(Die vergessene Oper 48)

Von Franckenstein: „Li-Tai-Pe“

. „Ist die Geschichte zu klein für die große Musik?“, fragt sich die Regisseurin Adriana Altaras. Die „Musik ist so groß, als gäbe es ein Riesenproblem“, denn „die erzählte Geschichte in Li-Tai-Pe ist verhältnismäßig schnell erzählt“. Recht hat sie. Denn es handelt sich bei Clemens von Franckensteins dreiaktiger Oper, welche die Oper Bonn mit der […]

(Die vergessene Oper 93)

E. T. A. Hoffmanns „Aurora“

. Am 25. Juni 2022 jährte sich der 200. Todestag des Allround-Künstlers E. T. A. Hoffmann. Schriftsteller, Musiker, Theatermann und natürlich (gern vergessen) Jurist in Preußischen Diensten in Bamberg, Posen, Würzburg und Berlin. Die berühmte Darstellung von Hoffmann (eigentlich Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann, * 24. Januar 1776 in Königsberg, Ostpreußen; † 25. Juni 1822 in […]

Celibidache dirigiert Sibelius und Strawinski

Schwanenruf und Feuervogel

Weder Jean Sibelius noch Igor Strawinski sind Namen, mit denen der legendäre rumänische Dirigent Sergiu Celibidache heutzutage üblicherweise sofort in Verbindung gebracht wird. Nichtsdestoweniger nahm er zumindest einige Werke dieser trotz ihrer Gegensätzlichkeit für die Musik des 20. Jahrhunderts so wichtigen Komponisten in sein Repertoire auf. Im Falle von Sibelius waren es die zweite und […]

Arrigo Boitos "Nerone" aus Bregenz bei C-Major

Durststrecken vom See

. Nerone, mit Blut besudeltem Hemd, auf dem Boden. Fein säuberlich getrennt hat Frank Philipp Schlössmann das kaiserliche und christliche Rom und bereitet damit Olivier Tambosi eine spiegelnde, durch Leuchtstehlen gegliederte und verwandelbare Spielfläche für den jetzt auch auf Bluray erschienenen Nerone Arrigo Boitos, der erst 2022 in Bregenz seine Premiere hatte und entsprechend des […]

(Die vergessene Oper 169/ 170)

Hornemans „Aladdin“

. Elfen und Geister scheinen durch die Ouvertüre des Aladdin zu schweben, der Christian Frederik Emil Hornemann mehrere Jahrzehnte beschäftigte, und eröffnen eine hochromantische Märchenwelt. Wenige Jahre nach seinem Studienaufenthalt, der Horneman wie bereits zuvor seinen Landsmann Niels Wilhelm Gade, 1858-60 nach Leipzig führte, scheint das 1864 komponierte, 1866 erstmals aufgeführte und seither im dänischen […]

"Tristan und Isolde" aus der Berliner Staatsoper bei BelAir

Heitere Gesellschaftsspiele

. Nicht als „Handlung in drei Aufzügen“ hat Regisseur  Dmitri Tcherniakov Wagners Tristan und Isolde in der Berliner Staatsoper inszeniert, sondern eher als drei Einakter, als erstes Die genervte Brangäne, danach Lehrstunde für Isolde und schließlich Geisterstunde mit den Eltern. Die Aufgeregtheit Isoldes im ersten Akt steht in keinem Verhältnis zum lockeren Gesellschaftsspiel im zweiten, […]

"Glaube, Hoffnung, Liebe": Samuel Hasselhorn mit Schubertliedern bei hmf

Versprechen eingelöst

. Mit dem Schumann-Album „Stille Liebe“, das der junge Bariton Samuel Hasselhorn gemeinsam mit dem Pianisten Joseph Middleton bei Harmonia mundi herausgebracht hat, konnte er sich nach übereinstimmender Meinung der Fachkritik einen festen Platz unter den besten Lied-Interpreten unserer Tage sichern. Jetzt hat das Duo mit einem Schubert-Recital bei demselben Label nachgelegt, das wiederum durch […]

Zum Tode von ...

Peter Maus

. Wenn es eine Konstante in meinem Berliner Opernleben gab war es der Tenor Peter Maus. Ich hatte – vor allem rückblickend – das Gefühl, er war jeden Abend auf der Bühne. Er gehörte zum Inventar sozusagen. Und das meine ich nicht abfällig. Auf ihn war Verlass. Kein Tristan ohne seinen Jungen Hirten, keine heitere […]

Das besondere Konzert

Sibelius kompakt

Der Unterschied zwischen einer Studioeinspielung und dem Live-Erlebnis ist seit jeher eine der Gretchenfragen innerhalb der klassischen Musik. Gab es zu Beginn der Schallplattenaufzeichnung schon aufgrund der technischen Unwägbarkeiten praktisch nur Studioaufnahmen, so haben die Konzertmitschnitte in den letzten Jahrzehnten doch rasant aufgeholt und können aufgrund der von den Plattenlabels an den Tag gelegten Professionalität […]