Oper

Indiskret

29 Auf großes Interesse nicht nur in der Berliner Operngemeinde und nicht nur, weil eine von ihrem Ehemann gestiftete Büste im Foyer der Deutschen Oper an sie erinnert, dürfte eine DVD über Pilar Lorengar stoßen, die bei Arthaus erschienen ist und die sich  außer auf Aussagen von Familienmitgliedern und künstlerischen Wegbegleitern auf ein Dossier im […]

Glanzvolles Dokument

  Nicht gerade Begeisterung hatte sich im Jahr 2004 in Italien breit gemacht, als bekannt wurde, Riccardo Muti würde die sehnlichst erwartete Wiedereröffnung der Scala nach jahrelanger Renovierung nicht mit Verdi oder Puccini, sondern mit Antonio Salieris bis dahin unbekannter Oper Europa Riconosciuta feiern. Und nicht fröhlicher wurde man wahrscheinlich beim Blick auf die fast kahle […]

Tsunami d’amour

  Wo besser als in Indien oder Ceylon und damit in Bizets Les Pȇcheurs de Perles bietet sich für Regie die Möglichkeit, archaische Bräuche, religiöse Verstiegenheit und moderne Technik unter einen konzeptionellen Hut zu bringen, und so kombiniert denn auch Regisseurin Penny Woolcock unbekümmert, aber durchaus nicht werkentstellend einen zottelhaarigen guruhaften Hindupriester mit einem laptopbedienenden […]

Mitreissend

  Unsterblich weniger durch seine Dichtkunst als durch die gleichnamige Oper von Umberto Giordano wurde Andrea (André) Chénier, eines der letzten Opfer des Terrors Robespierres, ehe dieser selbst die Guillotine besteigen musste. Aus Covent Garden gibt es jetzt eine DVD/Blu-ray, die dem geplagten Opernfreund die seltene Möglichkeit gibt, mit den Personen des Stücks zu fühlen, […]

Hexe auf dem Fahrrad

  Seine Maskerade gilt als die dänische jokes about viagra Nationaloper schlechthin, viel weniger bekannt ist auch in seinem Heimatland sein zweites Musikdrama, Saul og David, das 2015 zum 150. Geburtstag von Carl Nielsen an der Oper Kopenhagen neu einstudiert wurde, indem man der alten, traditionellen Inszenierung eine „moderne“, in die Jetztzeit verlegte folgen ließ. […]

Tanti affetti

  „Konkurrenz belebt das Geschäft“, heißt eine ökonomische Weisheit, und die zwischen zwei Tenören führt zu ungeahnten Höchstleistungen. Hatte der Beginn von Rossinis Donna del Lago an der Met mit den knallbunten Farben, Türkis für den Himmel, Ocker für die Erde, nur Museales in der Optik angedroht, rissen die Leistungen der Sänger und des Dirigenten […]

Auf in bessere Zeiten….

  Das gibt es fast nur noch im unbeirrbar optimistischen Amerika: Der neue Herrscher Malcolm ist ein gütiger, der nicht die Terrorherrschaft Macbeth’s fortsetzt, sondern sogar den noch immer traurig sein Familienfoto betrachtenden Macduff in den allgemeinen Freudentaumel mit einbezieht. Gar nicht stört es, dass Regisseur Adrian Noble von Bühne- und Kostümbildner Mark Thompson für […]

Verdi und Manet

  Der Stückvorhang zu Benoît Jacquots Neuinszenierung von Verdis La traviata an der Pariser Opéra Bastille zeigt Manets bekanntes Gemälde Olympia von 1865, welches auch Violettas Bett ziert – neben dem Sofa und einer kleinen Frisiertoilette das einzige Möbelstück des ersten Bildes (Bühne: Sylvain Chauvelot). Zum Vorspiel sieht man Violetta mit Dottor Grenvil und Annina, […]

Flórez als Rossinis Arnold

Das Problem mit Graham Vick ist, dass seine Inszenierungen wie die von Robert Carsen oft so tun, als ob sie neue Sichten vermitteln. Aber in Wirklichkeit wiederholt auch er nur seine bekannten Formeln: Updating in eine nahe Vergangenheit (gerne die Dreißiger oder die Fünfziger), zeitlich-stilistische Brüche in Kostümen und Optik, Mäntel, grelle Farben und weiße […]

Biederkeit in neuem Glanz

Nach dem Erleiden von psychisch schwer gestörten (Scala) oder als schleimig-betrügerische Politfunktionäre (Berlin) auftretenden Lohengrinen kann man den Skandal um den biederen Zimmermann, als der der Gralsritter 2009 in München erschien, um am Häusle-Erbauen seiner Elsa in Latzhose behilflich zu sein, gar nicht mehr verstehen, umso mehr als man dort zu dieser Zeit an Spießigkeit […]