren beiden großen Arien ist Fiordiligi vertreten, für deren Gestaltung der leicht elegische Ton spricht, für die sie auch die angemessene Mittellage hat und dazu noch die Koloraturgeläufigkeit. Etwas schärfer, prägnanter dürfte das kleine Aas Despina klingen, erst am Schluss der Arie klingt die notwendige grinta an.

Den Abschluss bilden zwei Konzertarien, „Resto, oh caro“, sehr facettenreich gesungen ,und „Misero, dove son‘“ mit feinem, elegischem Ton.

Alessandro De Marchi als Spezialist für Alte Musik gibt den Grundton einer sehr schlanken Interpretation mit dem Münchner Rundfunkorchester vor und beeinflusst damit wohl auch die vokale Gestaltung (Orfeo C 903 161 D). Ingrid Wanja

Jutta Vulpius

 

„Wer war doch noch …?“:   In unserer Serie über weitgehend vergessene Sänger erinnern wir an uns wichtige Personen, die oft nur wenige oder keine Spuren hinterlassen haben, die aber für ihre Zeit und für den Fortbestand von Oper und Konzert so immens wichtig gewesen sind. Es waren und sind ja nicht allein die Stars, die die Oper am Laufen halten, sondern die Sänger der Nebenrollen und Komparsen, auch die Provinzsänger, die Diven und Heroen aus den kleineren Orten, wo Musik eine ganz andere Rolle spielte als hochgehypt in den großen Städten. Vor allem vor dem Krieg, aber auch in den Fünfzigern und Sechzigern hatte allein in Deutschland jedes der 36 und mehr Theater seine eigene Primadonna, seinen Haustenor und  langlebigen Bariton, die von der Operette bis zu Mozart und Wagner alles sangen. Das macht Oper aus. Nicht (oder nicht nur) die Auftritte der umjubelten Stars.

„Mein Leben ist die Kunst und es gibt nichts anderes für mich“, diese Äußerung der am Silvestermorgen des Jahres 1927 in Erfurt geborenen und seit 1951 im damaligen Ostberlin lebenden Jutta Vulpius steht wie ein Motto über dem Leben der Sopranistin. Dabei war ihr Dasein aber nicht nur durch ihre Gesangskarriere bestimmt, sondern auch durch die geschichtlichen Zeitläufe, geprägt durch die Ereignisse des 2. Weltkriegs und der deutschen Teilung, mit bestimmt durch Arbeiteraufstand, Mauerbau und Mauerfall.

 

Jutta Vulpius in "Der spizte Kreis"/ youtube

Jutta Vulpius in „Der spitze Kreis“/ youtube

Dazu schreibt die Berliner Staatsoper in ihrem Nachruf: Die Staatsoper trauert um ihr langjähriges Ensemblemitglied Kammer-Sängerin Jutta Vulpius, die am 17. November im Alter von 89 Jahren verstorben ist. Die Sängerin, die 1927 in Erfurt geboren wurde, debütierte 1954 als Königin der Nacht in Walter Felsensteins Inszenierung von Mozarts  »Zauberflöte« an der Komischen Oper Berlin und wechselte 1956 in das Ensemble der Berliner Staatsoper Unter den Linden, dem sie 35 Jahre lang die Treue hielt.

Ihr umfangreiches Opernrepertoire umfasste dabei die ganze Palette des Sopranfaches – von Mozart über Händel bis hin zu Wagner. Darüber hinaus pflegte sie auch den Konzert-, Lied- und Oratoriengesang.Zu einigen ihrer bedeutenden Partien an der Staatsoper zählten u. a. Konstanze (»Die Entführung aus dem Serail«), Violetta (»La traviata«), Woglinde (»Das Rheingold«), Donna Elvira (»Don Giovanni«), Gräfin (»Die Hochzeit des Figaro«), Eva (»Die Meistersinger von Nürnberg«), Alice (»Falstaff«), Praskowja Ossipowna (»Die Nase«), Erste Dame (»Die Zauberflöte«), Fulvia (»Ezio«), Abigail (»Nabucco«) oder Fiordiligi (»Così fan tutte«). 1974 wirkte sie an der Uraufführung von Paul Dessaus Oper »Einstein« mit. Gastspiele führten sie u. a. nach Kairo, Barcelona, Lissabon, München, Rom, Prag und Hamburg, an das Royal Opera House Covent Garden in London, an die Opéra in Paris sowie an das Moskauer Bolschoi Theater. Über zehn Jahre sang sie in Halle (Saale) bei den Händelfestspielen, von 1954 bis 1956 folgte sie dem Ruf nach Bayreuth.

Stimmliche Virtuosität und technische Brillanz vereinten sich bei dieser außergewöhnlichen Künstlerpersönlichkeit mit einer subtilen Ausdruckskraft sowie einem dramatischen Gestaltungwillen und ließen Jutta Vulpius zum Liebling des Berliner Opernpublikums wie der Presse gleichermaßen werden. 1959 wurde sie mit dem Titel Kammersängerin sowie dem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet.

Neben der Trauer um den Tod von Jutta Vulpius empfinden die Mitglieder der Staatsoper Berlin auch Dankbarkeit dafür, mit einer Ausnahmesängerin wie Frau Vulpius als Kollegin über so lange Zeit zusammengearbeitet zu haben. Wir werden Jutta Vulpius unser ehrendes Andenken bewahren.(Quelle: Berliner Staatsoper)

Jutta Vulpius (* 31. Dezember 1927 in Erfurt – gestorben 17. November 2016 in Berlin), die aus derselben Familie stammt wie Christiane Vulpius, der Gattin Goethes, spielte in ihrer Jugend Klavier. Die Begegnung mit Gerhard Unger anlässlich eines Konzertes während des Krieges verstärkte ihren Wunsch, in Zukunft als Sängerin tätig zu werden. Sie studierte von 1946 bis 1951 in Weimar bei Franziska Martienssen-Lohmann. Sie debütierte als Königin der Nacht in der Premiere von Walter Felsensteins Inszenierung der Zauberflöte in der Komischen Oper Berlin am 25. Februar 1954. Dort blieb sie bis 1956. Danach wechselte sie an die Staatsoper Berlin, deren Ensemble sie 35 Jahre angehörte. Sie hatte ein umfangreiches Repertoire, sang in Mozart-Opern, in Händel-Opern, aber auch Wagner. Gastspiele führten sie nach Barcelona, Rom, Lissabon, Kairo, Moskau, Prag, München und Hamburg. Über 10 Jahre sang sie in Halle (Saale) zu den Händelfestspielen. Von 1954 bis 1956 folgte sie dem Ruf nach Bayreuth. Neben ihrer Opern-Tätigkeit pflegte sie aber auch den Konzert-, Lied- und Oratoriengesang. (Quelle Wikipedia/ WDR/ Foto oben: Edel/ Eterna)

 

So aufschlussreich wie sympathisch

 

Theater- und Opernfreunde, Wiener und Berliner gleichermaßen  kann die Autobiographie des Österreichers Peter Matić  interessieren, die er in seinem 80. Lebensjahr mit Hilfe von Norbert Mayer verfasst hat. In einem knappen, pointierenden Stil, der einfache erweiterte Satz ist das hervorragende Stilelement, berichtet der Künstler über seine Kindheit im Krieg, die Jugendjahre in Salzburg, seine Ausbildung zum Schauspieler und sein Wirken als solcher, aber auch als Sänger am Theater an der Josefstadt, in Basel, München, für 22 Jahre am Schiller- und Schlossparktheater in Berlin, hier aber auch am Renaissancetheater, und danach bis heute am Burgtheater in Wien.

peter matic amalthea„Ich sag’s halt ist der Titel des Buches im Wiener Amathea Verlag, so unprätentiös wie dieser auch die Art seiner Darstellung, eher unter- als übertreibend, eher sein Licht unter den Scheffel als sich selbst ins Rampenlicht stellend. Nur ab und zu lässt er in Kritiker-Zitaten aufleuchten, welche Bedeutung er für das kulturelle Leben in der jeweiligen Stadt seines Wirkens hatte.  Die taktvolle  und dezente Art und Weise, in der Matić schreibt, lässt sich auch an den Abschnitten über Harald Juhnke, mit dem eine Zusammenarbeit geplant war, ablesen.

Tannhäuser weckte seine Opernleidenschaft, ein auf Deutsch zu singender Rodolfo ist sein wiederkehrender Albtraum, der Haushofmeister in Strauss‘ Ariadne auf Naxos eine Lieblingsrolle, in Berlin unvergessen ist sein Mitwirken in Aribert Reimanns Kafka-Oper Das Schloss an der Deutschen Oper, wo er auch den Sprecher in Ödipus Rex verkörperte. Wie sehr er der Musik verbunden war, zeigt das Bekenntnis „prima la musica“, das er als Regisseur auch von Opern zu seinem Credo gemacht hatte.

In bescheidener, zurückhaltender Art beschreibt Matić  seine Herkunft aus einer aus Kroatien stammenden adligen Offiziersfamilie, seine Abstammung vom Minnesänger Bligger von Steinach, Familienfotos sind in den Text eingestreut, im Mittelteil gibt es einen Block mit Rollenportraits.

Für den Musikfreund sind besonders interessant die Ausführungen über die Regieassistenz bei Karajan  und dessen Wiener Ära, über das Wirken in Offenbach-Operetten, so als Orpheus, Mars oder Styx.

Der Berliner Leser erlebt noch einmal die schmerzliche Zeit, als politischer Unverstand zur Schließung von Schiller- und Schlossparktheater führte, und der freundliche Abschiedsbrief von Eberhard Diepgen ist kein wirklicher Trost  für den Verlust nach 22 Jahren und fast fünfzig verschiedenen Rollen in der Stadt. Da wird auch im Leser noch einmal die Sehnsucht nach dem alten Westberlin wach.

Wird aber an der Gegenwart Kritik geübt, dann nur in vornehm zurückhaltender Weise wie mit einem das „wird heute nicht mehr so sehr angestrebt“, und Kollegenschelte ist sowieso etwas, was streng vermieden wird.

Gut nachvollziehen kann man die Gedanken  des Künstlers über die Folgen der Präsenz im Fernsehen oder das Synchronisieren, interessant ist die Darstellung des besonderen Wegs, den Österreich nach 1945 ging und der weit weniger schmerzvoll war als der Deutschlands. Das Buch gehört zu den kenntnisreichsten,vielseitigsten und angenehmsten unter den vielen Künstlerbiographie der letzten Zeit (225 Seiten Wien 2016 Amalthea Verlag; ISBN 978 3 99050 051 4). Ingrid Wanja 

Problematischer Aufbruch in den Verismo

 

Manchmal wünschte man sich, Opernsänger würden sich nur singend äußern, um nicht den hervorragenden Eindruck, den sie mit ihrem Gesang machen, zumindest teilweise durch törichte Äußerungen zu mindern. Elina Garanča hatte bereits mit ihrer Autobiographie leicht verstörend gewirkt, nun hat sie auch das Booklet zu ihrer neuen CD mit dem Titel Revive (Wiederbelebt) geschrieben, die von den „schwachen Momenten starker Frauen“ handeln soll.  Man muss ja nicht unbedingt die einzelnen Tracks einer CD zu einem Thema passend zusammenstellen, versucht man dies aber, dann sollte es wenigstens stimmen, was mit Adriana Lecouvreur, Dalila, Eboli im Schleierlied, Marina, Preziosilla, der Leoncavallo-Musetta oder Anna Bolena in Saint-Saens Oper Henry VIII nicht der Fall ist, denn die sind zumindest zu dem Zeitpunkt, in dem sie ihre Arie singen, gar nicht schwach.

Anlass für die CD ist nach Booklet das Debüt mit Garančas erster Verismo-Partie, der Santuzza, die sie bereits konzertant gesungen hat, Ende dieses Jahr aber auch szenisch in Paris verkörpern wird. Die Sängerin behauptet, Laura aus La Gioconda lohne sich nicht zu studieren, da das Werk kaum aufgeführt werde, es gebe nur wenige junge Rollen für Mezzosopran in italienischen Opern und die Sängerin der Azucena müsse mindestens 60 Jahre alt sein, da der Tenor ja an die 45 Jahre auf den Stimmbändern trage. Den Wahrheitsgehalt aller dieser Aussagen kann man leicht überprüfen.

Auch die biographischen Bezüge, die zu den einzelnen Debüts hergestellt werden, so Schwangerschaft und Krebsdiagnose der Mutter, sind eher peinlich als erhellend. Und die Unterstellung, der Käufer der CD könne meinen, ein spanisches Orchester (Orquestra de la Comunitat Valenciana unter der Leitung des Italieners Roberto Abbado!) könne keine italienische oder französische Musik spielen, scheint auch nicht von dieser Welt zu sein.

Das also zum Booklet, dessen Verfassen man in Zukunft bei weiteren CDs eher dazu Berufenen überlassen sollte. Die vielen schönen Fotos allerdings erfreuen sicherlich uneingeschränkt die Fans.

Wesentlich besser ist es um die CD selbst bestellt. Sie beginnt mit Santuzzas Arie, die mit einem wahrlich begnadeten Timbre und erstklassiger Technik gesungen wird, mit einem leidenschaftlichen „l’amai“, aber insgesamt zu sehr auf reinen Schöngesang bedacht und mit, das zieht sich durch fast die gesamte CD, zu verwaschener Diktion. Die findet sich auch bei der Principessa di Bouillon, besonders  deutlich auf „ogni ombra nella notte incesa“, versöhnlich stimmt die bruchlos angebundene tiefe Lage, das generös gesungene „stella d’Oriente“. Mit Berlioz‘ Dido sollte die Sängerin eigentlich vor Jahren an der DOB debütieren, und für die sanfte Karthager-Königin eignet sich die Stimme vorzüglich, auch für die im Abschied nachklingenden „nuits d’ivresse“. Noch kein „Don fatal“ lässt sich aus dem Mezzo heraushören, wohl aber das hier vertretene Schleierlied der Eboli, bei dem nur die hohen Extremtöne etwas aus dem insgesamt deliziösen Rahmen fallen, die Koloraturfähigkeit trotz des Reifens der Stimme beachtlich ist. Sehr verführerisch und mit schöner, reicher Agogik lässt sich Dalila vernehmen, während sich Marina in ihren Zukunftshoffnungen in einen wahren Taumel hineinsteigert. Adrianas „umil‘ ancella“ zielt auf den hohe Ton hin, der bei dem in der Mittellage wunderschönen Mezzosopran nicht recht aufblühen will. Massenets Hérodiade schwelgt am schönsten in den Erinnerungen an glücklichere Zeiten, von wunderbarem Ebenmaß ist Mignons Sehnsuchtslied, Preziosillas Rataplan fehlt es etwas an vokalem Biss, insgesamt liegt der Sängerin das französische Repertoire mehr als das italienische. Das gilt auch für Lauras Gebet, das man von den großen Interpretinnen schon vollmundiger, einfach veristischer gehört hat, während sie als Charlotte kaum zu schlagen sein dürfte, der elegische Ton einfach vollkommen ist. Interessant sind die beiden unbekannten Stücke, in denen das Orchester bei Musettas Aschied aus der Bohéme Pagliacci-Töne anklingen lässt (DG 479 5937). Ingrid Wanja    

 

Maulen auf hohem Niveau

 

Niemand kann sagen, ich bewunderte die Arbeit des Palazetto Bru Zane nicht, und es gibt kaum drei Monate, in denen wir nicht bei operalounge.de über deren Konzerte, Aufführungen und Neuaufnahmen im hochverdienstvollen Programm der romantischen französischen Oper berichten, fast schon obsessiv in den Augen mancher. Und natürlich sind diese Leckerls wie Uthal oder Herculanum, Les Bayadères, Les Danaides, Les Barbares oder vor allem auch Dimitri unverzichtbar! Lobeshymnen sind bei uns nachzulesen. Chapeau und un très grand merci!

catel bayaderesUnd natürlich ist man als Sammler und Opernliebhaber dankbar, sehr dankbar, für die vielen ebenso seltenen wie unbekannten Titel, die da aufgenommen werden, nicht nur beim Palazetto. Und ebenso natürlich weiß man, dass den meisten Firmen das Geld fehlt, eine sorgsam vorbereitete Studioproduktion wie zu Walter Legges Zeiten zu machen, die dann auch noch – anders als in manchen Fällen bei Opera Rara – ebenso idiomatisch  besetzt ist. Insofern bleibt vielen Compagnien (und dem Musikliebhaber) nichts anderes übrig, als sich mit Live-Mitschnitten zufrieden zu geben, die eben (wenngleich oft spannender als Studioaufnahmen) nur eine Moment-Aufnahme des Geschehenen sind und die trotz manchmal möglicher Nachaufnahmen eben den Stand der Dinge widerspiegeln. Gelegentlich – und leider immer öfter – läuft es aber auch auf eine Art musikalisches Fast-Food hinaus. Wie in manchen Aufnahmen aus Italien oder Belgien, wo offenbar Nachaufnahmen nicht mehr möglich waren und man sich kostengünstig an die Rundfunkbänder dranhängt (oder DVD-Firmen an wirklich zu viele TV-Übertragungen sehr oft der lässlichen Art – kaum eine Woche vergeht, wo nicht die x-te Aida etc. als DVD-Mitschnitt herauskommt).

david herculanum edicionesDas ist nun bei den Palazetto-Aufnahmen, denen nun zu Beginn meine Kritik gilt, nur bedingt der Fall. Aber immer häufiger mehren sich hier doch jetzt die Eindrücke von schlecht geplanten oder schlampig besetzten oder vor allem editorisch zweifelhaften Projekten, die den gutgewillten Sammler und Bewunderer verstimmen. Die gerade in Amsterdam abgelaufene Olympie Spontinis, aus Versailles kommend und von dem gewiss sehr hübschen und wie ein Halbgott in Paris gehandelten Jeremy Rhorer dirigiert, ist so ein Fall. Das klingt durchgedroschen, um das Ballett und manche Musik beraubt, uninspiriert auf einem leidenschaftslos-historischen Klangkörper abgestrickt. Und man ärgert sich über diese vertane Chance. Da greift man doch lieber zur alten Radioaufnahme mit der kompetenten Hayashi und einem leuchtenden Hollweg unter dem wissenden Gavazzeni, dem Rhorer zu keiner Minute das Wasser reichen kann. Ihm fehlen Pathos und Würde im viel zu brutalen Duktus. Da will sich jemand wichtig machen.

Palazzo Bru Zane: Alexandre Dratwicki und Nicole Bru/ PBZ

Palazzo Bru Zane: Alexandre Dratwicki und Nicole Bru/ PBZ

Und warum ist eigentlich das Herculanum Davids nun kürzlich aus Wexford um 33 Minuten länger als die Münchner/Versailler Einspielung bei Ediciones Singolares? Woher haben die dieses mehr an Musik? Das fragt man sich ebenso, wie man seine Verärgerung nicht verbergen kann, wenn man hört, dass die für 2017 geplante Reine de Chypre Halévys nur bearbeitet, gekürzt und orchestral reduziert gegeben (und aufgenommen) werden soll. Volker Tosta hat doch eine Edition in ganzer Länge erstellt, warum also Kürzungen und orchestrale Bearbeitungen? Das gilt – apropos Orchester – auch für die Mini-Fassung der Phèdre von Lemoyne, die demnächst auf uns zukommt. In einer von Studenten erstellten „entschlackten“ Orchesterfassung für kleine Besetzung! Das Letzte, was die große französische Oper braucht, ist eine Minifassung! In Paris gings um Rausch, Hüftenschwenken und ganz große Pappe, vor allem im Orchester. Nicht um Sparprogramme.

cinq-mars gounod ediciones singolaresÜberhaupt die Auswahl von M. Alexandre Dratwicki, musikalischer Chef der Palazetto Bru Zane Stiftung! Muss gespart werden? Dann doch weniger Gounod (dessen Idiom ist bekannt, wie man im Cinq-Mars hörte). Und keinen wirklich strunzlangweiligen Saint-Saens (auch wenn dessen Proserpine sicher sein Wagner-Coming-Out darstellt und musiklogisch hoch interessant ist. Fade war das Konzert aus München und Wien dennoch). Nach eben der Proserpine kommt nun auch noch  Le Timbre d’argent. Vorher dieser wirklich behäbige Lalo, der nicht mal 100 Prozent Lalo war (La Jacquerie), aber dafür auch nicht vor Rausch sprühte. Nun, wo wir doch – dank auch und vor allem wegen des Palazetto – viel mehr über dies bislang obskure Umfeld wissen, sind wir mit dem sich häufenden Zweitklassigen nicht mehr zufrieden. Salieris Rom-Oper Les Horaces ist so ein Fall (Wien und Versailles 2016):  Waren die Danaides wirklich eine Sensation, so schien Dirigent Rousset diesmal nicht gut vorbereitet und zogen sich die ellenlangen Rezitative doch quälend durch die auch stimmlich (Sopran!) nicht wirklich erstklassig besetzte Oper. Das kommt auch auf die CD. Im Ganzen möchte man dem Palazetto zurufen: weniger und dafür mehr Qualität und mehr wirklich Unbekanntes, nicht so viel Lässliches

nicolai heimkehr cpoAber die Jeremiade über anfechtbare Neuaufnahmen, die den Markt für weitere Einspielungen desselben Titel verstopfen, sind ja noch nicht zu Ende. Nicolais Heimkehr der Verbannten bei cpo wird es ganz sicher nicht noch einmal auf CD geben (schon das Konzert des Salzburger Templario  war ein Wunder und kommt ebenfalls auf CD heraus) – nur weil der Chemnitzer Dirigent aus wenig  nachvollziehbaren Gründen eine verhunzte Wiener Fassung (wohl wegen der Leonoren-Arie, dafür mit abenteuerlich bearbeitetem  Libretto) und nicht die künstlerisch überragendere Berliner wählte, stehen wir nun mit einer mäßig gesungenen, unbefriedigenden Aufnahme eines vielversprechenden Werkes da. Zumal die Berliner Fassung ja als Edition vorlag. Warum also nicht die? cpo-Editionen bzw. Aufnahmen haben es ja oft in sich, und manche Operetteneinspielungen lassen die Augenbrauen im Haaransatz verschwinden (Ausnahmen wie Giuditta bestätigen da oft die Regel) ob der provinziellen Qualität der Ausführenden bzw. Editionen. Der neue Studentenprinz von Romberg fand bei uns niemanden, der ihn rezensieren wollte…. Aber natürlich gilt das Wort „hochverdienstvoll“ für cpo und seine vielen unbekannten Titel!!!

fedra paisiello dynamicUnd auch die italienische Firma Dynamic kommt nicht ohne Schelte davon. Die neue Fedra von Paisiello ist wirklich eine kaum erträgliche Aufnahme (aus Catania). Schlecht gesungen und orchestral suspekt reiht sich dieser Mitschnitt in eine längere Reihe von gewöhnungsbdürftigen Dokumenten ein, ob nun Mayrs Medea in Corinto oder anderes, das eben – wie zu Bongiovannis Zeiten – einfach so von der Bühne übernommen wird. Es sind musikalische Fast-Food-Produkte, Momentaufnahmen aus einem Opernhaus mit meist zu wenig Geld für Sorgfalt der Besetzungen. Aber sie blockieren den Markt, denn eine Fedra wird es eben auch so schnell nicht wieder geben, da greift man doch auf die alte Tucci-Einspielung zurück, wenngleich auch die barbarisch gekürzt und schwerblütig ist.

meyerbeer le prophete myto gedda horneImmer öfter geht deshalb der Opernfan in jüngerer Zeit auf die Knie und dankt den Rundfunkanstalten für ihre Arbeit älteren Datums. Denn was die Rai und der französische Rundfunk nebst BBC und einigen deutschen Anstalten damals produzierten, hat oft mehr Bestand als vieles von dem Heutigen (man denke an die Abencerages oder den immer noch unschlagbaren Prophete sowie die vielen prachtvollen Opernaufnahmen im französischen Repertoire des ORTF). Auch Orfeo sei Dank für Wiederbelebungen – und natürlich den Piraten!!! Ich wünschte mir für die heutigen Produktionen des Besonderen größere editorische Sorgfalt und weniger Eingriffe durch Dirigenten, Regisseure oder Produzenten.

Und vor allem: mehr Transparenz! Wenn denn schon bearbeitet oder gekürzt oder verändert wird möchte man das als Käufer/Musikliebhaber auch wissen. In kaum einer Live-Ausgabe wird darauf hingewiesen. Und das wärer sowohl die Aufgabe des Programmhefts der Quelle oder des beiliegenden Ausatzes im jeweiligen Booklet. So bleibt der Käufer mit den oft fragwürdigen Ergebnissen einer Bühnen-/ Konzertaufführung oder Produzenten-Entscheidung perplex und auch unwissend. Wer unter den normalen Käufern ist schon ein Musikwissenschaftler, dass er beurteilen kann, was fehlt oder verändert wurde? Und was vorenthalten wurde? Wie im Falle des Davidschen Herculanum bei Ediciones, wo die Mezzosopranistin wohl wegen ihrer Krankheit nur eine Arie statt zweier beisteuerte – wie man nun nach Hören der umfangreicheren Übertragung aus Wexford weiß. Bei unbekannten Stücken ist das kaum nachzuverfolgen. Nur unbekannt ist einfach nicht genug. Womit wir wieder bei Alexandre Dratwicki angekommen sind (Foto oben: Winter)Geerd Heinsen

Wer verhunzt hier wen?

 

Das mit Abstand Beste am Buch mit dem Titel Die Oper auf dem Prokrustesbett ist das Titelbild, das einen weiblichen Lohengrin in SS-Uniform und mit Laserschwert auf einem von einem erschöpften Schwan gezogenen Trabbi zeigt und auch sonst noch einige gern in modernen Opernproduktionen verwendete Utensilien wie Müllsack, Klorolle und an die Wand gekritzelte Slogans wie „Deutschland braucht Einwanderer“ oder“ Gegen Massentierhaltung“.

Enttäuscht wird man allerdings, wenn man Texte erwartet, die sich ausführlich und vielleicht sogar noch humorvoll mit den Umwandlungen befassen, die Regisseure heutzutage Opern angedeihen lassen, und die nach den Gründen dafür suchen, warum Regisseure einander zu übertrumpfen versuchen, was Unglaubwürdigkeit , Lächerlichkeit, Blasphemie oder sexuelle Freizügigkeit auf der Bühne angeht. Beispiele gibt es in Hülle und Fülle, und man is viagra over the counter at walmart könnte in der politischen Ausrichtung (meistens links), den persönlichen psychischen Problemen, dem Wunsch, das Publikum zu schockieren oder das Feuilleton für sich zu interessieren viele Motive für diesen Umgang mit den Werken der Opernliteratur suchen und würde fündig werden.

Richtig wird von den Verfassern Fritz Erik Hoevels, Peter Priskil und Ralph MacRae zwar erkannt, dass der Verzicht auf die Dimension des Historischen, die Aktualisierung, das Hauptmerkmal „moderner“ Regie ist, aber der Grund, warum das so ist, wird allein in dem Bestreben der Herrschenden gesehen, dem Opernbesucher weiszumachen, jedes Auflehnen gegen die herrschenden, natürlich schrecklichen Zustände sei zwecklos. Der „Haß des nachbürgerlichen US-abhängigen monopolistischen Staats“, das Wirken der „Lügenpresse“ sei schuld daran, dass „grobe und tagesbezogene Propagandafetzen“ dem Publikum um die Ohren gehauen würden.

Bei dem Hauptautoren Hoevels weiß man zunächst nicht, ob die Ablehnung der modernen Regie von rechts oder links kommt, wenn er sich cialis drugs online zunächst zum Anwalt der Pegida-Demonstranten von Dresden macht, bald aber wird deutlich, dass alle drei Autoren, die DDR für „den besseren buy generic cialis online deutschen Staat“ halten und sie als vom schlechteren als „annektiert“ ansehen.

Es geht in den einzelnen Kapiteln um Aufführungen von Mathis der Maler, Tosca, La Juive, Iwan Sussanin und Der feurige Engel, aber der größte Anteil des Textes befasst sich weniger mit den Werken oder ihrer jeweiligen Aufführung, sondern ist ein Gift- und Gallespeien gegen unsere Gesellschaft. Auffallend ist die Inkonsequenz, wenn

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einerseits gegen jede Verlegung der Handlung in eine andere als die vom Libretto festgelegte Zeit aufs schärfste verdammt wird, aber die Verfasser selbst die Bauern im Mathis mit der KPD vergleichen oder eine Verlegung von Iwan Sussanin in den russischen Bürgerkrieg nach 1918 geradezu gefordert, die in den Zweiten Weltkrieg jedoch verdammt wird. Dazu kommen als unangenehme Begleiterscheinung Kraftausdrücke aus der Fäkalsprache und machen die Argumentation nicht überzeugender.

Besonders abgesehen hat man es auf den Regisseur David Pountney, dessen Namen nicht genannt wird, aber erschlossen werden kann, und 20 mg cialis cut in half seine Tosca in Bregenz und La Juive in Zürich, wo die Dreyfus-Affäre anstelle des ausgehenden Mittelalters auf die Bühne gebracht wurde, was zur Benennung des Regisseurs als „umtriebiger Propagandist des klerikal verseuchten Neo-Byzantismus“ führt. Und was hat es noch mit Oper zu cialis and viagra alternatives tun, wenn über den „Viagra-befeuerten libyschen Massenvergewaltiger“ geschimpft wird.

Auch Wels und seine Wagner-Aufführungen kommen nicht ungeschoren davon, weil zu „zahm“ und keine Kampfansage gegen die „Verhunzer“. Und die Verwendung der Originalsprache schließlich wird angeblich als Mittel online pharmacy viagra dazu benutzt, das Publikum im Unklaren über den Gehalt der Oper zu lassen.

Kurz und gut: Selbst wer es bedauert, dass Opernaufführungen heutzutage sehr oft die historische Dimension fehlt, Aktualisierungen und damit oft verbundene Semplifizierungen das Publikum für dumm verkaufen und manche Werke zur Karikatur ihrer selbst werden lassen, möchte sich wohl kaum jemand auf eine Stufe mit diesen Autoren stellen, denen es offensichtlich eher um die Verbreitung abstruser politischer Ideen als um die Oper geht (Ahriman Verlag ISBN 978 3 89484 832 3). Ingrid Wanja

Hummel Hummel

 

Mit dem Album Mein Hamburg erfüllt sich Daniel Behle einen langgehegten Herzenswunsch. Der gebürtige Hamburger ist nicht nur ein international gefragter Opern-, Konzert und Liedsänger, sondern auch Komponist. Für die Aufnahme hat er weltbekannte Klassiker für Klaviertrio und Tenor bearbeitet, neu getextet und eigene Songs für eben jene Besetzung geschrieben. Entstanden ist ein Album, das Traditionelles neu erstrahlen lässt und dabei auf höchste musikalische Qualität setzt. Kongenialer Partner ist das Schnyder Trio, mit dem Daniel Behle seit Jahren eng zusammenarbeitet.

"Mein Hamburg": Daniel Behle/ © Marco Borggreve/ Edel Classics

„Mein Hamburg“: Daniel Behle/ © Marco Borggreve/ Edel Classics

Mit Mein Hamburg zeichnet Daniel Behle ein ganz persönliches Bild ‚seiner‘ Stadt und reflektiert mit großer Emphase über den Norden. Die Idee war es, ein abwechslungsreiches Potpourri zu schaffen, mit einem renommierten Ensemble, technisch anspruchsvollen Kompositionen, Arrangements und interessanten Texten – eine Mischung von berühmten Gassenhauern aus Oper, Operette, Film und Seemannskajüte, ausgeschmückt mit eigenen Kompositionen. Dadurch mischt sich Wiener Kaffeehaus mit Hamburger Bauhaus im Rahmen eines gehobenen Kammermusikkonzerts – ganz nach Daniel Behles Geschmack, in der Reduzierung auf das musikalisch Wesentliche. Nach der Bearbeitung von Schuberts „Winterreise“ im Jahr 2014 – ebenfalls mit dem Schnyder Trio – geht der Tenor mit dieser Aufnahme noch einen Schritt weiter, da hier Werke eingespielt wurden, die ganz aus seiner Feder stammen.

Also, Vergesst Hans Albers, hier kommt Daniel Behle! Denn mit ihm wird es nie langweilig. Er ist einer der vielseitigsten deutschen Tenöre und fühlt sich in Konzert, Lied und Oper gleichermaßen zu Hause – vom Barock bis ins 21. Jahrhundert. Als Hamburger Jung liebt er seine Heimatstadt. Um dieser Liebe Ausdruck zu verleihen, mangelt es jedoch an entsprechenden Arien oder Liedern für klassisch singende Tenöre. Mit diesem Programm ändert Daniel Behle dies und reflektiert mit großer Emphase über den Norden – so wie man es als Tenor kann (Quelle Edel Classics). Und nun der Tenor in einem kurzen Gespräch mit Anna Novak.

 

Daniel Behle/ © Marco Borggreve/ Edel Classics

Daniel Behle/ © Marco Borggreve/ Edel Classics

Moin, Herr Behle. Moin, Moin! Sie leben jetzt in der Schweiz… Was vermissen Sie am meisten an ihrer Heimatstadt Hamburg? Ganz klar: das Wasser.

Sie sind in Hamburg aufgewachsen. Butter bei die Fische: Wie hanseatisch sind Sie? Meine Mutter ist aus der Steiermark und mein Vater aus dem Rheinland. Ich bin zwar in Niendorf aufgewachsen, aber ein Ur-Hamburger bin ich wohl nicht.

Warum ist Hamburg die schönste Stadt der Welt? Hamburg ist das Venedig des Nordens. Für mich stimmt einfach die Mischung. Viel Grün, viel Wasser. Alster und Elbe. Die Fleete, Landungsbrücken, Jungfernstieg, Blankenese und so weiter – es gibt sehr viele Gründe.

Der Albumtitel Mein Hamburg klingt sehr persönlich. Lassen Sie uns da in Ihr eigenes Familienalbum

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gucken? Der Titel Hamburger Lieder für einen klassisch singenden Tenor würde es vielleicht besser beschreiben. Ein neuer Weg, meine Heimatstadt musikalisch zu würdigen, möglichst ohne Klischees, um dem Ganzen eine Frische zu geben. Das Akkordeon wurde deshalb gleich ausgeklammert.

Was war für Sie musikalisch so reizvoll an einem Hamburg-Album? Ich wollte in erster Linie ein humorvolles Album machen, wo ich mich auch als Komponist, Arrangeur und Texter einbringen kann. Etwas Neues sollte es sein, mit einem gewissen Anspruch an die Musiker und den Zuhörer. Über meine Heimatstadt zu singen, hat mir die emotionale Basis geschaffen, für dieses Herzensprojekt, an dem ich drei Jahre geschrieben habe.

Hamburg: Hafen von 1889/ Wiki

Hamburg: Hafen von 1889/ Wiki

Wie heikel ist es denn, solche Klassiker wie „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ für klassischen Gesang umzuschreiben? Ich musste einige Stücke so weit verändern, dass man ein Klaviertrio und einen klassischen Sänger als ideale Besetzung für diese Version akzeptiert. Die Bearbeitungen dürfen uns als Musiker einerseits nicht unterfordern und andererseits die Essenz der originalen Werke nicht zerstören. Das war viel Arbeit, immer den richtigen Ton zu finden. Auf der Reeperbahn nachts um halb eins ist das Eröffnungsstück dieses Albums. Trotz Ges-Dur, Modulation, hohen Bs und betrunkenen Streichern, bleibe ich aber recht nahe am Original.

Genaues Hinhören lohnt sich, um auch die versteckten Bezüge zu entdecken? Unbedingt. Manche neugetexteten Stücke setzen einen Bezug zum Originaltext. Da wird aus Kummer und Sorgen

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zum Beispiel Hummer und Fjorden. Oder Wird Dir zum Ruhm erklingen ändert zu Wird dir beim Rum erklingen. Musikalisch habe ich – wie bei meiner Bearbeitung der Winterreise auch – versucht, motivische Querverweise zu setzen. Im ersten Trio-Solostück geht es um die Tonarten H-A-B-G – HAmBurG. Man hört das tutende Schiff und im Kontrapunkt erscheint die Melodie aus dem Prelude. Und so weiter.

Wie klingt Hamburg für Sie? Der Freiheits-Gedanke, der oft besungen wurde, macht Hamburg aus. Wenn man nach Hamburg kommt, hat man das Gefühl: Die Welt steht einem offen. Man atmet durch und das Leben ist schön. So klingt Hamburg.

Hamburg: Stülkenwerft beim Hochwasser 1960/ Wiki

Hamburg: Stülkenwerft beim Hochwasser 1960/ Wiki

Transportieren Sie dieses Lebensgefühl auch auf dem Album? Ich hoffe, dass sich das transportiert. Wir hatten bei den Aufnahmen jedenfalls sehr viel Freude.

Franz- oder Fischbrötchen? Franz. Hummel hummel oder mors mors? Hummel, hummel. Große Hafenrundfahrt oder paddeln auf der Alster? Paddeln auf der Alster. Schietwedder oder Sonnenschein? Also ich mag Schietwedder auch. HSV oder St. Pauli? Ganz klar: St. Pauli! Staatsoper oder Elbphilharmonie? Im Moment noch die Staatsoper. Das Beste am Norden … … ist Hamburg. (Dank an Edel Classics für das Interview mit Anna Novak, Textquelle Edel Classics)

Spanisches aus Wexford

Eigentlich wäre sie Deutschland als Akt der Wiedergutmachung dem Komponisten schuldig gewesen: die erste Aufführung seiner Oper Maria del Carmen außerhalb Spaniens. Schließlich wurde Enrique Granados ein Opfer des uneingeschränkten U-Boot-Kriegs, als er 1916, von einer USA-Tournee heimkehrend, im Ärmelkanal ertrank, nachdem ein deutsches U-Bot die Sussex, auf der er reiste, torpedierte. Zwar hatte sich der Komponist bereits in einem Rettungsboot in Sicherheit gebracht, als er seine Gattin im Wasser treibend sah und nicht zögerte, sich wieder zu ihrer Rettung in die Fluten zu stürzen. Beide fanden den Tod, und dem experimentierfreudigen Festival von Wexford war es vorbehalten, im Jahre 2003 das bei seiner Uraufführung 1899 zunächst erfolgreiche, danach weitgehend vergessene Werk wieder aufzuführen. Bei Naxos ist, mit einem knappen, aber trotzdem inhaltsreichen Booklet ausgestattet, die Aufnahme erschienen, derer sich zuvor bereits Maco Polo angenommen hatte. Es handelt sich um eine Dreiecksgeschichte im ländlichen spanischen Milieu: Pencho (Bariton), der mit Maria del Carmen (Sopran) ein Liebespaar bildet, hat Javier (Tenor), der ebenfalls in Maria verliebt ist, mit seinem Messer verletzt. Damit Pencho nicht zur Rechenschaft gezogen wird, erklärt Maria sich bereit, Javier zu heiraten. Dieser aber verzichtet, nachdem ihm bewusst geworden ist, dass er nicht mehr lange zu leben hat, und Maria und Pencho können das Dorf frei und glücklich verlassen. Immerhin eine Besonderheit des Stoffs ist, dass der Bariton und nicht der Tenor den Sopran bekommt oder mit ihm gemeinsam sterben darf. Die Musik ist spätestromantisch mit Verismoanklängen und viel Folklore, besonders, was den Chor betrifft. In

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Spanien selbst stritt man sich darum, ob Granados der Chopin, der Grieg oder der letzte Romantiker Spaniens sei, so der Artikel von Justo Romero im Booklet. Die Protagonisten haben effektvolle Arien, die Chöre einprägsame Melodien zu singen. Vom Inhalt und der Musik her könnte das Werk auch als Zarzuela durchgehen. Die georgische Sopranistin Diana Veronese (wohl ein Künstlername) hat eine üppig timbrierte Stimme mit präsenter Mittellage, ein Spinto-Sopran, den man sich gut als Santuzza vorstellen kann. Einen spröden Bariton setzt Jesús Suaste für den am Ende glücklichen Pencho ein. Sehr schöne Momente und mehr Geschmeidigkeit hat er in den Duetten mit Maria. Dante Alcalá hat einen sehr leichten Tenor mit angedeuteten lyrischen Qualitäten, leider aber gepresst klingender Höhe für den Javier. Weitere Tenöre sind der angenehm klingende David Curry für den Don Fulgencio und ebenso Riccardo Mirabelli für den Antón. Über eine zarte, mädchenhafte Sopranstimme setzt Silvia Vásquez für Marias Freundin Fuensanta ein, mit mütterlichem Mezzo singt Larisa Kostyuk die Concepción. Mit markantem Bariton ist Alberto Arrabal Pepuso, ebenso verdienstvoll Gianfranco Montresor als Javiers Vater Domingo. Das im ansonsten sparsamen Booklet restlos aufgelistete National Philharmonic Orchestra of Belarus unter Max Bragado-Darman klingt durchaus spanisch, so wie auch der Wexford Festival Opera Chorus (Naxos 8.660144-45). Ingrid Wanja

Stenhammars „Fest auf Solhaug“

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Es gibt nicht eben viele Ibsen-Opern. Die siebte Ausgabe von The Romantic Opera in Sweden (Sterling CDO 1108/1110-2) sticht deshalb sofort ins Auge. Nach Opern u.a. von Hallström und Berwald folgte nun Wilhelm Stenhammars 1899 an der Stuttgarter Hofoper uraufgeführtes Fest auf Solhaug (Gillet pa Solhaug) nach Hendrik Ibsens gleichnamigem frühem Stück, mit dessen nationalromantischem Stoff er als Leiter des Theaters in Bergen einen Beitrag zum Aufbau eines norwegischen Nationaltheaters leisten wollte. Aus diesen Gründen beschäftigte sich der 25jährige Ibsen mit dem norwegischen Mittelalter, „Ich versuchte, so gut es ging, mich in die Sitten und Gebräuche jener Zeit einzuleben“, schrieb er im umfangreichen Vorwort zur zweiten Ausgabe, die in meiner alten Insel-Ausgabe abgedruckt ist und in der er sich gegen Plagiatsvorwürfe wehrte, „in das Gefühlsleben ihrer Menschen, in ihre Denkungsart und Ausdrucksweise….Ein großes Festgelage mit aufreizenden Reden und verhängnisvollem Zusammenstoß sollte in dem Stück vorkommen“. Aus isländischen Familiensagas entwickelte er die im 14. Jahrhundert spielende Geschichte der Schwestern Margit und Signe und des Ritters und Sängers Gudmund Alfsön. Gudmund war einst fortgezogen und in die Dienste des Königs getreten. Margit wurde mit dem ungeliebten Bengt Gauteson verheiratet. Nun kehrt der aufgrund einer Intrige mit der Acht belegte Gudmund nach Solhaug zurück, wo immer noch seine Harfe aufbewahrt wird. Margit liebt Gudmund noch immer, beabsichtigt, ihren Mann zu vergiften und mit Gudmund zu fliehen, erkennt aber, dass dieser ihre Schwester Signe liebt.

Wilhelm Stenhammar/ wiki pl

Wilhelm Stenhammar um 1900/ wiki pl

Leidenschaften kochen hoch, nicht aber Wilhelm Stenhammars Musik, die nach einer kurzen schönen spätromantischen Einleitung und einem an den frühen Strauss erinnernden Klang in einem Ton pfleglicher Langeweile verweilt. Das finstere Mittelalter mit saufenden, kämpfenden Männern erinnert an manche Grundkonstellationen, die wieder bei Schreker auftauchen, doch Stenhammar verarbeitet das alles ohne Raffinesse und mit endlos wirkenden, dröhnend pathetischen und staubtrockenen Dialogen, man fühlt sich als Hörer geradezu in das düstere Haus von Margits Mann Bengt Gauteson gesperrt und von dem Gesöff aus den schweren Bierhumpen benebelt. Im mittleren der drei Akte lichtet sich der Ton ein wenig tanzbeschwingt und ekstatisch auf, wie wenn die Fenster aufgerissen werden und endlich einen Blick auf die Fjorde erlauben.

Der 1871 in Stockholm geborene Wilhelm Stenhammar ist von den Skandinaviern wie Grieg beeinflusst, wurde während seines Klavierstudiums, das er 1893 in Berlin beendete, mit der deutschen Musik von Bach bis zur Spätromantik vertraut, und wuchs inmitten der auch in Schweden geführten Wagner-Debatten und dem Ruf nach einem Gesamtkunst auf, nicht zuletzt kam er durch seine Tante, Frederika Stenhammar, die erste namhafte Wagner-Sängerin Schwedens, mit Wagner in Berührung. Stenhammar begann 1892 mit der Arbeit an der Oper, wobei er Ibsens umgearbeitete Fassung von 1883 benutzte, deren Text er ohne Umweg über ein Libretto direkt vertonte, wodurch Das Fest auf Solhaug zu den frühen Literaturopern zum Beginn des 20. Jahrhunderts gehört. Das Werk wurde von Ader Berliner Hofoper angenommen, die es aus unerfindlichen Gründen liegen ließ, wodurch 1899 die Hofoper in Stuttgart die Uraufführung ausrichtete. Man berichtete von einem „vollen Haus und warmen Beifall“. Die Oper fand in Deutschland keine Verbreitung, 1902 leitete Stenhammar die schwedische Erstaufführung am Kungliga Teatern, zu dessen zweiten Kapellmeister er 1900 ernannt worden war.

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Der aus Bochum stammende derzeitigen Musikchef der Göteborgs Operan Henrik Schäfer versucht in der im August 2015 in Norrköping in Zusammenarbeit mit dem Schwedischen Radio entstandenen Aufnahme mit dem seit 1912 bestehenden Symphony Orchestra of Norrköping die Verbindung von Wagners Musikdrama und nordisch nationalromantischen Traditionen und Stenhammars handwerkliche Sicherheit geschmeidig und elegant umsetzen, wenngleich ich der Aussage im Beiheft, Stenhammar sei in Das Fest auf Solhaug „ein leidenschaftlicher, intensiver intuitiver Musiker, der Personenbeziehungen, pulsierendes Drama und Stimmungen einfängt“ nach 2 ¾ Stunden nicht bedingungslos beipflichten möchte. Karolina Andersson, die 2007-09 an der Komischen Oper wirkte, wo sie u.a. die Ophelia in Josts Hamlet kreierte, singt die Signe mit ansprechendem lyrischem Sopran, Matilda Paulsson ist mit hohem Mezzosopran die Margit, Per-Hakan Precht besitzt mit seinem leichten lyrischen Tenor den rechten Klang für den Sänger Gudmund, und der Bariton Frederik Zetterström gibt einen dräuenden Bengt Gauteson. Rolf Fath

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Foto oben: Carl August Söderman als Bengt Gautesön in der Uraufführung/Wikipedia; Eine vollständige Auflistung der bisherigen Beiträge findet sich auf dieser Serie hier.

Bilderbuchkarriere

 

Zu meinen Erinnerungen an den Jubilar Klaus Heymann fügen sich Erinnerungen an die vielen Schuhkartons voller Musikkassetten, die ich ihm ins ferne Hongkong schickte, wohin er seinen Lebensmittelpunkt verlegt hatte – für damalige Zeiten ein mehr als gewagter Schritt. Wir hatten uns bei einer Teldec-Veranstaltung in Hamburg (oder Berlin? wo ich bei Bote & Bock Klassik-Schallplatten verkaufte) kennengelernt. Seine wie meine Leidenschaft waren die Raritäten des klassischen Repertoirs, alle diese Dinge, die sich nicht im Bielefelder Katalog (der damaligen Bibel des Handels) fanden. Und da wir danach im Kontakt blieben, schickte er mir lange Wunsch-Listen von jenen Desiderata, die er für interessant befand. Er wollte eine Plattenfirma gründen – als Billiglabel noch und als Kampfansage gegen die Etablierten. Daraus wurde Naxos, zuerst noch im gruseligen schwarzen Cover und mit verdächtigen Orchestern/Dirigenten/Solisten, nachdem er vorher als Exklusiv-Importeur für RCA, TELDEC und Bose sowie Revox unterwegs gewesen war und als Generalvertreter für Highprice-Lautsprecher und Stereoanlagen dem chinesischen Festland kapitalistische Töne beigebracht hatte. Auf dieser Basis dann und auch mit der Hilfe seiner bezaubernden Frau, der eminenten Geigerin Takako Nishizaki, die ich das Glück hatte, bei einem Besuch in Hongkong kennenzulernen, gründete er 1987 eben Naxos als Label des Besonderen, Alternativen. Was gab und gibt es da nicht alles an Titeln und Namen, die niemand kannte. Die Neugier von Klaus Heymann scheint unermüdlich.

Viele Preise: Takako Nishizaki und Klaus Heymann/ ©Emily Chu/ Naxos

Viele Preise: Takako Nishizaki und Klaus Heymann/ ©Emily Chu/ Naxos

Allmählich arbeitete sich das Prestige von Naxos nach oben, war es kein Makel mehr, bei Naxos aufgenommen zu werden, nachdem

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zu Anfang im fernen Deutschland und Europa die Nase gerümpft wurde. Naxos (und auch die nicht ganz so erfolgreiche Serie Marco Polo als Highprice-Label) war angekommen. Nicht zu letzt auch wegen seines sensationellen, weltumspannenden Vertriebssystems und seiner klugen Labelpolitik. Heute ist es eines der führenden, wenn nicht das führende Label, nicht nur im Klassiksektor. Heute finden sich hier die Namen der Großen, aber es bleibt doch auch das Label des Besonderen, Mutigen, Innovativen. So die bahnbrechende Callas-Edition nach den orginalen LPs. Hier gibt es die Opern-Liveaufnahmen aus Wildbad und Washington und vielen anderen Zentren der Welt. Aus der innovativen Idee eines deutschen Auswanderers wurde ein überwältigender Welterfolg. Chapeau und alle unsere Wünsche für beide, Klaus Heymann und Naxos. Gut dass es sie gibt – wir wären ärmer ohne sie. G. H.

 

Klaus Heymann mit Ehefrau Takao Nishizaki und Sohn Henryk/©Emily Chu

Klaus Heymann mit Ehefrau Takao Nishizaki und Sohn Henryk/©Emily Chu

Dazu schreibt die Firma (Quelle Naxos Pressestelle) : Doppelter Grund zum Feiern: NAXOS wird 30, Klaus Heymann wird 80! Der deutsche Unternehmer Klaus Heymann ist eine visionäre Kraft in der Welt der Klassik-Tonträgerbranche. Am 22. Oktober 2016 feiert er seinen 80. Geburtstag. Heymanns Name steht als Synonym für den Plan, klassische Musik einem Millionenpublikum nahezubringen. Eine Vision, die vor der Gründung seines Labels NAXOS im Jahr 1987 noch als fast unmöglich galt. NAXOS war das Label, das Furore machte, indem es die sogenannten „Major Labels“ mit niedrigsten Preisen unterbot, dies jedoch bei ebenso hoher Qualität der Aufnahmen. Heymanns Firma NAXOS feiert 2017 ihr 30-jähriges Bestehen und ist noch immer Vorreiter der Branche. Klaus Heymann hat viel Anerkennung erhalten für seinen Einsatz wie auch für das unverwechselbare Gepräge, das er der Klassikbranche gegeben hat. Im Mai 2015 wurde Klaus Heymann die Samuel Simons Sanford Ehrendoktorwürde der Yale University verliehen. Diese höchste Auszeichnung, die die Yale University zu vergeben hat, wurde zuvor z.B. dem Komponisten Aaron Copland, dem Pianisten Alfred Brendel und dem Cellisten Mstislaw Rostropowitsch zuteil. Auch in seinem 80. Lebensjahr bleibt Klaus Heymanns unternehmerisches Talent für Innovation und Produktentwicklung ungebrochen. Es ist weiterhin die Basis für die inzwischen global vernetzte NAXOS Music Group, der Klaus Heymann vorsteht. Als besonders bemerkenswert gilt Heymanns Weitsicht bei der Zusammenführung von klassischer Musik mit der Technologie des Internet, die er bereits in den 1990er-Jahren mit Nachdruck betrieb. Bereits 1996 gründete Heymann mit einem Vorläufer der heutigen, weltweit erfolgreichen NAXOS Music Library den ersten Musikstreaming-Service – glatte zwölf Jahre bevor Spotify die Bühne betrat! Noch immer ist NAXOS technologischer Vorreiter beim Musikstreaming, zuletzt 2015 mit dem Launch von Classics Online in Deutschland, dem weltweit ersten Hi-Res-Streamingdienst mit adaptiver Bitrate. Classics Online bietet höhere Datenauflösungen und damit eine bessere Klangqualität als jeder physische Tonträger. Klaus Heymann ist nach wie vor auch die treibende Kraft hinter der immensen Repertoirevielfalt, die NAXOS anbietet. Jedes einzelne Aufnahmeprojekt wird bis heute von ihm persönlich genehmigt.

 

Klaus Heymann: Familienbild mit Pudeln/ ©Emily Chu

Klaus Heymann: Familienbild mit Zuwachs/ ©Emily Chu

Seine Mission, auch unbekanntes Repertoire einem breiten Publikum nahe zu bringen, erreichte eine neue Dimension durch die Akquisition der Kataloge so bekannter Labels wie Capriccio, Ondine, Dynamic, BelAir Classiques und Orfeo International, die heute, ebenso wie SWRmusic und SWR Jazzhaus, Teil der expandierenden NAXOS Music Group sind. 2015 erwarb die NAXOS Music Group in Form von Arkiv Music zudem den größten Musikversand der USA und ist damit in den USA nun auch aktiv im Handel mit Tonträgern präsent. Weitere Projekte der jüngeren Zeit umfassen die weltweit einmalige NAXOS Works Database, die Aufführungs- und Metadaten zu zehntausenden klassischer Musikstücke bereitstellt, den ersten Streamingservice, der sich ausschließlich der Weltmusik widmet und die Gründung einer audiovisuellen Abteilung bei NAXOS, die sich der Veröffentlichung, der Lizenzierung und dem Vertrieb von Videomitschnitten von Opern und Konzerten verschrieben hat. Matthias Lutzweiler, Geschäftsführer von NAXOS Deutschland, unterstreicht den gesellschaftlichen Wert von Klaus Heymanns Lebensleistung: „Klaus Heymann hat seinen unternehmerischen Erfolg stets mit einem hohen gesellschaftlichen Engagement verbunden. NAXOS stellt von allen Musikvermarktern weltweit die meisten pädagogischen Angebote zur Verfügung. Mit der NAXOS Music Library ging Heymann erstmals auf die Bedürfnisse von Musikschulen, Universitäten und Bibliotheken ein. Nicht umsonst gehören von Beginn an vor allem Studierende und Hochschullehrende zur Kernkundschaft von NAXOS. Dieses gesellschaftliche Verdienst Klaus Heymanns kann man nicht hoch genug einschätzen.“ Marin Alsop, erste Dirigentin bei der Last Night of the Proms der BBC, kommentierte: „Von Klaus Heymanns Einfluss auf die klassische Musik zu sprechen, ist zu kurz gegriffen. Seine Vision als innovativer Unternehmer hat einer ganzen Industrie, die fast im Niedergang begriffen war, eine Wiedergeburt verschafft. Das ist nicht nur gut für die Klassik, sondern für die gesamte Gesellschaft.“ In der Tat: Ohne NAXOS sähe die Welt der Klassischen Musik heute anders aus. Heute umfasst der gigantische Katalog von NAXOS über 9.000 Alben. NAXOS ist damit der weltweit größte Klassikanbieter.

 

Naxos: Eine der Großtaten der Firma in jüngerer Zeit ist die Ausgabe sämtlicher Schubert-Lieder - "Sämtliche Lieder "(Deutsche Schubert-Lied-Edition/Naxos) mit Roman Trekel, Michael Volle, Ulf Bästlein, Cornelius Hauptmann, Christian Elsner, Martin Bruns, Ruth Ziesak, Christoph Genz, Hanno Müller-Brachmann, Christiane Iven, Lothar Odinius, Marcus Ullmann und weiteren/ 38 CDs / fast 700 Lieder, darunter die Zyklen "Winterreise", "Schwanengesang" und "Die schöne Müllerin",sowie die mehrstimmigen Gesänge/ Naxos 8.503801

Naxos: Eine der Großtaten der Firma in jüngerer Zeit ist die Ausgabe sämtlicher Schubert-Lieder – „Sämtliche Lieder „(Deutsche Schubert-Lied-Edition/Naxos) mit
Roman Trekel, Michael Volle, Ulf Bästlein, Cornelius Hauptmann, Christian Elsner, Martin Bruns, Ruth Ziesak, Christoph Genz, Hanno Müller-Brachmann, Christiane Iven, Lothar Odinius, Marcus Ullmann und weiteren/ 38 CDs / fast 700 Lieder, darunter die Zyklen „Winterreise“, „Schwanengesang“ und „Die schöne Müllerin“,sowie die mehrstimmigen Gesänge/ Naxos 8.503801

NAXOS bildet heute mit über 400 Mitarbeitern zudem das größte, weltumspannende Netzwerk für Klassische Musik und ist mit seinen über 60 Vertriebsablegern selbst in solchen Ländern vertreten, die andere Firmen gar nicht als Markt begreifen, etwa in Sri Lanka, Kasachstan, Uruguay oder auf den Westindischen Inseln. Die internationale NAXOS-website naxos.com ist mit einer Viertelmillion Klicks pro Monat die meistbesuchte Website zum Thema Klassische Musik. Kein Wunder, finden Besucher dort doch mehr als 3.500 Komponistenbiografien, mehr als 9.000 Künstlerbiografien und rund 142.000 CD-Rezensionen. 100.000 Nutzer lassen sich weltweit vom internationalen NAXOS-Newsletter informieren – auch dies ein Rekord in der Welt der klassischen Musik. Klaus Heymanns Projekt NAXOS hat sich also in den nun fast 30 Jahren seines Bestehens rasant gewandelt, doch der Markenkern ist gleich geblieben: Klassik für alle! Dafür steht Klaus Heymann auch in seinem 80. Lebensjahr (Foto oben ©Emily Chu/ Naxos).

Weiter so!

 

„Ich bleib noch ein bissl“– Flüssiges und Überflüssiges hieß das vorläufig vorletzte Buch von Otto Schenk, nun hat er mit 86 Jahren sein vorläufig letztes auf den Markt gebracht, und es heißt beinahe schon entschuldigend „Ich kann’s nicht lassen“– Rührendes und Gerührtes“, schon im Titel den Sinn für Ironie und Zweideutigkeit unter Beweis stellend, die Formulierungssucht, als Alterserscheinung klassifizierend. Der Anhang zählt noch einmal die unerhört große Zahl von Schauspielrollen, die Regiearbeiten, die Schauspiel und Oper umfassten, auf, und in der im Buch abgedruckten Laudatio von Michael Niavarani zur Verleihung der Platin-Romy wird besonders betont, dass die Met ihn siebzehnmal nach New York rief, damit er dort vorwiegend Wagner, so auch den Ring, inszenierte.

Beim Lesen der vielen kurzen Kapitel des neuen Buches, die teilweise nur wenige Zeilen, teilweise mehrere Seiten umfassen, meint man den Meister der geschliffenen Worte quasi vor sich auf der Bühne stehen zu sehen. Kleine Episoden oder Betrachtungen allgemeiner oder spezieller Art, sogar einzelne Witze sind durchweg unterhaltsam, angefangen vom widerspenstigen Kindegartenkind, über den Eislaufbegeisterten bis hin zum im Duett mit Niavarani Kabarett Machenden, deren Auftritte stets „auf Wochen im Voraus“ ausverkauft sind.

Viel Österreichisches wird wie immer bei Schenk vermittelt, seien es einzelne Ausdrücke, so auch für den Geschlechtsverkehr, seien es Einblicke in die Veränderungen, die ein Land oder eine Stadt wie Wien im Verlauf der letzten achtzig Jahre durchgemacht haben, einschließlich der oft zitierten Straßenbahn. Sogar eigentlich Unappetitliches, die Verdauung betreffend, wird in Schenks Darstellung lustig und damit akzeptabel. Für Schauspieler und Sänger dürfte das Buch eine nützliche Handreichung sein, wenn Fragen beantwortet werden wie die, wie man „Gerührtsein“ spielen könne. Nicht nur wenn als Zeuge der Freund Marcel Prawy zitiert wird, erkennt der Leser, dass heutige Regiearbeiten nicht den Beifall von Otto Schenk finden können, der noch 2014 an der Wiener Staatsoper „Das schlaue Füchslein“ inszenierte und von dem einige Produktionen vergangener Jahre noch heute das Publikum erfreuen. Schließlich hat kaum ein Zweiter so wie er erkannt, dass in der Oper vom Erhabenen zum Lächerlichen nur ein Schritt ist, und hat sich das für viele seiner Sketche zunutze gemacht.

Galgenhumor kennzeichnet Sätze wie „Früher ist man gestorben (zwischen 60 und 80), heute geht man halt ins Philharmonische“, bezogen auf das hohe Alter der Konzert- und Opernbesucher und daraus erwachsenen Gefahren für die Gattung. Sehr bildhaft und humorvoll äußert sich Schenk über die „Zwidrigkeit“ der Klassikhelden, über den Rückzug der Kultur aus den Fernsehprogrammen des ORF, die unterschiedliche Aufnahme von Kunst durch den Laien und den Kritiker, über jüdischen Humor, das Regieführen und vieles mehr, was mit Theater und Oper zu tun hat, nicht zuletzt die Wichtigkeit angemessener Schuhe auf der Bühne beachtend. Manchmal ist es nur ein Wort, so „ausdekoriert“ in Anlehnung an das schreckliche „austherapiert“, das aufmerken lässt und amüsiert, wenn er es dafür benützt mitzuteilen, dass er bereits sämtliche denkbaren Orden erhalten hat. Und er kann auch ganz ernst werden, wenn er über die Einsamkeit des Erfolgreichen berichtet. Zwar „ausdekoriert“, aber nicht „ausgequetscht“, was neue Ideen angeht, zeigt sich Otto Schenk, der, das würde man ihm zutrauen, bereits an einem neuen Buch schreiben wird.

Das jetzige Buch kann man sich auf den Nachttisch legen, vor dem Einschlafen ein paar Absätze daraus lesen und lächelnd einschlafen (255 Seiten Amalthea Verlag 2016; ISBN 978 3 99050 055 2). Ingrid Wanja