Der rumänische Bariton Nicolae Herlea ist tot. Er starb am 24. Februar 2014 im Alter von 86 Jahren. Deutscher Herkunft, wurde er 1927 in Bukarest geboren, wo er auch seine erste musikalische Ausbildung erhielt. Dort debütierte er 1950 als Silvio. Später setzte er seine Studien in Rom fort. Damit legte er den Grundstein für seine besonderen Leistungen auf dem Gebiet der italienischen Oper. Herlea war in den fünfziger und sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts sehr gefragt und unternahm Gastspiele in die internationalen Musikzentren wie die Mailänder Scala und die Salzburger Festspiele. An der Metropolitan Opera in New York wirkte er über drei Spielzeiten. Seine Antrittsrolle 1964 war der Posa in Verdis Don Carlo. Davon hat sich auch ein Mitschnitt erhalten, der vor einiger Zeit offiziell bei Sony herausgebracht wurde. Als seine Glanzrolle galt der Figaro in Rossinis Il barbiere di Siviglia. Berühmtheit erlangt Herlea auch durch seine Mitwirkung bei zahlreichen Plattenproduktionen, darunter Pagliacci, La forza del destino, La Traviata, Tosca und Lucia di Lammermoor. Seine relativ dunkel getönter Bariton war auch höhensicher und zeichnete sich durch große Geschmeidigkeit aus. Nach dem Abschluss seine Karriere gab er noch Meisterkurse in seiner Heimatstadt Bukarest.
R.W.