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Für Glückskinder müssten sich eigentlich Berliner Wagnerfreunde halten, denn sowohl Staatsoper wie Deutsche Oper haben einen frischen Ring des Nibelungen im Programm, und alle anderen Verehrer des Bayreuther Komponisten können diese entweder als Streaming bei Arte, was die Staatsoper angeht, oder als DVD von Naxos, was den Ring der DOB betrifft, genießen. Beide Ringe allerdings schienen unter einem unguten Stern zu stehen, der der Deutschen Oper kam wegen Corona anders als vorgesehen auf die Bühne, der der Staatsoper verlor durch Krankheit seinen Dirigenten, dessen 80. Geburtstag eigentlich damit gefeiert werden sollte. Gemeinsam hatten beide Aufführungszyklen, dass sie musikalisch zum Triumph, szenisch zum Desaster wurden, was nicht nur von manchen aus dem „alten Westberliner Publikum“, das der Intendant der DO missbilligend als „den Traditionen verhaftet“ anklagte, so empfunden wurde, sondern auch von großen Teilen des Feuilletons.
Es gehe um nichts Geringeres und Betrüblicheres „als die Totenfeier für die Gattung Oper“, hatte Regisseur Stefan Herheim im Vorfeld über seine Produktion an der Deutschen Oper gemeint. Das beflügelt doch die Schaffenskraft und –freude ungemein, lässt aber umso mehr in Staunen geraten, wenn man auf der Bühne nicht allüberall Särge, sondern Fluchtkoffer sieht, diese doch nun zum unsäglich großen Überdruss immer wieder von Renaissanceoper bis modernem Musikdrama missbrauchten Gebrauchsgegenstände, die neben dem für viele Überraschungen guten Flügel die Bühne beherrschen. Die von der Musik gerechtfertigte Hoffnung auf einen Neuanfang, da die zum Menschsein verurteilte Walküre durch die Rückgabe des Rings an den Rhein den Zustand der ursprünglichen Harmonie wieder hergestellt hatte, will die Regie nicht wahrhaben. Herheim entzieht sich dem Drama um Götter, Halbgötter und Fabelwesen, indem er aus dem Weltendrama ein gesellschaftskritisches Stück macht mit den Göttern als Aristokraten, den Riesen als Bürgertum und den Nibelungen als Proletariat. Platter geht’s nimmer! Die Existenz des Flügels auf der Bühne rechtfertigt die Regie mit den schönen Worten, er sei das „musikalisch-optische Tor zur Phantasie“, da er beim Schaffensprozess präsent gewesen sei. Da dürfte wohl kaum eine Operninszenierung mehr ohne denselben auskommen. Ein weiteres Moment sind die Mephistomaske von Gustaf Gründgens für Loge oder der Hitlergruß deutscher Soldaten (=gleich Nibelungen, aber in der Wehrmacht erst nach dem 20.7.44 Pflicht) von der Regie damit begründet, dass die Berliner Oper viel Wagner, so auch in der Nazizeit gespielt habe. Dabei wird übersehen, dass die Städtische Oper, die Vorgängerin der Deutschen, eine Gründung der Charlottenburger Bürger als Gegenstück zur Residenzoper, der Staatsoper, war. Einmal mehr wird hier ein Weltbild nicht aus den Tatsachen heraus entwickelt, sondern eine individuelle Sicht der Dinge den Tatsachen übergestülpt.
Ist die Inszenierung als Totenfeier für die Gattung Oper gedacht, dann hat diese wenigstens einmal mehr vielen Menschen einen Arbeitsplatz verschafft, eben den bereits erwähnten Kofferträgern, die sich schnell nicht nur derselben, sondern auch ihrer Kleidung bis auf die Unterwäsche, natürlich Schiesser-Feinripp (später auch Wotans Lieblingsmarke, Kostüme Uta Heisecke), entledigen und mit oder ohne Rheintöchter und ohne Rücksicht auf das Geschlecht sich allerlei sexuellen Vergnügungen hingeben. Außerdem beginnen sie damit, das Stück Der Ring des Nibelungen aufzuführen. Der Betrachter des Videos ist insofern gegenüber dem Besucher des Opernhauses im Vorteil, als eine geschickte Kameraführung ihn davor bewahrt, alle Absonderlichkeiten dessen, was die Statisten aufführen, wahrnehmen zu müssen. Sind diese ca. 30 Statisten mal nicht auf der Bühne, weil sie auch nicht für die Bewegung unendlicher Stoffbahnen (Bühne neben Herheim Silke Bauer) benötigt werden, dann können sehr packende Szenen entstehen, denn der Regisseur versteht etwas von Personenregie und provoziert die Sänger zu darstellerischen Höchstleistungen, auch wenn diese nicht immer goutiert werden können, so wenn Freia, zunächst ein hirnloses Dummchen, später, durch die Liebe Fasolts erweckt, zur hingebungsvollen Geliebten wird. Insgesamt sind die Götter rechte Deppen, und was bei Wagner noch leichte Ironie ist, so die Eifersucht Frickas, wird in der Herheim-Produktion zur schonungslosen Satire. Wenig nachvollziehbar ist, dass Alberich einer der Flüchtlinge bzw. Kofferträger, das Rheingold sein Blasinstrument ist- wozu dieses dann noch rauben? Die Regie verstrickt sich in viele Widersprüche und Ungereimtheiten, deren letzte der der Zwillinge im Uterus von Erda ist, die bekanntlich Mutter der Walküren, aber nicht von Siegmund und Sieglinde ist. Da hat sich Wotan wohl im Souffleurkasten, in den er zu einem Schäferstündchen mit Erda gestiegen ist, anstatt mit Fricka nach Walhalla zu wallen, vertan.
Hervorragend und damit den Rezensenten versöhnlich stimmend sind die meisten Sängerleistungen. Derek Walton ist ein sehr jugendlicher Göttervater, attraktiv auch im Schiesser-Slip, mit farbigem, angenehm timbriertem Bassbariton und lobenswerter Textverständlichkeit. Markus Brück als Alberich beginnt verhalten, verhilft der Boshaftigkeit des Nibelungen durch Timbreverfärbungen Gehör und kann voll überzeugen mit der Verfluchung der Liebe wie der des Ringes, macht aus dem Nachtalben eine tragische Figur. Kaum eine Wagnerpartie ist dankbarer als die des Loge. Thomas Blondelle zieht alle Register eines alle Qualitäten eines lyrischen wie eines Charaktertenors besitzenden Sängers und dazu eines großen darstellerischen Talents, das durch die Regie häufig in Puck-Nähe gerückt wird. Großsprecherische Tölpelhaftigkeit bzw. eitles Schönlingsgetue kennzeichnen Donner und Froh. Die Sänger Joel Allison und Attilio Glaser müssen dies in überzogener Form darstellen, werten die Partien jedoch vokal auf. Richard-Wagner-Karikatur mit entsprechendem Barrett, in KZ-Jacke, dazu mit einem durchdringenden Charaktertenor begabt, ist Ya-Chung Huang ein hervorragender Mime. Andrew Harris und Tobias Kehrer verkörpern Fasolt und Fafner, beide mit markanten Bässen begabt. Annika Schlicht hat für Fricka das Königinnenmuttergehabe in der Darstellung und lässt einen wunderschön ebenmäßigen Mezzosopran strömen. Mit jugendlich klingendem Sopran singt Flurina Stucki die Freia, die die jugendspendenden Äpfel als ihre Brüste vor sich herträgt. Kein Wunder, dass die Kerle andauernd danach grapschen. Judit Kutasi ist die warmstimmigste Erda, die man sich denken kann. Harmonisch fügen sich die Stimmen der drei Rheintöchter Valeriia Savinskaia, Arianna Manganello und Karis Tucker zueinander, auch das Orchester unter Donald Runnicles ist in Hochform, zeichnet feinste Stimmungen und erfüllt das Herz mit Andacht, akustisch ist das keine Totenfeier für die Oper, sondern ein Wiederauferstehungsfest.
Als besonders unselige Idee erweist sich in Die Walküre die Erfindung eines Sprosses aus der Verbindung von Sieglinde und Hunding, eines geistig behinderten Halbstarken, der messerfuchtelnd den ersten Akt durchlebt, ehe ihm die Mutter kurzerhand die Kehle durchschneidet . Das dürfte sie natürlich nicht wenige Sympathien beim Publikum kosten, denn selbst Hunding, geschweige denn Siegmund bekundet einige Zuneigung gegenüber dem armen Kerl , und so kann man ganz am Schluss, als sie mit Siegfried in den Wehen liegt und ihr ein Mime mit Wagnerbarrett das zullende Kind entreißt, auch nicht viel Mitleid mit ihr aufbringen. Wie alt sind die Zwillinge eigentlich, wenn Sieglinde bereits ein halbwüchsiges Kind hat? Mitte dreißig? Dann ist es kein Wunder, dass sie sich mit der Zeugung Siegfrieds beeilen müssen, diese durch Schiesser Feinripp hindurch sofort auf dem Flügel, der immer noch die Mitte der Bühne einnimmt, in Angriff nehmen. In dieser auf deutschen Bühnen häufig anzutreffenden Wäschemarke entsteigt auch Wotan dem Souffleurkasten, als käme er schon wieder von einem Besuch bei Erda. Eine weitere personelle Zutat sind äußerst (im ursprünglichen Sinne) geile Helden, die trotz vielfältiger blutender Wunden die Walküren sexuell bedrängen, ihren Rüstung und mehr von den Leibern reißen und wohl die Bezeichnung „Wunschmaid“ missverstanden haben. Soviel über die Aufstockung des Personals, und nun wieder zur Bühne, die aus einer Auftürmung von Hunderten, wenn nicht Tausenden von Koffern besteht, ein Teil davon als Mauerwerk zu Hundings Haus, wohl von den Flüchtlingen erbaut. Im Mittelpunkt der Bühne steht alle drei Akte wieder der schwarze Flügel, der bis in den Bühnenhimmel fahren, aber auch alles, was auf der Bühne gerade überflüssig ist, in sich aufnehmen kann, der Esche mit haftendem Schwert ebenso ist wie der Felsen, auf dem Brünnhilde ruht und aus dem sich hin und wieder Ballons erheben, so mit freundlichem Grün gefüllt zu „Winterstürme wichen dem Wonnemond“. Verfremdungseffekte werden mit gelegentlichem Griff zur Partitur erzielt, und der Feuerzauber hätte einer ambitionierten Schüleraufführung Ehre gemacht. Ach ja, mit einem sehr schönen Schäferhund, der eine Runde in Hundings Haus dreht, ist das Personal dann wirklich komplett.
Hätte die Regie auf viele dieser Ingredienzien verzichtet, könnte man sich uneingeschränkt über eine sehr stimmige, sehr feinsinnige, sehr detailliert gezeichnete Personenregie freuen, die nun in diesem Wust unangebrachter „Zutaten“ fast untergeht.
Und die akustische Seite? Da kann man wieder schwelgen ohne Ende mit einem Orchester , das strahlt, das sonst nie vernommene Details auskostet, das den großen Atem für die große Musik hat und die Könner für die solistischen Stellen. Auch die Sänger lassen kaum einen Wunsch offen. Eine hoheitsvolle Fricka, natürlich wieder in weißem Pelz, dazu ein weißes Köfferchen, ist Annika Schlicht mit machtvollem, Autorität heischendem Mezzosopran wie aus einem Guss und von schöner Farbe. Natürlich ist Nina Stemme, wenn es um die Brünnhilde geht, die für mich erste Wahl, und einmal das Hojotoho beachtlich gestemmt, ist sie nicht nur eine die Herzen berührende, perfekte Darstellerin der Wotanstochter, sondern erfreut auch mit einem ausgeruhten, in warmen Farben leuchtenden, zu vielen Nuancen fähigen Heldensopran. Mit hellleuchtendem Sopran ist Elisabeth Teige eine strahlende Sieglinde.
Die Walküren können auf erfahrene, altgediente Kräfte wie Ulrike Helzel oder Stipendiatinnen wie Karis Tucker bauen und aus Freia wurde Helmwige.
Mit herbem, baritonal gefärbtem Tenor singt Brandon Jovanovich einen darstellerisch agilen Siegmund. Seine Wälse-Rufe dürften zu den ausdauerndsten, nicht unbedingt den schönsten aller Ring-Zeiten gehören. Eine Wucht von Bass ist Tobias Kehrer als Hunding, optisch wie akustisch imponierend. Als Wotan kann Iain Paterson einen recht textverständlichen und markanten Bariton präsentieren. Und da war noch dieser Unglückswurm von Hundingling, in akrobatischer Gewandtheit gespielt von Eric Naumann, dessen Schuld es nicht ist, dass er wie ein überflüssiger Fremdkörper wirkt.
Im Siegfried hat man sich an Koffer, Feinripp, Flügel und Riesentücher bereits so sehr gewöhnt, dass sie nichtmehr so störend wirken wie an den beiden ersten Abenden, und erfreut sich an der manchmal sensationellen Lichtregie (Ulrich Niepel). Erda wohnt noch immer im Souffleurkasten und singt wunderbar mit der Stimme von Judit Kutasi. Überaus witzig im Spiel und prägnant im Singen ist der Mime von Ya-Chung Huang, mit Pagliacci-Maske zeigt sich der Alberich von Jordan Shanahan und kann mit einem hochpräsenten Bariton gefallen. Fafner Tobias Kehrer singt so effektvoll wie seine Augen glänzen und sich in seinem Rachen ein Ballett abspielt, zwei Riesenengel sich an seinem Leichnam versammeln. Nina Stemme lässt für mich die Sonne hochleben und leuchten, auch wenn sie wie Siegfried ab und zu in der Partitur nachschauen muss, während die Feinripp-Statisten meistens heterosexuell, aber auch mal als flotter Frauendreier Siegfried Nachhilfeunterricht in Sexualkunde geben. Vokal weit ausholend ist Iain Paterson ein sonorer Wanderer, der Waldvogel ist mit dem Knaben Sebastian Scherer niedlich, aber nicht durchgehend den richtigen Ton treffend besetzt. Das Orchester unter Donald Runnicles setzt seine tadellose Reise durch den Ring fort.
Die Wagner-Götter glänzten ja bekanntlich in der Götterdämmerung durch Abwesenheit, in der alten Götz-Friedrich-Inszenierung sah man sie im brennenden Walhalla verglühen, nun sind sie überaus und in großer Zahl einschließlich aller Walküren präsent, teilen mit den Flüchtlingen aus Rheingold und Walküre die Liebe zu Schiesser-Feinripp , und noch immer oder wieder füllen Berge von Hunderten von Fluchtkoffern die Bühne, obwohl die Flüchtlinge, wenn nicht gerade zu Göttern, dann doch zu Besuchern der Deutschen Oper mutiert sind, die im auf die Bühne versetzten Parkettfoyer samt seinem Mobile, dieses allerdings außer Funktion, mit Sektgläsern in der Hand flanieren. Und dank der Regie haben sich auch die Chordamen, allerdings stumm bleibend, die Götterdämmerung erobert.
Nicht nur was die Anwesenheit von Damen, abgesehen von den von Wagner konzipierten betrifft, ist Herheim schöpferisch tätig geworden, auch in der Behauptung, Hagen würde zu seinen Untaten nicht von Alberich angestiftet, sondern von Wotan, der auch mal am viel, so als Scheiterhaufen, beanspruchten Flügel sitzen und wie die anderen in die Tasten hauen darf. Ähnlich vielseitig ist wieder der Einsatz von riesigen weißen Tüchern, natürlich als Brautschleier, Leichentuch, Betttuch, Zudecke, Fanggerät und des Rheines Fluten. Sehr oft hat man den Eindruck, die Inszenierung erstarre in der Ausstellung des Dekorativen , statt dass Interaktion zwischen den Figuren stattfindet. Und wenn Alberich, Siegfried und Gunther mit Clownsmasken auftreten , Gunther auch bei der Überwältigung Brünnhildes dabei ist und die Nacht mit ihr verbringt, dann fragt man sich, wie der Verdacht aufkommen kann, Siegfried habe nicht Nothung zwischen sich und die Braut des Blutsbruders gelegt, dann reiht sich eine Ungereimtheit an die andere. Viele alte Regiehüte werden noch einmal ausgekramt, so die Lichtkegel ins Publikum, das Abgehen des Chors, der, was die Damen betrifft, keiner ist, durch die Saaltüren, die Benutzung der Rampen seitlich über dem Orchestergraben für Aktionen, das Platzieren eines Solisten unter den Zuschauern, alles schon gehabt und nie für gut befunden. Und wenn Hagen Siegfried nicht nur ersticht, sondern ihm auch noch den Kopf abschlägt, dann setzt es doch sehr in Erstaunen, dass der abgeschlagene Kopf eine andere Frisur hat als der kurz zuvor noch auf dem Rumpf befindliche, ganz abgesehen von Assoziationen mit Salome, wenn die Damen sich des Hauptes annehmen. Den Anspruch, den der Text im Programmheft erhob, löste die Aufführung nicht ein, die am besten gelingt, wenn all der erwähnte Schnickschnack entfällt wie in der Szene mit Waltraute oder der mit den Rheintöchtern.
Keine bessere Brünnhilde als die von Nina Stemme kann sich in meinen Augen ein Haus wünschen, und auch an diesem Abend erfüllt sie meine hochgespannten Erwartungen mit einem für mich dunkel strahlenden, unermüdlichen Sopran der unangefochtenen Höhensicherheit und mit einer der Wotanstochter würdigen Darstellung trotz des schlichten Flatterhemdchens, das ihr für den gesamten Abend verordnet worden war. Fast zu einer Karikatur hatten Regie und Kostümierung den Siegfried von Clay Hilley gemacht, von Kopf bis Fuß oder Flügelhelm bis Wadenbändern das Klischee eines germanischen Helden erfüllend, dann aber auch im Frack und, angesichts der Körperfülle des Sängers grenzwertig, ebenfalls in Schiesser-, ja Feinripp. Voll entschädigen für die verstörende Optik konnte der Sänger mit einem nimmermüden, nie matt werdendem Heldentenor, der sich unterschiedslos großzügig nie verausgabte, so aber auch zu keiner Steigerung mehr für Brünnhilde, die heilige Braut fähig war, sondern sein bemerkenswertes Stimmmaterial unterschiedslos verschwendete. Mit einem sonoren Bariton und mit der besten Diktion des Abends erfreuend, war Thomas Lehman ein vorzüglicher Gunther, Aile Asszonyi gab das Dummchen von Gutrune mit schönem lyrischem Sopran. Albert Pesendorfer sang einen markant-imposanten Hagen, Jordan Shanahan war der ungemein eindringliche Alberich. Okka von der Damerau glänzte durch eine eindringliche, klangvolle Bittstellerin Waltraute . Schöne junge Stimmen aus dem Ensemble konnte die Deutsche Oper für Rheintöchter (Meechot Marrero, Karis Tucker, Anna Lapkovskaja) und Nornen (Anna Lapkovskaja, Karis Tucker, Aile Asszonyi) aufbieten. Der Herrenchor ließ sich durch die Anwesenheit der Damen nicht irritieren, sondern ließ die Mannen so machtvoll wie kultiviert schmettern (Jeremy Bines) . Im schimmernden, glanzvollen Orchesterklang kann man genussvoll baden, ohne zu überhören, wie fein und nuancenreich im Orchestergraben ausgelotet wird, was auf der Bühne oft in allgemeiner Betriebsamkeit untergeht. Generalmusikdirektor Donald Runnicles hat aus seinem Klangkörper ein wunderbares Wagnerorchester gemacht (Naxos NBD0156VX). Ingrid Wanja