(Die vergessene Oper 166)
Franz von Suppé: „Il Ritorno del Marinaio“
. Wer im Werkverzeichnis von Franz von Suppé nach einer Oper mit dem Titel Il Ritorno del Marinaio sucht, wird vergeblich etwas finden. Über das Uraufführungsjahr 1885 wird er dann feststellen können, dass es sich um Suppés letzte Oper Die Heimkehr des Matrosen handeln muss, die am Hamburger Stadttheater unter der Direktion des hoch geschätzten […]
(Die vergessene Oper 157)
Massenets „Don César de Bazan“
Opernreisende erinnern sich mit Freuden an die glorreichen Zeite des elegantens Théâtre Imperial im nordfranzösischen Compiegne – was gab es da nicht an unbekannten, wunderbaren Titeln zu sehen: Meyerbeers Dinorah (die Sache mit der Ziege, weit vor der konzertanten Wiedererweckung in Berlin), Halevys Charles VI, Mignon von Thomas (mit der hoffnungsvollen Lucille Vignon, Le […]
Die vergessene Oper (156)
Reichas „Lenore“
Zum 250. Geburtstag
. Lenore fährt aus dem Schlaf empor. „Bist untreu Wilhelm oder tot?“ Preußen und Österreich haben ihre verlustreiche Schlacht um Prag beendet. Doch der Verlobte kehrt nicht zurück. Er ist gefallen. Die verzweifelte Braut hadert. „Bei Gott ist kein Erbarmen“, ruft sie aus. Was half das Beten? „Kein Sakrament mag Leben den Toten wiedergeben.“ Bei […]
Die vergessene Oper (155)
Ivan Zajc: „Nikola Subic Zrinski“
Oper als Identitätsmarker
. Der italienisch-österreichisch-kroatische Komponist Ivan Zajc (eigentlich Giovanni von/ de Zaytz 1832/ Fiume -1914/ Zagreb) kann als ein weiterer politischer wie künstlerischer Repräsentant der enormen gesellschaftlichen Umwälzungen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Europas gelten. Sein Lebenslauf und seine Karriere stehen fast symbolisch für die Auflösung der alten nationalen Ordung und der großen Machtblöcke. […]
(Die vergessene Oper 47)
Offenbachs „Voyage dans la Lune“
Erstmals komplett
. Offenbachs Science-Fiction-Spektakel Le Voyage dans la lune kam 1875 am Théâtre de la Gaîté in Paris heraus – als opulente Raumfahrtrevue in vier Akten und 23 Bildern. Es geht um den Lebemann-Prinz Caprice, der auf der Suche nach neuen Liebesabenteuern zum Mond fliegt (auf Erden hat er schon alle Jagdgebiete durchstreift). Aber auf dem […]
(Die vergessene Oper 151)
Sullivan, Cellier & Ford
Victorianisches: "Haddon Hall", "Captain Billy" und "Mr Jericho"
2018 veranstaltete die National Gilbert and Sullivan Opera Company eine professionelle Wiederbelebung von Haddon Hall seit etwa hundert Jahren. Obgleich es bloß zwei Aufführungen gab, die John Groves für ORCA rezensierte, stieß die Produktion auf großes Interesse, allein schon deshalb, weil ein Großteil der Musik Sullivan von seiner besten Seite zeigt. Das nunmehrige Vorhandensein von Aufführungsmaterial […]
Die vergessene Oper (104b)
Lemoynes Oper „Phèdre“ zum Zweiten
nun voll orchestriert beim Palazzetto Bru Zane
. Die Phädra-Vorlage des Eurypides hat neben Racine (den Schiller sogar ins Deutsche übersetzte) auch manche Komponisten inspiriert, so Simone Mayr oder Ildebrando Pizetti (nach D´Annunzio). Und auch Jean-Baptiste Lemoyne, ein Zeitgenosse Cherubinis (etwas jünger), der 1780 seine Phèdre auf die Bühne in Paris brachte. Eine erste „Sparversion“ für eine Aufführung bei Maria-Antoinette zu Hause kam bereits beim Palazzetto […]
(Die vergessene Oper 154)
Paers „Agnese“
. „Ferdinando Paer hatte keine Chance“. Das verkündete Urteil war hart. Als Stendhal Ausschau nach mittelmäßigen Komponisten hielt, deren mäßige Leistungen jenes seines Helden Rossini in umso hellerem Lichte hätten erstrahlen lassen sollen, waren Giovanni Simone Mayr („Mayer“, wie er ihn nennt) und Fernando Paer seine Zielscheiben. In der 1823 verfassten Vie de Rossini – […]
Die vergessene Oper (50)
Joachim Raffs „Benedetto Marcello“
. Ein gemeinsames Schicksal teilen Joachim Raff und einer seiner Helden in seiner vorletzten von sechs Opern, der deutsche Komponist Johann Adolf Hasse, miteinander: Beide waren sie zu Lebzeiten hochberühmt und viel gespielt und fielen schließlich dem Vergessenwerden anheim. Den Titel für das Werk, das eigentlich „Kunst und Liebe“ heißen sollte, verleiht allerdings ein Zeitgenosse […]
Die vergessene Oper (153)
Spontinis „Fernand Cortez“
. Das Maggio Musicale Fiorentino überwältigte und überraschte am 12. Oktober 2019 mit einer in modernen Zeiten nie gesehenen Oper: der ersten Version des Fernand Cortez, dem gigantischen Oeuvre, das Napoleon bei Gasparo Spontini (1774 – 1851) in Auftrag gegeben hatte, um für den Feldzug in Spanien im Jahre 1809 Propaganda zu machen, das dann […]
Die vergessene Oper (152)
Morlacchis „Tebaldo e Isolina“
. Bezüge zwischen den unterschiedlichen Produktionsstätten bestimmen unser Leben. Wir essen italienisch, schlafen in türkischem Makko und bedienen chinesische Technik. Interkulturelle Verbindungen finde ich eines der spannendsten Themen. Im Bereich der Kunst, in diesem Falle der Musik, ist das genau so interessant, namentlich auf dem Gebiet der Oper, wenn man sich das (angebliche) Spannungsfeld zwischen […]
Die vergessene Oper (150)
Charles-Hubert Gervais: „Hypermnestre“
. Mit einer veritablen Rarität wartet das Label GLOSSA auf und veröffentlicht auf zwei CDs die Tragédie en musique Hypermnestre von Charles-Hubert Gervais (GCD 924007). 1716 wurde sie an der Pariser Académie royale de musique erfolgreich uraufgeführt, stand danach bis 1766 immer wieder auf dem Spielpan und wurde auch von den Werken Rameaus nicht verdrängt. […]
(Die vergessene Oper 20)
Anton Urspruch: „Das Unmöglichste von Allem“
. Anlässlich der Erstveröffentlichung der Oper bei Naxos und als Alternative zum Wagner-Jahr 2013: Eine wirklich komische deutsche Oper – Anton Urspruchs Oper Das Unmöglichste von Allem; Peter P. Pachl umreißt das Leben des Komponisten und die Genesis seiner Oper. . Anton Urspruch (1850 – 1907): Leben und Schaffen „Töne bedürfen keiner Worte zu ihrem Verständnis. Ihr […]
Die vergessene Oper (151)
Grétrys „Raoul Barbe Bleue“
. Blaubart – das düstere Märchen von Charles Perrault war vermutlich die erste Geschichte der Weltliteratur, die einen Serienmörder zum Helden hatte. Vertont wurde sie mehrmals erfolgreich – die bekanntesten Bühnenversionen stammen von Jacques Offenbach und Bela Bartók. Nun ist eine weitere auf CD erscheinen – Raoul Barbe Bleue von Grétry aus dem Jahre 1789, […]
Die vergessene Oper (148)
Voglers „Gustaf Adolf och Ebba Brahe“
. 1990 gab es eine bemerkenswerte Initiative der Stockholmer Königlichen Oper, als sich das Todesdatum des schwedischen Königs Gustav III (* 13. Januar./ 24. Januar 1746; gest. in Stockholm; † 29. März 1792 ebenda und Abb. oben: Alexander Roslin – King Gustav III of Sweden and his Brothers/ Wikipedia) zum 200. Mal näherte und zu […]