Hallo und guten Tag,
„Noch ein Opernmagazin? Und dann noch online – nee, wirklich!“ Ich hör’s richtig, wie es in Kollegen- und Leserkreisen raunt. Warum also ein weiteres neues? Ah – da liegt der ganze Unterschied (um die Marschallin zu zitieren). Operalounge.de soll Lust machen und Lust vermitteln. Operalounge.de will Spaß machen, will anregen, will Wissenswertes neben Individuellem, Originelles neben Seriösem bieten, will verstärkt das Gewicht auf das Historische legen ohne altbacken zu sein. Operalounge.de will erklärtermaßen auch ein Anwalt des Vergessenen sein, will den Blick auf die heutige Musikszene durch Vergleich mit dem Vergangenem schärfen und sternschnuppenartigen Events etwas Bleibendes (und auch Bewährtes) entgegensetzen, ohne in tümelnden Konservativismus zu verfallen.
Operalounge.de ist nicht an Werbung gebunden, weil es eben ein Magazin ohne finanzielle Absichten ist. Bei Operalounge.de finden Sie die hochpersönliche Meinung von vielen verschiedenen Autoren, die Oper und Musik als ihren Lebensinhalt betrachten und damit (aber nicht davon) leben.
Entstanden ist der Gedanke an ein professionelles „anderes“ kritisches, auch verrücktes, bizarres, ungewöhnliches Magazin, als ich mich nach jahrzehntelanger Tätigkeit als Chefredakteur der Ende 2012 eingestellten Musikzeitschrift orpheus fragte, ob ich nun den noch beträchtlichen Rest meines Lebens in Partnerschaft Marmelade rühren sollte (dieses Jahr waren’s Aprikosen)? Oder ob ich noch einmal – aber nicht unter den drückenden kommerziellen Zwängen – meiner Liebe zu Sängern, Oper, Büchern und eben Musik folgen und andere an meinen Leidenschaften/Interessen/Erlebnissen/Erfahrungen teilhaben lassen sollte/wollte?
Die vielen eindrücklichen Begegnungen mit herausragenden Sängerpersönlichkeiten, die wunderbaren und im Nachhinein fast mythischen Aufführungen, die ich erleben konnte (ich vergesse nie den Beginn der Rossini-Renaissance in Pesaro 1985/86 oder die französischen Serien in Paris unter Bogianchino) haben doch so tiefe Spuren hinterlassen, dass ich die Lust, die ich empfand und empfing, weitergeben möchte, eben Menschen weiterhin begeistern will, sie anstoßen möchte, mit mir und meiner wunderbaren Crew noch einmal auf eine Reise in dieses magische Land der akustisch-optischen Genüsse mitzukommen.
Und einen wirklich fabelhaften Redaktions-Kollegen vom Fach habe ich mit Rüdiger Winter (ebenfalls Journalist und ehemals von der Berliner Morgenpost) gewonnen; dazu den in Sachen Korrektur und Übersicht unersetzlichen (ehemaligen und nun neuen) Kollegen Bernd Hoppe. Den professionellen Anspruch garantieren optisch die kreativen vier jungen Webdesigner, die uns diese Website gebaut haben – Raoul, Jens, Jonathan und Olaf aus der Ritterstrasse in Kreuzberg (Verein der Gestaltung e. V), die von uns älteren Herren vielleicht anfangs etwas amüsiert waren und dann mit vollem Elan das in die gegenwärtige Erscheinungsform übersetzt haben, was uns nur vage im Kopf herumschwirrte. Der Umgang mit ihnen hat mir und uns eine ganz neue Welt der Ästhetik und Kommunikation geöffnet, und ich danke ihnen für ihre Güte und Geduld. Zudem gilt mein Dank Kevin Clarke – ohne seinen Enthusiasmus und seine Kentnisse wären wir über die Anfänge nicht hinausgekommen. Mit dabei sind nun auch meine bewährten „Säulen“ Ingrid Wanja, Julia Poser, Rolf Fath sowie manche andere. Es sollen weitere dazu kommen, wir sind ja erst am Anfang.
Mit Operalounge.de setze ich auch meinen Eltern ein kleines Denkmal, meiner wunderbaren, klugen Mutter und meinem großzügigen, liebevollen Stiefvater, ohne die ich wohl nie dahin gekommen wäre, wo ich heute bin. Sie beide würden mir – lebten sie noch – liebevoll und aufmunternd zulächeln. Ohne sie wär´s nix, da bin ich mir sicher!
Nach diesem kleinen sentimentalen Ausflug freuen wir uns als Macher, Sie zu unterhalten, zu fordern, zu testen, anzuregen, zu irritieren (ganz gewiss) und zu informieren. Machen Sie mit – Operalounge.de kostet nichts und macht ganz sicher Spaß, uns zumindest sehr und jetzt schon. Schreiben Sie uns – wir zählen auf Sie! Auch auf Ihre Meinung!
Geerd Heinsen
Berlin, im September 2013