Auf den Spuren von Farinelli

Der Musikfreund und -sammler freut sich über jede Ersteinspielung, so auch im Falle von Veracinis 1735 uraufgeführtem Dramma per musica Adriano in Siria. Die Arie des Farnaspe „Amor, dover, rispetto“ aus diesem Werk gilt als die schwierigste Gesangsnummer der gesamten Barockliteratur, geschrieben für Farinelli, der sie in der mit Senesino als Titelheld, Francesca Cuzzoni als Emirena und dem Bassbariton Antonio Montagnana als Osroa spektakulär besetzten Uraufführung an der Opera of the Nobility in London kreiert hatte. In der konzertanten Aufführung im Wiener Konzerthaus im Januar 2014 singt die geschätzte Mezzosopranistin Ann Hallenberg diese Partie und gibt ein beeindruckendes Zeugnis ihrer Gesangskunst ab. Schon ihre erste Arie, „Già presso al termine“, eine der längsten des Werkes, profitiert vom energischen Stimmeinsatz und dem spielerisch behänden Umgang mit den Koloraturen. Das nächste Solo, „Parto, sì“, von großem Schmerz erfüllt, zeigt die Wandlungsfähigkeit der Sängerin und ihre gestalterische Tiefe. Das zärtlich wiegende „Ascolta idol mio“ stellt die Schönheit der Stimme, die hier besonders weich und schmeichelnd klingt, deutlich heraus. Ähnlich überzeugend gelingt ihr „Quel ruscelletto“ im 2. Akt, an dessen Ende sich die bewusste Arie findet. Es ist ein Stück von heroischer Bravour mit artistischen Koloraturläufen, die Hallenberg in stupender Manier meistert. Das Wiener Konzerthaus dürfte sich danach im Ausnahmezustand befunden haben. Prinz Farnaspe, Freund des Partherkönigs Osroa und verlobt mit Emirena, fällt auch das letzte Solo der Oper zu, „Son sventurato“, kurz vor dem Schlussduett und -chor, in welchem die Solistin noch einmal mit ihrem noblen Timbre betört.

Emirena, die vom römischen Kaiser Adriano gefangen gehalten wird, wird erst in der Mitte des 1. Aktes eingeführt und könnte hier vor allem mit der ergreifenden Arie „Prigioniera abbandonata“ starke Wirkung erzielen. Roberta Invernizzi singt sie jedoch mit herbem Sopran von zuweilen bohrendem Ton. Auch das „Un lampo di speranza“, geprägt von munter tänzelnden Koloraturen, klingt unliebenswürdig keifend, „Per te d’eterno allori“ zu Beginn des 2. Aktes larmoyant und in den langen Koloraturketten bemüht, wie auch „Quel cor“ im letzten Aufzug.

Für zwei tiefe Stimmen wurden der Titelheld und die Rolle der Sabina, Adrianos Verlobte, notiert. Ersterer ist mit Sonia Prina besetzt, die nicht zu meinen Favoritinnen zählt wegen ihres recht groben Timbres und der allzu robusten Stimmführung. In ihrer Auftrittsarie, „Dal labbro“, hält sie sich diesbezüglich allerdings zurück und klingt recht verhalten. Auch das bewegte „È vero che oppresso“ wirkt einigermaßen gemäßigt hinsichtlich der vokalen Exzesse und ist darüber hinaus von virtuosen Koloraturgirlanden geprägt. Am besten gefällt sie mir in dem nachsinnenden „La ragion“ mit ausgeglichener Stimmführung. Die resoluten Nummern „Tutti nemici“ und „Va’, superbo“ im 3. Akt dagegen zeigen ihre Untugenden deutlich. Romina Basso als Sabina überzeugt wieder mit dem sonoren Klang ihres tiefen Mezzos, in „Ah, ingrato“ im 2. Akt aber auch mit eloquentem und mühelosem Fluss der Stimme. Sehr delikat, auch kokett klingt sie in der Arie des 3.

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Aktes, „Digli ch’è un infedele“, und im Finalduett „Prendi, o cara“ mit Adriano erweist sie sich klar als die Meisterin der beiden tiefen Stimmen.

Die Schurkenrolle des Osroa, König der Parther und Vater Emirenas, ist eine Herausforderung für jeden Bassisten wegen ihrer ungewöhnlichen Harmonien und der extravaganten Wendungen. Ugo Guagliardo besteht diese Prüfung glänzend, gefällt sogleich in seiner ersten Arie „Sprezza il furor del vento“ mit ungestüm-expressivem Einsatz und schönem Fluss der Koloraturen. Auftrumpfend-martialisch gerät „Se mai piagato“ am Ende des 2. Aktes, das die tiefe Lage des Sängers und die Virtuosität in der Koloratur imposant herausstellt.

Die Mezzosopranistin Lucia Cirillo ergänzt die Besetzung als Idalma, die heimlich in Adriano verliebte Vertraute Emirenas. Ihre heiter-verspielte Arie „Per punir l’ingrato amante“ gerät im Tonfall recht streng. „Saggio guerriero“ zeigt zwar ihre souveräne Beherrschung virtuoser Koloraturpassagen, allerdings mit recht gewöhnlichem Klang. Am besten, weil angenehm in der Stimmführung, gelingt ihr das munter-bewegte „Più bella“ im 3. Akt.

Adriano ist Veracinis erste Oper (vor La clemenza di Tito, Partenio und Rosalinda) und ganz dem Stil der opera seria verpflichtet – prächtig in der orchestralen Ausschmückung und immer wieder ist hörbar, dass der Komponist auch ein exzentrischer Geigenvirtuose war. Sogleich zu Beginn der Ouverture vernimmt man die Violinen in solistischem Einsatz und auch später werden sie noch oft gefordert. Die Musik balanciert zwischen affektreichem Schwung, pompösem Bläsergeschmetter und kantabel ausschwingenden Lyrismen. Das Ensemble Europa Galante spielt unter Fabio Biondis Leitung musikantisch und differenziert auf, kann sich neben der inspirierten Begleitung der Solisten in drei Sinfonie auch orchestral bewähren.

Bernd Hoppe

Francesco Maria Veracini: Adriano in Siria (Prina, Hallenberg, Invernizzi, Basso, Cirillo, Guagliardo; Europa Galante, Fabio Biondi) fra bernardo 1409491, 3 CD