Warner Classics

Grossräumig und zeremoniell

. Anders als das Stabat Mater und die Petite Messe Solennelle, den beiden viel aufgeführten geistlichen Werken aus Rossinis später und sehr später Phase, nachdem er sich längst von der Bühne zurückgezogen hatte, war seine Messa di Gloria, das einzige geistliche Werk aus seiner Zeit als aktiver Opernkomponist, eineinhalb Jahrhunderte lang in Vergessenheit geraten. Als […]

West-östlicher Divan

  Ein für westeuropäische ungewohntes Bild bietet das Cover der ersten CD von Fatma Said, einer ägyptischen Sängerin, die an der Berliner Hanns-Eisler-Hochschule ausgebildet wurde, denn neben dem Namenszug der Sängerin finden sich, wohl als Titel gedacht, ein El Nour, was so viel wie Guten Morgen heißt, und ein arabischer Schriftzug, der wahrscheinlich dasselbe meint. […]

Sehnsucht nach dem goldenen Zeitalter

   „Berlioz pour toujors“! möchte man ausrufen angesichts der Fülle an Aufnahmen, die es inzwischen von dem großen Komponisten unseres Nachbarlandes jenseits des Rheins gibt (wo er nachweislich am wenigsten geschätzt wird, wie man der jüngsten Aufführung seines opus summum an der Pariser Oper bei Arte TV entnehmen konnte). Das Berlioz-Jahr 2019 (Berlioz: * 11. Dezember 1803 […]

La Majesté

  Wer Théophile Gautiers Le Spectre de la rose-Verse von „Soulève ta paupière close“ bis „ci-git une rose que tous les rois vont jalouser“, („Hebe deine geschlossenen Lider“ bis „Hier liegt eine Rose“), jemals von Régine Crespin (1927-2007) gehört hat, ist für alle anderen Aufnahmen verloren. Die im September 1963 in Genf unter Ernest Ansermet […]

Alagna mit blasser Partnerin

  Eine Aufnahme von Emma Calvé, für deren Stimmbänder Jules Massenet die Anita in der Kurzoper La Navarraise komponiert hatte, ist in dieser Partie nicht überliefert, wohl aber Carmen und anderes, und sie lassen eine dunkel timbrierte, aber auch zu Sopranhöhen aufsteigende Stimme hören. Deshalb ist eher nachvollziehbar, dass Elina Garanca gemeinsam mit Roberto Alagna […]

Anton Rubinsteins „Moses“

. Anton Rubinstein gehört zu den interessanten, aber im ganzen wenig bekannten Komponisten des ausgehenden 19. Jahrhunderts, im Schatten von Chopin und Liszt stehend, von der politischen Wirklichkeit seiner Zeit des russischen Riesenreichs und der Zerstückelung Polens  betroffen, zwischen beiden Ländern als Nationalkomponist reklamiert (wobei sein Grab in St. Petersburg liegt), im westlichen Einfluss Deutschlands […]

Historischer Brahms

  Im engeren Sinne handelt es sich bei der Neuveröffentlichung der 6 CDs umfassenden Brahms-Box mit Aufnahmen von Wilhelm Furtwängler bei Warner Classics um keine Neuheit. Alle enthaltenen Sinfonien, Konzerte, sonstigen Orchesterwerke sowie das Deutsche Requiem sind dem Sammler seit langem geläufig. Muss man sie also haben? Zumindest die Aufmachung macht tatsächlich einiges her. Für die […]

Unglaublich vollständig

  Der 100. Todestag von Claude Debussy ist Anlass genug für die großen Labels, gewaltige Boxen mit seinem Gesamtwerk auf den Markt zu werfen. Trotz der Deutschen Grammophon Gesellschaft, welche mit 22 CDs und 2 DVDs in den Complete Works aufzuwarten weiß, gebührt die Krone in diesem Unterfangen Warner (0190295736750). Sage und schreibe 33 CDs […]

„Eternamente“

  Als Diva im riskanten Pailettenkleid setzt sich Angela Gheorghiu auf dem Cover ihrer neuen CD bei Warner Classics  bemüht „verderbt“ in Szene (0190295780241), die den Titel Eternamente trägt und ganz dem Repertoire des Verismo gewidmet ist. Da finden sich Raritäten – wie Canzonen von Stefano Donaudy („O del mio amato ben“), Angelo Mascheroni („Eternamente“) […]

Zeugnisse grosser Kunst

  Im Rahmen der Callas Live Remastered Edition der Warner Classics gibt es auch drei Blu-Ray-DVDs mit den Konzerten der Diva in Paris 1958, Hamburg 1959 und 1962 sowie London 1962 und 1964, darin enthaltend jeweils der 2. Akt der Tosca in der Pariser Opéra und in Covent Garden. Letzteres sollte eigentlich eine optische Gesamtaufnahme […]

Audrey & John and Fritz

  „Es war einmal…“, so beginnen Märchen. Und ein Märchen geschah in den sanften, wogenden Hügeln der englischen Sussex Downs, als der reiche Entrepreneur und Großgrundbesitzer John Christie für seine junge Frau ein Theater mitten im Grünen baute. Er war theaterbesessen und hatte bereits 1930 auf dem geerbten Grund des Herrenhauses von Glyndebourne nahe Lewes […]