Die ersten hundert Tage….

Bei Politikern, die neu im Amt sind, und bei Leitenden Angestellten mit einer Probezeit gelten ja die ersten hundert Tage als so eine Art Bewährungsprobe: Haben sie nun erfolgreich eingeschlagen oder nicht. Also: Wir haben – finden wir! Die Resonanz ist doch schlicht überwältigend, das hatten wir so nicht erwartet. Die Klicks erreichen inzwischen die Vieltausend-Grenze, die Zuschriften bestätigen dies eindrücklich, und auch die Kontakte zur produzierenden Industrie ebenso wie zu Veranstaltern und Opernhäusern gestalten sich unvermindert liebenswürdig und in Teilen wirklich herzlich – Komplimente allround. Und Dank meinerseits, dass alle so lange gewartet und ihre Loyalität/Sympathie beibehalten haben. Ganz ausdrücklich.

Die Redaktion: Geerd Heinsen und Rüdiger Winter/HeiB

Die Redaktion: Geerd Heinsen und Rüdiger Winter/HeiB

Gelobt werden vor allem der bunte, ins Auge fallende Auftritt (danke noch einmal an die Herren vom Verein für Gestaltung. ev), die breite Berichterstattung zu neuen Tonträgern und Büchern, die zum Teil witzigen und meist sehr individuellen Beiträge. Eher erleichtert wird vermerkt, dass wir nach einer kurzen Phase des eher Riskanten nun unser Augenmerk stark aufs Aktuell-Seriöse legen (ohne plüschig zu werden), weiterhin vergessene Opern und Komponisten vorstellen und an verdienstvolle, verblichene Sänger erinnern. Wobei es auch Anregungen gibt, dass wir uns mehr den Lebenden widmen sollten.  (Wollen wir, das ist aber eine organisatorische Frage und eine Frage des Aufwands. Und ganz ehrlich: Interviews ins Schriftliche zu transkribieren ist eine Heidenarbeit, die niemand gerne macht). Aber immerhin: Nach den akklamierten Interviews mit Edith Haller, Anna Pirozzi und Michael Spyres ist das nächste großformatige Gespräch in Arbeit (Doris Soffel). Und wir basteln an Video-Interviews, damit wir Künstler quasi live vorstellen können. Aber auch das ist eine organisatorische – und finanzielle! – Frage, denn, wie andernorts betont, sind wir ein rein privates, nicht-kommerzielles Magazin ohne finanzielle Ziele.

...und ohne Bernd Hoppes Korrekturen geht gar nichts/HeiB

…und ohne Bernd Hoppes wachsame Augen geht gar nichts/HeiB

Auch die Entscheidung, nach gusto und gelegentlich Zufall einzelne Aufführungen an den Opernhäusern und Theatersälen herauszupicken und in der Rubrik Szene/Festivals unterzubringen, war eine gute, denn flächendeckend zu berichten hätte einen wirklich großen Apparat erfordert, den wir noch nicht haben. Es fehlen natürlich Opernzentren wie Köln und andere wichtige. Das wird das Projekt fürs nächste Jahr, dies einzurichten. Aber da wir eben ein nicht-kommerziell getragenes Magazin sind, ist es nicht so einfach, nur für „Gotteslohn“ geeignete Korrespondenten zu finden, die unserem Standard entsprechen – eben kritisch, unbeeindruckt und unabhängig zu sein, und das durchaus nach dem Lust-Prinzip, hochpersönlich, nicht austauschbar und nicht zu politisch korrekt.

Gewöhnungsbedürftig finden vielleicht manche Leser/user, dass wir originalsprachige Artikel in Operalounge.de einstellen – in Englisch und Französisch bislang, Italienisch wird folgen. Das mag manche ärgern, aber wir finden, wir sind ein europäisches Magazin mit einigem Anspruch, und als Übung zur Sprachauffrischung ist das doch nicht schlecht. Und unsere fremdsprachigen user freuen sich (wie die Resonanz zeigt, sogar aus den USA und anderen nicht-europäischen Ländern).

Verwirrend mag auch für manche Erstbesucher das spontane Erscheinungsbild sein, das sich beim Aufklicken der frontpage bietet – zu bunt, sagen manche, unübersichtlich, sagen andere. Aber das ist ja nur ein erster Eindruck, den die meisten wiederum sehr schätzen – denn was man zu Beginn  sieht, ist ja nur die ganz willkürliche Vorschau, wo sich einfach alle Berichte nach Eingang darstellen. Sortiert findet sie der Leser (was red´ ich: user!) dann unter den einzelnen Rubriken der Themenleiste, und dort dann auch artig sortiert.

So also freuen wir uns über die wirklich überraschend gute Resonanz auf unser noch so junges „Kind“, freuen uns auf und meistens über Ihre Zuschriften, auf rege Diskussionen über Beurteilungen und Geschmack und auf die nächsten – nicht nur hundert – Tage/Wochen/Monate/Jahre, denn wir wollen mit Operalounge.de langfristig für Lust und Information sorgen.

Geerd Heinsen & Crew

 

 

  1. Hans-Walter Scheffler

    Liebes Operalounge-Team!
    Als Verdi-Fan (etwas Donizetti und Offenbach geht auch) und Carlo Bergonzi-Verehrer bin ich von Ihrem Internet-Opernmagazin beeindruckt: Viel Sachkompetenz – und (was mir als Journalist im Vorruhestand wichtig ist) gut lesbar. Machen Sie bitte weiter so! Kleine Anregung: Bei Buchbesprechungen bitte auch das Ausland berücksichtigen – gerade bei Verdi leidet man darunter, dass viele Standardwerke noch immer nicht ins Deutsche übertragen wurden.
    Ich wünsche musikalisch-entspannte Festtage. Und noch einmal: Bravo für so viel Engagement!
    Hans-Walter Scheffler, Wyhl am Kaiserstuhl

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  2. Knud Tommerup

    Knud Tommerup 11/01/2014 um 22:24

    Dear Geerd,

    As I have mentioned before I do like the Operalounge very much.

    Here come a few comments on Die ersten hundert Tage:

    For me the two most interesting features in the Orpheus magazine were ”Die vergessene Opern ” and ”Musik & Markt”. The many reviews from all the theaters in Germany were not interesting to me as a foreigner, except when something unusual were performed. So the mix in Operalounge is much better. And, of course, I find your intentions to bring more about vergessene Opern und Komponisten great.

    I fully understand your trouble finding correspondents, especially as a non-profit business. Nevertheless, can’t you get some money from record companies or somebody else? I mean, if you mention their new issues etc. What about money from the EU, he-he.

    Of course you can bring something in foreign languages: Operalounge Intenational! Especially some contributions in English should be very welcome to many outside Germeny. I myself can manage the German, even if I often have to reach out for my German dictionary.

    What about the Suche button. You write that the items are ”artig sortiert unter den einzelnen Rubriken der Themenliste”. But already now you have more than 100 items under Neue Aufnahmen. So one day it should be nice to be able to search for e.g. a certain composer. Of course you can’t develop a more advanced seach function, and perhabs even a very simpel one is impossible to create.

    So, Mr. Heinsen, that was my immediate comments.

    Please continue with Operlounge in the same splendid way.

    All the best,

    Knud

    Antworten
  3. Imke Windmüller

    Liebes Operalounge-Team, auch für Sie alle guten Wünsche für das Neue Jahr. Ich freue mich, dass “ Orpheus“ auf diese Weise eine Art Nachfolger gefunden hat.
    Mit freundlichen Grüßen
    I. Windmüller

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