Ausgegraben: "Le timbre d’argent" von Saint-Saëns beim Palazetto Bru Zane
Wem das Glöckchen schlägt
Das sei keine Oper, das sei Alptraum, meinte selbst ihr Autor. An keinem seiner Werke hatte Camille Saint-Saens so lange herumgedoktert wie an seiner ersten Oper Le timbre d‘argent, mit der er sich, längst als Organist und Pianist ein anerkannter Virtuose, den Durchbruch erhoffte. Und dieser war nur auf der Bühne zu erreichen. Das […]
Farrenc, Magnard, Auber & Saint-Saens bei Naxos sowie Gounod bei Chandos
Les Francais Symphoniques
Unvermindert engagiert geht Fabrice Bollon mit dem Philharmonischen Orchester Freiburg daran, die Orchesterwerke des französischen Komponisten Albéric Magnard einzuspielen. Nach den bereits vorgelegten vier Sinfonien folgten nun weitere Orchesterwerke, die Naxos in Zusammenarbeit mit SWR2 in üblicher Aufmachung auf einer Compact Disc herausbringt (Naxos 8.574084). Obwohl es sich also um eine deutsche Produktion handelt, […]
"Samson et Dalila" an der Berliner Staatsoper
Großes Kino
Es war das Operndebüt des argentinischen Filmregisseurs Damián Szifron, der auf Einladung von Daniel Barenboim an der Lindenoper Saint-Saëns’ Samson et Dalila inszenierte und bei diesem ersten Versuch im neuen Genre scheiterte. Die deutlichen Buhs nach der Premiere am 24. 11. 2019 zeugten von der Konsequenz des Publikums, eine solch geschmäcklerische Inszenierung mit vielen […]
"Samson et Dalila" in Düsseldorf
Alttestamentarischer Politkrimi
Leicht hat es der biblische Superheld Samson wahrlich nicht: nach geglückter revolutionärer Erhebung wird er von der teuflisch holden Philisterin Dalila nach allen Regeln der Opernkunst verführt, verliebt und verquatscht sich – das kennt man von Heldentenören – und geht so seiner siegbringenden Lockenpracht verlustig. Die Reaktion scheint gegen die Revolution zu siegen, doch […]
Saint-Saens: Giullaume Tourniaire dirigiert den Genfer "ASCANIO" bei B-Records
Inspiriert und abwechslungsreich
Opernfans werden aufjauchzen, dass die von Samuel Zinsli so hymnisch besprochene Aufführung des Ascanio von Camille Saint-Saens aus dem Grand Théâtre de Genève 2017 nun auch als CD erschienen ist, in einer etwas freudlos-schwarz-weißen, aber recht informativ ausgestatten Buch-CD-Edition bei der franzöischen Firma B Records (LBM 013/ 3 CDs mit französisch-englischem Libretto und vielen […]
Camille Saint-Saens´ Oper "Proserpine" live aus München
Lust und Leid der Kurtisanen
Wieder ein Joint-Venture vom MRO und dem Palazetto Bru Zane
Für Freunde der großen französischen Oper wieder ein Leckerl in Gestalt von Camille Saint-Saens´ Drame lyrique in vier Akten, Proserpine – wie schon mehrfach vom Münchner Rundfunkorchester unter Ulf Schirmer mit den Solisten Véronique Gens, Fréderic Altoun, Marie-Adeline Henry, Andrew Foster-Williams, Jean Teitgen, vor allem Matthias Vidal (und anderen). Der Bayerische Rundfunk sendete dies […]
Lieder von Flégier und Saint-Saens bei Toccata und Aperte
Encore les Mélodies
Flégier? Nie gehört?! Kann man auch nicht. Die von Toccata Classics vorgelegte Aufnahme mit 13 Mélodies ist so etwas wie eine erste Fährte, die auf die Spur des 1846 in Marseille geborenen und 1927 in Martigues gestorbenen Komponisten Ange Flégier führt. Erstaunlicherweise ist sie nicht in Frankreich, sondern in Dallas entstanden, wo sich der […]
Camille Saint-Saens´ Oper „Les Barbares“ bei Ediciones Singolares
Behaarte Männer im Vesta-Tempel
Eine späte Verbeugung vor einem vergangenen Genre
Die Oper Les Barbares von Saint-Saens nach Sardou hatte 1901 im Pariser Palais Garnier ihre Premiere, nachdem sie eigentlich für das Riesenrund der Chorégie in Orange vorgesehen war, was sich auch in ihrem dramaturgischen Konzept widerspiegelt. Der Plot fokussiert sich weniger auf das zu erwartende Blutvergießen und Abschlachten, das assoziativ mit dem Wort „Barbaren“ einherging, […]