Jan Buchwald

 

Am 28. Juli 2019 starb der Bariton Jan Buchwald.  1974 in Solingen geborene Künstler hatte schon als Schüler privaten Gesangsunterricht genommen. Nachdem ihm Martha Mödl bei einem Vorsingen Talent bescheinigte, nahm er ab 1995 ein reguläres  Studium auf, das er hauptsächlich bei Carl Heinz Müller in Hannover absolvierte. Zusätzlich besuchte er diverse Meisterkurse, bei denen sich eine engere Beziehung zu Dietrich Fischer-Dieskau entwickelte, mit dem er auch weiter arbeitete als er längst im Engagement war.

Im Jahr 2000 kam er als Anfänger an die Hamburgische Staatsoper, zunächst als Mitglied des Opernstudios, ab 2002 wurde er ins Ensemble übernommen. Zu Beginn in vielen kleinen Partien eingesetzt, stellte sich der erste große Erfolg 2004 mit der Titelpartie in Reinhard Keisers „Der lächerliche Prinz Jodelet“ ein; da war ein junger lyrischer Bariton mit schöner Stimme und genügend Volumen für das nicht einfach zu singende Hamburger Haus. Danach folgten über die Jahre eine Vielzahl meist mittlerer Partien, von Wagner Heerrufer, Kothner und Donner (den er unter Barenboim auch an der Scala, der Berliner Staatsoper und bei den Proms sang), von Strauss Faninal und Geisterbote, der Poet im „Turco in Italia“, der Paolo Albiani im „Simon Boccanegra“, mit dem Simone Young 2005 ihren Posten als GMD und Intendantin in Hamburg antrat. Vereinzelt kamen dann auch große Rollen, Graf Almaviva, Belcore, der Lortzing’sche Zar Peter und sogar Wolfram, aber es blieb zumeist bei einer Serie. Vielleicht hatte es mit den ab etwa 2009/10 einsetzenden gesundheitlichen Problemen zu tun, die ihm zwar nicht auf die Stimme gingen (ich habe noch Ende 2014 einen exzellenten Heerrufer gehört) aber die Planung in der Einsetzbarkeit erschwerten. 2015 traf ihn dann das Schicksal vieler Sänger beim Intendantenwechsel – der Vertrag wurde nicht  verlängert. Danach hat er nur noch vereinzelt Konzerte gegeben. Zu einem neuen Engagement kam es nicht mehr, da sich ab diesem Zeitpunkt die physische Kondition immer mehr verschlechtert zu haben scheint. Jetzt ist Jan Buchwald am 28. Juli 2019 (das bei Wikipedia angegebene Datum ist falsch) nach langer Krankheit – und trotzdem völlig überraschend – mit gerade einmal 45 Jahren in Hamburg verstorben. Hartmut Kühnel

  1. Matthias

    Ich war Mitschüler von Jan Buchwald 1993 und 1994 im Musikunterricht und habe voller Betroffenheit von seinem frühen Tod erfahren. Es würde mich auch interessieren, woran er gestorben ist.

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