Am 1. September 2018 starb nach einem Sturz mit gebrochenen Rippen und längerem Krankenhausaufenthalt der italienische Bass Carlo Cava. Wie der wie stets unersetzliche Kutsch/ Riemens schreibt war er einer der wichtigen großen Comprimari de luxe der italienischen Oper: Cava, Carlo, Baß, * 16.8.1928 Ascoli Piceno (Marken); er studierte zunächst Chemie. Er schloß dieses Studium an der Universität von Rom mit seinem Staatsexamen ab. Dann ließ er jedoch seine Stimme ausbilden. 1955 gewann er den ersten Preis beim Gesangwettbewerb von Spoleto und debütierte beim dortigen Opernfestival in Rossinis »Italiana in Algeri«. In der gleichen Oper gastierte er 1959 an der Niederländischen Oper in Amsterdam. Inzwischen entwickelte sich die Karriere des jungen Bassisten in Italien schnell; er sang dort seit 1959 oft an der Mailänder Scala. Auch an den Opernhäusern von Rom, Venedig, Neapel, Florenz und Parma und an anderen bedeutenten italienischen Bühnen hatte er eine bedeutende Karriere. 1961 sang er an der Oper von Rom in der Uraufführung der Oper »Amleto« von Mario Zafred, 1966 wirkte er beim Maggio musicale von Florenz mit. 1965 sang er bei den Festspielen von Salzburg den Banquo in Verdis »Macbeth«. 1961-65 trat er bei den Festspielen von Glyndebourne auf (»L’Incoronazione di Poppea« von Monteverdi, Sarastro in der »Zauberflöte«, Bartolo in »Figaros Hochzeit«, Basilio im »Barbier von Sevilla«, Enrico in »Anna Bolena« von Donizetti), 1968 bei den Festspielen in der Arena von Verona. 1961 auch zu Gast an der Oper von Kairo. Weitere Gastspiele an den Staatsopern von Wien und München, in Amsterdam und Brüssel, an den Opern von Köln und Frankfurt a.M., am Deutschen Opernhaus Berlin, an der Grand Opéra Paris und in Budapest. 1973 feierte man ihn an der Scala als Boris Godunow in der Oper gleichen Namens von Mussorgsky. Er setzte seine Auftritte bis Mitte der achtziger Jahre fort.
Seine dunkel glänzende, machtvolle Baßstimme erscheint auf Decca (Oroveso in vollständiger Oper »Norma«, Zaccaria in »Nabucco«) DGG und HMV (»Incoronazione di Poppea« von Monteverdi, Basilio im »Barbier von Sevilla«). Auf HRE kam eine vollständige Aufnahme von Donizettis »Linda di Chamounix« heraus, auf Melodram »Pêcheurs de perles« von Bizet und »Luisa Miller« von Verdi, auf Memories »La Gazzetta« von Rossini, auf Fonit Cetra »Aureliano in Palmira«, ebenfalls von Rossini. [Nachtrag] Cava, Carlo; – Schallplatten: DGG (Seneca in »Incoronazione di Poppea«). [Lexikon: Cava, Carlo. Großes Sängerlexikon, S. 3989 (vgl. Sängerlex. Bd. 1, S. 595; Sängerlex. Bd. 6, S. 272) (c) Verlag K.G. Saur] (Foto oben: Cava/ http://www.teatronovecento.it)