Die vergessene Oper (123)

Feliks Nowowiejskis  „Baltische Legende“

. Vor kurzem stellten wir die Vertonung des Sienkiewicz-Romans Quo vadis durch Feliks Nowowiejski vor, die bemerkenswerter Weise gleich auf zwei neuen Aufnahmen zu erleben ist (cpo und Dux – die Dux-Einspielung sogar mit ihrem originalen deutschen Libretto). Nun gab es im Dezember 2017 eine weitere Oper Nowowiejskis, nämlich die Baltische Legende (Legenda Baltyku), der […]

Wer war denn noch ...

 Walter Hagen-Groll

Es dürfte immer noch eine Ausnahme sein, dass der Name des Chordirektors genannt wird, wenn es darum geht, die Verantwortlichen für den Ruf eines großen Opernhauses auszumachen. Im Falle von Walter Hagen-Groll war es jedoch selbstverständlich, dass sein Name im gleichen Atemzug mit den Chefdirigenten und Intendanten genannt wurde, die der Deutschen Oper Berlin in […]

Wer war denn noch ...

Eduard Wollitz

  Wenn in meiner Hinterhofwohnung ferner Studententage in Berlin-Moabit (Ofenheizung und Außentoilette) die Plattenpakete aus den USA (Sam Goodies!) kamen, saßen wir Musik-Freunde (die sich Inhalt und Porto teilten)  aufgeregt um meinen einzigen festen Tisch und ergingen uns in ekstatischer Vorfreude an diesem spezifischen LP-Geruch, den nur noch wir Ältere kennen – es roch nach Lager […]

Josef Suks "Asrael" bei Oehms Classics

Ausdruck des Leids

  Der tschechische Komponist Josef Suk (1874-1935) steht auch heute noch im Schatten seines Schwiegervaters Antonín Dvorák. Suks wohl bekanntestes Werk ist gleichwohl untrennbar mit diesem verbunden, widmete Suk seine 1905/06 entstandene und Asrael betitelte Sinfonie c-Moll op. 27 doch ausdrücklich Dem Andenken Antonín Dvoráks und seiner Tochter, meiner Gattin Ottilie. Unglücklicherweise starb nämlich auch Suks Gemahlin, kurz nach dem […]

50 CDs zu Rossinis 150. Todestag bei Warner

Qual tenero diletto

  Stopp. Da stimmt doch etwas nicht. „Die kritische Ausgabe seiner Werke durch die Fondazione Rossini in Pesaro“, schreibt der im Vorjahr verstorbene Rossini-Kenner und Liebhaber Philip Gossett im Vorwort der 50 CDs umfassenden Rossini-Edition von Warner (weitgehend aus den Beständen der EMI und Erato), „hat mittlerweile mehr als die Hälfte seiner Opern, besonders die […]

Wer war denn noch ...

Karl Terkal

  Wenn es die Kategorie sympathische Sänger gäbe, Karl Terkal gehörte mit Sicherheit da hinein. Besser ist er für mich nicht zu charakterisieren. Selbst dem Herzog aus Verdis Rigoletto, diesem gemeinen und verschlagenen Kerl, der über Leichen geht, gewinnt er darstellerisch noch gute Seiten ab. Diese Worte sollen keine Kritik sein sondern der Versuch, einen […]

Eine bemerkenswerte Frau und Sängerin

Edda Moser zum 80.

  Auch an Edda Moser erinnere ich mich genau. Sie war ein überwältigendes Bühnenereignis – ich denke, man wird der unglaublichen Wucht ihrer Stimme, aber auch deren Zartheiten und Nuancen darin nur gerecht, wenn man sie auf der Bühne erlebt hat. Sie war ein „Theatertier“. Zudem hatte ich das Glück, sie noch in ihrer früheren Phase […]

Jakub Józef Orlinski: Debüt bei Erato

Seelenzustände

  Den jungen polnischen Countertenor Jakub Józef Orlinski stellt Erato/Warner mit seinem ersten Soloalbum vor (0190295633745), für das der Sänger ein ungewöhnliches Programm zusammengestellt hat. Musikalisch beraten wurde er dabei von Yannis François, der auch die kritischen Editionen der Stücke erstellte. „Anima sacra“ ist der Titel dieser Anthologie mit geistlichen Werken von der zweiten Hälfte […]

Die vergessene Oper (121)

Saint-Saens: „ASCANIO“

. Opernfans werden aufjauchzen, dass die von Samuel Zinsli so hymnisch besprochene Aufführung des Ascanio von Camille Saint-Saens aus dem Grand Théâtre de Genève 2017 nun auch als CD erschienen ist, in einer etwas freudlos-schwarz-weißen, aber recht informativ ausgestatten Buch-CD-Edition bei der franzöischen Firma B Records (LBM 013/ 3 CDs mit französisch-englischem Libretto und vielen […]

Was für eine Stimme ...

Gertrude Grob-Prandl

  Am 16. April 1995 verstarb Gertrude Grob­-Prandl, 1917 in Wien  geboren und trotz der nicht immer erwiderten Gegenliebe der Wiener Institutionen eine erz-österreichische Person. Mit ihr ging ein Zeitalter zu Ende, in dem die voluminösen, kraftvollen und vor allem schönen Stimmen wesentlich häufiger waren als heute. Anders als die von Birgit Nilsson war ihre […]