Sinfonisches

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Von Ottorino Respighi hört man häufig seine sinfonischen Dichtungen aus Italiens Metropole oder auch seine Antiche danze ed arie. Seltener aufgeführte Werke des eher konservativen Komponisten hat das Sinfonieorchester Wuppertal schon 2000 unter seinem damaligen Chefdirigenten George Hanson eingespielt. Im Zentrum steht neben der Rossiana das 1930 entstandene Metamorphoseon modi XII, bestehend aus Thema mit zwölf Variationen. In diesem Auftragswerk zum 50-jährigen Jubiläum des Boston Symphony Orchestra wollte Resphighi die liturgische Schlichtheit der Gregorianik zu orchestraler Klangfülle ausweiten, was ihm mit gekonnter, abwechslungsreicher Instrumentation gelang. Die zwölf Variationen in allen zwölf Kirchentonarten geben unterschiedlichen Instrumentalsolisten und –gruppen des Orchesters reichlich Gelegenheit, ihr Können zu beweisen. Die in allen Gruppen ausgezeichneten Wuppertaler Sinfoniker zeigen mit gut beherrschter Virtuosität hohes Niveau. Die freundliche, 1925 in Hamburg uraufgeführte Orchestersuite Rossiniana huldigt dem berühmten Komponisten-Vorgänger in vier Sätzen: Nach Capri e Taormina – Barcarola e Siciliana folgen ein längeres Lamento und ein Intermezzo, die zu der abschließenden, flott servierten Tarantella führen. Auch in dieser freundlichen Suite zeigt sich die Qualität des Sinfonieorchesters Wuppertal, für die sicher auch der langjährige Chefdirigent George Hanson mit verantwortlich war. Als Ersteinspielung erklingt außerdem die Burlesca per Orchestra von 1906, mit der sich Respighi allmählich durch impressionistische Anklänge von seinen großen Vorbildern Rimski-Korsakow und Richard Strauss löste. Darüber hinaus enthält die CD die im Auftrag von Arturo Toscanini 1930 entstandene orchestrale Bearbeitung der Passacaglia d-Moll von Johann Sebastian Bach. Insgesamt gibt die gelungene Einspielung Einblicke in das sinfonische Schaffen Respighis mit seiner überaus vielseitigen Instrumentationskunst (MDG 102 2299-6). Gerhard Eckels