Die Sirene von Procida

 

Sirena oder Farfalla, d.h. nicht Alarmsirene, sondern verführerisch singende Wassernixe oder Schmetterling: Maria Dragoni, die mit Hilfe von Alice Mechelli ihre Memoiren (La sirena di Procida) im katholischen italienischen Verlag Pegasus Edition geschrieben hat, bekennt sich zu beiden Existenzen, sieht sich als das in häuslicher Enge aufgewachsene Insekt, das vergeblich bereits als Teenager der Elterngewalt zu entfliehen versucht, wie natürlich als die Publikum wie Kollegen betörende Sopranistin, die selbst nach inzwischen längst im Niedergang befindlicher Karriere und überstandener Krebskrankheit noch von in der Zukunft liegenden Erfolgen träumt. Widersprüchlich wie vieles in dem 110-Seiten-Buch ist bereits das Verhältnis zu den Eltern, denn dem Vater ist das Werk gewidmet, die Mutter spielt zunächst eine eher unrühmliche Rolle, wird ihr dann aber sehr plötzlich zur Lebensgefährtin.

Vielseitig begabt zeigt sich die junge Maria, die Vizeschönheitskönigin von Procida wird, ein beachtliches Talent fürs Malen hat, aber auch zu berichten weiß, dass sie mit einem Fell geboren wurde. Bei der Mutter lernt sie die Acuti, von Afrikanern den Jazz, der ihr wiederum dazu verhilft, der Stimme Ausdruck zu verleihen. Und ganz plötzlich wird der Leser davon informiert, dass ihre Stimme im Film „Sex and the City“ als Aida zu hören ist.

Ansonsten aber folgt das Buch im wesentlichen dem Lebens- und Karrierelauf, weist die in italienischen Werken häufigen Fehler bei der Schreibung von Namen auf, hier mit Mheta oder Khun, begleitet die spätere Sängerin aufs Lyceo von Frosinone, zum Singen in einem Complesso für leichte Musik, lässt sie Komplimente hören wie canta come la Callas e dipinge come Raffaello und sich selbst und andere vergleichen mit Marilyn Monroe.

Ab 1977 singt die Dragoni im Chor der RAI (ja, so etwas gab es damals noch), in drei Monaten Unterricht bei Maria Alòs, die mit der Caballè studiert hatte, lernt sie die Technik für klassischen Gesang, und von der 17jährigen wünscht sich ein geheimnisvoller regista tedesco die Norma. Viel Eigen- und viel Fremdlob machen einen großen Teil des Buches aus, dass sie Einladungen u.a. von Pavarotti und Egon von Fürstenberg ablehnte, nur die von Muti und Gattin Cristina annahm und erster Gast in deren Gästezimmer war, ist des Erzählens wert, offensichtlich viel mehr als eine Charakterisierung und Entwicklung ihrer Stimme, die Auseinandersetzung mit ihren Partien, die einfach nur erwähnt werden, von denen sie zu berichten weiß, dass sie sie wie Sonnambula erblondet (Monroe!) singt, aber es dabei bewenden lässt.

Neben vielen Berühmtheiten der Musikszene wie Rodolfo Celletti und Alberto Zedda, über die man gern mehr erfahren hätte, tauchen obskure Gestalten auf wie eine geheimnisvolle Duchessa mit ebenso geheimnisvollen Medikamenten oder Hypnose, die zur Trennung von einem Mario und der Hinwendung zu einem Ciro führt, der aber auch verlassen wird. Rollen und Auftrittsorte werden aufgezählt- und damit ist Schluss, während die fromme Erweckung durch den Papstsegen und das Turiner Grabtuch sich größerer Zuwendung erfreuen.

Als roter Faden durchziehen das Buch zwei Gedanken: trasformare il dolore in arte und tutti gentili e mi accolsero come una vera diva. Von einer Künstlerin  erwartet der Leser etwas weniger Selbstbespiegelung und viel mehr Auskunft über ihre Kunst. Im Kapitel „Le origini“ erfährt man immerhin etwas über die Besonderheiten von ihrem Geburtsort Procida, das „neue Jahrhundert“ scheint eine Spontanheilung bereitgehalten zu haben ( Über Bocelli: „Quando mi vidi….“), es  hält Probleme wie Übergewicht und hohen Blutdruck bereit, aber auch bedeutende Rollen wie Turandot in Torre del Lago oder 2005 La Gioconda. Konzertourneen u.a. in Deutschland gehören schon nicht mehr zum Allerrühmlichsten, was man sich als Künstler wünschen kann, von einem jungen Sänger, dem sie wohl eine Art Patin ist, ist die Rede, auch von einem attuale compagno, und mit Lebensweisheiten wie Mai dire mai e mai dire sempre wird der ratlose Leser, der sich mehr künstlerische Ein- und Ansichten und weniger Eigenlob gewünscht hätte, entlassen. Leider verhält es sich mit dem Fototeil nicht anders, der zwar viele Aufnahmen eines sehr hübschen jungen Mädchens, aber kaum Rollenportraits enthält. Trotzdem wünscht man Maria Dragoni, dass es ihr, so wie sie es vor hat, gelingt, ihre Karriere wieder aufzunehmen (2021 Pegasus Edition, 118 S.; ISBN: 8872111633Ingrid Wanja

  1. Maria Dragoni

    😂😂😂😂😂
    Ma PAGASUS?
    Meglio Pegasus
    Quanta birra aveva bevuto il caro Geerd prima di leggere il libro?
    Intanto la Pegasus si trova nella città di Cattolica
    Poi i miei genitori non erano violenti ma protettivi e ansiosi ma amorevoli
    Raccontare in una biografia della propria fede é giusto
    Inoltre ho spiegato bene la vocalità del soprano drammatico d’agilità e cisa serve per cantare la Sonnambula, ho parlato della poesia dell’800 e dellavtenerezza, del fatto che la Callas portò in scena il look di Audrey Hepburn un’icona del cinema come Marilyn e quindi era giusto ispirarsi sia per Sonnambula che per Traviata a Marilyn perché oltre al sexy simboll era soprattutto una dolce creatura soprannominata nell’ambiente la Sonnambula
    Le foto le ha scelte l’editore che ha scartato quelle di scena
    Forse perché il libro deve arrivare a tutti o forse perché trovava più interessanti le altre
    Fatto sta che su Amazon ci sono 3 belle recensioni
    Una é di uno storico loggionista della Scala
    É la seconda volta che Geerd mi manca di rispetto, lui che per tanti anni mi osannava, forse gli è successa qualche disgrazia oppure si è esaurito con la pandemia
    Però non se la deve prendere con una persona che ha avuto un cancro e con dolore si è dovuta allontanare dalle scene
    É come sparare sulla Croce Rossa
    Troppo facile essere dalla parte di un soprano quando è in auge
    Comunque io sono una signora e dotata di una fede gigantesca per cui perdono
    Ed avrò sempre
    Fede
    Speranza
    Carità
    Cari saluti

    Antworten
  2. Maria Dragoni

    😂😂😂😂😂
    Ma PAGASUS?
    Meglio Pegasus
    Quanta birra aveva bevuto il caro Geerd prima di leggere il libro?
    Intanto la Pegasus si trova nella città di Cattolica
    Poi i miei genitori non erano violenti ma protettivi e ansiosi ma amorevoli
    Raccontare in una biografia della propria fede é giusto
    Inoltre ho spiegato bene la vocalità del soprano drammatico d’agilità e cisa serve per cantare la Sonnambula, ho parlato della poesia dell’800 e dellavtenerezza, del fatto che la Callas portò in scena il look di Audrey Hepburn un’icona del cinema come Marilyn e quindi era giusto ispirarsi sia per Sonnambula che per Traviata a Marilyn perché oltre al sexy simboll era soprattutto una dolce creatura soprannominata nell’ambiente la Sonnambula
    Le foto le ha scelte l’editore che ha scartato quelle di scena
    Forse perché il libro deve arrivare a tutti o forse perché trovava più interessanti le altre
    Fatto sta che su Amazon ci sono 3 belle recensioni
    Una é di uno storico loggionista della Scala
    É la seconda volta che Geerd mi manca di rispetto, lui che per tanti anni mi osannava, forse gli è successa qualche disgrazia oppure si è esaurito con la pandemia
    Però non se la deve prendere con una persona che ha avuto un cancro e con dolore si è dovuta allontanare dalle scene
    É come sparare sulla Croce Rossa
    Troppo facile essere dalla parte di un soprano quando è in auge
    Comunque io sono una signora e dotata di una fede gigantesca per cui perdono
    Ed avrò sempre
    Fede
    Speranza
    Carità

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