Hans Werner Henze

Wiener Henze-Initiative

. Innerhalb von zwei Wochen kam es im November 2017 zu zwei bedeutenden Aufführungen des Oratorio volgare e militare in zwei Teilen für Sopran, Bariton, Sprechstimme, gemischten Chor, Knabenstimmen und Orchester von Hans Werner Henze: Das Floß der Medusa. In Hamburg, wo die geplante Uraufführung 1968 nicht über die Generalprobe hinauskam, dirigierte Peter Eötvös das […]

Tragisch?

  „Eine große Liebestragödie von klassischen, archaischen Ausmaßen“ glaubte Hans Werner Henze mit der Oper Das verratene Meer zu komponieren. Tragisch im klassischen Sinn allerdings ist die Geschichte nicht, denn dazu müsste für mindestens eine der Figuren „die unausweichliche Notwendigkeit, so zu handeln, dass etwas Verhängnisvolles passiert“, bestehen.  Der Roman des Japaners Yukio Mishma, auf […]

Gegen den Mief der Nachkriegszeit

  Die Aufführung ist längst vergessen, der akustischen Erinnerung helfen die zwei CDs (Capriccio C54405) auf die Sprünge. Stephan Kimmig hatte in seiner Stuttgarter Inszenierung von Henzes Oper Der Prinz von Homburg die Militärmaschinerie durch einen Turnsaal ersetzt, darin Körperertüchtigung und Selbstoptimierung an den Ballettstangen an die Stelle von militärischen Training und Gefecht traten und der […]

Oratorium der Grausamkeit

  Auf rund 35 Quadratmetern verewigte Géricault in seinem 1819 entstandenen und heute im Louvre hängende Kolossalgemälde einen brandaktuellen Skandal, der kurz zuvor zur Entlassung des Marineministers und 200 Offizieren geführt hatte. Gerne hätte die französische Öffentlichkeit vergessen, was der Maler in La Radeau de la Méduse schilderte: die Überfahrt der französischen Fregatte Méduse, die […]