Danica Mastilovic

 

Danica Mastilovic feierte am 7. November 2013 ihren 80. Geburtstag! Ihre Lieblingspartie war zweifellos die Elektra in Strauss‘ gleichnamiger Oper (Foto oben/Oper Frankfurt)). In nahezu 200 Vorstellungen hat Danica Mastilovic diese nicht nur stimmlich, sondern auch körperlich kraftraubende Titelpartie mit überwältigendem Erfolg gesungen.

Danica Mastilovic/Oper Frankfurt

Danica Mastilovic/Oper Frankfurt

Die gebürtige Jugoslawin studierte an der Musikakademie in Belgrad Gesang und wurde anschließend 1959 von Georg Solti an die Oper Frankfurt engagiert. Der damalige Erste Kapellmeister Wolfgang Rennert entdeckte sie in Belgrad – auf der Suche nach jungen Sängern für das neue Ensemble der Oper Frankfurt. Ohne Deutschkenntnisse und Studienabschluss ist sie zum Vorsingen nach Frankfurt gekommen und hat daraufhin vom Intendanten Harry Buckwitz einen Vertrag für drei Jahre bekommen. Sie debütierte als Tosca. Bei der Vorbereitung ihrer neuen Partien stand ihr vor allem der österreichische Studienleiter Hans Hasel zur Seite. Später eroberte sie alle wesentlichen Partien des jugendlich-dramatischen Fachs – von Desdemona in Verdis Otello bis zur Aida. 1960 gastierte sie erstmals als Tosca an der Wiener Staatsoper. Als Leonore in Beethovens Fidelio und Abigaille in Verdis Nabucco war sie in Chicago, Zürich, Verona und Buenos Aires zu hören. Daneben gastierte sie u.a. an der New Yorker Metropolitan Opera, an der Mailänder Scala sowie an den Opernhäusern von München, Hamburg und Berlin. Als Puccinis Turandot hat sie an 28 Opernhäusern weltweit gesungen. Unter Christoph von Dohnányi wechselte sie ins hochdramatische Fach und sang u.a. Partien wie die

Färbersfrau in Strauss‘ Die Frau ohne Schatten sowie von Wagner die Ortrud im Lohengrin, Senta in Der fliegende Holländer, Kundry in Parisfal, Isolde in Tristan und Isolde und Brünnhilde in Der Ring des Nibelungen. Unter Michael Gielen schloss sich die Partie der Küsterin in Janačéks Jenufa an. Als Alte Burya war sie in der Jenufa-Inszenierung von Adolf Dresen noch 1995 und 1997 zu erleben.

1983 wurde sie an der Oper Frankfurt mit dem Kammersängerinnen-Titel ausgezeichnet. Von den großen Rollen hat sie sich gegen Ende ihrer Laufbahn nach und nach verabschiedet und hat den Schwerpunkt ihres Repertoires mehr auf Charakterrollen verlegt. Mit der Partie der Amme in Tschaikowskis Eugen Onegin in der Saison 1998/99 ging für Danica Mastilovic ihre Zeit als festes Ensemblemitglied der Oper Frankfurt nach 40 Jahren zu Ende. Darüber hinaus jedoch blieb die noch immer im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen lebende Künstlerin dem Haus als Gast weiterhin verbunden. Die Oper Frankfurt gratuliert Danica

Und noch einmal als Turandot in Frankfurt/OR

Und noch einmal als Turandot in Frankfurt/OR

Mastilovic, einer der bedeutendsten Sängerpersönlichkeiten der Frankfurter Operngeschichte, herzlich zu ihrem 80. Geburtstag. (Holger Engelhardt/Presse Oper Frankfurt/M).

Und als ehemals West-Berliner Operngänger schließe ich mich den Glückwünschen sehr herzlich an – Frau Mastilovic habe ich an manchen und sehr eindruckvollen Abenden an der Deutschen Oper Berlin gesehen, machtvoll und hochkompetent, mit ebenso weitreichender dramatischer Sopranstimme als Elektra, Turandot u. a. – was für eine nachhaltige Künstlerin war sie doch. Ihresgleichen gibt es nicht mehr! G. H.