Oper

Zwei Klassiker der Moderne

  Im Frühjahr 2017 entstand in Graz, wohin seine Familie verbannt worden war und der 13jährige Luigi Dallapiccola nach einer Aufführung des Fliegenden Holländers den Wunsch Komponist zu werden fasste, eine Einspielung seines Einakters Il Prigioniero (Chandos). Im kurzen zeitlichen Abstand folgt nun die von Chandos im September 2019 Kopenhagener Koncerthuset (CHSA 5278) zur weiteren […]

BAROCKE MORDE

  In der Pflege des Barockrepertoires ist das Label cpo ein Vorreiter mit immer neuen und innovativen Aufnahmeprojekten. Jetzt erschienen zwei Einspielungen aus den Jahren 2016 und 2018. Im September 2018 erfolgte in Raven die Einspielung von Carl Heinrich Grauns erstmals in der Moderne aufgeführter Oper in fünf Akten Polydorus (555 266-2, 2 CDs). 1726 […]

Franz von Suppé: „Il Ritorno del Marinaio“

. Wer im Werkverzeichnis von Franz von Suppé nach einer Oper mit dem Titel Il Ritorno del Marinaio sucht, wird vergeblich etwas finden. Über das Uraufführungsjahr 1885 wird er dann feststellen können, dass es sich um Suppés letzte Oper Die Heimkehr des Matrosen handeln muss, die am Hamburger Stadttheater unter der Direktion des hoch geschätzten […]

Massenets „Don César de Bazan“

  Opernreisende erinnern sich mit Freuden an die glorreichen Zeite des elegantens Théâtre Imperial im nordfranzösischen Compiegne – was gab es da nicht an unbekannten, wunderbaren Titeln zu sehen: Meyerbeers Dinorah (die Sache mit der Ziege, weit vor der konzertanten Wiedererweckung in Berlin), Halevys Charles VI, Mignon von Thomas (mit der hoffnungsvollen Lucille Vignon, Le […]

Summer-Sale: Neues & Älteres

  Das italienische Label Dynamic ist ja operalounge.de–Lesern kein unbekanntes, und immer wieder berichten wir über die Live-Mitschnitte von Festivals und herausragenden Aufführungen weitgehend in Italien, zuletzt eben der wunderbare Fernand Cortez in Florenz oder Il Schiavo aus Cagliari (aus dieser Quelle, vom phantasiereichen Teatro Lirico, von der auch die Oper Palla de Mozzi des […]

Starkes aus dem Bolshoi-Archiv

  Denkt man an Pjotr Iljitsch Tschaikowski und seine Opern, so sind es ganz ohne Frage Eugen Onegin und Pique Dame, die auch nicht nicht nur primär an der russischen Oper interessierten Klassikfreunden etwas sagen und die sich auch im Standardrepertoire der Opernhäuser etablieren konnten. Bereits bei Iolanta, die zumindest ab und an aufgeführt wird, besteht ein gewaltiger Abstand in Sachen […]

Für die Kommilitonen

So düster, wie das kaum erkennbare Cover es weismachen will, ist das Erstlingswerk von Vincenzo Bellini gar nicht, denn am Ende finden trotz einiger Intrigen doch die „richtigen“ Liebespaare zueinander. Adelson e Salvini lieben, teilweise über Kreuz, Fanny und Nelly, daneben gibt es viele männliche Partien, denn die Oper aus dem Jahr 1825 war für […]

Orientalisches aus Toronto

  Die Anzahl der Einspielungen von Jules Massenets Comédie lyrique Thaïs ist überschaubar – jüngstes Dokument war die Aufnahme mit Renée Fleming und Thomas Hampson bei Decca 2005. Frankophile Opernfreunde favorisieren als Referenzaufnahmen noch immer jene mit Renée Doria von 1961 (ebenfalls Decca) und Andrée Esposito (1959/live). Nun bringt das Label CHANDOS auf 2 CDs […]

Gegen den Mief der Nachkriegszeit

  Die Aufführung ist längst vergessen, der akustischen Erinnerung helfen die zwei CDs (Capriccio C54405) auf die Sprünge. Stephan Kimmig hatte in seiner Stuttgarter Inszenierung von Henzes Oper Der Prinz von Homburg die Militärmaschinerie durch einen Turnsaal ersetzt, darin Körperertüchtigung und Selbstoptimierung an den Ballettstangen an die Stelle von militärischen Training und Gefecht traten und der […]

„O squallido, o esangue“

  Wer eine Opernaufführung besuchen will, für deren Regie, Szene und Lichtregie Robert Wilson verantwortlich ist, sollte sich darauf gefasst machen, Bilder von atemberaubender Schönheit zu sehen, umso mehr, wenn  die Kostüme von Jacques Reynaud stammen, aber er sollte auch eine Optik ertragen können, die absolut nichts mit der Musik, mit der Handlung und mit […]

Jaja der deutsche Wald …

  Schwer tun sich die deutschen Opernbühnen mit Webers Oper Der Freischütz, hat dieses Werk doch einige Prädikate und Vorkommnisse, die fortschrittlichen, modernen Regisseuren ein Gräuel sein müssen, so der Ruf, die Nationaloper der Deutschen zu sein, den deutschen Wald als Handlungsort, einen Geistlichen als Konfliktlöser und deus ex machina, einen Chor von Männern mit Gewehren, […]