Das Teatro La Fenice beweint Sergio Segalini: Er brachte die Musik nach der Zerstörung zurück in die Lagune. Der 73Jährige war von 2003 bis 2006 künstlerischer Direktor des venezianischen Theaters. Er ist am Donnerstagmorgen (7. Juni 2018) in Paris, wo er seinen Wohnsitz hatte, verstorben. „Ihm ist zu verdanken, dass La Fenice zum Leben zurückgekehrt ist.“ Die Fondazione Teatro La Fenice drückt ihre Trauer über den Tod von Maestro Sergio Segalini aus, der 73 Jahre alt wurde und der von 2003 bis 2006 künstlerischer Direktor des venezianischen Theaters war. Die Nachricht von seinem Tod wurde heute von einigen französischen Stellen verkündet und wurde in Italien von der Organisation des Theaters in der Lagune weitergegeben. Als an die zentralen Augenblicke seiner Anwesenheit in Venedig erinnert das Fenice vor allem an die Traviata, die im November 2004 von Robert Carsen zur Wiedereröffnung der ersten Saison des wiedererbauten Fenice inszeniert wurde.
Weitere Höhepunkte seiner Direktionszeit , um nur einige zu zitieren, sind Maometto II. von Rossini in der Regie von Pier Luigi Pizzi und unter der Leitung von Claudio Scimone, die Inszenierung einer in Italien selten aufgeführten Grand Opéra wie La Juive von Jacques Fromental Halévy sowie eine neue Produktion von Wagners Walküre, ebenfalls von Carsen stammend (und dirigiert von Jeffrey Tate) zu Beginn des Jahres 2006.
Segalini wurde 1944 in Castell’Arquato in der Provinz Piacenza geboren und ging nach der Beendigung seiner literarischen Studien nach Frankreich, wo er an der Sorbonne in Musikwissenschaft promovierte. Er hatte begonnen, als Kritiker und Radioproduzent zu arbeiten und wurde, kaum 35 Jahre alt, Chefredakteur der Zeitschrift Opera International. Von hier an teilte sich seine Karriere zwischen Musikwissenschaft, Journalismus, Organisation und Lehrtätigkeit (in Italien war er Dozent an der Accademia Rossiniana von Pesaro und an der Accademia Lirica di Osimo).
Er war Autor von wissenschaftlichen Arbeiten und Monographien über wichtige Persönlichkeiten der Oper wie Maria Callas, Elisabeth Schwarzkopf und Ruggero Raimondi, zudem einer der bedeutendsten Experten für das 18. Jahrhundert und über das Fenice hinaus hat er mit den wichtigsten musikalischen Institutionen Italiens zusammengearbeitet wie mit der Scala, San Carlo di Napoli, dem Comunale di Bologna, dem Carlo Felice Genova, dem Festival Monteverdi von Cremona und dem des Valle d’Itria, das er von 1994 an für sechzehn Jahre geleitet hat.
„Die Erinnerung an Sergio Segalini, großer Kenner der Musik und des Geangs und Intellektueller von Rang“- bestätigt Fortunato Ortombina, Intendant des Fenice, – „basiert auf dem Tag, an dem unter seiner künstlerischen Leitung das Fenice wieder zu leben begann mit der mythischen Traviata, die zum Symbol für die Wiedergeburt unseres Theaters geworden ist. Sein Anteil daran – zusammen mit all dem jener, die daran geglaubt hatten – ist fundamental für die Realisierung dieser außergewöhnlichen Aufgabe gewesen.“ (Quelle Stampa Teatro La Fenice/ Übersetzung Ingrid Wanja)
France Musique teilt das Ableben von Sergio Segalini am Donnerstag, dem 7. Juni 2018 im Alter von 73 Jahren mit. Er war ein großer Kritiker, „dessen scharfe Feder einen besonders gefürchteten Kritiker machte“, schreibt die Zeitschrift. Er war viele Jahre zwischen 1979 und 2003 der Chefredakteur der Zeitschrift Opera International.
Er wurde 1944 in à Castell’Arquato in Italien geboren und zog dann nach Frankreich, wo er ein Musikwissenschaftsdiplom an der Sorbonne erhielt. Während seiner Karriere war er künstlerischer Direktor von La Fenice in Venedig, das bei der Mitteilung von seinem Tod Bestürzung zum Ausdruck brachte. „Ich verbinde die Erinnerung an Sergio Segalini, einen großen Musik- und Belcantokenner, mit dem Tag, ab dem unter seiner künstlerischen Leitung La Fenice mit La Traviata wieder auferstand. Dieses Werk ist das Symbol der Wiederauferstehung unseres Theaters geworden“, erklärt der derzeitige künstlerische Direktor Fortunato Ortombina. Er fügt hinzu: „Seine Arbeit und die aller, die an dieses Unternehmen glaubten, war wesentlich für die Realisierung dieses Projekts“.
Sergio Segalini künstlerischer Direktor mehrerer Festivals, unter anderem 16 Jahre dessen von Martina Franca in Italien.Nicht zuletzt beweisen die Werke, die er Künstlern wie Maria Callas, Teresa Berganza oder auch Giacomo Meyerbeer gewidmet hat, seine Liebe zur Oper, der er sein Leben gewidmet hat.
Dazu auch Laurent Bury von Forumopera.com: Laut der Mitteilung von Opéra Magazine, starb Sergio Segalini im Alter von 73 Jahren- Er ist der Autor zahlreicher Werke über die Oper – Ruggero Raimondi (1981), Elisabeth Schwarzkopf (1983), Meyerbeer, Teufel oder Prophet? (1985), Callas, die Bilder einer Stimme (1987), Die Scala (1989), Divas, Entwicklung eines Mythos (2008)… –, er war lange der Chefredakteur von Opéra International,dem Vorgänger von Opéra Magazine. Er leitete außerdem 16 Jahre lang das Festival von Martina Franca und führte dort zahlreiche vergessene Werke wieder auf (Polyeucte von Gounod, Roma von Massenet…). Als großer Spezialist der italienischen Oper der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hinterlässt er die Erinnerung an eine vernichtende Feder und an Urteile ohne Kompromisse.
Wir haben heute morgen vom Tod von Sergio Segalini im Alter von 73 Jahren erfahren. Er war von 1979 bis 2003 Redakteur von Opéra Interational, er war außerdem künstlerischer Direktor des Festivals von Martina Franca von 1994 bis 2009, von La Fenice In Venedig von 2003 bis 2006, und von San Carlo in Neapel von 2010 bis 2011. Als begeisterter Lehrer leitete er außerdem bis 2011 die Opernakademie von Osimo.
Seine scharfe Feder machte aus ihm einen gefürchteten Kritiker. Als Theaterdirektor setzte er sich unermüdlich für ungerechtfertigt vergessene oder missachtete Komponisten ein (Mercadante, Meyerbeer, Pacini, Piccinni, Cagnoni, Traetta…) und er gab zahlreichen vielversprechenden jungen Sängern und Dirigenten eine Chance. Übersetzung Ingrid Englitsch