Giuseppe Verdi

Düster-düsterer-am düstersten

  Versuchen üblicherweise Regisseure und Bühnenbildner im Sferisterio von Macerata die unglücklichen Bühnenmaße zu kaschieren , so wählten 2013 Francisco Negrin und Louis Désiré für Il Trovatore den entgegengesetzten Weg und betonten sie durch ebenso lange und schmale Tische und Bänke, rot bei Momenten des Hasses und der Rache und weiß bei denen der Liebe […]

Halbszenisch und voll musikalisch

  Wesentlich mehr Freude als an der Calixto-Bieito-Traviata einige Jahre zuvor dürften die Hannoveraner 2016 an der unter einer Glaskuppel hinter dem Rathaus ihrem Tode entgegen fiebernden Violetta gehabt haben, während die des katalanischen Regisseurs mit einem höhnischen „Oh, gioia“ kerngesund und mit Taschen voller Geld die Bühne des Opernhauses verlassen hatte. Halbszenische Aufführungen scheinen zunehmend […]

Ma che coraggio!

  Alle Frühwerke  Giuseppe Verdis bis hin zum Macbetto wollen die Heidenheimer Festspiele unter ihrem Leiter Marcus Bosch in den kommenden Jahren aufführen und haben 2016 zwangsläufig mit dem ersten überlieferten, nämlich Oberto (eigentlich mit dem Zusatz Conte di San Bonifacio) begonnen. Eine Aufzeichnung davon liegt jetzt auf zwei CDs vor. Das Cover kündet von […]

Auf in bessere Zeiten….

  Das gibt es fast nur noch im unbeirrbar optimistischen Amerika: Der neue Herrscher Malcolm ist ein gütiger, der nicht die Terrorherrschaft Macbeth’s fortsetzt, sondern sogar den noch immer traurig sein Familienfoto betrachtenden Macduff in den allgemeinen Freudentaumel mit einbezieht. Gar nicht stört es, dass Regisseur Adrian Noble von Bühne- und Kostümbildner Mark Thompson für […]

I tedeschi in Egitto

  Eine ungewöhnliche Aida-Aufnahme gibt es aus Rom, wo eine der ganz, ganz wenigen Studio-Produktionen unserer Zeit entstand und ihre Geburt wohl nur dem Umstand einer ungewöhnlichen Besetzung verdankt. Anja Harteros und Jonas Kaufmann, als bewährtes Traumpaar der Operngegenwart gehandelt, sangen ihre erste Aida und seinen ersten Radamès. Womit deutlich wird, dass nicht nur die […]

Korngolds magic Wagner

  Die Rysanek als Brünnhilde? Das war zunächst nur ein Gerücht. Wer sich schließlich den sündhaft teuren Bildband über die Sängerin leisten konnte, der 1990 bei Hoffmann und Campe herausgekommen war, wusste es aber bald genau: Eher beiläufig war dort in der Diskographie eine Schallplatte mit den Tonaufnahmen aus dem (auch im deutschen Fernsehen gezeigten) […]

Festspieldokument und Verdi-Ehrung

Zu den Initiativen der Salzburger Festspiele im Verdi-Jahr 2013 gehörte neben einer Neuinszenierung seines Don Carlos auch eine konzertante Aufführung des Frühwerkes Giovanna d’Arco. Bei der DG ist nun der Live-Mitschnitt aus der Felsenreitschule auf zwei CD mit einem mehrsprachigen Booklet erschienen. Auf den Spielplänen der Opernhäuser ist das Stück eine Rarität – dies der […]

Aus den Anfängen der Großen

„Die Winterreise geht über nur lyrische Anforderungen weit hinaus, bis zur Dramatik reicht die Skala des Ausdrucks“, schreibt Dietrich Fischer-Dieskau in Auf den Spuren der Schubert-Lieder. Wesentlicher erscheint noch seine Bemerkung, „Die Forderung an einen einheitlichen Darstellungsstil, die ebenso an den Sänger der Schönen Müllerin wie an den Winterreise gestellt wird, lässt sich im zweiten […]

Korrektiv zur Live-Aufführung

Als Ehrung zum Verdi-Jahr 2013 brachten die Salzburger Festspiele eine Neuinszenierung des Don Carlo heraus, die  sich wegen der seltenen fünfaktigen italienischen Fassung und einer illustren Sängerbesetzung als Attraktion des Festspielsommers erwies. Der Cast wurde angeführt von Jonas Kaufmann in der Titelrolle, dessen Partien auf der Opernbühne seit geraumer Zeit auf DVD dokumentiert werden. Hier […]

Goldgräberstimmung

Für die Verehrer von Elisabeth Schwarzkopf dürfte das eine gute Nachricht mit Tendenz zur Sensation sein: Knapp acht Jahre nach dem Tod der Sängerin erfährt ihre umfangreiche Diskographie eine bemerkenswerte Erweiterung – nämlich mit Antonio Vivaldis Gloria in C-Dur RV (Ryom-Verzeichnis) 589 und den Quattro Pezzi Sacri von Giuseppe Verdi. Es handelt sich um Mitschnitte […]

Aus Wiener Schatztruhen

Aus den Archiven des Österreichischen Rundfunks stammen die interessanten Neuigkeiten von Walhall und Myto. Alle sind erstmals auf CD erhältlich und meist in sehr guter Klangqualität. Die größte Rarität der Novitäten stellt Der Musikant  von Julius Bittner (1874-1939) aus dem Jahr 1910 dar, ein volkstümliches Drama mit spätromantischem Touch um einen fahrenden Musiker und seine Leidenschaft zu der […]

Rollende Augen, finstere Blicke

Die bereits seit Jahren, erst als VHS-Video, später als DVD kursierende Macbeth-Aufführung von 1972 aus Glyndebourne ist kürzlich bei Arthaus (102316) neu wieder herausgekommen. Auf den ersten Blick verwundert das, hat eine über vierzig Jahre alte Opern-Inszenierung heute doch schon fast steinzeitlichen Charakter. Alles, wirklich alles hat sich inzwischen in der Opernszene verändert. Eine so […]

Otello-Häppchen aus sechs Jahrzehnten

Auf den ersten Blick ist es ja keine schlechte Idee, einen großen Querschnitt des Otello von Giuseppe Verdi mit verschiedenen Interpreten aus sechs Jahrzehnten zusammenzustellen. Caruso und Zenatello bis Vickers, Martinelli bis Vinay und del Monaco. Ähnlich große Namen bei den Jagos, den Desdemonas und den Dirigenten. Schnell wird aber klar, dass der sich anbietende Vergleich […]