Zwei Bücher von Rainer Pudill und eine Oper von Clint Borzoni
Der göttliche Antinoos
Die Geschichte ist filmreif. Oder auch opernreif. Wie man will. In die Literatur hat sie Einzug gehalten. Beispielsweise mit dem grandiosen Roman Mémoires d’Hadrien (in deutscher Übersetzung: Ich zähmte die Wölfin) der französischen Schriftstellerin Marguerite Yourcenar. Hadrian also, der Kaiser des römischen Imperiums (76 bis 138), das viel größer war als Europa, wie es […]
"Wie man wird was man ist": die Bayerische Staatsoper vor und nach 1945 im Henschel verlag
Strenges Gericht
Von der hohen Warthe der besserwissenden um nicht zu sagen besserwisserischen Nachgeborenen her betrachtet ein vierköpfiges Autorenkollektiv (Jürgen Schläder, Rasmus Cromme, Dominik Frank und Katrin Frühinsfeld) die Geschichte der Bayerischen Staatsoper vor und nach 1945 unter dem Titel „Wie man wird was man ist“. Es geht um die Jahre 1933 bis 1963, und so […]
"Wiener Herz am Sternenbanner" vom Neffen Ernst Kaufmann bei Edition AV
Bruno Granichstaedten – Stationen eines Lebens
payday advance loans Als einziger seiner Kollegen der Komponistengilde wohnte Emmerich Kálmán am 2. Juni 1944 in New York der Trauerzeremonie für Bruno Granichstaedten bei. Auch Kálmán war erst 1940 nach New York gekommen, und wie Granichstaedten konnte er in Amerika nicht mehr richtig Fuß fassen. Mit Beiträgen zur Austrian Sylvester Cavalcade 1942, zu […]
"Diese kostbaren Augenblicke: 275 Jahre Staatsoper unter den Linden" im Carl Hanser Verlag
Prachtband zum Jubiläum
Ein Fries mit den Statuen des Apollo und den ihm zugeordneten neun Musen, Töchter des Zeus und jeweils einer Kunstgattung zugeordnet, ist der Schutzumschlag für die untere Hälfte des Prachtbandes zum 275. Geburtstag der Staatsoper Berlin und weist auf die Inschrift über dem Portal des Hauses hin, so vom Erbauer Friedrich dem Großen gewollt […]
Christoph Wagner-Trenkwitz: "Das Orchester, das niemals schläft" im Amathea Verlag Wien
Keiner schlafe…
Wer die beiden dickleibigen Bände von Christian Merlin zum 175. Geburtstag der Wiener Philharmoniker durchpflügt hat, meint vielleicht, bereits alles über den berühmten Klangkörper zu wissen, was wissenswert ist. Aber Christoph Wagner-Trenkwitz gelingt es mit seinem quantitativ weit unterlegenen Das Orchester, das niemals schläft doch noch, qualitativ eine ganz andere, aber nicht weniger beachtenswerte Saite […]
Ein Sänger-Kompendium von Kurt Gänzl bei Routledge, London
Victorian Vocalists
. Als Nicht-Brite und Musikliebhaber sitzt man staunend vor dem gewichtigen Kompendium von Kurt Gänzl:Victorian Vocalists (nicht Singers – hat das eine Bedeutung? „Nein“, sagt der Autor, „klingt nur „classier“ und alliteriert sich schön…“), das gerade im Londoner Routledge Verlag in Englisch erschienen ist.746 Seiten und 106 Sänger (wenn ich richtig gezählt habe) der Viktorianischen […]
Michael Horowitz über "Leonard Bernstein" im Amalthea Verlag Wien
Mosaiksteine
Bereits einige, zum Teil sehr umfangreiche Biographien von Leonard Bernstein gibt es, so dass es nur konsequent von Michael Horowitz (nicht verwandt mit dem gleichnamigen Pianisten) ist, sich in seinem Buch mit dem Untertitel Magier der Musik auf das zu beschränken, was er Mosaiksteine nennt. Gleichzeitig aber soll es über eine reine Biographie hinausreichen, ein […]
Hans Rudolf Vaget: "Wehvolles Erbe" im S. Fischer Verlag
Kein Wagner ohne Hitler
Wer sich seinen nächsten Besuch einer Wagner-Oper, speziell den der Meistersinger gründlich verderben will, der lese zuvor Hans Rudolf Vagets neues Buch Wehvolles Erbe im Fischer Verlag, womit das des Komponisten aus Bayreuth gemeint ist. Während man beim Lesen der ersten 150 Seiten dem Autor noch in vielem folgen konnte, wohl manchmal die Augenbrauen […]
Eine neue Spontini-Biografie aus Frankreich
Genie und Eitelkeit
Am 6. September 1829 schrieb Konstanze, Mozarts Witwe, an eine Freundin in Paris und äußerte ihre Dankbarkeit für all das, was der Mann seiner Korrespondentin für den Nachruhm Mozarts tue: „Mein Sohn Wolfgang wird außer sich vor Freude sein; denn wie groß war seine Freude und Dankgefühl, mit mir von dem höchst wohltätigen Freund […]
Misha Asters Buch über die Berliner "Staatsoper" im Siedler Verlag
Staat, Oper und Staatsoper
Erscheint genau zum Tag der Deutschen Einheit und, wichtiger noch, dem der Wiedereröffnung der Berliner Staatsoper Unter den Linden nach sieben Jahren Umbau und Renovierung ein Buch mit dem Titel Staatsoper, ist 540 Seiten dick, davon 465 Seiten Text, der Rest Anmerkungen, schreibt gar Daniel Barenboim das Vorwort, dann erwartet man eine Festschrift im […]
"Musikalisches Weimar" - ein neues Buch der "Edition Leipzig"
Licht und Schatten
Dieses Buch gibt sich bescheiden. Auf knapp achtzig Seiten wird ein bedeutendes Kapitel deutscher, ja europäischer Musikgeschichte abgehandelt. Bach, Liszt und Wagner – Spaziergänge durch das musikalische Weimar von gestern und heute. Herausgekommen ist die reich bebilderte Neuerscheinung in der Edition Leipzig (ISBN 978-3-361-0025-3). Autor Heinz Stade, Journalist und Buchautor aus Erfurt, der thüringischen Landeshauptstadt, kennt sich aus. Er […]
Spurensuche beim "Rosenkavalier" im Hollitzer Verlag
Jaja, der Vetter dort …
„Sind auf dem Weg zum Weißen Roß! Wo wir logieren bis übermorgen.“ Wer sich im Rosenkavalier ein bisschen auskennt, dem ist auch dieser Gasthof geläufig. Ochs bringt ihn ins Spiel, als er sich in Reisekleidern Zutritt zum Schlafgemach der Marschallin verschafft. Mit seiner bescheidenen Entourage ist er soeben in Wien angekommen und beabsichtigt, zunächst […]
Ein neues Buch im Prestel Verlag
Das Archiv der Firma Ricordi
Wer noch immer den schönen und gutsortiertern Geschäften von Ricordi, einst nicht nur in jeder größeren italienischen Stadt eine Fundgrube für den Musikfan, nachtrauert, der erhält durch einen prachtvollen Bild- und Textband mit dem Titel Eine Kathedrale der Musik – Das Archivio Storico Ricordi Aufklärung über die Geburt, Entwicklung und Erfolge und schließliche Zerschlagung des einstigen […]
"Vi canto una storia": Katia Ricciarelli mit einem Opernbuch für Kinder
Märchentante
Nun auch ein Buch geschrieben wie bereits viele ihrer Kollegen und Kolleginnen hat Katia Ricciarelli und setzt damit nicht in Erstaunen, weil sie es überhaupt tat, sondern ob des Sujets, das sie gewählt hat. Nicht ihre erfolgreiche Karriere als Sängerin, nicht ihr Wirken als Direttore artistico des Festivals in Macerata, das ihr einige der […]
Ein neues Buch über Wieland Wagner im Deutschen Kunstverlag
Momentaufnahmen
Es ist, als sei der Vorhang der Zeit aufgegangen. Eine leere Bühne, Wieland Wagners Bühne. Finale Siegfried. „Leuchtende Liebe, lachender Tod!“ Brünnhilde und Siegfried sind eins. Wie zu einer antiken Statue zusammengewachsen. Eine Szene mit großer Symbolkraft. Für mich gehört sie zu den stärksten Erfindungen des Regisseurs. Sie ist in verschiedenen Varianten erhalten und […]