Eugenia Ratti

 

Am Tage ihres Todes erhielten wir Nachricht vom, Ableben der italienischen Koloratursopranisten: Eugenia Ratti (5. April 1933 in Genua – 14. November 2020 in Piacenza) war eine italienische Opernsängerin (Sopran), die im lyrischen Koloraturfach international Karriere machte. Sie wurde insbesondere gerühmt für ihre Mozart-, Donizetti- und Verdi-Interpretationen.

Eugenia Ratti studierte bei ihrer Mutter und nahm Privatstunden bei Tito Schipa. Sie debütierte 1954 an der Mailänder Scala als Adina in L’elisir d’amore – in einer Inszenierung Franco Zeffirellis, mit Carlo Maria Giulini am Pult. Der Scala blieb sie viele Jahre lang treu, sie sang dort unter anderem die Dircé in Cherubinis Médée (mit der Callas in der Titelpartie) und die Novizin Constance vom heiligen Dionysius in Poulenc‘ Dialogues des Carmélites (in der Uraufführung des Werkes am 26. Januar 1957).

Rasch entfaltete sich eine internationale Karriere, die sie unter anderem an die Opernhäuser von Paris, Barcelona, München, Wien, Dallas und San Francisco führte. Sie gastierte beim Glyndebourne Festival Opera (1955 als Nannetta im Falstaff), beim Festival d’Aix-en-Provence und beim Wexford Festival Opera (1969 in Haydns L’infedeltà delusa). Mit der Callas alternierte sie in den weiblichen Hauptrollen des Barbiere di Siviglia (Rosina) und des Turco in Italia (Fiorilla). Innerhalb weniger Spielzeiten etablierte sich die Ratti im Kreis italienischer Spitzensänger, zu denen damals die Cossotto, Freni, Simionato und Tebaldi zählten sowie die Corelli, Di Stefano, Gobbi, Siepi und Valletti.

Ihre Stimme entsprach den Anforderungen für einen lyrischen Koloratursopran und eignete sich für die damaligen Ohren für Mozart-Rollen, auch für die Spielopern von Donizetti und Rossini. Eine ihrer Paraderollen war die Musetta in Puccinis La Bohème, eine andere der Oscar in Verdis Un ballo in maschera. Es liegen mehrere Tondokumente vor, insbesondere mit der Callas (La sonnambula), aber auch mit der Tebaldi, wennglkeich sie uns heute eigenmtlich nur noch aus den Aufnahmen mit Maria Callas in Erinnerung geblieben ist. Nach ihrem Abschied von der Bühne wirkte sie als Gesangslehrerin am Konservatorium von Piacenza.

 

Tondokumente (Auswahl) Bellini: La sonnambula, EMI 1957, Coro e Orchestra Teatro alla Scala, Dirigent: Antonino Votto, mit Maria Callas, Nicola Monti, Nicola Zaccaria, Eugenia Ratti, Fiorenza Cossotto (Scala März 1957)
Cimarosa: Il matrimonio segreto mit Graziella Sciutti, Ebe Stignani, Luigi Alva, Carlo Badioli, Eugenia Ratti, Franco Calabrese, Orchestra del Teatro alla Scala di Milano dirigiert von Nino Sanzogno (1956)
Mozart: Ascanio in Alba, mit Emilia Cundari, Eugenia Ratti, Petre Munteanu, Ilva Ligabue und Anna Maria Rota, Orchestra da Camera dell’Angelicum di Milano und Polifonico di Torino, dirigiert von Carlo Felice Cillario (1961)
Mozart: Don Giovanni, mit Cesare Siepi, Birgit Nilsson, Leontyne Price, Fernando Corena, Eugenia Ratti, Wiener Staatsopernchor, Wiener Philharmoniker, Dirigent: Erich Leinsdorf
Verdi: Aida, als Stimme der Priesterin, mit Tebaldi, Simionato, Bergonzi, MacNeil; dirigiert Bon Herbert von Karajan, Decca 1959)
Verdi: Un ballo in maschera (Callas, Barbieri, di Stefano, Gobbi; Votto, 1956) EMI (Quelle: Wikipedia/ Foto Discogs)