Ein-Jahres-Rückblick

Vor ziemlich genau einem Jahr hoben wir unsere Website operalounge.de aus der Taufe, im Oktober (2013) – unglaublich, wie die Zeit rast, was man erst begreift, wenn man älter wird. Was als eher spielerische Übergangstätigkeit nach einem langen Berufsleben begann hat sich  zu einem soliden  Erfolgsunternehmen aus-gewachsen, das sich enormer Beliebtheit erfreut und das sich durch eben unsere Mischung aus Seriosität, Originalität, Leidenschaft und Neugier am Markt behauptet. „Noch ein Opernmagazin?“ schrieben wir vor einem Jahr in unserer Begrüßung, und nun zeigen uns die vielen, vielen Klicks der treuen User, wie sehr offenbar ein Magazin wie unseres gefehlt hat. Industrie, Veranstalter und internationale Leser bestätigen uns, was wir vor einem Jahr nur zu hoffen wagten: Wir sind da!

Das hat seinen Grund vor allem in den Beiträgen unserer Redaktion und der wunderbaren Mitarbeiter-Kollegen, ohne die wir nicht „da“ wären und die mit ihren so vielfältigen Interessen und Besprechungen für ebenso vielfältige Facetten der Berichterstattung sorgen. Die einen sachlich-trockener und die anderen phantasievoll-individueller, in einer – wie wir uns bemühen – bunten und nachhaltigen Palette von Meinungen, die unsere Beiträge über das Tagesgeschehen hinaus lesenswert sein lassen. Denn wir behalten unsere Artikel lange im Netz und versuchen, sie mit gelungenen Illustrationen anzureichern, so dass das Auge auch etwas davon hat. Sinnlichkeit war eine der Vorgaben bei der Gründung von operalounge.de.

Neugier – das war die eigentliche Triebfeder, dieses Magazin vor einem Jahr ins Leben zu rufen. Zwar das Notwendige und Opportune abzudecken, aber doch auch und vor allem das Unbekannte und Individuelle zu entdecken und zu vermitteln, das Spannende zu suchen, das eben nicht Opportune hervorzuheben, ob es nun Interviews oder Rezensionen, Sachartikel oder Berichte sind. Dass da auch die hochpersönliche Auswahl manches unter den Tisch fallen lässt liegt in der Natur der Sache: Wir machen unsere eigene  Auswahl. Und das ist gut so.

Manches ergibt sich nur durch den Zufall, von manchen  Opernhäusern und Veranstaltungen wird immer noch nicht berichtet, weil uns da die Kapazitäten fehlen. Aber wir wollen auch nicht um jeden Preis quasi anthologisch-allumfassend sein, weil wir das mit einem so kleinen Apparat (nur privat finanziert und ohne Werbung!) nicht leisten können. Manches übernehmen wir von anderen Kollegen aus dem Ausland, weil wir meinen, dass die Originalität oder Wichtigkeit der Beiträge die fremde Sprache (Englisch und Französisch weitgehend nur) rechtfertigt, daran hat sich nichts geändert. Manche Leser werden vielleicht bemängeln, dass wir (zu?) sehr der Vergangenheit zugewandt sind und uns zu viel mit den „alten“ Sängern beschäftigen – aber das ist zum einen dem Interesse der jeweiligen Autoren geschuldet und zum anderen auch unserer Überzeugung, dass die heutige Musikszene ohne die Vergangenheit nicht zu er-messen ist. Die meisten in unserem Team haben lange genug gelebt, um frühere Eindrücke mit gegenwärtigen vergleichen zu können. Unsere Sorge und Suche nach und um Originalität bzw. Individualität zeigt sich auch hier.

Ein gemischtes Glück sind die Zuschriften, die uns nun doch in Mengen erreichen. Natürlich freuen wir uns sehr über die Meinungen unserer Leser (bis hin in die USA und Japan), und eine Diskussion über bestimmte Themen ist fruchtbar. Aber manche Kommentare sind einfach nur beleidigend oder verstörend oder so wirr, dass wir sie nicht zulassen können – und nicht rückverfolgbare Mail-Adressen sprachen  ja eher für die Feigheit der Absender als für die Wichtigkeit ihrer Mitteilung. Dennoch, die vielen anderen tun uns gut und bereichern unser Spektrum.

So sind wir nun also zu unserem ersten Jahrestag glücklich und bedanken uns bei Ihnen, unseren Lesern, für Ihr reges Interesse an eben dem, was auch uns wichtig ist, und freuen uns, so rege aufgesucht und gelesen zu werden. Als Redaktion bedanken wir uns bei unseren Mitarbeitern und Korrespondenten, ohne die wir ja nicht so erfolgreich wären. Zudem auch bei den wirklich sehr liebenswürdigen Kontakten in den Opernhäusern und Industriefirmen wie auch den Festivals und vielen, vielen anderen, zu denen wir so gute und oft herzliche Beziehungen haben. Und ein erneuter Dank geht an die Kreativen vom Verein der Gestaltung in Berlin, die uns diese nach wie vor tolle Optik gebaut haben.

Auf ein weiteres Jahr und viele weitere mehr also, Ihr Geerd Heinsen und die Operalounge-Redaktion

 

Foto: Rüdiger Winter

  1. rainer

    nicht rückverfolgbare Mail-Adressen,das macht normalerweise die NSA., wenn ihr das macht hat es einen schlechten Beigeschmackund verstößt gegenDatenschutz Vorschriften. oder?

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  2. Elisabeth Seifert

    Ihr Lieben, das ist ja kaum zu glauben – schon ein Jahr gibt es Eure wunderbare Operalounge. Ganz herzliche Gratulation von uns (Elisabeth und Peter) und weiter so. Wir schauen jeden Tag voller Freude auf Eure Seite, die so erfrischend „unkonventionell“ ist – ein ehrliches Stück „Leben für und mit der Musik“. Weiter so – BITTE.

    Liebe Grüsse Elisabeth

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