Mit Bedauern hörten wir vom Tode des Dirigenten Enoch zu Guttenberg (* 29. Juli 1946 in Guttenberg; † 15. Juni 2018 in München, mit vollständigem Namen Georg Enoch Robert Prosper Philipp Franz Karl Theodor Maria Heinrich Johannes Luitpold Hartmann Gundeloh Freiherr von und zu Guttenberg)
Enoch zu Guttenberg studierte Komposition und Dirigieren in München und Salzburg. Einer seiner Lehrer war Carl Feilitzsch. 1967 gründete er die Chorgemeinschaft Neubeuern. 1997 wurde ihm die Leitung des freien und projektbezogenen Orchesters Klangverwaltung übertragen. Zahlreiche Einspielungen auf CD (Naxos u. a.) dokumentieren diese Zusammenarbeit. Im Jahr 2000 leitete Enoch zu Guttenberg im Königsschloss Herrenchiemsee ein siebentägiges Bachfest. Daraus entstanden im nächsten Jahr die Herrenchiemsee Festspiele,[6] die seither jährlich unter Guttenberg als Intendant auf der Insel Herrenchiemsee veranstaltet wurden. Seit Mai 2003[8] war Guttenberg Ehrendirigent der Hofer Symphoniker.
Guttenberg war stark im Umweltschutz engagiert. Er war 1975 Mitgründer des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Im Mai 2012 trat er aus diesem aus, weil er die seiner Meinung nach landschaftszerstörenden Windkraftanlagen im Gegensatz zum BUND ablehnte und den Verdacht der Käuflichkeit des BUND nicht länger mittragen wollte.[ Enoch zu Guttenberg hat seine Kritik am BUND aufrechterhalten. Enoch zu Guttenberg war Mitglied im Kuratorium der ÖDP-nahen Stiftung für Ökologie und Demokratie. Er war zunächst Mitglied der CSU, trat aber im Jahr 1992 nach einem Konflikt mit dem damaligen Bayerischen Ministerpräsidenten Max Streibl aus, weil dieser sich weigerte, an einer Demonstration gegen Antisemitismus teilzunehmen.[16] Später trat Guttenberg auf Drängen seines Sohnes Karl-Theodor wieder in die Partei ein. Enoch zu Guttenberg starb im Juni 2018 im Alter von 71 Jahren.
Für seine Arbeit erhielt Guttenberg mehrere Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, den Bayerischen Poetentaler (1994), die Bayerische Staatsmedaille für Verdienste um die Umwelt (2009) sowie den Bayerischen Verdienstorden. Den Deutschen Kulturpreis ECHO Klassik gab er im April 2018 als Reaktion auf die Preisverleihung an die Rapper Kollegah und Farid Bang zurück.[18] Diesbezüglich sprach er „von einem schmutzigen Menetekel für eine furchtbare Zeit, die angebrochen“ sei. 2015 wurde Guttenberg Ehrenpräsident im neu gegründeten Verein für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern (VLAB). (Quelle/ Foto Wikipedia)