Die Bayreuther Festspiele sind schockiert und fassungslos angesichts des plötzlichen und völlig unerwarteten Todes ihres Pressesprechers Peter Emmerich im Alter von nur 61 Jahren, der ihn mitten aus dem Leben und seiner Arbeit reißt. Nach seiner Verpflichtung durch W olfgang Wagner und seiner ungewöhnlichen, von höchsten staatlichen Stellen der damaligen DDR gebilligten Übersiedlung von Dresden nach Bayreuth noch vor dem Mauerfall stand er über 30 Jahre lang im Dienst der Bayreuther Festspiele. Sowohl als wissenschaftlicher Berater der Festspielleitung wie auch als Redakteur der Programmhefte war er deren zentrale intellektuelle Instanz, als Ansprechpartner für die Presse eine Institution. Gerade auch in heiklen Situationen verstand er es stets, den richtigen Tonfall und die angemessene Wortwahl zu finden, ohne seine überragende Bildung und Belesenheit zu Markte tragen zu müssen. Immer mit Freundlichkeit und Humor, aber wenn es sein musste auch mit überzeugendem Nachdruck hat er die Bayreuther Festspiele nach außen vertreten und alle, die ihn kannten, spüren lassen, dass die Seele dieses Unternehmens jene conditio humana war und ist, aus denen auch die Werke Richard Wagners leben.
Festspielleiterin K atharina Wagner verliert mit ihm nicht nur einen hoch erfahrenen und loyalen Mitarbeiter, sondern auch einen verlässlichen Vertrauten. Die Bayreuther Festspiele sind ärmer ohne ihn, sein jäher Verlust wird ohne weiteres und schnell kaum zu ersetzen sein. Die Festspielleitung, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Mitwirkenden der Bayreuther Festspiele halten inne und verneigen sich in hoher Anerkennung um Peter Emmerichs jahrzehntelange Verdienste um Wagners Werk und seine Bayreuther Bühne und verharren in tiefer Trauer. (Quelle Bayreuther Festspiele)
Der langjährige Sprecher der Bayreuther Festspiele starb am Mittwoch (11.12.19) völlig überraschend. Seine frühere Ehefrau fand den 61-Jährigen tot in dessen Wohnung, nachdem Emmerich am Morgen nicht zur Arbeit erschienen war. Festspiel-Chefin Katharina Wagner reagierte bestürzt. Peter Emmerich war 30 Jahre lang Sprecher der Bayreuther Festspiele und ein enger Vertrauter sowohl des früheren Festspielleiters Wolfgang Wagner, als auch dessen Tochter und Nachfolgerin Katharina. 1989, noch kurz vor der Wende, von Wolfgang Wagner von der Dresdner Staatsoper als persönlicher Mitarbeiter nach Bayreuth geholt, manövrierte der stets loyale Emmerich die Bayreuther Festspiele durch so manche Krise. Egal, ob Wolfgang Wagner mit dem früheren Regisseur Christoph Schlingensief wegen einer Video-Installation heftig aneinander geriet oder 2012 der russische Sänger Evgeny Nikitin mit einem mutmaßlichen Hakenkreuz auf der Brust am Grünen Hügel zur Probe erschien: Selbst als im Jahr 2016 ein alter Film auftauchte, der den früheren Reichskanzler Adolf Hitler als engen Freund der Familie Wagner in Haus Wahnfried zeigte, beantwortete Emmerich die Fragen der Journalisten souverän und trug so wesentlich dazu bei, den öffentlichen Schaden in Grenzen zu halten. Die Bayreuther Festspiele dankten es Emmerich ihrerseits mit Loyalität. Als herauskam, dass er einige Zeit als inoffizieller Mitarbeiter beim Ministerium für Staatssicherheit der DDR registiert war, stellte sich die Festspielleitung hinter ihren Sprecher. Emmerich selbst sagte damals, bei der Beurteilung seiner Vergangenheit müsse man die Verhältnisse in der DDR berücksichtigen. Emmerich sagte aber auch: „Ich war kein Held.“ (Quelle BR/ Foto Peter Emmerich/ Foto BR/ Bayreuther Festspiele)