Die vergessene Oper (18)
Henri Rabauds „Mârouf“
Wüstenzauber
. Endlich kommt sie doch, die Karawane, auf die Mârouf nie zu hoffen wagte. Sie war nur ein Trick, um in Khaitan und beim dortigen Sultan als reicher Kaufmann Eindruck zu schinden. In Kairo gab es für den armen Flickschuster kein Halten mehr, nachdem ihn die zänkische Gattin Fattoumah beim Kadi wegen angeblicher Brutalität verleumdete […]
Die vergessene Oper (16)
Das Yiddish Theatre in New York
. Aktueller denn je sind die Zeugnisse einer gelungenen Integration von Auswanderern/ Flüchtlingen/ Migranten in ihrem Gastland – über kaum ein Thema wird ja gegenwärtig so viel diskutiert wie genau darüber. Deshalb ist es spannend zu sehen, wie sich die jüdischen (russischen und polnischen) Auswanderer des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts auf der Flucht […]
Die vergessene Oper (112)
Paolo Carrer: „Markos Botsaris“
. Angesichts der bizarren Drohungen des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan gegen Griechenland und seines Anspruches auf bestimmte griechische Inseln, angesichts der berechtigten alten Feindschaft der Griechen und Türken (wegen der unter großen Opfern errungenen Freiheit von den Türken/ Osmanen erst im 19. Jahrhundert und auch wegen der skandalösen und von der internationalen Gemeinschaft kaum geahndeten Besatzung […]
Die vergessene Oper (110)
Antonio Smareglias „Nozze istriane“
. Sehr wenige Theater außerhalb Triests und einiger Städte an der istrischen Küste der Adria haben in der Vergangenheit Antonio Smareglias Opern aufgeführt, die jedoch für Aufmerksamkeit in Prag oder Wien gesorgt hatten. Im heute kroatischen Pola am 5. Mai 1854 und im selben Jahr wie Catalani geboren, begann Antonio Smareglia sehr früh mit seiner […]
(Die vergessene Oper 11)
Marzanos „Normanni a Salerno“
Glaubenskämpfe im Mezzogiorno
. Eine seit langem vergessene Oper, die ihre (zu kurze) Auferstehung verdiente, ist rund 185 Jahre nach der Geburt des Musikers und Komponisten Temistocle Marzano wiederentdeckt worden. Marzano, Lieblingsschüler von Mercadante, wurde von Salerno, seiner Adoptivstadt , damit geehrt, dass sie seine Oper I Normanni a Salerno im Januar 2006 mit Erfolg in eben dieser […]
Die vergessene Oper (108)
Tigran Tschukadians Oper „Arshak II.“
Mittler zwischen West und Ost
. Nur wirklich Eingeweihte werden den Namen Tigran Tschukadian (je nach Umschrift auch Dikran Chukadijan oder auch Dikran Tschuchadschjan) je gehört haben, und doch spielten er und sein Werk einen entscheidenden Part im Kampf um die Unabhängigkeit Armeniens von den Türken/Osmanen, die wie Griechenland auch Armenien im 19. Jahrhundert knebelten. Zwar wurde Tschukadians Werk im Wesentlichen […]
Die vergessene Oper (107)
Weinbergers „Wallenstein“
Ein düsteres Gesellschaftsgemälde
. Schon wieder nicht Gera. Wie bereits beim Ullenspiegel von Braunfels, der unlängst auf DVD aus Linz kam, stammt auch die neue cpo-CD von Jaromir Weinbergers Wallenstein nicht von den Bühnen der Stadt Gera, wo sowohl die Oper von Braunfels wie die von Weinberger während der entdeckungsfreudigen Oldag-Intendanz in deutscher Erstaufführung (!!!) 2009 herausgekommen waren. […]
(Die vergessene Oper 120b)
Gounod zum 200. Geburtstag
2018 jährt sich der Geburtstag von Charles Gounod zum 200. Mal – Grund für den Palazetto, im kommenden Jahr drei seiner Opern aufführen und für eine die CD mitschneiden zu lassen: Le tribut de Zamora, Faust in der Erstversion als Opéra-comique/ mit Dialogen und La Nonne Sanglante (die es ja bereits in Osnabrück gegeben hat). […]
Die vergessene Oper (105)
Ivar Hallströms Oper „Den Bertagna“
. Was fällt uns theaterübersättigten Mitteleuropäern zur nordischen, bzw. schwedischen Oper ein? Abgesehen von Josef Martin Kraus und seinem Umkreis während der Periode um Gustav III? Nicht übermäßig viel, ohne nun schwedische Komponisten der näheren Gegenwart diskriminieren zu wollen. Natürlich gibt es Hugo Alfvén, Allan Pattersson, Gunnar de Frumerie, Kurt Atterberg, Wilhelm Stenhammar (über die […]
(Die vergessene Oper 54)
Nowowiejskis „Quo Vadis“
. Vor 100 Jahren war das Opern-Oratorium Quo Vadis ein viel aufgeführtes Werk. Zwischen 1909 und dem Ausbruch des 2. Weltkriegs stand es mehr als 200 Mal in Europa und in Amerika auf den Spielplänen. Der Titel ist natürlich weltweit durch den Roman des amerikanisch-polnischen Schriftstellers Henryk Sienkiewicz bekannt, der als Vorlage für den Mammutfilm […]
Die vergessene Oper (104)
Jean-Baptiste Lemoynes Oper „Phèdre“
. Die Phädra-Vorlage des Eurypides hat neben Racine (den Schiller sogar ins Deutsche übersetzte) auch manche Komponisten inspiriert, so Simone Mayr oder Ildebrando Pizetti (nach D’Annunzio). Und auch Jean-Baptiste Lemoyne, ein Zeitgenosse Cherubinis (etwas jünger), der 1780 seine Phèdre auf die Bühne in Paris brachte. Und in Paris konnte man sie nun (nach Präsentationen am […]
Die vergessene Oper (102)
„Amelia“ von Ivan Zajc
Alternative zu Verdi
. Schon immer fand ich die sogenannten Kleineren Komponisten (Compositori minori) aus dem Umkreis Verdis so spannend in ihrem Bemühen, eine alternative Musiksprache zum Giganten der italienischen Oper zu entwickeln und damit eine eigenständige Identität zu zeigen. Operalounge.de-Lesern wird nicht entgangen sein, dass wir viel über diese Musiker berichtet haben – Marzano ist so einer, […]
Die vergessene Oper (103)
Spontinis „Agnese di Hohenstaufen“
. Das Theater Erfurt bot am 1. Juni 2018 eine ganz besondere und von Fans mit rasender Spannung erwartete Premiere: endlich und erstmals in moderner Zeit die originale deutsche Fassung von Spontinis Agnes von Hohenstaufen auf das Libretto von Ernst Raupach. Immer wieder gab es Gerüchte, dass Riccardo Muti das im Original an der Scala […]
(Die vergessene Oper 76a)
Bellinis „Bianca e Gernando“
. Bei Naxos erschien der SWR-Mitschnitt der Bellini-Oper Bianca e Gernando (das G- in Gernando ist wichtig in der Unterscheidung zur Zweitfassung der Oper als Bianca e Fernando) von 2016 – wieder eine der wirklichen Überraschungen von „Rossini in Wildbad“, dem deutschen Festival, das seit Jahren mit hoher Qualität nicht nur bei Rossini-Aufführungen (und Mitschnitten) […]
Die vergessene Oper (101)
Heinrich Dorns „Nibelungen“
Alternative zu Bayreuth: Ein „Ring" vor Wagner
. Am Theater Zwickau-Plauen gab es Anfang Mai 2004 eine nicht geringe Sensation: eine Nibelungen-Oper aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, noch vor Wagners Ring, dessen Libretto vom Komponisten nur ein Jahr zuvor im Druck erschienen war. Für jeden Freund der deutschen romantischen Oper ein Muss, war diese Ausgrabung wieder einmal dem rührigen Intendanten lngolf […]