Charme et rêve

Noch ein Sommernachtstraum? Nicht wirklich, auch wenn wir hier auf Titania und Oberon treffen: vom König der Feen wird Isoline dazu verurteilt, sich am Tag ihrer Hochzeit in einen Jungen zu verwandeln, weshalb ihre Mutter, Königin Amalasonthe, sie mit ihren Begleiterinnen im Schloss einsperrt. Dort trifft sie auf den Prinzen Isolin, mit dem sie flieht. Unter dem Schutz Titanias erhält jener das Zugeständnis, sich in ein Mädchen zu verwandeln, wenn Isoline zu einem Jungen wird. Das alles spielt in einem Reich, in dem sich Phantasie und Traum verweben, mit fliegenden goldenen Drachen, einem Land, in dem es keine Spiegel gibt, einer großen Schlacht und der Überfahrt nach Aphrodites Insel Kythera – eben ein Märchen, ein Conte de fées, so der Untertitel. Das Spiel mit den Geschlechtern, die Ambiguität von Isoline und Isolin – beide von Sopranen gesungen – scheint uns heute weniger frivol als zur Zeit der Uraufführung 1888 am Pariser Théâtre de la Renaissance. Doch auch damals war Isoline, eines der früheren Bühnenwerkes von André Messager, dem noch rund zwanzig weitere folgen sollten, kein wirklicher Erfolg. Zu den weiteren Stücken gehört die reizende Véronique, Messagers einziger bleibender Erfolg, und Fortunio. Letzteren hat immerhin John Eliot Gardiner in seiner Einspielung von 1988 wieder in Erinnerung gebracht, während Véronique bereits in den späten 60er Jahren in einer EMI-Einspielung unter Jean-Claude Hartmann mit Mady Mesplé erschienen war. Noch früher, in den späten 50er und frühen 60er Jahren, entstanden die mal Opérette, mal Comédie musicale oder Opérette romantique bezeichneten Rundfunkaufnahmen von Coups de Roulis, Passionement und Monsieur Beaucaire, die in den 90er Jahren zusammen mit Werken u. a. von Adam, Audran, Bazin, Boieldieu, Ganne, Hérold, Lecocq, Hahn und Offenbach in der herrlichen Reihe Gaite Lyrique erschienen. Aus den gleichen Quellen, den Archiven des Institut National de l‘ Audiovisuel, kommt nun ebenfalls die Erstveröffentlichung von Isoline (frz., engl. Beiheft); leider ohne Libretto, dafür mit einer Erzählerin vor jedem Bild.

Die Rundfunkaufnahme aus dem September 1947 mit Sängern, die wir auch auf den anderen Operetten finden, etwa Willy Clément und Joseph Peyron, ist wegen ihres topfigen und murkeligen Klangs selbst unerschütterlichen Liebhaber der leichten französischen

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Musik, die ihre Lücken schließen wollen, nur unter Vorbehalt zu empfehlen. Schade, denn die zehn Szenen mit einer Gesamtspielzeit von rund 100 Minuten, bieten alles, was man am Messager liebt, die elegante Leichtigkeit, gepaart mit einer gewissen Melancholie, die reizenden luftig-leichten Melodien sowie den Charme einer verflossenen Epoche. Man findet kleine Romanzen, darunter Obérons „Charme, rêve“, das sich zum Duett mit Titania weitet, Couplets, wie Isolines „Parmi les blancheurs de neige“, und veritable Ensemblestücke und Finali, dazu das neoklassizistisch filigrane Ballett im Wald von Brocéliande. Die Stimmen sind alle nicht außergewöhnlich: Jeanne Rollands Isolin ist sehr gewöhnungsbedürftig, der damals knapp dreißigjährige Bariton Willy Clément (1918-65) beispielsweise klingt ausgesprochen ältlich und abgesungen, doch welch eine Phrasierung und Diktion, auch bei der silbrig dünnen Janine Micheau, und sie verströmen unter der stilkundigen Leitung von Louis Beydts alle ausgesprochenes Vergnügen (2 CD, INA IMV051) .

R. F.