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Die schwedische Sopranistin Berit Lindholm, am 18. Oktober 1934 als Berit Maria Jonsson in Stockholm geboren, wollte zunächst Volksschullehrerin werden und hatte auch bereits ihr Examen abgelegt, bevor es sie an die Königlich Schwedische Opernschule in ihrer Geburtsstadt zog. Ihre Lehrerinnen waren Britta von Vegesack und Käthe Sundström. Im Mai 1963 erfolgte Lindholms Debüt an der Stockholmer Oper als Gräfin in Mozarts Figaro. Bis 1972 sang sie dort Elisabeth (Tannhäuser), Aida, Tosca, Leonore (Fidelio) und Chrysosthemis (Elektra). Auf Empfehlung ihrer Landsmännin Birgit Nilsson erfolgte 1966 Lindholms Engagement an der Wiener Staatsoper, im selben Jahr auch am Royal Opera House, Covent Garden, in London. Spätestens ab diesem Zeitpunkt galt sie als eine der wichtigsten Wagnersängerinnen ihrer Generation. Es folgten 1967 Gastspiele in München und Zürich sowie ihr erster Auftritt bei den Bayreuther Festspielen als Venus (Tannhäuser). Dort übernahm sie in der Folge auch die dritte Norn (1968 und 1969), vor allem aber alle drei Brünnhilde-Partien im Ring (zwischen 1968 und 1973). Weitere Gastspiele führten sie nach Barcelona, Amsterdam und New York. 1973/74 und ab 1977 war sie an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg verpflichtet. Bereits 1976 zur Königlich Schwedischen Hofsängerin ernannt, folgten weitere Auszeichnungen wie der Orden Litteris et artibus (1988). Nach ihrem 1993 erfolgten Rückzug von der Bühne wirkte sie als Gesangspädagogin. Ihre offizielle Diskographie ist überschaubar und vermittelt nur ansatzweise ihren Rang. Berit Lindholm ist am 12. August 2023 im 89. Lebensjahr in ihrer Heimatstadt Stockholm verstorben. Daniel Hauser