Janačeks "Katya Kabanova" unter Simon Rattle bei LSO
Das Orchester als Protagonist
. Die Oper heißt Katya Kabanova, aber sie müsste eigentlich Die Wolga oder Das Unwetter oder Der aufgehende Mond heißen, so wie die Textvorlage Ostrowskis, nach der Leos Janaček sein Werk schuf, Das Gewitter heißt. Nicht die Sänger sind die Protagonisten, sondern das Orchester, das alle diese wunderbaren Naturereignisse zaubert und das es nur als […]
Von den Salzburger Festspielen: Koskys "Katja Kabanova" bei Unitel
Alles Puppen
. Gut zwanzig Jahre nach der Marthaler-Inszenierung unter Sylvain Cambreling mit Angela Denoke in der Titelrolle füllen die Salzburger Festspiele die sehr schmale Auswahl der Katja Kabanova–Aufführungen auf DVD, die zwischenzeitlich u.a. noch durch die schöne Carsen-Aufführung mit Karita Mattila bereichert wurde, mit einer neuen Variante an. Diesmal aus der Felsenreitschule, vor deren Ausmaßen Barrie […]
"Jenufa" aus Covent Garden bei Opus Arte
Glanzvoll nach Corona
. Schlimmes erdulden müssen die Opern von Mozart und Verdi und vieler anderer Komponisten durch die moderne Regie, weitgehend verschont davon bleiben die Werke von Leoš Janáček, denen allerhöchstens die Verwurzelung in einer Landschaft, in einem Milieu abhanden kommt, deren Grundkonflikt und Personal hingegen intakt bleiben. Das mag daran liegen, dass hochtrabende Ideale wie la […]
"Jenufa" von der Berliner Staatsoper bei C-Major
Aus der Tropfsteinhöhle
. Dass man einem Werk seine ganz eigene Regie-Handschrift aufdrücken kann, ohne es zu entstellen, stattdessen dem Zuschauer neue Möglichkeiten der Interpretation eröffnet, ohne sie ihm aufzuzwingen, beweist Damiano Michieletto mit seiner Inszenierung von Janáčeks Jenufa an der Staatsoper Berlin zu Corona-Zeiten, so dass nicht exakt auszumachen ist, welche Einfälle der Krisenzeit geschuldet und welche […]
Pavol Breslik mit Janáčeks "Tagebuch eines Verschollenen" bei Orfeo
Idiomatisch
Janáček war ein fleißiger Zeitungsleser. Im Mai 1916 fand er in der Lidove noviny, in der er vier Jahre später auch auf die Motive für sein Schlaues Füchslein stieß, die Notizen über einen jungen Bauernburschen, der vom elterlichen Hof verschwunden war. In seiner Kammer habe man Aufzeichnungen gefunden, die sein Verschwinden mit der Liebe […]
Aus München: "Aus einem Totenhaus" bei BelAir Classics DVD
Typisch Castorf
„Schlimmer geht’s nimmer“, denkt sich der naive Opernfreund bereits beim Lesen der Inhaltsangabe im DVD-Booklet zu Janáceks Lageroper Aus einem Totenhaus, aber weit gefehlt: Wenn Frank Castorf die Regie übernimmt strömt das Blut statt in Bächen in Strömen, wird alles Schreckliche doppelt, nämlich zusätzlich noch auf einer Videowand gezeigt, inspiriert nicht ein verletzter Raubvogel […]
Janaceks "Lidové noviny "/ "Das schlaue Füchslein" bei Oehms Classics
Aus der Oper Frankfurt
Marie Stejskalová las die Lidové noviny und musste herzlich über die Bilderfolge von von Stanislav Lolek und die Texte von Rudolf Tésnohlidek lachen. Durch das Lachen der Hauswirtin wurde Leos Janáček auf die Abenteuer des Füchsleins in den Lidovky aufmerksam, für die er selbst regelmäßig Feuilletons schrieb. Die Idee zur siebten seiner zehn Opern, die […]
Kantate "Amarus" und Suiten von Leos Janácek bei Praga Digitals
Ein Mönch sehnt sich nach Liebe
Es ist die alte Geschichte. Amarus weiß nicht, wer sein Vater und seine Mutter waren. Er ist ein Findelkind und lebt in einem Kloster. Sein Name bedeutet Bitternis. Ein Engel prophezeit ihm, dass er des Todes sei, sollte er nur ein einziges Mal vergessen, das Öl für das Ewige Licht nachzufüllen. Eines Morgens, als […]