Gioachino Rossini

Deutsch-Polnisch-Italienisches

. Viel weniger bekannt als die drei Tudor-Opern Gaetano Donizettis ist Gioachini Rossinis Elisabetta regina d’Inghilterra, für Neapel komponiert und deshalb von vornherein unter einem schlechten Stern stehend, denn der erträumte Protegé, Napoleons Schwager, Marschall und König von Neapel, Jerome Murat, war gerade vom Thron der beiden Sizilien verjagt worden, und die Bourbonen waren zurückgekehrt. […]

Fundstück

. Nanu, eine Aufnahme von 1976 aus der nicht prominenten Abteikirche Marienfeld mit dem nicht prominenten Bachchor Gütersloh unter der Stabführung des ebenfalls nicht allzu prominenten, inzwischen verstorbenen Dirigenten Herman Kreutz auf einer nagelneuen CD?! Wie kann es dazu kommen? Die Deutsche Grammophon hat es sich mit dem neuen Label MDG Preziosa zur Aufgabe gemacht, […]

Grossräumig und zeremoniell

. Anders als das Stabat Mater und die Petite Messe Solennelle, den beiden viel aufgeführten geistlichen Werken aus Rossinis später und sehr später Phase, nachdem er sich längst von der Bühne zurückgezogen hatte, war seine Messa di Gloria, das einzige geistliche Werk aus seiner Zeit als aktiver Opernkomponist, eineinhalb Jahrhunderte lang in Vergessenheit geraten. Als […]

Flotte Mutter

. Rossinis Stabat Mater, komponiert kurz nach seiner letzten Oper Guillaume Tell, mag als geistliches Musikwerk angesehen werden, auch wenn der Opernkomponist nicht zu überhören ist und Vorwürfe wie gegenüber Verdis Requiem gleich nach der Uraufführung laut wurden. Die Entstehungsgeschichte jedoch könnte durchaus als Libretto für ein spannendes Musikdrama durchgehen. Zwei Uraufführungsdaten werden mit 1832 […]

Rossini-Spass

  Matilde di Shabran ist ein selbstbewusstes und resolutes Burgfräulein, das recht gut in die Reihe der starken Frauenfiguren Rossinis gehört. Seine gleichnamige Oper Matilde di Shabran gleichwohl ist ein Mauerblümchen. Nicht nur des Opernrepertoires, sondern auch jener beiden Festspiele, die sich ausschließlich Rossini widmen. Spät erst, 1996, hat sich Pesaro der Matilde zugewandt, zwei Jahre später folgte Rossini in Wildbad dicht […]

Allegorisches aus Wildbad

Kontinuierlich veröffentlicht NAXOS Live-Mitschnitte vom Festival ROSSINI in WILDBAD. Jetzt erschien aus dem Jahre 2018 die Cantata Le nozze di Teti e di Peleo, welche Rossini 1816 aus Anlass der Vermählung von Karl Ferdinand von Artois, Herzog von Berry, mit Maria Carolina, Nichte des Bourbonenkönigs Ferdinand IV.,  komponierte. Sie handelt von der Hochzeit der Meeresgöttin […]

Bühnenwirksam

  Nicht das rechte Zutrauen in die Bühnenwirksamkeit des allerdings als Oratorium konzipierten Werks von Rossini hatte wohl die holländische Regisseuse Lotte de Beer, als sie 2017 Mosè in Egitto in Bregenz inszenierte, allerdings nicht auf der Seebühne, für die es sicherlich nicht populär genug war. Sie ließ die Oper quasi auf drei Ebenen spielen, […]

Opernhafte Marienfrömmigkeit

  Unter dem Titel Salve Regina bringt BRILLIANT CLASSICS eine CD heraus, welche das Antiphon der Maria, das vom Dreifaltigkeitssonntag bis zum Advent gesungen wird, in vier verschiedenen Vertonungen vorstellt (96092). Darunter sind zwei Weltersteinspielungen, so Nicola Porporas Version in G-Dur, welche das Programm eröffnet. Die Sopranistin Federica Napoletani interpretiert alle vier Stücke mit einer […]

Rinascimento Romano

  Jahrelang hörte man nur Hiobsbotschaften vom offensichtlich gar nicht capitale-würdigen, krisengeschüttelten römischen Opernhaus, nun kommen vom Label Major Aufsehen erregende Blu-rays aus der italienischen Hauptstadt, nach Tristan und Isolde jetzt Rossinis La Cenerentola aus dem Jahr 2016 in einer zugleich originellen wie Augen und Ohren schmeichelnden Inszenierung von Emma Dante. Sie betont weniger das […]

Und noch ein Rossini aus Bad Wildbad

  2012 veröffentlichte Decca Rossinis Dramma per musica Zelmira aus Pesaro in der Pariser Version von 1826 auf DVD. Nun legt Naxos nach und bringt das Werk in einer Produktion vom Festival Rossini in Wildbad 2017 auf drei CDs heraus (8.660468-70). Das Stück auf ein Libretto von Andrea Leone Tottola entstand auf Bestellung des einflussreichen […]

Und noch einer …

  Es muss schon treffliche Gründe geben, wenn man der Fülle an Aufnahmen, auch auf DVD, einen neuen Barbiere di Siviglia hinzufügt  Naxos schien entweder von Jérémie Rhorer überzeugt oder von Laurent Pelly (Naxos DVD 2.1105992). Oder von beiden. Wie dem auch sei, das Ergebnis kann sich sehen und hören lassen. Rhorer kennt das Théatre […]

Nicht nur Flórez…

  Festlich geschmückt präsentierte sich die Geburtsstadt des Komponisten an der Adria anlässlich der 150. Wiederkehr seines Todestages 2018. Der Eröffnungsabend am 11. 8. 2018 galt dem Dramma serio per musica Ricciardo e Zoraide, das es bei den Festspielen erstmals 1990 (mit Wiederaufnahme 1996) in einer Inszenierung von Luca Ronconi gegeben hatte und nun auf DVD bei C-Major vorliegt: 752704 […]

Zum zweiten Mal auf CD

  Vieles an Rossinis Eduardo e Cristina ist ungewöhnlich. Schon der Ort, das Königliche Schloss in Stockholm, will so gar nicht in die Reihe von Rossinis sonstigen Opernschauplätzen passen. Vielleicht versetzten die Librettisten Andrea Leone Tottola, der kurz zuvor für Ermione verantwortlich war, und Gherardo Bevilacqua-Aldobrandini die Story (nach Giovanni Schmidt Odoardo e Cristina) auch an einen Ort, der Rossini als das nördliche Ende […]

Sündhaft verführerisch

  In seinem Paris-Buch „Lutetia“, in dem er „Berichte über Politik, Kunst und Volksleben“ sammelte, nahm sich Heinrich Heine auch eigengehend, kenntnisreich und überaus lesenswert, nicht ohne garstige Sottisen des Musiklebens der Metropole an. Unter dem Datum 1. Mai 1844 schrieb er über Halévy, Meyerbeer und Spontini, die Tenöre Duprez und Mario, die Viardot und […]

Junges und Altes

  „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“ Das Spieglein, vor dem schon die kleine Elsa gestanden hatte, ging auch der erwachsenen Elsa Dreisig nicht aus dem Kopf. Mit 27 Jahren hat sie jetzt für ihr CD-Debüt „Miroir(s)“  abermals das Spieglein befragt (Erato 0190295634131). Die Antwort dürfte der französisch-dänischen Sopranistin Elsa Dreisig, die an […]