Margarita Gritskova und Maria Prinz im Gespräch über Sergej Prokofiew
Sich um Nuancen und Farben bemühen
Die renommierte Sängerin Margarita Gritskova und ihre Pianistin Maria Prinz, die auch als Solistin auf sehr erfolgreiche Auftritte verweisen kann, haben gerade ihr Naxos-Album „Songs and Romances“ mit Liedern von Sergej Prokofiew heraus gebracht – Anlass zu einem Doppel-Gespräch mit René Brinkmann. Frau Gritskova und Frau Prinz: Sergej Prokofjew ist einer der bekanntesten […]
Wer war doch noch ...
Irma Kolassi
Meine langlebige Liebe zu Irma Kolassi kam auf Umwegen über mich. Mein amerikanischer Freund Roy schenkte mir – noch zu Zeiten der schwer zu beschaffenden US-Aufnahmen in den späten Sechzigern – ein Spulenband mit französischen Liedern von Bidy Sayao, Si mes vers…, Printemps und jene Goodies, die sich später noch einmal auf einer wunderbaren […]
Thomas Voigt traf die Sängerin 2001 in Monte-Carlo
Ein Leben an der Met
Zum Tode von Rosalind Elias
An die berühmte Mezzosopranistin Rosalind Elias (* 13. März 1930 in Lowell, Massachusetts; † 3. Mai 2020 in New York City, New York) und das nachstehende Gespräch zwischen ihr und meinem Freund und Kollegen Thomas Voigt erinnere ich mich ganz genau. Im eleganten Hotel-Foyer nahe der Oper von Monte-Carlo, 2001 zwischen den Aufführungen zu […]
Spontinis "Fernand Cortez" aus Florenz auf Naxos als Bluray, DVD und CD
Überwältigende Grosstat
Das Maggio Musicale Fiorentino überwältigte und überraschte am 12. Oktober 2019 mit einer in modernen Zeiten nie gesehenen Oper: der ersten Version des Fernand Cortez, dem gigantischen Oeuvre, das Napoleon bei Gasparo Spontini (1774 – 1851) in Auftrag gegeben hatte, um für den Feldzug in Spanien im Jahre 1809 Propaganda zu machen, das dann […]
Die Sängerin Tanja C. Kuhn im Gespräch
„Ich bin eine absolute Textfanatikerin!“
Tanja C. Kuhn aus Heidelberg – durch seltene Operntitel wie Ennas Cleopatra oder Klenaus Michael Kohlhaas jüngst in die Aufmerksamkeit von Opernfans katapultiert – ist eine der wenigen Sopranistinnen in Europa, die Sentas Ballade in Wagner Oper Der fliegenden Holländer in Originaltonart, nämlich einen Ton höher als normalerweise, gesungen haben. Das machte den Kollegen […]
PARS Media & NAXOS mit Live-Stream Konzerten, Harmonia Mundi zieht nach
Konzerte & Oper online
In den Konzerthäusern geben leere Stuhlreihen und unbeleuchtete Bühnen ein trauriges Bild. Wo sonst Applaus aufbrandet, herrscht nun bedrückende Stille. In diesen Tagen und Wochen, in denen das gesellschaftliche Leben zum Stillstand gekommen ist und Musiker und Musikerinnen sich mit der Absage ihrer Konzerte konfrontiert sehen, starteten einige Berliner Musiker und Musikerinnen von internationalem […]
Zum Tode von ...
Hertha Töpper
Nicht immer ist die Karriere einer Sängerin so genau auf Tonträgern dokumentiert wie bei Hertha Töpper. Als die vermutlich erste Aufnahme gilt der Wachgesang der Brangäne aus Wagners Tristan vom 12. Oktober 1950 aus der Grazer Oper, der ein großes Talent erahnen lässt. Die Stimme ist ruhig und sicher, die Atemreserven scheinen endlos. Bereits […]
"Arabella" am Opernhaus Zürich
Menschen im Hotel
Lichthof als Empfangshalle, um den herum sich auf mehr Etagen, als die Bühne sehen lässt, die Zimmer abgehen. Robert Carsen lässt die ganze Geschichte der Arabella sich hier abspielen. Menschen im Hotel mit Musik. Den eleganten rotbraunen Raum im Stil der Zwischenkriegszeit hat Gideon Davy geschaffen, ebenso die bildschönen, dem Entstehungsjahr 1933 entsprechenden Kostüme. […]
"Les Huguénots" in Genf
ACH ja, die Mafia …
Was haben Grand Opéra und Hollywood gemeinsam? Den Glamour, die Massenszenen, die (Melo-)Dramatik, den Hang zum tragischen Historiendrama? Das haben sich Jossi Wieler und Sergio Morabito vielleicht in der Vorbereitung auf Les Huguenots am Grand-Théâtre in Genf gesagt (gesehen: Dernière am 8.3.20). Anna Viebrock hat dazu eine sich bei beiden Sphären bedienende Ausstattung geschaffen – einen […]
Eine neue "Norma" an der Staatsoper Hamburg
Im Container
Ihr Belcanto-Repertoire erweitert die Staatsoper Hamburg, wo in dieser Saison nur Rossinis Cenerentola und Donizettis Elisir zu sehen sind, um Bellinis opus magnum Norma. Die Premiere der Lyrischen Tragödie am 8. 3. 2020 markierte den Beginn der Italienischen Opernwochen, die in diesem Jahr zum dritten Mal veranstaltet werden. Aus nicht genannten Gründen war die […]
Theater Heidelberg: "Die heilige Ente" von Hans Gál
A l´orange
„Hätte ich nicht Hofmannsthal gefunden, so hätte ich gern mit Levetzow gearbeitet“, soll sich Richard Strauss über den mährischen Freiherrn Karl Michael von Levetzow geäußert haben. Der Urgroßneffe von Goethes Marienbader Muse Ulrike hatte Strauss offenbar das Textbuch zu Die heilige Ente angeboten, das er zusammen mit Leo Feld gemacht hatte. Strauss, der sich […]
Alle Columbias: Eileen Farrell zum 100. auf 16 CDs bei Sony
Falling in love again
Da liegt sie nun, die dicke (no pun), glamourös aufgemachte Geburtstagsbox mit allen Aufnahmen, die Eileen Farrell ab 1947 für die amerikanische Plattenfirma Columbia (die spätere CBS und heutige Sony) gemacht hat, beginnend mit dem epochalen Wozzeck unter dem großen griechischen Dirigenten Mitropoulos. Was für ein Paukenschlag als Debüt bei einem Weltlabel. Parallel dazu, […]
Oper Frankfurt
Frankfurt/M.: Oper, Konzerte & Fringe
Im Spotlight: Barrie Kosky inszeniert Salome. Da hatte sich Barrie Kosky etwas getraut. Und es sich leicht gemacht. Nur scheinbar. Für Salome von Richard Strauss stellte er seine Protagonistin einen Abend lang in einen strengen Scheinwerferkegel und blendet alles andere aus. Wie eine Diva bei ihrem Solo-Programm. Nur Narraboth und der Page dürfen als ausgeregte […]
"Der Schmied von Gent" an der Opera Vlaanderen
Selten genug
Am 21.2.2020 hatte Schrekers letzte Oper Der Schmied von Gent in Gent Premiere (Aufführungen in Antwerpen waren vorangegangen). Das Stück war neu für mich, nicht aber, wie ich in der Vorbereitung erstaunt feststellte, die Handlung. Die Geschichte (die Schreker den Flämischen Legenden Charles de Costers entnommen hat) vom pfiffigen Schmied, der einen Teufelspakt eingeht, […]
"La Dame blanche" an der Pariser Opéra-Comique
Eine Dame ohne Zukunft
Ein Gespenst ging um in Europa ab 1825, aber ein solches, vor dem keine Bourgeois, keine französischen Radikale und keine deutschen Polizisten Angst haben mussten. Nach der Uraufführung an der Opéra-Comique am 10. Dezember 1825 eroberte die in Schottland des 18. Jahrhunderts spielende Dame blanche des François-Adrien Boieldieu (1775-1834) die Bühnen im Sturm, und zwar weltweit: […]